POLITIKER - Echo Online
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ECHO<br />
ECHO<br />
Seit 1998 setzt ECHO neue journalistische Maß-<br />
stäbe in Tirol. ECHO bringt monatlich die wirklich<br />
wichtigen Themen in gut recherchierter, span-<br />
nend geschriebener und unterhaltsam aufge-<br />
machter Form. ECHO liefert ausführliche Hinter-<br />
gründe, hat einen anspruchsvollen Stil und folgt<br />
der Devise, dass Wissen nicht kompliziert und<br />
Unterhaltung nicht seicht sein muss. Die Res-<br />
sorts, die monatlich bespielt werden, sind Politik,<br />
Wirtschaft, Wissenschaft, Geschichte, Kultur, Auto,<br />
Sport, Lebensstil und Leute.<br />
POLITIK<br />
Spannende und gründlich recherchierte Politik-Geschichten aus Tirol.<br />
ECHO blickt hinter die Kulissen der wichtigsten und prägendsten Er-<br />
eignisse des Landes.<br />
KULTUR<br />
Kultur ist eine der Kernkompetenzen von ECHO. Entwicklungen, Kul-<br />
turpolitik, Künstler, Ausstellungen und Neues aus Theater, Musik, Film<br />
und Kunst.<br />
LEBENSSTIL & LEUTE<br />
Schöner Leben mit ECHO. Von Büchern bis Kulinarik, die schönen<br />
Seiten von ECHO runden das Magazin ab und machen Spaß.<br />
GESCHICHTE<br />
Alles hat seine Geschichte<br />
und die Geschichte von Er-<br />
eignissen ist wichtig, um sie<br />
einordnen und verstehen zu<br />
können. ECHO widmet sich<br />
monatlich einem Ereignis<br />
der Tiroler Geschichte unter<br />
Berücksichtigung neuester<br />
wissenschaftlicher Ereignisse.<br />
WIRTSCHAFT<br />
ECHO berichtet über aktuelle Entwicklungen in der Tiroler Wirtschaft<br />
und gibt den Zahlen und Fakten der Wirtschaft Gesicht und Stimme.<br />
ECHO bringt nahezu jeden Monat ein Spezialmagazin<br />
oder widmet einem Spezialthema einen Magazinteil.<br />
Diese Verlagsspecials sind auf die ECHO Leser abge-<br />
stimmt und sind somit extrem zielgruppengenau.<br />
TOP 500 UNTERNEHMEN<br />
Das Nachschlagewerk der Tiroler Wirtschaft. Seit 15 Jahren recher-<br />
chiert ECHO jährlich im Oktober die umsatzstärksten Unternehmen<br />
Tirols und gibt damit das JAHRBUCH DER WIRTSCHAFT heraus.<br />
GESUND & LEBEN<br />
Das Gesundheitsmagazin von ECHO. Kompetent und auf der Höhe der<br />
wissenschaftlichen Erkenntniss berichtet ECHO mehrmals im Jahr über<br />
neueste Behandlungsmethoden und Diagnostikverfahren und liefert<br />
wertvolle Tipps.<br />
BILDUNGSFÜHRER<br />
Der ECHO Bildungsführer ist längst ein Standardwerk der Tiroler Bil-<br />
dungslandschaft. Sortiert nach Interessen bietet der Bildungsführer<br />
einen Überblick über Ausbildungsmöglichkeiten in Tirol.<br />
JAHRBUCH TOURISMUS<br />
Tirol ist Tourismusweltmeister – und das ist ECHO ein jährliches Sonder-<br />
heft mit interessanten Branchennews wert. Wichtig für die Tourismus-<br />
branche, weil das Jahrbuch des Tourismus ein anerkanntes Instrument<br />
des Innenmarketings der Tiroler Touristiker darstellt.<br />
KULTURFÜHRER<br />
Voller Überblick im A5 Format. Das<br />
handliche Nachschlagewerk für den<br />
Tiroler Kultursommer. Hochwertig in<br />
Redaktion und Aufmachung.<br />
15 Jahre ECHO TIROL ECHO Verlagsspecials<br />
Tirols führendes Nachrichtenmagazin Der direkte Weg zur Zielgruppe<br />
k u l t u r<br />
64 ECHO 12/2012 65<br />
k u l t u r<br />
ECHO 12/2012<br />
einen touristischen Mehrwert zu erzielen. So<br />
stand im Boten für Tirol zu lesen: „Dieses<br />
Panorama wird aber noch viel wirksamer<br />
als jede Reclame auf seiner Wanderung …<br />
die Kunde von dem schönen Innsbruck in<br />
die weitesten Fernen tragen und die Freunde<br />
einer großartigen Alpennatur unwidersteh-<br />
lich zu einem Besuche einladen.“ Somit<br />
waren in die Entstehung des Rundbildes<br />
von Innsbruck bereits jene zwei Momente<br />
eingeschrieben, welche die Geschichte dieses<br />
monumentalen Schlachtengemäldes stets be-<br />
stimmen sollten: die touristische Vermark-<br />
tung und die patriotische Vereinnahmung.<br />
Die politische Instrumentalisierung des<br />
„Tiroler Freiheitskampfes“ durch die Habs-<br />
burger fand einen ersten Höhepunkt bei der<br />
Einweihung des Andreas-Hofer-Denkmals<br />
1893 am Bergisel und wurde konsequent<br />
weiterbetrieben. So reiste Kaiser Franz<br />
Joseph I. nicht nur zu diesem Anlass, son-<br />
dern auch zur 100-Jahr-Feier des Tiroler<br />
Aufstands 1909 nach Innsbruck. Es muss<br />
daher nicht weiter verwundern, dass das Ge-<br />
mälde 1906 anlässlich der „Royal Austrian<br />
Exhibition“ nach London gebracht wurde,<br />
um für die Schönheit der alpinen Landschaft<br />
zu werben, und 1917 in Wien anlässlich der<br />
Kriegsausstellung als Propagandamittel he-<br />
rangezogen wurde, um die Untertanen zum<br />
Durchhalten zu animieren – für Gott, Kai-<br />
ser und Vaterland. Spätestens mit der An-<br />
nexion Südtirols und des Trentino durch<br />
Italien nach dem Ersten Weltkrieg, geriet<br />
das Innsbrucker Panorama endgültig zum<br />
„vaterländischen Gemälde“. Stand Andreas<br />
Hofer bisher für die Widerständigkeit, den<br />
Freiheitswillen und die Selbstbehauptung<br />
der Tiroler, so wurde er nun zudem Symbol<br />
für eine jahrhundertealte Landeseinheit, die<br />
man den Tirolern geraubt hatte und die es<br />
wiederzuerlangen galt.<br />
Als das Gemälde 1920 nach Amerika ver-<br />
kauft werden sollte, stieß dieses Vorhaben<br />
wenig überraschend auf heftige Gegenwehr.<br />
Der zuständige Tiroler Landesrat forderte das<br />
Denkmalamt in Wien schriftlich auf, keine<br />
Ausfuhrbewilligung zu erteilen, da „das Ge-<br />
mälde abgesehen von seinem Kunstwert auch<br />
seines Gegenstands nach ein Tiroler Denk-<br />
mal von besonderem Werte“ sei. Ansonsten<br />
rückte das Panorama „Schlacht am Bergisel“<br />
hierzulande hauptsächlich anlässlich der alle<br />
25 Jahre mit großem Aufwand betriebenen<br />
Jubiläumsfeierlichkeiten ins Blickfeld, bei de-<br />
nen des Aufstands der Tiroler 1809 gedacht<br />
wurde. Seine touristische Attraktion aber stei-<br />
gerte sich ab den 1950er Jahren beachtlich.<br />
Nachdem es in den 1970er Jahren von der<br />
Raiffeisenbank angekauft worden war, entwi-<br />
ckelte sich die „Schlacht am Bergisel“ zu der<br />
am meisten besuchten Sehenswürdigkeit der<br />
Landeshauptstadt. Das lag nicht nur daran,<br />
dass sich die Fachwelt zusehends für diese<br />
„Dinosaurier“ der Mediengeschichte zu in-<br />
teressieren begann und Panoramen aus dem<br />
19. Jahrhundert in ganz Europa mittlerweile<br />
eine echte Rarität waren. Es lag insbesondere<br />
auch daran, dass die Bank das Gemälde An-<br />
fang der 1980er Jahre aufwendig restaurieren<br />
ließ sowie Verwaltung und Bewerbung des<br />
Panoramas am Innsbrucker Rennweg dem<br />
Raiffeisen Reisebüro übertrug.<br />
Rund 100.000 Besucher jährlich verzeich-<br />
nete die Rotunde in den 1990er Jahren, und<br />
das obwohl das Panorama nur von April bis<br />
Oktober geöffnet war. Als die Raiffeisenbank<br />
vor mittlerweile fast zehn Jahren bekannt-<br />
gab, das Gemälde veräußern zu wollen, sah<br />
der damalige Landeshauptmann Herwig van<br />
Staa die Chance gekommen – mit Blick auf<br />
die 200-Jahr-Feierlichkeiten des Tiroler Auf-<br />
die 200-Jahr-Feierlichkeiten des Tiroler Auf-<br />
die 200-Jahr-Feierlichkeiten des Tiroler Auf<br />
stands –, einen ganz besonderen Coup zu<br />
landen. Er ging daran, am Bergisel ein neues<br />
Museum zu errichten und das Gemälde an<br />
den „Ort des Geschehens“ zu bringen – wo-<br />
mit die politische Instrumentalisierung eine<br />
neue Wendung erhielt. Trotz vehementer re-<br />
gionaler, nationaler und internationaler<br />
Proteste gegen die damit einhergehende<br />
Zerstörung des historischen Ensembles,<br />
setzte sich die Tiroler Landesregierung<br />
auf politischem Wege gegen das Bun-<br />
desdenkmalamt durch. Die zuständige<br />
Bundesministerin Claudia Schmied ge-<br />
nehmigte letztinstanzlich die Transferierung<br />
des Riesenrundgemäldes und hob damit den<br />
negativen Bescheid ihrer eigenen Behörde auf.<br />
Seit der Eröffnung des Museums am Berg-<br />
isel, das nun „Das Tirol Panorama“ heißt, im<br />
März 2011 wurden rund 300.000 Besucher<br />
verzeichnet. Eine hohe Frequenz ist auch nö-<br />
tig. Denn das gesamte Projekt hat den Steu-<br />
erzahler nicht nur 25 Millionen Euro geko-<br />
stet, auch die jährlichen Betriebskosten sind<br />
enorm. Die Kasse muss also kräftig klingen,<br />
damit zumindest ein Teil der Ausgaben ge-<br />
deckt ist. Susanne Gurschler<br />
P<br />
anoramen ohne Kassenhäuschen gibt<br />
es nicht“, schmunzelte Stephan Oet-<br />
termann. Vor über 30 Jahren hat er<br />
mit „Das Panorama. Die Geschichte eines<br />
Massenmediums“ jenes Buch vorgelegt, das<br />
noch heute als Standardwerk gilt. Intensiv<br />
setzt sich der Kulturhistoriker darin mit<br />
einer Kunstform auseinander, die im 18.<br />
Jahrhundert erfunden wurde und im 19.<br />
Jahrhundert ihren Siegeszug antrat – dem<br />
Panorama. Dessen Besonderheit liegt in der<br />
Präsentationsform: Ein hyperrealistisch ge-<br />
maltes Rundbild wird in einer eigens dafür<br />
