Ansprache von Papst Benedikt XVI. in Auschwitz ... - Christiana-Verlag
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Seite 6 / 12. Juni 2006 Timor Dom<strong>in</strong>i 35. Jahrgang, Nr. 2<br />
Leserbriefe<br />
Die hier abgedruckten Äusserungen s<strong>in</strong>d Me<strong>in</strong>ungen<br />
der Unterzeichneten. Die Redaktion<br />
trägt dafür ke<strong>in</strong>e Verantwortung.<br />
Kondome <strong>in</strong> der Ehe bei Aids?<br />
Kurienkard<strong>in</strong>al Barragan, der vatikanische<br />
Gesundheitsm<strong>in</strong>ister, hat für Schlagzeilen <strong>in</strong> den<br />
Medien gesorgt, als er für die Verwendung <strong>von</strong><br />
Kondomen e<strong>in</strong>trat, wenn <strong>in</strong> der Ehe e<strong>in</strong>er der<br />
Gatten HIV-<strong>in</strong>fiziert ist.<br />
Es ist jedoch ke<strong>in</strong>e Liebe, den Gatten dem Risiko<br />
e<strong>in</strong>er Ansteckung mit der tödlichen Aids-<br />
Krankheit auszusetzen. Es ist doch bekannt,<br />
wie unsicher das Kondorn schon e<strong>in</strong>e Empfängnis<br />
verhütet. Erst recht lässt es die im Verhältnis<br />
zu den Samenzellen noch viel kle<strong>in</strong>eren Aids-<br />
Viren durch. Die Äusserung <strong>von</strong> Kard<strong>in</strong>al Barragen<br />
ist unbegreiflich und hat Kopfschütteln,<br />
ja Entsetzen ausgelöst. In e<strong>in</strong>er solchen Ehesituation<br />
ist die e<strong>in</strong>zige Lösung die <strong>von</strong> Kard<strong>in</strong>al<br />
Caffarra schon vor längerer Zeit vorgestellte:<br />
aus echter Liebe und Rücksichtnahme auf<br />
den ehelichen Verkehr zu verzichten.<br />
Es geht um das fünfte Gebot Gottes, das das<br />
menschliche Leben schützt. Gott verlangt nichts<br />
Unmögliches. Er gibt die nötigen Gnaden, auch<br />
Schweres mit Se<strong>in</strong>er Hilfe auszuführen. In e<strong>in</strong>er<br />
<strong>von</strong> Opferscheu und Egoismus gepägten Zeit<br />
ist e<strong>in</strong> <strong>von</strong> echter Liebe und Rücksichtnahme<br />
geprägtes Verhalten e<strong>in</strong> leuchtendes Beispiel<br />
und e<strong>in</strong> Zeugnis für die mächtige Hilfe Gottes,<br />
die Er dem auf Ihn Vertrauenden nicht verweigert.<br />
Hilde Bayerl, München<br />
Stolz auf se<strong>in</strong>en Namen se<strong>in</strong><br />
Es gibt so viele schöne Namen. Früher wurden<br />
sie ganz selbstverständlich <strong>in</strong>nerhalb der<br />
Familien weitergetragen. Me<strong>in</strong> Name Josef wurde<br />
<strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Ahnenl<strong>in</strong>ie seit 1732 <strong>in</strong> direkter L<strong>in</strong>ie<br />
ununterbrochen dem Erstgeborenen weitergegeben.<br />
Ich habe den Namen Josef me<strong>in</strong>em<br />
Erstgeboren <strong>in</strong> der 8. Generation weitergeben<br />
dürfen. Als Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d durfte ich der Josefli se<strong>in</strong>.<br />
Im K<strong>in</strong>dergarten wurde ich 1927 Josef. Mit 22<br />
Jahren beim E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> den Turnvere<strong>in</strong> im Kanton<br />
Zürich dann auf e<strong>in</strong>mal der Sepp. Eigentlich<br />
schade. Im Appenzellerland und bei allen<br />
Verwandten aber darf ich noch me<strong>in</strong>en Taufnamen<br />
hören. Leider werden gar oft so schöne<br />
