Tierheilpraktiker/in

PROBELEKTION TIERHEILPRAKTIKER/IN
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Die Begriffe „Hypertrophie“ und „Hyperplasie“ bezeichnen beide die Vergrößerung
von Geweben oder Organen, unterscheiden sich aber in der Art und Weise, wie
sie es tun:
Hypertrophie: Vergrößerung von Gewebe oder Organen durch Zunahme der Zellgröße
bei gleichbleibender Zellzahl.
Hyperplasie: Vergrößerung von Gewebe oder Organen durch Vermehrung der Zellzahl
bei gleichbleibender Zellgröße.
Die häufigste Ursache für eine Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung der Herzklappen,
beim Hund insbesondere der Mitralklappen. Aber auch eine koronare Herzerkrankung,
eine Myokarditis (s. Kapitel 2.1.3), Herzrhythmusstörungen (s. Kapitel 2.1.7)
oder eine Perikarditis (s. Kapitel 2.1.4) kommen infrage. Eine andauernde Drucksteigerung
im Lungenkreislauf schädigt ebenfalls auf Dauer das Herz. Es entwickeln
sich Krankheitsbilder wie das Cor pulmonale (s. Kapitel 2.1.9). Die Herzinsuffizienz
kann auch ein Begleitsymptom einiger Vergiftungen sein, einer Erkrankung des Verdauungstraktes
mit Intoxikationen, einer Sepsis oder bestimmten Virusinfektionen.
Bei Pferden stellt man relativ häufig eine leichte Herzinsuffizienz fest, hochgradige
Insuffizienzen sind selten.
Symptome
Typische Symptome begleiten die Herzinsuffizienz. Husten, Dyspnoe (Atemnot) und
ein eventuelles Lungenödem geben Hinweis auf Stauungen im Lungenkreislauf.
Staut sich das Blut im Körperkreislauf/großen Kreislauf, beobachtet man periphere
Ödeme, Aszites (Bauchwassersucht) und eventuell einen Pleuraerguss.
Gemeinsam sind ihnen Unruhezustände, Leistungsschwäche und leichte Ermüdbarkeit
sowie Synkopen (kurzzeitige Bewusstlosigkeit).
Auffälligerweise zeigen Hunde oft nur Husten als einziges Symptom einer Herzerkrankung.
Fragen Sie nach: Wann tritt zum Beispiel der Husten vermehrt auf? Hustet
das Tier vor allem nachts, könnte eine Herzinsuffizienz zugrunde liegen.
Ödeme sind Hautanschwellungen aufgrund übermäßiger Flüssigkeitsansammlung im
Interstitium. Sie können entstehen durch den Anstieg des venösen Druckes, z. B. bei
einer Herzinsuffizienz, aber auch durch die Verminderung des onkotischen Druckes
(s. THP02), durch Störungen im Elektrolyt- oder Hormonhaushalt, durch Kapillarwandschädigung
oder durch die Blockade oder Zerstörung von Lymphgefäßen. Daraus
ergibt sich, dass die Ursachen für Ödeme äußerst vielfältig sind. Bei kardialen (das
Herz betreffend, vom Herzen ausgehend) Ödemen ist zu beobachten, dass sie seitensymmetrisch
sind und manchmal auch tageszeitabhängig. Oft verschwinden sie bei Bewegung.
Eine Hypertonie (hoher Blutdruck) als Ausdruck einer Herzerkrankung, wie sie
beim Menschen häufig auftritt, ist beim Tier relativ selten. Meist ist die dauerhafte Erhöhung
des arteriellen Blutdruckes das Symptom einer anderen Grunderkrankung. Wie
beim Menschen sind Übergewicht, Bewegungsmangel und hohes Alter Risikofaktoren.
2.1.1.1 Linksherzinsuffizienz
Bei einer Linksherzinsuffizienz staut sich das Blut vor dem linken Herzen bis in die
Lunge.
Bitte schauen Sie sich noch einmal die Anatomie des Herzens an:
s. L/G, S. 166 u. 167, Abb. 7-1 und 7-2 oder Kapitel 1 in diesem Lernheft.