errichteten Rotunde aufgehängt und mithilfe<br />
von Besucher- und Blicklenkung sowie ge-<br />
finkelter Lichtführung zur perfekten Illusi-<br />
onsmaschine. Diese spezielle Präsentations-<br />
form machte das Panorama zum Vorläufer<br />
des bewegten Bildes, des Kinos. Panoramen<br />
waren zudem die ersten Kunstwerke, die<br />
ausschließlich für ein zahlendes Publikum<br />
geschaffen wurden. Es ließ sich also Geld<br />
verdienen mit Panoramen.<br />
Gestaltungsformen und Funktionen hi-<br />
storisch-politischer Panoramen im östlichen<br />
Europa sowie ihre internationale Verortung<br />
waren Thema der Jahrestagung des Geistes-<br />
wissenschaftlichen Zentrums Geschichte<br />
und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) an<br />
der Universität Leipzig, die Anfang Novem-<br />
ber stattgefunden hat. Oettermann führte in<br />
seinem Vortrag in die Geschichte der Pano-<br />
ramen im 19. Jahrhundert ein. Neben signi-<br />
fikanten Panoramen u.a. in Ungarn, Böhmen<br />
und Polen wurde in der Vortragsreihe dann<br />
auch das Innsbrucker Riesenrundgemälde<br />
„Schlacht am Bergisel“ ins Blickfeld ge-<br />
rückt. Bei diesem spielten von Anfang an<br />
touristische Vermarktung und patriotische<br />
Vereinnahmung eine wesentliche Rolle.<br />
Die Panoramen des 19. Jahrhunderts ent-<br />
standen im Umfeld von internationalen oder<br />
Welt-Ausstellungen als zusätzliche Publi-<br />
kumsmagneten, welche die Kassen klingeln<br />
lassen sollten. Das war beim Innsbrucker<br />
Exemplar nicht anders. Die Initiatoren der<br />
„Internationalen Ausstellung für körperliche<br />
Erziehung, Gesundheitspflege und Sport“, die<br />
am 13. Juni 1896 eröffnet wurde, wollten mit<br />
dem von ihnen in Auftrag gegebenen Pano-<br />
rama der „Schlacht am Bergisel“ eine besu-<br />
chersteigernde Attraktion bieten. Darüber<br />
hinaus nahm das gewählte Motiv Bezug zum<br />
zeitgleich stattfindenden 100-Jahr-Jubiläum<br />
des sogenannten „Herz-Jesu-Bundes“, der<br />
mit einer Vielzahl an Feierlichkeiten be-<br />
gangen wurde. 1796 hatten sich die Tiroler<br />
Landstände der göttlichen Unterstützung<br />
gegen die französischen Truppen versichert<br />
und beim Aufstand der Tiroler gegen die Ba-<br />
yern 1809 spielte dieses Bündnis erneut eine<br />
große Rolle. Im Zuge der Erhebung gegen die<br />
Besatzer erneuerte Andreas Hofer, Anführer<br />
der Tiroler, den Herz-Jesu-Bund. Zudem<br />
war der Passeirer Wirt in den Jahrzehnten<br />
nach seinem Tod zu einem international be-<br />
kannten „Freiheitshelden“ stilisiert worden.<br />
Man konnte daher davon ausgehen, dass die<br />
„Marke“ Hofer und Anno 1809 ein interna-<br />
tionales Publikum ansprechen würde.<br />
Geplant war sogar, das Schlachtengemälde<br />
später als gigantisches Werbebanner für die<br />
Tiroler Landeshauptstadt und ihre Umge-<br />
bung auf Reisen zu schicken, und dadurch<br />
Fotos: Friedle (1), Gurschler (2)<br />
Ein tiroler Denkmal<br />
Bei der Jahrestagung des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur<br />
Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig zum Thema „Gestaltungsformen und Funktionen<br />
von Panoramen“ ging es auch um das Innsbrucker Riesenrundgemälde „Schlacht am Bergisel“.<br />
RIESENRUNDGEMäLDE<br />
Neuinszenierung des Riesenrundgemäldes im 2011 eröffneten „Tirol Panorama“ am Bergisel<br />
Andreas Hofer beobachtet das Kampfgetümmel (Bildausschnitt) Die 1907 eröffnete Rotunde am Rennweg (Postkarte um 1910)<br />
Susanne Gurschler: Pa-<br />
norama der „Schlacht<br />
am Bergisel“. Die<br />
Geschichte des Inns-<br />
bruckerRiesenrundge- mäldes. Studienverlag<br />
2011, 176 S., zahlreiche<br />
Abb.; 24,90 Euro.<br />
„ Diemers Panorama gehört zu den<br />
20 berühmten Rundgemälden<br />
dieser Welt.“ Innsbruck aktuell, Oktober 1987<br />
26<br />
w i r t s c h a f t<br />
ECHO 10/2012 27<br />
w i r t s c h a f t<br />
ECHO 10/2012<br />
passt werden, sodass sie sich das überlegen.<br />
Schließlich ist das ja doch mit großen Ko-<br />
sten verbunden. Selbstverständlich aber ha-<br />
be nicht ich den Vertrag gemacht, sondern<br />
der Vorsitzende des Aufsichtsrates. Der hätte<br />
diese Klausel auch ablehnen können.<br />
ECHO: Das war aber, bevor Barbist als zweiter<br />
Geschäftsführer kam …<br />
Unterlechner: Das stimmt, das war noch zu<br />
Zeiten von Schatz. Aber es war mir schon<br />
klar, dass im Fall, würde ein Neuer kom-<br />
men, der aus der politischen Ecke stammen<br />
könnte. Die Führung der Lebenhilfe war ja<br />
völlig parteipolitisch dominiert. Ich komme<br />
ja nicht aus dem Niemandsland. Ich war<br />
schließlich vorher als Leiter des Finanz- und<br />
Rechnungswesens bei der Stadt Innsbruck<br />
usw. Ich konnte natürlich nicht in den Ver-<br />
trag schreiben, ich will keinen Partner, der<br />
aus einem politischen Umfeld kommt, in<br />
der Firma. Es ist aber allgemein bekannt,<br />
wenn einer aus der politischen Ecke kommt,<br />
dann verdient er einfach ein Stück mehr.<br />
Warum das so sein muss – fragen Sie mich<br />
nicht. Das ist in Tirol eben Fakt. Dann ist<br />
mir eben diese Meistbegünstigungsklausel<br />
eingefallen, die im Übrigen in der Wirt-<br />
schaft durchaus üblich ist. Folglich habe ich<br />
gesagt, ich lasse also in den Vertrag schrei-<br />
ben, dass niemand mehr als ich verdienen<br />
darf. Außerdem dachte ich, das allein reicht<br />
noch nicht, das muss ihnen ja wehtun, und<br />
habe reingeschrieben, wenn einer mehr ver-<br />
dient, muss ich automatisch an das ange-<br />
ECHO: Sie wurden wegen der Vorgänge in der<br />
Lebenshilfe scharf kritisiert. Warum haben<br />
Sie so lange geschwiegen?<br />
Wilfried Unterlechner: Fürs Erste habe ich<br />
mich an die wechselseitige Schweigepflicht<br />
gehalten, die nach der einvernehmlichen<br />
Trennung mit der Lebenshilfe vereinbart<br />
war. Zum Zweiten habe ich auf die Bericht-<br />
erstattung nicht reagiert, weil diese Artikel<br />
auf dem Bericht des Rechnungshofes basier-<br />
ten. Und dessen Erhebungen waren teilweise<br />
falsch. Das kann ich Punkt für Punkt bele-<br />
gen. Nachdem aber verschiedene Personen<br />
nun alles Mögliche erzählen, fühle ich mich<br />
nicht mehr zu hundert Prozent an diese<br />
Schweigepflicht gebunden.<br />
ECHO: Warum haben Sie mit Ende 2008 die<br />
Lebenshilfe verlassen?<br />
Unterlechner: Ich bin in Wahrheit aus genau<br />
den Gründen gegangen, die zuletzt in den<br />
Medien veröffentlicht wurden.<br />
ECHO: Sie behaupten also, dass es während<br />
Ihrer Zeit diese Missstände (siehe Kasten<br />
„Der Fall Lebenshilfe“) nicht gegeben hat?<br />
Unterlechner: Als ich Anfang 2003 bei der<br />
Lebenshilfe eingetreten bin, waren die Bi-<br />
lanzen, einschließlich 2002, tief rot. Und in<br />
den ersten zwei Jahren, in denen ich bei der<br />
Lebenshilfe arbeitete, war ich allein auf weiter<br />
Flur. Alle sind auf Tauchstation gegangen. Ich<br />
habe dann als Leiter der Stabsstelle Ressour-<br />
cenmanagement die Lebenshilfe finanziell<br />
wieder auf die Beine gestellt. Nach zwei Jah-<br />
ren war alles soweit wieder im Lot. Ich konn-<br />
te sogar Rücklagen bilden. Und dann, als alles<br />
saniert war, sagte man, die Geschäftsführer-<br />
Nachfolge Helmut Rochelt muss geschaffen<br />
werden und natürlich war der Unterlechner<br />
super, es hieß, der hat uns gerettet, den ma-<br />
chen wir zum Geschäftsführer.<br />
ECHO: Sie wurden also 2005 Geschäftsführer.<br />
Was passierte dann?<br />
Unterlechner: Plötzlich hieß es, wir brauchen<br />
eine duale Führung. Da war ich eigentlich<br />
Erstmals legt ein ehemaliger Manager Zeugnis über die Vorgänge in der Lebenshilfe ab. Und<br />
zeichnet damit ein Sittenbild, wie schwarzer Parteienfilz und Freunderlwirtschaft in Tirol regieren.<br />
dagegen. Dass so etwas immer Probleme<br />
bringt, ist bekannt. Und solche Probleme<br />
hat es im ersten Jahr mit Dieter Schatz sehr<br />
viele gegeben. Er hatte den Auftrag, tolle<br />
Entwicklungen zu machen. Allerdings hät-<br />
te alles, was er vorgehabt hat, enorm viel<br />
Geld gekostet. Und ich wollte verhindern,<br />
dass wir finanziell wieder Probleme bekom-<br />
men. Es gab dann einen Crash und Präsi-<br />
dent Hanspeter Zobl hat dann sozusagen<br />
entschieden, dass Schatz wieder in die Eule<br />
zurückgeht. Wie diese Dinge dann wirklich<br />
abliefen, weiß ich nicht. Das hat Zobl im<br />
Alleingang oder auch mit Laucher gemacht.<br />
ECHO: Ihr Vertrag enthielt eine Meistbegün-<br />
stigungsklausel. Das wurde vom Rechnungs-<br />
hof scharf kritisiert …<br />
Unterlechner: Da sollte man schon von vorne<br />
beginnen. Als erstes war ich ja als Geschäfts-<br />
führer im Gegensatz zu vorher haftbar. Wir<br />
haben dann eben einen Vertrag ausgehan-<br />
delt und uns schließlich auf brutto 7000<br />
Euro geeinigt, das waren dann zirka 3700<br />
netto. Das ist zugegebenermaßen ein schö-<br />
ner Gehalt. Und auch das wurde vom Rech-<br />
nungshof geprüft und alles, was in meinem<br />
Einflussbereich war, ist sauber und korrekt<br />
gewesen. Und dann wurde plötzlich Paul<br />