Namen e<strong>in</strong>fach gekürzt. Aus Emil wird Migg,<br />
aus Johann Hans. Aus Samuel Sämi, aus Richard<br />
Ritsch und aus Baptist Bisch. Es hört nicht mehr<br />
auf: Dann gibt es auch die Gabi, die Bea, das<br />
Bethli, die Fränzi und noch Hunderte <strong>von</strong> Kurznamen.<br />
Ehrlichkeitshalber muss ich aber gestehen,<br />
dass wir den Bruder me<strong>in</strong>er Mutter statt<br />
mit Vetter Josef mit Vetter Sebedöni (Josef Anton)<br />
begrüssten und me<strong>in</strong>e Mutter mit dem<br />
schönem Namen Franziska das Bäsi Zischgeli<br />
war. Und mit all diesen Namen ist es halt ebenso<br />
wie mit der Schönheit, was man e<strong>in</strong>mal hat,<br />
br<strong>in</strong>gt man fast nicht mehr weg. Das mit dem<br />
Schönen me<strong>in</strong>te allerd<strong>in</strong>gs Kollege Toni.<br />
Gebet zum heiligen Josef<br />
Gegrüsst seist du heiliger Josef. Du bist voll<br />
der Gnaden. Jesus und Maria s<strong>in</strong>d mit Dir. Du<br />
bist gebenedeit unter den Patriarchen. Gebenedeit<br />
ist die Frucht De<strong>in</strong>er Braut – Jesus. Heiliger<br />
Josef, Nährvater Jesus Christi, Trost Mariens,<br />
bitte für uns arme Sünder jetzt und <strong>in</strong> der<br />
Stunde unseres Todes. Amen.<br />
Josef Dähler, Mammern<br />
Ernüchterung bei<br />
Kard<strong>in</strong>al Walter Kasper?<br />
Gegenüber der «Rhe<strong>in</strong>ischen Post» sagte<br />
Kasper, der Ausstieg der Protestanten aus dem<br />
katholisch-evangelischen Projekt der E<strong>in</strong>heitsübersetzung<br />
der Bibel sei e<strong>in</strong> schwerer Rückschritt.<br />
Er verstehe nicht, wie man sich e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />
Bibelübersetzung entziehen und<br />
gleichzeitig Abendmahls- und Eucharistiegeme<strong>in</strong>schaft<br />
fordern könne. Das passe «beim<br />
besten Willen nicht zusammen».<br />
Wunder<br />
Wunder haben etwas mit Glauben zu tun. Wir<br />
sollen dem Arzt glauben, wenn er uns e<strong>in</strong>e gute<br />
oder schlechte Diagnose stellt. Im religiösen<br />
Bereich wird es viel schwieriger. Viele weichen<br />
auf fernöstliche Religionen aus, weil jene Glaubenssätze<br />
weniger abfordern. Man ersetzt Jesus<br />
durch Buddha. Maria, die Mutter unseres Herrn,<br />
muss ägyptischen oder <strong>in</strong>dischen Gött<strong>in</strong>nen<br />
weichen. Viele Träger <strong>von</strong> Nobelpreisen glauben<br />
nur, was sie beweisen können. Für manche<br />
Naturwissenschaftler gibt es ke<strong>in</strong>e Wunder,<br />
sondern nur unerklärliche Phänomene, die bald<br />
e<strong>in</strong>mal aufzuklären wären.<br />
Für Christen beg<strong>in</strong>nen die Wunder mit dem<br />
Anfang der Schöpfung Gottes. Der Urknall<br />
kommt nur <strong>in</strong> der Luzerner Fasnacht vor, wenn<br />
Petarden und Raketen explodieren. Der Weltanfang<br />
e<strong>in</strong>iger «urknallgläubiger Gelehrter» ist unrealistisch.<br />
Denn: Wo nichts ist, kann es nicht<br />
knallen! Der Glaube an Wunder hat mit der Existenz<br />
Gottes zu tun. Gott kann unverhofft e<strong>in</strong>greifen.<br />
Die römisch-katholische Kirche anerkennt<br />
e<strong>in</strong>ige Wunder.<br />
Manche bleiben fragwürdig. Wir dürfen aber<br />
diese erstaunlichen D<strong>in</strong>ge überdenken. Die Stigmen<br />
