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Florian Töpper - Schweinfurter OberLand

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Wider die Agrarwüste<br />

Baumpflanzungen in Schonungen<br />

Die Großgemeinde Schonungen ist mit<br />

ihren neun Ortsteilen und vier Weilern<br />

die flächenmäßig größte Kommune im<br />

Landkreis Schweinfurt. Rund 43%<br />

ihrer Gemarkungsfläche von 8140<br />

Hektar ist mit Wald bedeckt, das sind<br />

3508 Hektar. Somit befinden sich<br />

16% der gesamten Waldfläche von<br />

21850 ha des Landkreises mit seinen<br />

29 Gemeinden auf Schonunger Gebiet.<br />

Der Zentralort Schonungen selbst hat<br />

dabei den wenigsten Wald, lediglich<br />

2,5%. Dieser niedrige Wert hängt auch<br />

damit zusammen, dass man hier vor<br />

150 Jahren (1861/62) den Gemeindewald<br />

oberhalb des heutigen Berg-<br />

Kleine Waldchronik<br />

1100 v. Chr. _____________________<br />

Mitteleuropa ist fast vollständig mit<br />

Buchenwald bedeckt.<br />

Christi Geburt __________________<br />

Durch die Besiedlung Mitteleuropas<br />

wurde ein Viertel der Waldfläche<br />

gerodet.<br />

friedhofes<br />

(Gemarkung<br />

Maß-, auch<br />

Meßbach)<br />

völlig abgeholzt<br />

hat, um<br />

Ackerland<br />

zu gewinnen.<br />

Auf einem<br />

Gemälde von<br />

1834 (siehe<br />

Abbildung),<br />

welches<br />

Schonungen<br />

vor dem<br />

Dorfbrand von 1853 zeigt, ist im<br />

Hintergrund diese Waldfläche auf dem<br />

Spitzberg zu erkennen.<br />

Durch diese Rodung ist eine „Agrarwüste“<br />

entstanden, d. h. es ist, von<br />

einem Windbruchstreifen abgesehen,<br />

weit und<br />

breit kein<br />

Baum oder<br />

Strauch zu<br />

erblicken.<br />

Um dieses<br />

trostlose<br />

Landschaftsbild<br />

etwas<br />

aufzuhel-<br />

9 n. Chr. _____________________<br />

Varusschlacht in Teutoburger Wald.<br />

98 n. Chr. ____________________<br />

Der römische Geschichtsschreiber<br />

Tacitus bezeichnet Germania als<br />

„ein Land mit schrecklichen<br />

Wäldern.“<br />

8<br />

len, hat die hiesige AGENDA-Gruppe<br />

Kulturlandschaft (Egon Weger, Kurt<br />

Pfeuffer) schon 2008 mit einer – wenn<br />

auch nur symbolischen – „Wiederaufforstung“<br />

begonnen. Dabei handelt es<br />

sich um Neupflanzungen besonderer<br />

Bäume auf einer vorgelagerten Wiese.<br />

Der Anfang wurde mit einer Stieleiche<br />

gemacht. Es folgten ein Walnussbaum,<br />

eine Rosskastanie, eine Wildbirne.<br />

Und jetzt im letzten Herbst fand<br />

mit der Pflanzung einer Eberesche<br />

(Vogelbeerbaum) diese private<br />

„Naturausgleichsmaßnahme“ ihren<br />

vorläufigen Abschluss. Alle Bäume<br />

wurden von Spendern finanziert.<br />

Das Foto zeigt drei der vorgenannten<br />

Bäume (jetzt noch Bäumchen) vor<br />

der „Agrarwüste“.<br />

Heribert M. Reusch<br />

800 – 1000 ______________________<br />

Größte Rodungsphase<br />

1100 – 1650 ____________________<br />

Wegen Bevölkerungsabnahme (Kriege<br />

und Pest) nimmt der Waldanteil<br />

wieder zu und erreicht seine heutige<br />

Ausdehnung<br />

Quelle: „Der Wald“, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – LV Bayern 2012

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