Barbist aus dem Hut gezaubert. Mir war<br />
immer klar, kommt bei der Lebenshilfe ein<br />
weiterer Geschäftsführer herein, dann ist<br />
die Gefahr sehr hoch, dass dieser zumindest<br />
im weitesten Sinn aus der politischen Ecke<br />
kommt. Und ich weiß, politische Ecke heißt:<br />
„Sorry, nicht die Fachkenntnis zählt“, son-<br />
dern da geht es um was anderes. Das heißt<br />
dann, ich habe plötzlich einen Partner, der<br />
in der Öffentlichkeit präsenter ist und der<br />
vielleicht gut reden kann. Dann fängt er<br />
vielleicht an, alles an sich zu reißen, und ich<br />
habe dann die Scherereien. Dazu kommt<br />
noch, dass ich ja persönlich haftete. Und ich<br />
dachte mir also, das, was ich mir so mühsam<br />
aufgebaut habe, lasse ich mir sicher nicht<br />
kaputtmachen. Ich habe enorm viel Arbeit<br />
und Zeit investiert, damit alles wieder funk-<br />
tioniert, dass wir vernünftige Tarife haben,<br />
„sorry, fachkenntnis zählt nicht“<br />
LEBENSHILFE<br />
Fotos: Friedle (1), Messier (1)<br />
A usgelöst durch Berichte auf der Internetplattform dietiwag.org brach 2011 ein Sturm<br />
über die Lebenshilfe Tirol (LHT) herein. Irrwitzige Manager-Gehälter, Misswirtschaft,<br />
völlig überzogen Tarife und das völlig selbstherrliche Agieren brachten die damalige LHT-<br />
Führungsriege schlussendlich zu Fall. Der zweiteilige Bericht des Landesrechnungshofs Tirol<br />
(LRH) zeigte schließlich das ganze Ausmaß des Desasters. „Die Lebenshilfe verlangte, das<br />
Land Tirol zahlte“, beschrieb der LRH in seinem Bericht die Vorgänge in der Lebenshilfe Tirol<br />
gGmbH und der ebenfalls zur Lebenshilfe Tirol gehörende Eule gGmbH. Besonders deren Ge-<br />
schäftsführer – Anton Laucher, Paul Barbist und Dieter Schatz – wurden für ihre Geschäfts<br />
– Anton Laucher, Paul Barbist und Dieter Schatz – wurden für ihre Geschäfts<br />
– -<br />
gebarung und ihre überhöhten Gehälter vom LRH scharf kritisiert. So wurden laut LRH unter<br />
anderem von Schatz gefälschte Belege zur Abrechnung vorgelegt und von allen Beteiligten<br />
Vorgaben der zuständigen Abteilung im Amt der Tiroler Landesregierung einfach ignoriert.<br />
Auch Wilfried Unterlechners Dienstvertrag – er war von 2003 bis Ende 2008 Geschäftsführer<br />
der Lebenshilfe gGmbH – wurde vom LRH in einem Bericht in Frage gestellt. Unter anderem<br />
monierte der LRH, dass die Meistbestimmungsklausel in diesem Vertrag nicht üblich ist.<br />
Diese Klausel besagte, dass niemand in der LHT mehr verdienen dürfe als Unterlechner.<br />
Warum die Missstände in den Lebenshilfegesellschaften jahrelang ohne Konsequenzen blie-<br />
ben, zeigt ein 2005 mit dem Land Tirol abgeschlossener Partnerschaftsvertrag. Hier wurde<br />
deutlich, dass die Führung der LHT immer mit Unterstützung aus der ÖVP rechnen konnte.<br />
Besonders Herwig van Staa dürfte seine schützende Hand über den Verein bzw. deren ausge-<br />
lagerte Gesellschaften gehalten haben.<br />
Lebenshilfe Führung: Zobl, Barbist, Wolf, Laucher, Schatz (v. li.)<br />
Der Fall Lebenshilfe<br />
Wilfried Unterlechner: „Ich habe die Lebenshilfe Tirol genau aus den Gründen verlassen, die<br />
zuletzt in den Medien veröffentlicht wurden“<br />
„Es ist aber allgemein bekannt,<br />
wenn einer aus dem politischen<br />
Eck kommt, verdient er einfach<br />
ein Stück mehr.“<br />
Wilfried Unterlechner, Ex-Manager Lebenshilfe<br />
p o l i t i k<br />
14 15<br />
p o l i t i k<br />
ECHO 12/2012<br />
ECHO 12/2012<br />
kann und dem, was machbar ist – mit einem<br />
Koalitionspartner, der schon seit Jahrzehnten<br />
das Land beherrscht.<br />
ECHO: Es wirkt, als würde sich die SPÖ ständig<br />
hinter der Koalitionsmaske verstecken. Muss<br />
die irgendwann weg, damit sich die SPÖ als<br />
die Partei zeigen kann, die sie ist?<br />
Gasteiger: Für den Juniorpartner in einer Re-<br />
gierung ist es immer schwieriger. Auch ich<br />
versuche immer wieder, den Spagat zu ma-<br />
chen. Ich bin in einer Partei, in der es möglich<br />
ist, seine eigene Meinung zu haben. Man muss<br />
sich allerdings überlegen, ob man diese eige-<br />
ne Meinung mit dem Abstimmungsverhalten<br />
im Tiroler Landtag verbindet. Das wäre schon<br />
schwierig, weil das ein Koalitionsbruch wäre.<br />
Doch: Es geht schon, Ecken und Kanten zu<br />
zeigen und sich außerhalb des koalitionären<br />
Fahrwassers was zu trauen.<br />
ECHO: Sie haben für die Landtagswahl ein<br />
Kampfmandat. Wie gehen Sie damit um?<br />
Gasteiger: Ich persönlich habe eine kurze Zeit<br />
gebraucht, das zu verdauen. Aber, ich bin es<br />
gewohnt, zu kämpfen, mir wurde in meinem<br />
Leben nichts geschenkt – egal, ob das in der<br />
Privatwirtschaft war oder in der Politik. Man<br />
muss tagtäglich kämpfen. Nicht für sich<br />
selbst, sondern für das, was man verwirk-<br />
lichen will. Was mir sehr viel Auftrieb und<br />
Kraft gegeben hat, war der Bezirksparteitag<br />
in Schwaz, wo die Delegierten mich mit 100<br />
Prozent als Bezirksparteivorsitzenden wieder-<br />
gewählt haben. Dieses Maß an Vertrauen tut<br />
sehr gut, es wird wohl nicht die schlechteste<br />
Arbeit in den vergangenen Jahren gewesen<br />
sein. Ich bereite mich auf einen Vorzugsstim-<br />
menwahlkampf vor. Wir werden sehen, was<br />
am Ende des Tages rauskommt.<br />
ECHO: Wie Sie selbst sagen, waren Sie einer<br />
der wenigen innerhalb der Tiroler SPÖ, der<br />
die Koalitionsmaske immer wieder zur Seite<br />
gelegt und Klartext geredet hat. Muss es als<br />
Signal empfunden werden, dass ausgerechnet<br />
Sie mit einem Kampfmandat antreten müs-<br />
sen?<br />
Gasteiger: Ich weiß es nicht, darüber denke ich<br />
nicht nach. Ich nehme das so zur Kenntnis<br />
und werde das Beste daraus machen. Aufge-<br />
ben tut man einen Brief am Postamt, sofern<br />
es überhaupt noch eines in der Gemeinde<br />
gibt, aber sonst nichts. Übrigens: In unserer<br />
Gemeinde gibts noch eines.<br />
ECHO: Sie haben nicht unwesentlich dazu<br />
beigetragen, dass die Unternehmensgruppe<br />
Schultz in den Fokus der Öffentlichkeit,<br />
der Politik und des Landesrechnungshofes<br />
geriet. Der erste Teil des Berichtes wurde<br />
veröffentlicht. Wie geht es weiter?<br />
Gasteiger: Der zweite Teil des Rechnungshof-<br />
Der zweite Teil des Rechnungshof-<br />
Der zweite Teil des Rechnungshof<br />
berichtes liegt schon bei der Landesregierung<br />
zur Stellungnahme, im Dezemberlandtag<br />
wird der neuerliche Bericht wohl behandelt<br />
werden. Dann gibt es noch den dritten Teil<br />
des Berichtes, der das Thema Schultz und<br />
die Behörden beleuchtet und wohl der span-<br />
nendste Teil des Prüfberichtes werden wird.<br />
ECHO: Kommt der noch vor der Landtags-<br />
wahl?<br />
Gasteiger: Spannend wäre das schon. Doch<br />
dazu brauche ich persönlich keinen Rech-<br />
nungshofbericht, weil ich in dem Zusam-<br />
menhang schon so viel beobachtet habe.<br />
Wenn man sich gegen derart Mächtige in-<br />
nerhalb des Landes auflehnt – die Familie<br />
Schultz ist ja nicht irgendwer – wird es schon<br />
manchmal auch schwierig.<br />
Doch ich lasse mich auch<br />
hier nicht verbiegen, denn<br />
auch in diesem Bereich<br />
muss endlich Fairness und<br />
Gerechtigkeit herrschen.<br />
Selbst wenn das in den<br />
Dimensionen, in denen<br />
Schultz spielt, rasch zur<br />
Floskel verkommt. Persönlich habe ich nichts<br />
gegen die Familie Schultz, eine fleißige Fami-<br />
lie. Doch ich kritisiere die Art, wie Geschäfte<br />
gemacht werden und gemacht werden dür-<br />
fen. Wenn das jeder Unternehmer so machen<br />
würde, hätten wir ein Problem.<br />
ECHO: Sind Sie zufrieden mit dem, was im Zu-<br />
sammenhang mit der Hypo passiert ist?<br />
Gasteiger: Nein, da bin ich überhaupt nicht<br />
zufrieden. Vor allem deshalb, da jene Aus-<br />
sagen, die vor knapp einem Jahr gemacht<br />
wurden – es handle sich um kriminelle Ma-<br />
chenschaften und mafiöse Methoden – heu-<br />
te vergessen scheinen. Da haben sich einige<br />
Menschen öffentlich schon sehr weit hinaus-<br />
gelehnt, um handelnde Personen schlechtzu-<br />
machen. Das ist auch eine Frage der Fairness<br />
und Gerechtigkeit. Würde ich jemanden,<br />
dem man kriminelle Machenschaften unter-<br />
stellt, in meinem Betrieb wieder einstellen?<br />
Ich darf nicht zulassen, dass jene, die sich bis<br />
heute nicht wehren dürfen, zu den Haupt-<br />
schuldigen werden. Darum habe ich – als<br />
Staatsbürger Klaus Gasteiger – die Anzeige<br />
bei der Staatsanwaltschaft eingebracht. Wenn<br />
ich höre und lese, dass hier kriminell und<br />
mafiös gearbeitet worden sein sollte, wie dies<br />
öffentlich behauptet wurde, dann muss das<br />
von unabhängigen Gerichten aufgeklärt wer-<br />
den. Der Akt liegt bei der Staatsanwaltschaft,<br />
seither habe ich nichts mehr gehört – auch<br />
nicht, was im Zusammenhang mit meiner<br />
Anzeige bei der Finanzmarktaufsicht passiert<br />
ist. Es wird wohl ermittelt werden. Das Jon-<br />
glieren mit den Millionenbeträgen von der<br />
Tiwag zur Hypo muss auch aufgeklärt wer-<br />
den. Da sind noch viele Fragen unbeantwor-<br />