– die Wundmale Christi – geben Rätsel auf.<br />
Unser Landesvater Bruder Klaus hat über zwanzig<br />
Jahre ohne Nahrung gelebt und am Leiden<br />
Christi teilgenommen. Die französische Stigmatisierte<br />
Martha Rob<strong>in</strong> hat jeden Freitag viel Blut<br />
vergossen, aber über 50 Jahre weder Speise<br />
noch Trank zu sich nehmen können. Nach dem<br />
hl. Franz <strong>von</strong> Assisi s<strong>in</strong>d es mitlerweile über 160<br />
Frauen und 40 Männer, welche so die Schmerzen<br />
Christi miterlebt haben (siehe das Buch:<br />
«Träger der Wundmale», <strong>Christiana</strong>-<strong>Verlag</strong>,<br />
Ste<strong>in</strong> am Rhe<strong>in</strong>).<br />
Der Fall der berühmten belgischen Stigmatisierten<br />
Louise Lateau kam im September 1873<br />
auf e<strong>in</strong>em wissenschaftlichen Kongress <strong>in</strong> Breslau<br />
zur Sprache. 3’000 Ärzte und Naturforscher<br />
diskutierten. Professor Virchow berichtete über<br />
die bisherigen Forschungen. Die Naturwissenschaft<br />
stehe vor e<strong>in</strong>em Rätsel. Man könne die<br />
Sache nicht anders erklären als durch das E<strong>in</strong>greifen<br />
e<strong>in</strong>es übernatürlichen Wesens.<br />
Da der e<strong>in</strong>gefleischte Materialist Virchow diesen<br />
Schluss nicht ziehen wollte, leugnete er e<strong>in</strong>fach<br />
den Sachverhalt und behauptete, alles sei<br />
re<strong>in</strong>er Schw<strong>in</strong>del. Er wolle wohl die Wahrheit<br />
über Louise Lateau ans Licht br<strong>in</strong>gen, wenn es<br />
ihm vergönnt wäre, sie e<strong>in</strong>ige Tage beobachten<br />
zu können. Doch die Reise nach Bois d’Ha<strong>in</strong>e<br />
(Belgien) sei ihm zu weit. Auf diese Art kann<br />
man auch Untersuchungen abschliessen. Zu<br />
den Wundern der Christenheit gehören bestimmt<br />
das Tur<strong>in</strong>er Grabtuch, das Bild der Mutter<br />
Gottes auf der Tilma <strong>in</strong> Mexiko und das Antlitz<br />
Christi auf dem Muschelseidentuch <strong>von</strong><br />
Manoppello <strong>in</strong> den Abruzzen.<br />
Erw<strong>in</strong> Auf der Maur, 8222 Ber<strong>in</strong>gen<br />
CHRISTIANA-VERLAG<br />
E<strong>in</strong> Bundesrat über 3 Kreuze<br />
E<strong>in</strong> Foto mit dem Bundesrat vor e<strong>in</strong>em<br />
Schweizerkreuz hat verschiedene Kommentare<br />
und Aussagen über die Bedeutung des Schweizerkreuzes<br />
ausgelöst. Was aber sagte der verstorbene<br />
Bundesrat Friedrich T. Wahlen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Rede 1973?<br />
Er nannte drei Kreuze als tragende Fundamente<br />
unserer Heimat: Das Kreuz Christi als<br />
Ausdruck unserer überzeitlichen B<strong>in</strong>dungen<br />
und Hoffnungen, das weisse Kreuz im roten<br />
Feld als Zeichen unseres staatlichen Zusammenlebens,<br />
das im schönen Begriff der «Eidgenossenschaft»<br />
se<strong>in</strong>en Ausdruck f<strong>in</strong>det, und das<br />
Kreuz im weissen Feld, das uns <strong>in</strong> brüderlicher<br />
Hilfsbereitschaft im In- und Ausland dorth<strong>in</strong><br />
führen soll, wo Hilfe, L<strong>in</strong>derung und Ermutigung<br />
nötig s<strong>in</strong>d.<br />
Dazu schrieb Jörg Gutzwiler im Buch «Eid-<br />
(Zeit)genossen»: «Gemessen an den heutigen<br />
Bedürfnissen kann man S<strong>in</strong>n und Verpflichtung<br />
