Oskar Fischinger und Visuelle Musik - Sheydin Design
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Er hatte mit äußerster Genauigkeit regelmäßige<br />
Folgen von Linien <strong>und</strong> Zacken an den Rand eines<br />
Filmstreifens gezeichnet, die, durch den Projektor<br />
geschickt, sichtbar <strong>und</strong> hörbar wurden. Damit konnte<br />
er einzelne Klangfarben, einzelne Töne von Instrumenten<br />
so wie Vokale der menschlichen Sprache<br />
anhand ihrer optischen, charakteristischen grafischen<br />
Merkmale bestimmen <strong>und</strong> lesen. Es entstand<br />
eine synästhetisch technische Funktion, indem Bild<br />
<strong>und</strong> Ton sich auf einem gemeinsamen Trägermaterial<br />
befanden. Der „absolute Tonfilm“ <strong>Fischinger</strong>s machte<br />
Bildsequenzen hörbar.<br />
Rudolf Pfenninger erfand 1929 die „tönende<br />
Handschrift“ <strong>und</strong> arbeitete am umgekehrten Verfahren,<br />
Melodien zu visualisieren. <strong>Fischinger</strong> interessierte<br />
sich hauptsächlich dafür, neue Töne oder eine neue<br />
<strong>Musik</strong> zu entdecken, die sich nur aus den Ornamenten<br />
ableiten ließ. Er führte seine Versuche trotz internationaler<br />
Resonanz nicht fort, da ihn die Ergebnisse nicht<br />
zufrieden stellten.<br />
vgl. Herbst 1993, S. 40