tet und müssen aufgearbeitet werden. Das<br />
ist man der Bevölkerung schuldig, da geht<br />
es um Aufklärung und um Verantwortung.<br />
Auch im Zusammenhang mit den Auflagen<br />
der EU wissen wir nichts Genaues.<br />
ECHO: Was, glauben Sie, war wirklich der<br />
Grund für den Rücktritt von Landesrat<br />
Christian Switak?<br />
Gasteiger: Ich glaube, dass der Druck auf die<br />
ÖVP durch die Wohnungs- und Jagdge-<br />
schichten so groß geworden ist, dass Chri-<br />
stian Switak gehen musste. Switak hat sich<br />
ja nicht rasch entschieden.<br />
Ich höre Gerüchte, dass er<br />
jetzt einen Konsulentenver-<br />
trag bei Landesrätin Patri-<br />
zia Zoller-Frischauf haben<br />
soll. Es war sicher schwierig<br />
für ihn, einen neuen Job zu<br />
bekommen. Grundsätzlich<br />
heißt das aber, dass du als<br />
Politiker extrem vorsichtig sein musst und<br />
dass der moralische Anspruch deutlich hö-<br />
her sein muss, als bei anderen Menschen.<br />
Freiwillig und gerne ist Christian Switak<br />
sicher nicht gegangen.<br />
Interview: Alexandra Keller<br />
INTERVIEW<br />
„optik ist nicht gut“<br />
Der SP-Landtagsabgeordnete Klaus Gasteiger über<br />
Hannes Gschwentner, sein Kampfmandat, Heinz Schultz und<br />
die Hypo: „Da bin ich überhaupt nicht zufrieden!“<br />
ECHO: Trotzdem schadet er mit der öffent-<br />
lichen Diskussion im Zusammenhang mit<br />
seinen Gehaltsforderungen seiner Partei ...<br />
Gasteiger: ... Natürlich ist das für viele So-<br />
zialdemokratInnen nicht verständlich. Im<br />
Vergleich zur alleinerziehenden Mutter oder<br />
jemandem, der um 1300 bis 1500 Euro netto<br />
arbeiten geht – das ist unser Klientel – ist das<br />
nicht verständlich. Man muss fairerweise<br />
dazu sagen, dass die NHT die größte Wohn-<br />
baugesellschaft des Landes ist – mit entspre-<br />
chend vielen Wohnungen, einem sehr hohen<br />
Marktwert, entsprechender Reputation und<br />
einem hohen Auftragsvolumen. Das einzige<br />
Problem ist, dass es eine landesnahe Gesell-<br />
schaft ist, wo die Politik mitredet und da-<br />
durch diese Diskussion ausgelöst wurde.<br />
ECHO: Eine unglückliche Situation?<br />
Gasteiger: Die Optik ist nicht gut. Es ist eine<br />
schwierige Situation, weil viele, für die wir<br />
uns tagtäglich bemühen und die uns ihr<br />
Vertrauen geschenkt haben, mit der Dimen-<br />
sion nichts anfangen können. Es spielt der<br />
Landtagswahlkampf mit und die schwierige<br />
Situation, in der sich die SPÖ befindet. Doch<br />
jemand, der aus der Politik aussteigt, muss<br />
die Chance bekommen, sich im eigenen Land<br />
weiterzuentwickeln und zu arbeiten. Es kann<br />
ja nicht sein, dass jemand deshalb das Land<br />
verlassen muss, weil man hier aufgrund einer<br />
politischen Tätigkeit keinen Job findet. Dass<br />
das öffentlich geworden ist, ist eine andere<br />
Geschichte – ich höre, es kam aus der Stadt.<br />
Vielleicht hat man es ihm einfach nicht ge-<br />
gönnt. Natürlich strapaziert es uns als Par-<br />
tei. Der Blick auf Manager von landesnahen<br />
und -eigenen Gesellschaften, die nicht aus<br />
unserem Umfeld kommen, lässt mich aber<br />
wieder ruhiger werden.<br />
ECHO: Wie ist die Stimmung in der Partei?<br />
Gasteiger: Ich finde, es ist nicht die schlech-<br />
teste Stimmung. Ich habe auch die Umfragen,<br />
die uns auf 12 oder 13 Prozent herunterdrü-<br />
cken, noch nirgendwo gesehen. Ich kenne<br />
andere Umfragen, laut denen wir stabil bei<br />
15 bis 17 Prozent liegen. Wahltag ist Zahltag.<br />
Wir haben einen ordentlichen Wahlkampf<br />
zu führen, unsere Themen zu platzieren, die<br />
Mitarbeiter und Funktionäre zu motivieren<br />
und ein entsprechendes Wahlergebnis zu er-<br />
reichen. Ich glaube nicht, dass das der flie-<br />
gende Untergang der Tiroler SPÖ gewesen<br />
ist. Dafür liegt zu viel Potenzial in der Partei,<br />
das muss nur wachgeküsst werden. Dass das<br />
oftmals in einer Regierungsverantwortung<br />
schwierig ist, darüber brauchen wir nicht zu<br />
reden. Das ist ein ständiger Spagat zwischen<br />
dem, was die Opposition ungeniert fordern<br />
Fotos: Friedle (2)<br />
Klaus Gasteiger: „Natürlich ist das für viele Sozialdemokraten nicht verständlich“<br />
Gasteiger: „Wenn jeder so Geschäfte macht wie<br />
die Familie Schultz, hätten wir ein Problem“<br />
„Ich glaube nicht,<br />
dass das der<br />
fliegende Untergang<br />
der SPÖ gewesen ist.“<br />
Klaus Gasteiger, SPÖ<br />
ECHO: Die Gehaltsgeschichte des ehemaligen<br />
SPÖ-Tirol-Obmannes Hannes Gschwentner<br />
wurde in den letzten Wochen teils heftig dis-<br />
kutiert und er selbst scharf kritisiert. Unter<br />
anderem, weil seine Gehaltsansprüche den<br />
Grundsätzen der Sozialdemokratie wider-<br />
sprechen. Wie stehen Sie dazu und wie neh-<br />
men Sie die Reaktionen anderer SPÖ-Kolle-<br />
gen dazu wahr?<br />
Klaus Gasteiger: Zur Ehrenrettung Hannes<br />
Gschwentners erlaube ich mir zu sagen, dass<br />
er derjenige war, der in seiner Regierungs-<br />
zeit gemeinsam mit SP-Clubobmann Hans-<br />
Peter Bock die Managergehälterdiskussion<br />
begonnen und mit dem Koalitionspartner<br />
dann verhandelt hat, was eine deutliche<br />
Reduktion der bestehenden Gagen der Ma-<br />
nager der landeseigenen und landesnahen<br />
Gesellschaften zur Folge hatte. Das Gehalt<br />
des zweiten Vorstandes in der NHT hebt sich<br />
deutlich von dem ab, was Hannes Gschwent-<br />
ner an monatlichem Salär erhalten soll. Ich<br />
sage aus Überzeugung, dass er sich diesen<br />
Job zu Recht erworben hat. Er musste eine<br />
entsprechende Ausbildung machen, die Prü-<br />
fung legte er erfolgreich ab, es wurde ihm in<br />
keinster Weise etwas geschenkt. Er hat sich<br />
das also nicht politisch, sondern aufgrund<br />
seiner fachlichen Qualifikation erarbeitet.<br />
Wäre Hannes Gschwentner kein sozialde-<br />
mokratischerLandeshauptmannstellvertre- ter gewesen, wäre die Diskussion nicht so<br />
weit gekommen. Man muss schon auch die<br />
Diskussion führen, dass es einem Politiker<br />
erlaubt sein muss, nach seinem Ausstieg aus<br />
der Politik in die Privatwirtschaft eintreten<br />
zu dürfen und sich nicht für einen gut do-<br />
tierten Job schämen zu müssen.<br />
w i s s e n<br />
34 ECHO 09/2012<br />
D<br />
as saisonale Gewissen<br />
regt sich – mit wach-<br />
sendem Bewusstsein für<br />
natürliche Kreisläufe – mitunter<br />
recht vehement. Müssen es denn<br />
Erdbeeren im Winter sein? Nicht<br />
wirklich, aber wenn sie schon<br />
mal so hübsch im Supermarkt-<br />
regal präsentiert werden, und<br />
man gerade so Lust darauf hat,<br />
erliegt man der Versuchung halt<br />
doch. Und stellt zu Hause fest,<br />
dass der erwartete Gaumen-<br />
schmaus nicht so ausfällt wie<br />
erhofft. Fad schmecken sie, die<br />
Erdbeeren. So gar nicht nach<br />
Sommer. So gar nicht nach Erd-<br />
beeren. Wen wunderts. Alles hat<br />
seine Zeit zum Wachsen, und<br />
was zur Unzeit gedeihen soll,<br />
ist oft mit Abschlägen gestraft.<br />
Am besten schmeckts eben zur<br />
vorgesehenen „Geburtsstunde“<br />
– das gilt für nahezu jegliches<br />
Obst und Gemüse. Das Fantas-<br />
tische daran ist aber, dass eben<br />
diese Geburtsstunde konserviert,<br />
quasi die Zeit angehalten wer-<br />
den kann – man das Produkt in<br />
seinem besten Zustand in halt-<br />
GESUND & LEBEN<br />
Die saison im Glas<br />
Saisonaler Genuss ist wunderbar – er hat nur einen Nachteil: Er ist zeitlich<br />
begrenzt. Mit ein wenig Rummachen, Einmachen und Haltbarmachen be-<br />
kommt man ihn aber doch ins Glas. Und Natürlichkeit pur auf den Tisch.<br />
Selbstgemacht: Da weiß man, was man hat und isst<br />
bare Form bringt. Und Monate<br />
später, wenn der Frost an den<br />
Fenstern leckt und die Füße<br />
in dicken Socken stecken, holt<br />
man das Glas Erdbeermarme-<br />
lade, die Flasche Himbeersirup,<br />
das Pflaumenchutney, das in Öl<br />
eingelegte, gegrillte Gemüse, die<br />
Kirschen in Weinbrand oder das<br />
Paprika-Ketchup hervor. Die<br />
Saison – verpackt ins Glas, ge-<br />
lagert in Regalen, jederzeit ver-<br />
fügbar. Und das auf die denkbar<br />
gesündeste und natürlichste Art<br />
und Weise.<br />
Kochen im Allgemeinen und<br />
Einmachen im Speziellen schei-<br />
nen ein regelrechtes Revival zu<br />
erleben – getan hat man es na-<br />
türlich immer, aber jetzt scheint<br />
auch die Lust daran wieder zu<br />
erwachen und zu wachsen. Eine<br />
Lust, die über die bloße Notwen-<br />
digkeit an Nahrungzubereitung<br />
und -konservierung hinaus-<br />
geht, denn notwendig haben<br />
wir beides nicht. Die Industrie<br />
bietet uns alles zu jeder Zeit –<br />
fertiges Essen in verschiedensten<br />
Variationen, Geschmacksver-<br />
stärker und Farbstoffe gaukeln<br />
uns Nahrung vor, die wir im<br />
„ungeschminkten“ Zustand<br />
niemals essen würden. Das Be-<br />
wusstsein dafür steigt – nach<br />
gesundem Essen, gekocht mit<br />
dem Etikett der Nachhaltigkeit,<br />
garniert mit der Würze der Na-<br />
türlichkeit. Man will doch wis-<br />
sen, was man isst, oder? Wenn<br />
