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Pult Juli 2012 - lehrervertretung-bruck.at

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Juni <strong>2012</strong> PULT<br />

Mehr Leistung der LehrerInnen für weniger<br />

Gehalt, Raum und Unterstützungspersonal?<br />

Selten zuvor wurde so viel über die Bildung diskutiert,<br />

argumentiert und medial berichtet, wie in<br />

den letzten Jahren. Zahlreiche Reformen wurden<br />

groß angekündigt, harren aber der Umsetzung. Nur<br />

sehr wenige von ihnen werden es bis zur N<strong>at</strong>ionalr<strong>at</strong>swahl<br />

2013 schaffen und manche Vorhaben können<br />

bereits jetzt schon als gescheitert angesehen werden,<br />

da die angepeilten Ziele nicht erreicht oder sogar weit<br />

verfehlt wurden. So zum Beispiel auch das neue<br />

LehrerInnendienstrecht!<br />

Jahrelang schon war es angekündigt und immer<br />

wieder verschoben worden. Endlich, im Frühjahr dieses<br />

Jahres begannen dann die Verhandlungen zwischen<br />

der Gewerkschaft und dem Bundesministerium.<br />

Schnell und zügig wollte man im Sinne der modernen<br />

Anforderungen des 21. Jahrhunderts (à la Finnland)<br />

mit vielen Neuerungen den Aufgabenbereich Schule<br />

neu definieren. Konkret wollte BM Claudia Schmied<br />

SozialarbeiterInnen und PsychologInnen engagieren,<br />

aber auch Bürokräfte für die Administr<strong>at</strong>ion. Die LehrerInnen<br />

sollten sich auf die Wissensvermittlung konzentrieren<br />

können, „wie sich das eigentlich gehöre“.<br />

Schule sollte, ihrer Argument<strong>at</strong>ion bei Verhandlungsbeginn<br />

zufolge, zunehmend arbeitsteilig organisiert<br />

werden, damit sich jeder auf seine ursprünglichsten<br />

Aufgaben konzentrieren könne. Unterstützungspersonal<br />

für alle Lernenden zur besseren Differenzierung<br />

und Individualisierung, ausgebildete FreizeitpädagogInnen<br />

für die Nachmittagsbetreuung, dazu genügend<br />

Räumlichkeiten an den Schulen und auch ausreichend<br />

Pl<strong>at</strong>z in den Konferenzzimmern. Als Draufgabe wollte<br />

man auch endlich die künftige LehrerInnenausbildung<br />

neu organisieren und Ungereimtheiten in der Kompetenzverteilung<br />

von Universitäten und Pädagogischen<br />

Hochschulen ausräumen!<br />

Mittlerweile h<strong>at</strong> uns die Realität aber wieder eingeholt:<br />

Die von der Gewerkschaft geforderten und<br />

von der Regierung in Aussicht gestellten Mittel zum<br />

Ausbau des Unterstützungspersonals mit einer korrekten<br />

Arbeitspl<strong>at</strong>zbeschreibung wurden den Verhandlern<br />

der LehrerInnen (aus verschiedenen Gründen)<br />

noch nicht vorgelegt. Während das Thema Arbeitspl<strong>at</strong>z<br />

als Folge von Zeitmangel nicht behandelt werden<br />

kann, will die Regierung beim Unterstützungspersonal<br />

wie SchulpsychologInnen und SozialarbeiterInnen<br />

noch so lange zuwarten, bis man wisse wie viel finanziellen<br />

Spielraum es gebe.<br />

Noch vor dem Sommer hätten die Eckpunkte stehen<br />

sollen. Mittlerweile steht selbst der Chef der Gewerkschafter,<br />

Paul Kimberger einer Einigung vor ge-<br />

Bezirk Bruck an der Mur<br />

7<br />

nannter Sommerpause skeptisch gegenüber. Als die<br />

größten Hürden sieht er, dass die Anfangsgehälter<br />

gemäß Regierungsplan für neue LehrerInnen bei<br />

größerer Unterrichtsverpflichtung zwar steigen würden,<br />

die Lebensverdienstsumme jedoch sinken würde.<br />

Ohne verbindlichen Zeitplan der Regierung für ein<br />

Schulausbauprogramm mit mehr Pl<strong>at</strong>z für LehrerInnen<br />

in den Konferenzzimmern, werde eine Einigung<br />

auch nicht st<strong>at</strong>tfinden. Gleiches gilt für Zusagen, wann<br />

und wie viel Verwaltungspersonal zur Entlastung der<br />

LehrerInnen an die Schulen kommen solle. Und die<br />

baldige Umsetzung der gemeinsamen Ausbildung aller<br />

LehrerInnen sei mehr als unwahrscheinlich, da weder<br />

die Pädagogischen Hochschulen noch die Universitäten<br />

gewillt seien Kompetenzen abzugeben. Während<br />

die Pädagogischen Hochschulen an einer Aufwertung<br />

der eigenen Institution hin zu einer Pädagogischen<br />

Universität feilen, planen die Universitäten summa<br />

summarum: Viele Baustellen, aber woran es wirklich<br />

fehlt ist wieder einmal das liebe Geld.<br />

Eines ist klar, mehr Leistung seitens uns LehrerInnen<br />

für weniger Gehalt, Raum und Unterstützungspersonal<br />

kann wohl nicht der Weisheit letzter<br />

Schluss gewesen sein. Wenn die Regierung dieses<br />

Nullsummenspiel ernstlich verfolgt, dann hätte sie mit<br />

der Bildung hoch gepokert und als Verlierer wohl oder<br />

übel die Schulen im Regen stehen gelassen. Nun gut,<br />

wir sind alle schon gespannt, wie ernst es die Regierung<br />

wirklich meint!<br />

Nun aber zu einem ganz besonderem Thema, das<br />

ich unbedingt hier erwähnen muss. Als Lehrerbundobmann<br />

freue ich mich ganz besonders, dass mit der<br />

neuen Vorsitzenden des DA-Bruck, Claudia Schobé,<br />

der neuen Bezirksobfrau des ÖLB-Bruck/Mur, Regina<br />

Tichi (vormals Dauwa) und der Vorsitzenden der GÖD-<br />

Bruck, Birgit Rappold-Baumgartner, ein äußerst engagiertes<br />

und kompetentes Team die Agenden der steirischen<br />

LehrerInnenvertretung im Bezirk Bruck in die<br />

Hand genommen und in kürzester Zeit mit vielen neuen<br />

Impulsen, Ideen und Veranstaltungen neu gestaltet<br />

h<strong>at</strong>. Mit dieser vorbildlichen Bezirksarbeit haben „die<br />

drei“ in der steirischen Personalvertretung eindrucksvoll<br />

auf sich aufmerksam gemacht. Ich bedanke mich<br />

ganz besonders für ihr Engagement und ihre Freundlichkeit<br />

und wünsche ihnen viele erfolgreiche Jahre im<br />

Dienste der steirischen PflichtschullehrerInnen.<br />

Es ist schön und ich bin sehr stolz, solche hochkarätigen<br />

Kolleginnen als Mitarbeiterinnen zu haben.<br />

Bernhard Braunstein, Lehrerbundobmann Stmk.

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