dieser drei Kreuze auch <strong>in</strong> folgenden Vorsätzen<br />
zusammenfassen: Wir wollen e<strong>in</strong> Christenvolk<br />
der Tat bleiben, e<strong>in</strong> Volk der tätigen praktischen<br />
Nächstenliebe. Wir wollen der Menschlichkeit<br />
und Menschenwürde verpflichtet bleiben und<br />
e<strong>in</strong> Hort bleiben für Menschen verschiedener<br />
Zungen und Kulturen und jeder Überheblichkeit<br />
der e<strong>in</strong>en über der anderen entgegentreten.<br />
Wir wollen e<strong>in</strong> freies und wehrhaftes Volk<br />
bleiben, immun gegen alle E<strong>in</strong>flüsterungen, mögen<br />
sie <strong>von</strong> rechts oder l<strong>in</strong>ks kommen, und wir<br />
wollen nie vergessen, dass Freiheit ohne Verantwortung<br />
e<strong>in</strong> leeres Wort bleibt.<br />
Wir wollen unser Bestes geben, um diese<br />
Vorsätze auch zu jenen der heranwachsenden<br />
Jugend zu machen, wissend, dass wir nur e<strong>in</strong><br />
Glied <strong>in</strong> der Kette der Generationen s<strong>in</strong>d und<br />
dass die Zukunft unserer lieben Heimat nicht<br />
ohne die Mitarbeit der Jungen geformt werden<br />
kann.»<br />
Emil Rahm, 8215 Hallau<br />
Offener Brief<br />
an Bundesrat Couchep<strong>in</strong><br />
«Für Ihre Bemühungen, die Kosten und somit<br />
auch die Prämien der Krankenkassen zu senken,<br />
danke ich Ihnen. Werdende Mütter haben<br />
oftmals Beschwerden und s<strong>in</strong>d auf ärztliche Hilfe<br />
angewiesen. Die Krankenkassen sollen wie<br />
bisher alle diese Kosten übernehmen. Dies geht<br />
<strong>in</strong> Ordnung. Dass aber die Krankenkassen die<br />
Kosten e<strong>in</strong>er Abtreibung tragen müssen, das ist<br />
nicht <strong>in</strong> Ordnung. Mütter, die ihre K<strong>in</strong>der abtreiben,<br />
sei es freiwillig oder unfreiwillig, sollen<br />
auch die Abtreibungskosten voll und ganz bezahlen,<br />
dann werden die Krankenkassen um<br />
Millionen Franken entlastet. Herr Bundesrat,<br />
sorgen Sie mit allem, was <strong>in</strong> Ihrer Macht liegt,<br />
dafür, dass die Abtreibungskosten ab sofort<br />
nicht mehr den Krankenkassen angelastet werden.<br />
Die Durchschnittskosten pro Abtreibung<br />
belaufen sich auf über Fr. 15’000.-»<br />
Josef Hänggi, 8800 Thalwil<br />
GEORG MAY<br />
Kirchenkampf oder Katholikenverfolgung?<br />
752 Seiten, 32 Bildtafeln, geb., Pp., 45.-, Fr. 79.-<br />
In ke<strong>in</strong>em Geschichtsbuch wurde bisher das gigantische R<strong>in</strong>gen<br />
zwischen Nationalsozialismus und Christentum, zwischen<br />
Kreuz und Hakenkreuz so umfassend und fundiert <strong>in</strong> Wort und<br />
Bild dargestellt wie <strong>in</strong> diesem Standardwerk. Die wichtigsten Ereignisse<br />
und Persönlichkeiten wurden <strong>in</strong> ausgesuchten, historisch<br />
wertvollen Aufnahmen festgehalten. E<strong>in</strong> Epos christlichen<br />
Widerstandes <strong>in</strong> der dunkelsten Stunde deutscher Geschichte,<br />
e<strong>in</strong> erschütterndes Martyrologium aus dem 20. Jahrhundert.<br />
Pressestimme: Hakenkreuz gegen Kreuz – das war e<strong>in</strong> zentrales<br />
Stück geistiger Ause<strong>in</strong>andersetzung zur Zeit der Herrschaft<br />
des Nationalsozialismus; und es ist gängige Redeweise geworden,<br />