sich die Liste der Zutaten eines<br />
Produktes liest wie der Einkaufs-<br />
zettel eines Pharmazeuten, dann<br />
kann etwas nicht mehr stimmen.<br />
Dann kann das, was immer da<br />
drinnen ist, nicht das sein, wo-<br />
für es sich ausgibt. Dabei ist es<br />
ja gar nicht notwendig. Gutes<br />
Essen braucht kein Glutamat,<br />
und Farbstoffe auch nicht. Das<br />
braucht nur schlechtes Essen,<br />
um gut zu schmecken und schön<br />
auszusehen. Das Bewusstsein<br />
dafür, wie Nahrung natürlich<br />
zu schmecken hat, lernt man<br />
am besten im Umgang damit.<br />
Da weiß man nämlich auch,<br />
was drin ist. Wieso nicht mal ein<br />
Foto: Dorling Kindersley Verlag (5), Weltbild Verlag (1)<br />
TOP<br />
500<br />
TOP<br />
500<br />
Mit 14 Seiten<br />
Extrateil<br />
Umsätze,<br />
Mitarbeiter und<br />
Bezirkskaiser<br />
9. Jg., November 2012<br />
9. Jg., November 2012<br />
Jahrbuch der Tiroler Wirtscha 2012<br />
WIRTSCHAFT<br />
innovation<br />
Die Geheimnisse<br />
der Unternehmen<br />
weltmarktführer<br />
Wo Tiroler Unternehmen<br />
den Weltmarkt beherrschen<br />
Die erfolgreichsten<br />
Tiroler Unternehmen<br />
interview<br />
IV-Präsident Schre er:<br />
„Brauchen dringend<br />
Strukturreformen“<br />
01/2012<br />
Beilage zur Juni-Ausgabe Tirol 2012<br />
Glanzlichter 12<br />
Kultur<br />
Die Kultur-Highlights des heurigen Sommers. Plus: Terminkalender<br />
In manchen Regionen Tirols trägt der Tourismus mit bis zu 80 Prozent<br />
zum gesamtwirtschaftlichen Aufkommen bei. Solange die Nachfrage<br />
steigt, scheint das weiter zu funktionieren. Doch was kommt danach?<br />
TOURISMUS<br />
01/2012<br />
■ Zukunft Tirol Werbung:<br />
Zukunft Tirol Werbung:<br />
Das Board ist voll<br />
■ Tourismus-Wettbewerb:<br />
Branchen im Überblick<br />
■ Touristische Mitbewerber:<br />
Blick über den Tellerrand<br />
■ TVB- und Gemeinderanking:<br />
Die Auf- und Absteiger<br />
JAHRBUCH DES TOURISMUS 20.12<br />
TIROL vs. WELT<br />
WETTBEWERB<br />
ECHO Bildung & Karriere | Beilage zur Februar-Ausgabe 2012<br />
BILDUNG<br />
UNIVERSITÄTEN | FACHHOCHSCHULEN | LEHRGÄNGE | KOLLEGS | LEHRE | WEITERBILDUNG<br />
UNIVERSITÄTEN | FACHHOCHSCHULEN | LEHRGÄNGE | KOLLEGS | LEHRE | WEITERBILDUNG<br />
BILDUNGSFÜHRER 2012<br />
w i s s e n<br />
ECHO 09/2012<br />
Zutaten für 2 Kilogramm:<br />
1,25 kg Kürbis, geschält und<br />
in Stücke geschnitten; 750<br />
g Äpfel, geschält und grob<br />
zerkleinert; 75 g Ingwerwurzel,<br />
in feine Streifen geschnitten;<br />
je 2 EL gelbe und schwarze<br />
Senfkörner; 1 l Apfelessig; 500<br />
g Zucker; 1 EL Salz<br />
Zubereitung: Alle Zutaten bis<br />
auf Zucker und Salz in einem<br />
Topf vermischen, zum Kochen<br />
bringen und bei schwacher<br />
Hitze 20 bis 25 Minuten<br />
köcheln lassen bis der Kürbis<br />
knapp weich ist. Dann Zucker<br />
und Salz hinzufügen, aufko-<br />
chen und den Zucker unter<br />
Rühren auflösen. Eine Stunde<br />
unter häufigem Rühren<br />
köcheln lassen bis die meiste<br />
Flüssigkeit verdampft und das<br />
Chutney dick geworden ist.<br />
In heiße, sterilisierte Gläser<br />
füllen. Hält zwei Jahre.<br />
Kürbis-Chutney<br />
Quelle: Rezept aus „Selbstgemachte Köstlichkeiten“<br />
© Text: Oded Schwartz / Dorling Kindersley Verlag<br />
Zutaten für 1 Liter: 250 g Himbeeren, 350 g Zucker,<br />
Saft von einer halben Zitrone<br />
Zubereitung: Die Himbeeren behutsam waschen,<br />
mit Zucker, Zitronensaft und 250 ml Wasser in einen<br />
Topf geben. Bei mittlerer Hitze 5 Minuten kochen<br />
lassen bis die Beeren zerfallen. Dann weitere 250 ml<br />
Wasser zugießen und bei schwacher Hitze weitere<br />
15 Minuten köcheln lassen.<br />
Dann die Fruchtmischung mit dem Pürierstab fein<br />
pürieren. Das Püree mit einem Löffel durch ein fei-<br />
nes Sieb in eine Schüssel streichen. Den Sirup heiß<br />
in sterilisierte Flaschen füllen und verschließen.<br />
himbeer-sirup<br />
Zubereitung: Die Minze mit der Zitronenschale zusammenbin-<br />
den, mit den Äpfeln und 1,25 Liter Wasser oder Cidre in einem<br />
Topf aufkochen und bei schwacher Hitze unter gelegentlichem<br />
Umrühren ca. 25 Minuten köcheln lassen bis die Äpfel musig sind.<br />
In einen sterilisierten Saftbeutel füllen und bis zu drei Stunden<br />
abtropfen lassen. Die Fruchtmasse mit dem restlichen Wasser/<br />
Cidre zurück in den Topf geben, aufkochen und 20 Minuten kö-<br />
cheln lassen, nochmals abtropfen lassen. Die beiden Saftmengen<br />
mischen, pro 1/2 l Saft 500 g Zucker abwiegen. Saft mit Zitronen-<br />
saft in einen Topf geben, aufkochen und zehn Minuten kochen.<br />
Den Zucker unter Rühren darin auflösen, acht bis zehn Minuten<br />
sprudelnd kochen bis der Gelierpunkt erreicht ist. Vom Herd<br />
nehmen und etwa zehn Minuten abkühlen lassen. Die gehackte<br />
Minze unterrühren, in heiße, sterilisierte Gläser füllen. Erkalten<br />
lassen, mit einer in Weinbrand getauchten Wachspapierscheibe<br />
abdecken und verschließen.<br />
ApfeLgeLee<br />
mit minZe<br />
Quelle: Rezept aus „Selbstgemachte Köstlichkeiten“ © Text: Oded Schwartz / Dorling Kindersley Verlag<br />
Der feine Sirup von Darbo mit<br />
vielen erlesenen schwarzen<br />
Holunderbeeren. Natürlich in<br />
hochkonzentrierter Form.<br />
Natürlich<br />
rezeptfrei.<br />
rezeptfrei.<br />
Quelle: Rezept aus „Die Küchenfee“, © Text: Clodagh McKenna / f. d. dt. Ausgabe: Dorling Kindersley Verlag<br />
Zutaten für ca.<br />
1,25 Kilogramm:<br />
1 Bund Minze,<br />
davon 3 bis 4 EL<br />
fein hacken; einige<br />
Streifen unbehandelte<br />
Zitronenschale; 1 kg<br />
grob gehackte Äpfel;<br />
1,75l Wasser oder<br />
trockener Cidre; Ein-<br />
machzucker, Saft von<br />
1 Zitrone, Weinbrand<br />
100 ECHO TOP 500 UNTERNEHMEN 2012<br />
top 500 | ranking<br />
Firmenname<br />
2.870.000.000<br />
1.963.000.000<br />
1.520.000.000<br />
1.372.600.000<br />
1.252.000.000<br />
825.626.000<br />
720.000.000<br />
660.558.221<br />
652.800.000<br />
548.000.000<br />
512.000.000<br />
511.000.000<br />
464.000.000<br />
450.000.000<br />
447.200.000<br />
439.277.000<br />
360.000.000<br />
335.495.000<br />
325.715.000<br />
238.342.500<br />
237.000.000<br />
233.460.457<br />
233.310.792<br />
233.000.000<br />
230.000.000<br />
229.739.631<br />
225.300.000<br />
222.000.000<br />
220.317.048<br />
217.624.855<br />
208.618.000<br />
201.100.000<br />
191.162.185<br />
188.000.000<br />
185.100.000<br />
170.000.000<br />
164.000.000<br />
161.700.000<br />
157.095.517<br />
153.400.000<br />
150.000.000<br />
143.822.759<br />
141.690.817<br />
139.400.000<br />
138.600.000<br />
138.000.000<br />
136.200.000<br />
133.688.000<br />
129.442.457<br />
127.870.000<br />
UMSATZ 11<br />
1<br />
2<br />
5<br />
3<br />
4<br />
6<br />
8<br />
9<br />
7<br />
10<br />
11<br />
17<br />
13<br />
NEU<br />
12<br />
14<br />
15<br />
16<br />
18<br />
20<br />
26<br />
33<br />
21<br />
24<br />
28<br />
31<br />
30<br />
22<br />
25<br />
23<br />
41<br />
27<br />
32<br />
29<br />
42<br />
NEU<br />
43<br />
39<br />
37<br />
35<br />
34<br />
36<br />
44<br />
46<br />
48<br />
45<br />
40<br />
52<br />
19<br />
49<br />
–<br />
–<br />
+2<br />
–1<br />
–1<br />
–<br />
+1<br />
+1<br />
–2 –<br />
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+5 –<br />
NEU<br />
–3<br />
–2<br />
–2<br />
–2<br />
–1<br />
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–2 –<br />
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+5<br />
+3<br />
–6<br />
–4<br />
–7<br />
+10<br />
–5<br />
–1<br />
–5<br />
+7<br />
NEU<br />
+6<br />
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–2<br />
–5<br />
–7<br />
–6<br />
+1<br />
+2<br />
+3<br />
–1<br />
–7<br />
+4<br />
–30<br />
–1<br />
31.458<br />
6.788<br />
6.120<br />
1.300<br />
3.000<br />
297<br />
1.450<br />
7.503<br />
5.143<br />
4.512<br />
3.622<br />
1.500<br />
1.295<br />
200<br />
1.187<br />
2.395<br />
50<br />
1.584<br />
120<br />
1.310<br />
1.350<br />
405<br />
300<br />
1.200<br />
562<br />
160<br />
455<br />
1.390<br />
593<br />
522<br />
357<br />
930<br />
241<br />
210<br />
491<br />
667<br />
430<br />
424<br />
62<br />
650<br />
450<br />
108<br />
271<br />
985<br />
267<br />
408<br />
300<br />
297<br />
3.350<br />
286<br />
Mitarb. 11<br />
28.578<br />
6.000<br />
6.730<br />
1.287<br />
2.786<br />
283<br />
2.600<br />
6.762<br />
4.880<br />
4.466<br />
3.261<br />
k.a.<br />
1.200<br />
1.500<br />
2.413<br />
40<br />
1.481<br />
120<br />
1.340<br />
1.270<br />
317<br />
249<br />
1.200<br />
514<br />
105<br />
420<br />
1.326<br />
572<br />
525<br />
419<br />
941<br />
231<br />
210<br />
442<br />
350<br />
392<br />
57<br />
650<br />
430<br />
108<br />
281<br />
985<br />
250<br />
340<br />
300<br />
268<br />
1.717<br />
292<br />
Mitarb. 10<br />
109.600.000<br />
5.506.704<br />
303.545<br />
8.289.000<br />
20.899.791<br />
2.392.683<br />
7.937.582<br />
5.800.000<br />
20.097.256<br />
EGT 11<br />
2.657.000.000<br />
1.771.000.000<br />
1.240.000.000<br />
1.369.000.000<br />
1.252.000.000<br />
812.974.174<br />
551.400.000<br />
551.049.736<br />
