PDF 232kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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wohl wissend, dass es seinen eigenen Untergang bedeute. Was ist dies anderes als ein<br />
strategischer Suizidangriff, der dem Verzweifelten Genugtuung verschaffen soll?<br />
Eine Reihe von Fragen drängt sich an dieser Stelle auf. Ist der Thunfisch unschuldig,<br />
wie Richardson und Lessing es in der Moral und der anschließenden Betrachtung<br />
der Fabel festhalten? 71 Ist die Handlungsweise des Thunfisches – aus der Sicht des<br />
Zeitalters der Terrorismusbekämpfung – ethisch vertretbar? Und: Ist es aufklärerisch,<br />
Vergnügen zu empfinden beim Zusehen, wie der Feind langsam verendet? Nicht alles,<br />
was unchristlich ist, muss aufklärerisch sein. Wir werden die Fragen erst dann zufriedenstellend<br />
beantworten können, wenn diese äsopische Fabel in ihrer weltweiten<br />
Überlieferung, Übersetzung, Bearbeitung [End Page 151] und Veränderung eingehend<br />
untersucht sein wird. Das aber soll einem künftigen Beitrag vorbehalten bleiben.<br />
71 Vgl. Richardson (Anm. 2), 60; Richardson (Anm. 1), 117. [End Page 151]