dieses erregende Geschehen als «Kirchenkampf» zu bezeichnen. Dass hier aber sorgfältig<br />
differenziert werden muss und der Angriff des Hakenkreuzes auf die katholische Kirche <strong>von</strong> ganz<br />
anderer Art war als der auf die evangelischen Landeskirchen, ist Gegenstand der ausführlichen<br />
Darlegung des geschichtskundigen Kirchenrechtlers aus Ma<strong>in</strong>z. Das alles ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Ausführlichkeit<br />
mit Spannung zu lesen und besticht durch die Sachlichkeit der Darlegungen. E<strong>in</strong>em jeden<br />
der 40 «Paragraphen» genannten Abschnitte s<strong>in</strong>d unmittelbar Anmerkungen angefügt, die jede<br />
Aussage belegen. Das gibt dem Werk das Gewicht e<strong>in</strong>er unersetzbaren Nähe zur Wirklichkeit und<br />
damit zur Wahrheit. Gerade die echte Ökumene darf der Wahrheit nicht ausweichen, sondern muss<br />
sich ihr stellen. Dass das geschehen kann und dass darüber h<strong>in</strong>aus Vergangenheit <strong>in</strong>sgesamt<br />
redlich bewältigt werden kann, dazu leistet das Werk <strong>von</strong> Georg May e<strong>in</strong>en unschätzbaren Dienst.<br />
Muss das K<strong>in</strong>d Wunschtraum bleiben?<br />
Die künstliche Befruchtung ist gegenwärtig<br />
<strong>in</strong> vieler Munde. Fachpersonen und Politiker reden<br />
darüber. E<strong>in</strong>erseits verh<strong>in</strong>dert die unselige<br />
Fristenlösung die natürliche Bevölkerungsentwicklung,<br />
andererseits kämpfen Drittweltländer<br />
gegen ihre Bevölkerungsexplosion.<br />
Gibt es e<strong>in</strong> Recht auf K<strong>in</strong>der? Gottes Schöpfungsordnung<br />
enthält die Forderung: «Vermehrt<br />
euch!» Doch um jeden Preis? Weil durch jahrelange<br />
Verhütung durch Pillen und Kondome<br />
Frauen schlussendlich unfruchtbar werden, soll<br />
der K<strong>in</strong>derwunsch künstlich befriedigt werden.<br />
Teure Experimente und langzeitliche Behandlungen<br />
sollen die Schäden beheben und doch noch<br />
zum Ziel führen.<br />
Die katholische Kirche lehnt die künstliche<br />
Befruchtung ab, weil sie Zeugung vom ehelichen<br />
Akt trennt. Das K<strong>in</strong>d soll das Recht haben,<br />
<strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Vater und e<strong>in</strong>er Mutter abzustammen,<br />
die es <strong>in</strong> Liebe gezeugt haben. K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d<br />
e<strong>in</strong> Geschenk Gottes und sollen vom ersten Augenblick<br />
der Empfängnis an als Personen geachtet<br />
se<strong>in</strong>. Über die künstlichen Techniken fallen<br />
die Identität und das Leben des Embryos <strong>in</strong> die<br />
Macht der Mediz<strong>in</strong>er und Biologen. Soll sich<br />
der erwachsene Mensch dere<strong>in</strong>st fragen, wer<br />
s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong> Vater und me<strong>in</strong>e Mutter?<br />
Ke<strong>in</strong> Paar muss ohne K<strong>in</strong>der durchs geme<strong>in</strong>same<br />
Leben gehen. Es gibt auf dieser Welt zahlreiche<br />
K<strong>in</strong>der, die wegen Katastrophen und Kriegen<br />
verwaist s<strong>in</strong>d. Sie aus ihrem Elend und aus<br />
notdürftig e<strong>in</strong>gerichteten Heimen herauszuholen,<br />
wäre e<strong>in</strong>e vornehme Aufgabe für Eltern, die<br />