615.800.000<br />
504.000.000<br />
498.000.000<br />
310.000.000<br />
420.400.000<br />
443.200.000<br />
409.689.000<br />
350.000.000<br />
323.681.000<br />
308.487.000<br />
247.230.600<br />
204.500.000<br />
156.489.648<br />
233.234.821<br />
220.000.000<br />
201.000.000<br />
167.970.000<br />
186.500.000<br />
233.000.000<br />
211.948.265<br />
223.521.700<br />
134.455.000<br />
203.000.000<br />
157.191.028<br />
188.000.000<br />
128.800.000<br />
128.600.000<br />
141.800.000<br />
143.027.118<br />
147.200.000<br />
150.000.000<br />
145.862.256<br />
127.161.650<br />
125.454.000<br />
119.700.000<br />
127.000.000<br />
136.200.000<br />
110.554.000<br />
251.300.000<br />
116.600.000<br />
UMSATZ 10<br />
103.000.000<br />
7.879.000<br />
7.389.562<br />
17.227.234<br />
13.091.800<br />
5.607.383<br />
5.100.000<br />
6.262.445<br />
EGT 10<br />
8,02<br />
10,84<br />
22,58<br />
0,26<br />
0,00<br />
1,56<br />
30,58<br />
19,87<br />
6,01<br />
8,73<br />
2,81<br />
64,84<br />
10,37<br />
0,90<br />
7,22<br />
2,86<br />
3,65<br />
5,58<br />
-3,60<br />
15,89<br />
49,19<br />
0,03<br />
5,91<br />
14,43<br />
36,77<br />
20,80<br />
-4,72<br />
3,95<br />
-2,64<br />
55,16<br />
-0,94<br />
21,61<br />
0,00<br />
43,71<br />
27,53<br />
14,03<br />
9,84<br />
4,21<br />
0,00<br />
-1,40<br />
11,43<br />
11,12<br />
15,79<br />
8,66<br />
0,00<br />
20,93<br />
-48,49<br />
9,67<br />
UMSATZSTEiGErUNG %<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
27<br />
28<br />
29<br />
30<br />
31<br />
32<br />
33<br />
34<br />
35<br />
36<br />
37<br />
38<br />
39<br />
40<br />
41<br />
42<br />
43<br />
44<br />
45<br />
46<br />
47<br />
48<br />
49<br />
50<br />
2012 2011 +/–<br />
ANMErkUNGEN<br />
QUEllEN:<br />
Top 50<br />
Die Zahlen wurden den Bilanzdaten der Fir-<br />
men entnommen. Bei den Unternehmen oh-<br />
ne Angaben zum EGT (Ergebnis der gewöhn-<br />
lichen Geschäftstätigkeit) war keine Bilanz-<br />
einsicht möglich, die Umsatzdaten wurden<br />
mit Eigenangaben der Firmen ergänzt.<br />
Top 51–500<br />
Die Ausgangsdaten des Kreditschutzver-<br />
bandes (KSV) bzw. des Rankings von 2011<br />
wurden allen Unternehmen vorgelegt und<br />
von diesen überprüft. Sofern die Unterneh-<br />
men Rückmeldung erstatteten, hat ECHO<br />
die von den Firmen angegebenen Zahlen in<br />
das Ranking aufgenommen. Die Quelle der<br />
Umsatzangabe ist jeweils den Anmerkungen<br />
bzw. der Fußnote zu entnehmen.<br />
GrUNdSäTZ<br />
äTZ<br />
ä lichE ANMErkUNGEN:<br />
Alle Umsatzangaben verstehen sich als<br />
Netto-Umsätze. Bei Firmengruppen wurde<br />
versucht, die Einzelgesellschaften darzustel-<br />
len. Wo dies nicht möglich war, sind die an-<br />
gegebenen Daten als konsolidierte Werte zu<br />
ANMErkUNGEN<br />
Die 50 umsatzstärksten Unternehmen in<br />
d. SwArovSki kG (1)<br />
FriTZ EGGEr GMbh & co oG (1)<br />
PlANSEE holdiNG AG (1)<br />
TiwAG – TirolEr wASSErkrAFT AG (1)<br />
SANdoZ GMbh (1)<br />
MoNTANwErkE briXlEGG AG (1)<br />
GE JENbAchEr GMbh & co oG (2)<br />
TilAk – TirolEr lANdESkrANkEN-<br />
ANSTAlTEN GM<br />
lTEN GM<br />
l bh (1)<br />
MPrEiS wArENvErTriEbS GMbh (1)<br />
TYroliT SchlEiFMiTTElwErkE<br />
SwArovSki kG (1)<br />
orTNEr GrUPPE (1)<br />
PFEiFEr holdiNG GMbh (1)<br />
biNdErholZ GMbh (1)<br />
GoldbET SPorTwETTEN GMbh (2)<br />
hANdElShAUS wEdl (1)<br />
SwArco AG (1)<br />
klAUSNEr TrAdiNG iNTErNATioNAl GMbh (2)<br />
EGlo GrUPPE (1)<br />
vb lEASiNG FiNANZiErUNGS GMbh (1)<br />
liEbhErr-hAUSGEräTE<br />
räTE<br />
rä liENZ GMbh (1)<br />
bodNEr hANS iNG. bAU GMbh & co kG (1)<br />
EwT TrUck & TrAilEr hANdElS GMbh (1)<br />
EUroToUrS GESEllSchAFT Mbh (1)<br />
riEdEl TirolEr GlAShUETTE GMbh (1)<br />
ThöNi GrUPPE (1)<br />
GUTMANN GMbh (2)<br />
UNTErbErGEr GrUPPE (1)<br />
MoSEr holdiNG AG (1)<br />
iNNSbrUckEr koMMUNAlbETriEbE AG (1)<br />
TiwAG NETZ AG (1)<br />
koch MEdiA GMbh (1)<br />
FroESchl AG & co kG (1)<br />
TrANSPEd holdiNG GMbh (1)<br />
hilbEr SolAr GMbh (1)<br />
liEbhErr wErk TElFS GMbh (1)<br />
cErATiZiT AUSTriA GMbh (4)<br />
UNTErEr GrUPPE (1)<br />
wÜrTh hochENbUrGEr GMbh (1)<br />
TiGAS – ErdGAS Tirol GMbh (1)<br />
Al-ko kobEr GMbh (1)<br />
PAPiErFAbrik wATTENS GMbh & co kG (1)<br />
bUrToN SPorTArTikEl GMbh (1)<br />
SchENkEr & co AG (1)<br />
hEllA holdiNG GMbh (1)<br />
dATAcoN TEchNoloGY G<br />
GY G<br />
GY Mbh (1)<br />
wEGSchEidEr UNTErNEhMENSGrUPPE (1)<br />
Tirol Milch wörGl GMbh (1)<br />
vikiNG GMbh (1)<br />
TYrolEAN AirwAYS GMbh (2)<br />
GEbro PhArMA GMbh UNd NovArTiS (1)<br />
Es ist eine bittere Pille für die Schweizer<br />
Hotellerie: Seit 2008 mussten die Betriebe in<br />
den alpinen Regionen ein Minus von 14 Pro-<br />
zent wegstecken. Auf einen vor allem für die<br />
Kantone Graubünden (-8,6 %) und Wallis<br />
(-6,9 %) schwierigen Winter folgte ein nicht<br />
berauschender Sommer. Statistiker rechnen<br />
derzeit mit einem Gesamtminus von 3,1 Pro-<br />
zent bei den Hotelnächtigungen. Auch in der<br />
kommenden Wintersaison wird mit einem<br />
weiteren leichten Rückgang gerechnet. Für<br />
die regionale Wirtschaft dreht sich die Spi-<br />
rale langsam nach unten: Der Mix aus Struk-<br />
turproblemen, schwacher Konjunkturlage<br />
und starkem Schweizer Franken hinterlässt<br />
deutliche Spuren, vor allem in jenen Regi-<br />
onen, die stark von der Freizeitwirtschaft<br />
abhängen.<br />
NachfragErEkordE. Des einen Leid, des<br />
anderen Freud‘. Tirol darf sich sowohl über<br />
ein Rekordergebnis im Winter 2011/12 als<br />
auch über ein Nachfragehoch im vergangenen<br />
Sommer freuen. Dabei setzt sich der Trend zu<br />
qualitativ höherwertigen Unterkünften fort.<br />
1984 entfiel der Großteil der Gästenächti-<br />
gungen noch auf Betriebe der Drei- sowie<br />
der Zwei-/Ein-Stern-Kategorie (siehe Gra-<br />
fik). 2010 hat sich das Bild völlig gewandelt.<br />
Die Vier-/Fünf-Sterne-Betriebe liegen weit<br />
6 ECHO Tourismus 20.12 Foto: Jungfraubahnen<br />
Schwierige Zeiten: Vor allem die alpinen Schweizer regionen kämpfen mit starken rückgängen im Tourismus.<br />
MoNokulTur?<br />
Tirol ist mit einem drittel aller Nächti-<br />
gungen der Tourismusmotor Österreichs.<br />
die starke konzentration von landesent-<br />
wicklung und Wirtschaftspolitik auf den<br />
Tourismus hat allerdings nicht nur ihre<br />
licht-, sondern auch Schattenseiten. In<br />
manchen regionen trägt der Tourismus<br />
mit bis zu 80 % zum gesamtwirtschaft-<br />
lichen aufkommen bei. diese abhängig-<br />
keit sichert Infrastrukturen, arbeitsplätze<br />
und Einkommen; sie macht Bevölkerung<br />
und gewerbebetriebe aber auch anfällig<br />
für krisen und rückgänge.<br />
tourismus 20.12: wettbewerb<br />
Sind wir krisenfest?<br />
Tourismus. In manchen Regionen Tirols trägt der Tourismus mit bis zu<br />
80 Prozent zum gesamtwirtschaftlichen Aufkommen bei. Solange die<br />
Nachfrage steigt, scheint das zu funktionieren. Doch was kommt danach?<br />
BILDUNG THEOLOGIE<br />
Foto: pixelio/Hauk S<br />
eit 20 Jahren gibt es islamischen Re-<br />
ligionsunterricht an österreichischen<br />
öffentlichen Schulen. Die Alpen-<br />
republik, in welcher der Islam seit 1912<br />
als Religion anerkannt ist, gilt mit dieser<br />
schulischen Religionsausbildung als eu-<br />
ropäischer Vorreiter – bis dato mit einem<br />
kleinen Manko. Bislang war es für ange-<br />
hende islamische Religionslehrer nicht<br />
möglich, eine entsprechende Ausbildung<br />
in Westösterreich zu absolvieren. In Zu-<br />
sammenarbeit mit der Universität Wien<br />
bietet die Universität Innsbruck nun seit<br />
dem Wintersemester 2011/12 diese Mög-<br />
lichkeit und öffnet mit dem Master-Stu-<br />
dium „Islamische Religionspädagogik“<br />
diesen Ausbildungszweig erstmals für<br />
Westösterreich.<br />
„Den dringenden Bedarf einer islami-<br />
schen Religionslehrerausbildung in Inns-<br />
bruck habe ich während meiner Gastpro-<br />
fessur an der Islamischen Religionspädago-<br />
gik in Wien erkannt. Dort habe ich auch<br />
gesehen, wie muslimische und christliche<br />
Theologinnen und Theologen in Lehre<br />
und Forschung kooperieren können und<br />
wie spannend das sein kann. Speziell die<br />
islamischen Lehrveranstaltungen, die die<br />
Universität nun anbietet, stellen auch für<br />
nichtmuslimische Studierende eine große<br />
Theologie. Ein Studium an der Theologischen Fakultät ist<br />
moderner und offener als auf den ersten Blick zu vermuten –<br />
hohe Internationalität, neue Lehrrichtungen und vitale Studenten.<br />
Stets zeitgemäß<br />
INFORMATIONEN<br />
http://uibk.ac.at/theol/<br />
Bereicherung des Studienangebotes dar“,<br />
ist der Studienbeauftragte für Lehramt und<br />
Katholische Religionspädagogik der Katho-<br />
lisch-Theologischen Fakultät in Innsbruck,<br />
Prof. Matthias Scharer, überzeugt.<br />
Die Hinzunahme dieser Ausbildung an<br />
der Theologischen Fakultät in Innsbruck<br />
ist ein weiteres Zeichen dafür, wie vital<br />
sich der Bildungsweg hin in Richtung<br />
Religionslehrer, Jugendleiter, Seelsorger,<br />
Erwachsenenbilder, Priester oder Beschäf-<br />
