Helmut Kromrey Empirische Sozialforschung ... - Dorthe Luebbert
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a) Panelanalyse: Wiederholte Datenerhebung in den gleichen Untersuchungseinheiten<br />
b) Komparativ-statistische Analyse: Untersuchungseinheiten werden bei jeder Analyse neu<br />
ausgewählt und es werden lediglich die statistischen Merkmalsverteilungen verglichen.<br />
Der Zeitpunkt:<br />
a) Realzeituntersuchung: Datenerhebung findet im gleichen Zeitraum statt wie die zu<br />
untersuchenden Ereignisse.<br />
b) Ex post facto: Untersuchung wird erst im nachhinein durchgeführt (z.B. durch Untersuchung<br />
von Dokumenten, Interviews mit Personen...)<br />
Untersuchungsformen:<br />
a) Labor-Untersuchung (künstlich geschaffene Situation)<br />
b) Experiment<br />
Zweck der Untersuchung:<br />
a) Grundlagenwissen soll vergrößert werden<br />
b) Praxiswissen wird zur Verfügung gestellt<br />
<strong>Kromrey</strong> beschäftigt sich im vorliegenden Buch mit der "standardisierten Datenerhebung im<br />
sozialen Feld" nach der analytisch-nomologischen Forschungsrichtung.<br />
2.2 Der Forschungsprozeß als Reihe ineinander verzahnter Entscheidungen<br />
Das folgende Modell hat idealtypischen Charakter:<br />
a) Klärung des "Entdeckungs-" und "Verwertungszusammenhangs"<br />
b) Präzisierung der Problemformulierung, "dimensionale Analyse"<br />
c) Zuordnen von sozialwissenschaftlichen Begriffen zu den als relevant angenommenen<br />
Dimensionen<br />
d) Einordnung der Problemstellung in vorhandene Kenntnisse (Theorien, Forschungsergebnisse);<br />
Hypothesenbildung unter Verwendung der definierten Begriffe<br />
e) Auswahl von Indikatoren für die verwendeten Begriffe<br />
f) Festlegung der zu unterscheidenden Ausprägungen der Begriffe resp. der Indikatoren sowie<br />
Angabe der Meßinstrumente (Operationalisierung der Begriffe)<br />
g) Auswahl der Objekte (Merkmalsträger), bei denen die Variablenausprägungen gemessen<br />
werden sollen:<br />
h) Erhebung der Daten und Aufbereitung der Daten<br />
i) Verringerung der Unübesichtlichkeit der Informationsfülle<br />
k) Interpretation der Ergebnisse; Rückbezug zu den Punkten a) bis i).<br />
Details siehe <strong>Kromrey</strong> S. 59 - 62<br />
2.3 Entdeckungs-, Begründungs- und Verwertungszusammenhang<br />
Problem: Werturteile beeinflussen meine wissenschaftliche Untersuchung.<br />
Untersuchungen können nie frei von Werturteilen sein. Nur die Begründungszusammenhänge<br />
müssen und können im Gegensatz zum Beispiel zum Entdeckungszusammenhang intersubjektiv<br />
nachprüfbar sein.<br />
Entdeckungszusammenhang: Zusammenhang zwischen Forscher und Umgebung (z.B. ist der<br />
Forscher finanziell von einem (parteiischen) Geldgeber abhängig?<br />
Für Werturteile gilt also:<br />
Werturteile, d.h. normative Aussagen:<br />
a) sollen nie Inhalt erfahrungswissenschaftlicher Aussagen sein<br />
(Meine Untersuchung zeigt: Türken sind besser als Deutsche)