ke<strong>in</strong>e eigenen Nachkommen haben können. Für<br />
gesunde und fröhliche K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d die eigenen<br />
Gene ke<strong>in</strong>e alle<strong>in</strong>ige Vorbed<strong>in</strong>gung. E<strong>in</strong>e gute Erziehung<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em lieben Zuhause und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
menschlichen Umgebung können wesentlich<br />
dazu beitragen, dass das Leben dieser armen<br />
Erdenbürger doch noch gut gel<strong>in</strong>gt.<br />
Die Lehre der Kirche trägt dazu bei, dass e<strong>in</strong><br />
glückliches Volk heranwachsen kann. Deshalb<br />
soll die Familie mit e<strong>in</strong>em fürsorglichen Vater<br />
und e<strong>in</strong>er umsichtig erziehenden Mutter gefördert<br />
werden. So bewahren und fördern wir e<strong>in</strong>e<br />
menschliche und friedliche Ges<strong>in</strong>nung <strong>in</strong> unserem<br />
Volk.<br />
Erw<strong>in</strong> Auf der Maur, 8222 Ber<strong>in</strong>gen<br />
Ob Karikaturen oder Bücher:<br />
E<strong>in</strong> Urteil verlangt Kenntnis<br />
Zu den Berichten über den Karikaturenstreit<br />
Im Fall des Karikaturenstreits b<strong>in</strong> auch ich<br />
der Me<strong>in</strong>ung, dass angesichts der gespannten<br />
Lage und der verschiedenen Mentalitäten die<br />
Karikaturen nicht hätten publiziert werden sollen.<br />
Nachdem sie aber veröffentlich wurden,<br />
habe ich Verständnis, wenn sie als Beleg e<strong>in</strong>es<br />
kritischen Artikels reproduziert worden s<strong>in</strong>d,<br />
damit der Leser urteilen kann.<br />
Aus dieser Überlegung heraus ermöglichte<br />
ich im Jahr 1996 fünfzig Interessierten aus Studentenschaft,<br />
Politik, Presse und Bürgerschaft<br />
das Buch «Geheimgesellschaften» Band I zu lesen,<br />
weil gegen das Buch Sturm gelaufen wurde<br />
und weil der Band I – obwohl gerichtlich<br />
nicht beanstandet – aus Angst <strong>in</strong> Buchhandlungen<br />
nicht mehr verkauft wurde. Auf Grund<br />
e<strong>in</strong>es Gutachtens e<strong>in</strong>es befangenen Juristen<br />
wurde ich durch e<strong>in</strong>en Untersuchungsrichter im<br />
Blick auf den Rassismus-Artikel gebüsst. Trotzdem<br />
mir e<strong>in</strong> ehemaliger Oberrichter erklärte, die<br />
Beurteilung sei falsch, zog ich den Fall leider<br />
nicht an e<strong>in</strong>en ordentlichen Richter weiter. In der<br />
Folge wurde ich als e<strong>in</strong>ziger gebüsster Vermittler<br />
des vorher im Handel breit verkauften Buches<br />
immer wieder zitiert und geschäftlich boykottiert.<br />
Verleumdung, üble Nachrede, auch rassistische,<br />
die ich verurteile, war schon vor der knappen<br />
Annahme des Rassismus-Strafartikels verboten.<br />
Dieser erklärt Verleumdung aber neu im<br />
Fall <strong>von</strong> Rassismus als Offizialdelikt, weshalb jedermann<br />
mit schädlicher Öffentlichkeitswirkung<br />
(meist unbegründet) angezeigt werden kann.<br />
Darum werden viele kritische Bücher nicht mehr<br />
angeboten, was e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schränkung des Informationsrechtes<br />
darstellt. Es gibt ja ke<strong>in</strong>e Möglichkeit,<br />
e<strong>in</strong> Buch vorsichtshalber durch e<strong>in</strong> Gericht<br />
zensurieren zu lassen.<br />
Emil Rahm, 8215 Hallau