Erwachsenenbilder, Priester oder Beschäf-<br />
Erwachsenenbilder, Priester oder Beschäf<br />
tigungen in kirchlich-religiösen Institutio-<br />
nen präsentiert. Ein Angebot, welches in<br />
großer Zahl von einer – schon traditionell<br />
– sehr internationalen Studentenschaft am<br />
Innsbrucker Insitut angenommen wird,<br />
wie auch – entgegen Vermutungen – eine<br />
sehr ausgewogene Geschlechteraufteilung<br />
aufweisen kann. So beträgt der Frauen-<br />
anteil aller an der Theologischen Fakultät<br />
Inskribierten über 40 Prozent und spiegelt<br />
somit auch die mögliche Breite an Berufs-<br />
feldern nach Absolvierung der Ausbildung<br />
wider. Immerhin geht das Studienangebot<br />
auf all jene ein, welche einerseits einen ver-<br />
antwortbaren Umgang mit den religiösen<br />
Fragestellungen der Gegenwart erlernen<br />
wie auch dem Bedürfnis nach Sinn und<br />
Orientierung Rechnung tragen wollen.<br />
Somit ergibt sich naturgemäß ein wahrlich<br />
breites Berufsspektrum, welches sich nicht<br />
nur rein auf die klassischen religiösen Be-<br />
rufsfelder wie Priester beschränkt, sondern<br />
das gesamte Spektrum der sozialen Arbeit<br />
in religiösen Einrichtungen zeigt. Ohne<br />
Einschränkungen. MICHAEL KOGLER<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die feine Tiroler Küche<br />
S ie sterben. Sngen. Nur das nicht nehmen.<br />
Einersucht, aber Barbara Dorfer hat sich<br />
nicht unterkriegen lassen. „Ich bin wieder<br />
da“, heißt deshalb auch das im September er-<br />
scheinende Album der gebürtigen Wörglerin.<br />
Die Gewinnerin des Grand Prix der Volks-<br />
musik macht jetste von sieben Geschwistern,<br />
war schon als Kind das Goldkehlchen der<br />
Familie. Mzt ihr eigenes Ding.<br />
Barbara Dorfer, Jüngste von sieben Ge-<br />
schwistern, war schon als Kind das Gold-<br />
kehlchen der Familie. Mit acht Jahren lernte<br />
sie, bewaffnet mit einem Langenscheidt-<br />
Wörterbuch, die ersten englischen Lieder.<br />
Als sie zwölf war und gemeinsam mit ihrer<br />
Freundin ein Faschingsfest besuchte, schick-<br />
te dDit nosto consed tionseq uatumsandre<br />
mod minci blan henisim qui erostio consenit<br />
acidunt ing ea aliscin erat prat lummy nos<br />
aliquam consequ ipismod olorting et aut vo-<br />
lenit irit wis num quam, vel dolor iriuscinis<br />
autem dolutat autpatummod eugiate endi-<br />
gna feu facil utet iuscili quipisis ea feugiat<br />
velessequat, sustrud mincipit dolor alit nosto<br />
odolore commy nulput la feugue min ea faci<br />
ea aciliquat utpat. Quat utpat. Ibh ero odit<br />
aliscilisi.<br />
Leniscipis doluptatet at laore dionsecte do<br />
et lam, susto et in hent ad minissim num do-<br />
lor amet, susto odit at, volobore (ak)<br />
S ie sterben. Sngen. Nur das<br />
nicht nehmen. Einersucht,<br />
aber Barbara Dorfer hat sich<br />
nicht unterkriegen lassen.<br />
„Ich bin wieder da“, heißt<br />
deshalb auch das im Septem-<br />
ber erscheinende Album der<br />
gebürtigen Wörglerin. Die<br />
Gewinnerin des Grand Prix der Volksmusik<br />
macht jetste von sieben Geschwistern, war<br />
schon als Kind das Goldkehlchen der Familie.<br />
Mzt ihr eigenes Ding.<br />
Barbara Dorfer, Jüngste von sieben Geschwis-<br />
tern, war schon als Kind das Goldkehlchen der<br />
Familie. Mit acht Jahren lernte sie, bewa net<br />
mit einem Langenscheidt-Wörterbuch, die<br />
ersten englischen Lieder. Als sie zwölf war und<br />
gemeinsam mit ihrer Freundin ein Faschings-<br />
fest besuchte, schickte dEd dio dolorero odi-<br />
gna feu faccummy niation ulputat. Diamcon<br />
vulput wisisl er alit ullaore facidunt velis alis<br />
ea cortisi.<br />
Volorper irit alismolummy nonsequam zz-<br />
riure facidui smolummolore consequipis alisi<br />
blam, venim zzriure vullamet landre dolobor<br />
erillam consenibh eum inissequate ming eugait<br />
lobore dolendiam quissi.<br />
Giam iurem nonsectem zzriurem zzriure<br />
mod esequatuero dipsusc ipsusciliqui tismodo<br />
loreros ametum ipit, quam (ak)<br />
Kochbuch<br />
TIPP<br />
S ie sterben. Sngen. Nur<br />
das nicht nehmen. Einer-<br />
sucht, aber Barbara Dorfer<br />
hat sich nicht unterkriegen<br />
lassen. „Ich bin wieder da“,<br />
heißt deshalb auch das im<br />
September erscheinende Al-<br />
bum der gebürtigen Wörgle-<br />
rin. Die Gewinnerin des Grand Prix der Volks-<br />
musik macht jetste von sieben Geschwistern,<br />
war schon als Kind das Goldkehlchen der Fa-<br />
milie. Mzt ihr eigenes Ding.<br />
Barbara Dorfer, Jüngste von sieben Geschwis-<br />
tern, war schon als Kind das Goldkehlchen der<br />
Familie. Mit acht Jahren lernte sie, bewa net<br />
mit einem Langenscheidt-Wörterbuch, die<br />
ersten englischen Lieder. Als sie zwölf war und<br />
gemeinsam mit ihrer Freundin (ak)<br />
S ie sterben. Sngen. Nur das nicht nehmen.<br />
Einersucht, aber Barbara Dorfer hat sich<br />
nicht unterkriegen lassen. „Ich bin wieder da“,<br />
heißt deshalb auch das im September erschei-<br />
nende Album der gebürtigen Wörglerin. Die<br />
Gewinnerin des Grand Prix der Volksmusik<br />
macht jetste von sieben Geschwistern, war<br />
schon als Kind das Goldkehlchen der Familie.<br />
Mzt ihr eigenes Ding. Barbara Dorfer, Jüngste<br />
von sieben Geschwistern, war schon als Kind<br />
das Goldkehlchen der Familie. Mit acht Jahren<br />
lernte sie, bewa net mit einem Langenscheidt-<br />
Wörterbuch, die ersten englischen Lieder. Als<br />
sie zwölf war und geer Familie. Mit acht Jahren<br />
lernte sie, bewa net mit einem Langenscheidt-<br />
Wörterbuch, die ersten englischen Lieder. Als<br />
sie zwölf war und geer Familie. Mit acht Jahren<br />
lernte sie, bewa net mit einem Langenscheidt-<br />
Wörterbuch, die ersten englischen Lieder. Als<br />
sie zwölf war und gemeinser F(ak)<br />
LOKAL<br />
Der blaue Riese<br />
80 ECHO 12/2012<br />
FEINSTER FISCH<br />
G E N U S S L I T E R A T U R<br />
ECHO 12/2012 81<br />
Der blaue Riese<br />
WEIN<br />
„Woher wir kommen“, das er-<br />
gründen in Barbara Frischmuths<br />
Roman einer besonderen Familie<br />
die junge Malerin Ada, die nach<br />
dem Selbstmord ihres Freundes<br />
gerade wieder mit ganz neuen<br />
Bildern beginnt, ihre Mutter<br />
Martha und deren Tante Lilofee.<br />
Das Auftauchen von Adas Ju-<br />
gendfreund Jonas und seiner drei Kinder bringt einigen<br />
Schwung in das melancholische Idyll an einem Salzkam-<br />
mergutsee und zwingt Ada und Martha zu einem neuen<br />
Blick in die unerträglichen Tiefen der Familiengeschich-<br />
te und der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Ihre Mutter<br />
Martha lebte in den 80er Jahren in Istanbul und musste<br />
es verwinden, dass ihr Mann gemeinsam mit seinem<br />
kurdischen Freund Vedat spurlos im Ararat-Gebirge ver-<br />
schwand. Lilofee, die Tante, hatte als junges Mädchen<br />
während des Zweiten Weltkriegs ihre große Liebe, einen<br />
Kriegsgefangenen, verloren. Immerzu fremd im Gerede<br />
und den Vorurteilen ihrer ländlich-harten Umgebung fin-<br />
den die drei Frauen doch einen Weg zu sich und können<br />
auch die Liebe wieder zulassen. (ra)<br />
Barbara Frischmuth: Woher wir kommen.<br />
Aufbau Verlag, 367 Seiten; € 23,70<br />
Alois Brunner ist wohl einer der<br />
letzten NS-Massenmörder, die<br />
noch gesucht werden. Die Re-<br />
publik Österreich setzte im Jahr<br />
2007 für Hinweise zu seiner<br />
Ausforschung und Ergreifung<br />
50.000 Euro Belohnung aus – ob<br />
der Erfüllungsgehilfe von Adolf<br />
Eichmann noch lebt, ist nach wie<br />
vor nicht eindeutig geklärt. In Manfred Rumpls Roman<br />
„Ein <strong>Echo</strong> jener Zeit“ lebt Brunner noch in Syrien und<br />
bereitet sich – anlässlich seines bevorstehenden 100.<br />
Geburtstags – auf eine, durch österreichische Rechtsra-<br />
dikale organisierte, heimliche Rückreise in seine Heimat<br />
vor. Dort recherchiert die junge Journalistin Martha<br />
vorerst unwillig über den Nazi-Verbrecher – für sie ist<br />
das alles Schnee von gestern. Erst als sie eine geheime<br />
Verbindung von Brunner zu ihrer Großmutter entdeckt,<br />
regt sich ihr Interesse. Und genau hier, in der Entwick-<br />
lung von Martha, liegt die Stärke von Rumpls Roman.<br />
Wie selten einem Autor gelingt es ihm, das Gefühl einer<br />
Generation einzufangen, für welche die Zeit des Natio-<br />
nalsozialismus eine – leider – alte Geschichte ist. (ah)<br />
Manfred Rumpl: Ein <strong>Echo</strong> jener Zeit.<br />
Droschl Verlag, 231 Seiten; € 19,–<br />
E igentlich sind Western aus<br />
der Mode. Klassiker wie<br />
Zane Grey oder Max Brand fi n-<br />
det man auf Deutsch – wenn es<br />
gut geht – am Flohmarkt, neues<br />
wurde lange Zeit nicht übersetzt.<br />
Eine Ausnahme machte der Lie-<br />
beskind Verlag, der 2011 „Dead-<br />
wood“, geschrieben 1986 (!)<br />
von Pete Dexter, auf den Markt<br />
brachte. Und nun wagt sich der<br />
Residenz Verlag mit „Zebulon“<br />
ins Western-Genre. Autor ist Rudolph Wur-<br />
litzer, der neben einigen Drehbüchern (u.a.<br />
„Pat Garrett and Billy the Kid“) seit 1969 auf<br />
ein schmales Werk von fünf Romanen ver-<br />
weisen kann.<br />
Zebulon Shook ist der Protagonist des Ro-<br />
mans, ein Trapper und Fellhändler, der sich<br />
von New Mexico Richtung Westen aufmacht.<br />
Seine Reise wird zu einer Odyssee, die ihn bis<br />
nach Panama führt, ehe er Kalifornien – in<br />
der Hochblüte des Goldrauschs – erreicht.<br />
Immer ist er auf der Suche nach der wun-<br />
derschönen Hure Delilah. Bei einer Runde<br />
Poker lernte er sie kennen, sein<br />
Full House war zu wenig gegen<br />
ihren Straight Flush, ehe er sich<br />
eine Kugel im Rücken einfi ng<br />
– seither geistert er durch ein<br />
Amerika abseits der Western-<br />
Romantik, reitet von einem<br />
Dreckloch zum anderen, von ei-<br />
ner Schießerei zur anderen, von<br />
einem Schlamassel zum anderen.<br />
Aus einer Idee für ein Dreh-<br />
buch sei „Zebulon“ hervorge-<br />
gangen, heißt es auf dem Klappentext – und<br />
man hat bei der Lektüre auch mehrere Filme<br />
gleichzeitig vor Augen. Natürlich „Dead<br />
Man“, aber auch „Easy Rider“ als Inbegriff<br />
des Drogen-Road-Movies und die psyche-<br />
delische Explosion am Ende von „Zabriskie<br />
Point“. Doch man täte Wurlitzer Unrecht, ihn<br />
nur auf Film zu reduzieren. Auch sprachlich<br />
ist Zebulon ein kleines Meisterwerk, welches<br />
das Potenzial zum Kultbuch hätte – wenn der<br />
Western nicht aus der Mode wäre. (ah)<br />
Rudolph Wurlitzer: Zebulon.<br />
Residenz Verlag, 301 Seiten; € 22,90<br />
Schmuggler mit Herz<br />
So neutral die Schweiz auch<br />
war, ihre Großindustrie<br />
machte ein gutes Geschäft<br />
mit Nazi-Deutschland. So<br />
auch das Chemieunterneh-<br />
men Geigy (aus ihm wurde<br />
Ciba Geigy, aus dessen Fu-<br />
sion mit Sandoz entstand<br />
Novartis), das die Farbe Po-<br />
larrot für Millionen von Hitlerfahnen lieferte. Nur<br />
eine der Geschichten, die der Schweizer Patrick<br />
Tschan in seinen Roman „Polarrot“ verpackt, einen<br />
hochvergnüglichen Roman über den Hochstapler,<br />
Schwindler, Schmuggler, Egoisten und Ehrgeizling<br />
Jack Breiter. Eigentlich ein Unsympath – trotzdem<br />
liebt man ihn von der ersten Seite an und begleitet<br />
ihn vom Luxushotel in St. Moritz über seine Zeit als<br />
Farbverkäufer bis zum Leben als schmuggelnder<br />
Bauer nahe der französischen Grenze. Und merkt,<br />
dass auch einem Menschen, der nur an seinen Vor-<br />
teil denkt, das Herz in die Quere kommen kann. (ah)<br />
Patrick Tschan: Polarrot.<br />
Braumüller Verlag, 346 Seiten; € 21,90<br />
G E H E I M T I P P<br />
Keine Angst vor Depressionen,<br />
absurd-philosophischen Dialogen<br />
und der katholischen Kirche sollte<br />
haben, wer sich auf die schönen<br />
schwarzen Krimis von Ken Bruen<br />
einlässt. Sein Ermittler, Jack Tay-<br />
lor, ein ehemaliger Polizist, bekommt es im ach-<br />
ten Band dieser Reihe sogar mit dem leibhaftigen<br />
Teufel zu tun. (ra)<br />
Ken Bruen: Jack Taylor geht zum Teufel.<br />
Atrium, 256 Seiten; € 16,50<br />
Wenn in Christchurch ein aus der<br />
Haft entlassener Mörder, ein die<br />
Polizei unterstützender Privatde-<br />
dektiv und eine Reihe von blutigen<br />
Morden aufeinandertreffen – und<br />
der Autor zudem noch der Neu-<br />
seeländer Paul Cleave ist –, dann ist eines garan-<br />
tiert: Spannung pur auf jeder Seite, garniert mit<br />
schwarzem Humor und einem überraschenden<br />
Schluss. (ah)<br />
Paul Cleave: Das Haus des Todes.<br />
Heyne, 574 Seiten; € 10,30<br />
K R I M I S I N K Ü R Z E<br />
Psychotrip durch Wild West<br />
Geheime Verbindung<br />
Verlieren und überleben<br />
g e s c h i c h t e<br />
40 ECHO 10/2012<br />
g e s c h i c h t e<br />
Fotos: Friedle (4); Grafik: TIRIS/Guggenberger (1)<br />
F<br />
ür den Innsbrucker Stadtteil St. Niko-<br />
laus scheinen neue Zeiten angebrochen<br />
zu sein. Unter dem Motto „Anpruggen<br />
verbindet“ feierten am 2. Juni die ansässigen<br />
Betriebe, Kulturschaffenden, Bewohner und<br />
Gäste von der Mariahilf-Kirche bis zum<br />
Hans-Brenner-Platz ein gemeinsames und<br />
auch einzigartiges Fest. „Es war eine Atmo-<br />
sphäre, die ich in Innsbruck auf einem Fest<br />
im öffentlichen Raum kaum erlebt habe, auf<br />
einem Stadtfest überhaupt noch nie. Fröhlich,<br />
bunt, international, urban, verplaudert“, ver-<br />
kündete etwa der ansonsten sehr Innsbruck-<br />
kritische Treibhaus-Chef Norbert K. Pleifer.<br />
Im Zuge des Innsbrucker Markenbildungs-<br />
prozesses wurden die Häuser am nördlichen<br />
Innufer wiederentdeckt, auch touristisch<br />
soll der Innsbrucker Stadtteil jenseits der<br />
Innbrücke bespielt werden. Und richtig ins<br />
Schwärmen kommen Kulturschaffende und<br />
-wissende, wenn sie über die Kulturszene<br />
in St. Nikolaus berichten. „Der Innsbrucker<br />
Stadtteil Anpruggen befindet sich auf dem ur-<br />
banen Vormarsch“, hieß es unter anderem im<br />
August in der Tiroler Tageszeitung. Und: „Als<br />
Prozess betrachtet, ist Urbanisierung ein Bün-<br />
del aus unterschiedlichen Fragestellungen,<br />
wovon kulturelle und somit künstlerische<br />
Wertzuwächse einen der vielen Gradmesser<br />
erzeugen. Auf Innsbruck angewendet, fällt in<br />
den letzten Jahren besonders der Stadtteil An-<br />
pruggen mit seinem tiefgreifenden objektiven<br />
wie auch symbolischen Wandel auf.“<br />
Also ein Aufbruch für die Koatlackn, wie<br />
die St. Nikolausgasse und das umliegende Ge-<br />
biet im Volksmund genannt wird, weil hier<br />
bei starken Regengüssen von Regenrinnen<br />
und Brunnenrohren einst die Abwässer zu-<br />
sammenflossen?<br />
„Mehr ein Abbruch“, meint Michael Gug-<br />
genberger – Historiker, Archäologe sowie St.<br />
Nikolauser – und zeigt auf Baugruben, Lü-<br />
cken in der Häuserwand, Neubauten. Neu-<br />
bauten, die großteils aus Anlegerwohnungen<br />
bestehen und Bauspekulanten Tür und Tor<br />
ST. NIKOLAUS<br />
Ab- statt Aufbruch<br />
Der älteste Stadtteil Innsbrucks, die Koatlackn, droht<br />
zum Mekka für Bauspekulanten zu werden. Auf der Strecke<br />
bleibt eine einmalige historische Bausubstanz.<br />
Guggenberger: „Die Hälfte der Häuser in<br />
St. Nikolaus birgt einen mittelalterlichen<br />
oder zumindest frühneuzeitlichen Kern“<br />
öffnen. „Mit Quadratmeterpreisen jenseits<br />
von 5000 Euro“, sagt Guggenberger: „Da wird<br />
den Besitzern der historischen Bausubstanz<br />
von St. Nikolaus schon einiges an Standhaf-<br />
von St. Nikolaus schon einiges an Standhaf-<br />
von St. Nikolaus schon einiges an Standhaf<br />
tigkeit abverlangt, um dem Immobilienmarkt<br />
zu trotzen.“<br />
Etwa ein Viertel der historischen Bausub-<br />
stanz der Koatlackn, so Guggenberger, wurde<br />
in den letzten Jahrzehnten zerstört, die Hälfte<br />
davon allein in den letzten sieben Jahren (si-<br />
ehe Grafik). Eine Bausubstanz, die weit ins<br />
Mittelalter zurückreicht. Eine Bausubstanz,<br />
die Zeugnis der Innsbrucker Geschichte ist,<br />
liegen hier doch die Wurzeln der Tiroler Lan-<br />
deshauptstadt.<br />
Es waren die bayerischen Grafen von An-<br />
dechs, die Mitte des 12. Jahrhunderts am oro-<br />
grafisch linken Innufer einen Markt errichte-<br />
ten. 1180 erwarb Markgraf Berthold V. vom<br />
Stift Wilten ein Grundstück am rechten Innu-<br />
fer – „Inspruk“ begann sich Richtung Norden<br />
zu orientieren. Berthold errichtete dort einen<br />
durch eine Stadtmauer umgebenen Markt-<br />
und Handelsplatz, die heutige Altstadt. 1281<br />
kam es zur ersten Stadterweiterung in Rich-<br />
tung der heutigen Maria-Theresien-Straße, St.<br />
Nikolaus wurde immer mehr zur Vorstadt, die<br />
Gegend der Handwerker, aber auch der är-<br />
meren Leute. In St. Nikolaus befand sich – in<br />
späteren Jahrhunderten – auch das Siechen-<br />
und Leprosenhaus, das Armenhaus, das Straf-<br />
und das Zwangsarbeitshaus.<br />
Wohl beleumdet war das Viertel nicht. So<br />
schrieb etwa 1917 der Innsbrucker Autor Ru-<br />
dolf Heinrich Greinz in „Die Stadt am Inn“:<br />
„Die sogenannte Kothlacken ist eine schmale<br />
Gasse in Sankt Nikolaus. (…) Es ist keine<br />
ansprechende Gegend. Die alten Häuser die-<br />
ser Gasse machen vielfach einen verlotterten<br />
Eindruck.“<br />
Und drei Jahre später meinte der in Inns-<br />
bruck geborene Schriftsteller Paul Busson:<br />
„Hin- und Heimweg führten über den Inn,<br />
durch eine übelberüchtigte Vorstadt mit roh-<br />
em Volk; hier hatte der Pferdefleischh1165au-<br />
er einen düstern, vergitterten Laden, der mir<br />
grauenhaft und geheimnisvoll schien.“<br />
Und auch in der zweiten Hälfte des 20.<br />
Jahrhunderts war der Ruf von St. Nikolaus<br />
nicht der beste. Als Ausländer-Viertel war es<br />
verschrien, speziell zwischen den 1960er- bis<br />
1980er-Jahren zogen viele Familien mit Mi-<br />
grationshintergrund dorthin. Ab Mitte der<br />
1990er-Jahre begann sich St. Nikolaus zu<br />
verändern. Wohnungen wurden saniert, die<br />
Bevölkerungsstruktur veränderte sich (ginge<br />
es nach Mariahilf und St. Nikolaus, wären die<br />
Grünen mit Abstand stimmenstärkste Partei).<br />
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