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Der Bautrocknungs Knigge

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Warum muss getrocknet werden?<br />

Ein Putz oder ein Estrich, der nass eingebracht wird und eine Raumtemperatur<br />

von 20 Grad ergeben zusammen eine relative Luftfeuchtigkeit von<br />

80% - 90%.<br />

Trocknen durch Lüften funktioniert nur, wenn warme und feuchte Innenraumluft<br />

durch kalte und trockene Luft ersetzt werden kann.<br />

In Deutschland haben wir eine durchschnittliche Luftfeuchtigkeit von 83%.<br />

Nur an etwa 20 Tagen im Jahr haben wir Wetterlagen, bei denen eine<br />

Trocknung durch Lüften effektiv durchgeführt werden kann.<br />

Diese Werte machen deutlich, dass allein durch Lüften in einer kurzen Zeit<br />

keine erwähnenswerte Veränderung der Oberflächenfeuchtigkeit von Wänden<br />

und Böden erreicht werden kann.<br />

Damit die Bauarbeiten nach der Rohbauphase zügig voranschreiten können<br />

ist daher eine technische Bautrocknung unerlässlich. Nachfolgende<br />

Gewerke, wie Maler, Parkett- oder Teppichverleger können nicht auf feuchten<br />

Untergründen arbeiten. Sie benötigen trockene Oberflächen.<br />

Wenn z.B. Parkett verlegt werden soll, kann ein zu feuchter Estrich zu<br />

unwiederherstellbaren Schäden am Parkett führen. Das Holz saugt die<br />

Feuchtigkeit aus dem Estrich und quillt auf. In diesem Fall ist die komplette<br />

Erneuerung des Parkettbodens nach kurzer Zeit unerlässlich.<br />

Aber auch wenn Sie kein Parkett verlegen wollen: auch Teppich- und Laminatbeläge<br />

nehmen Schaden, wenn sie auf einem zu nassen Estrich verlegt<br />

werden. Die Böden können sich lösen, in den feuchten Bereichen bilden<br />

sich gesundheitsgefährende Schimmelpilze.<br />

Als trocken gilt ein Raum bei einer relativen Feuchte von 50%. Sehr viel trockener<br />

sollte Ihr Neubau auch im Rahmen der technischen Trocknung nicht<br />

werden, zu groß ist dann die Gefahr von Spannungsrissen im Mauerwerk.<br />

Daher gehört zu einer technischen Trocknung selbstverständlich auch eine<br />

regelmäßige Feuchtemessung während der Trocknungszeit.<br />

Fazit: Professionelle technische Bautrocknung<br />

verhindert spätere Mängel und Schäden!<br />

k<br />

Wie wird die Trocknung aufgebaut?<br />

Wichtig für einen erfolgreichen Verlauf der Trocknung ist nicht nur die korrekte<br />

Berechnung der erforderlichen Trocknungskapazität, d. h. wie viele<br />

Trockner nötig sind, sondern auch eine sinnvolle Planung bei der Aufstellung<br />

der Geräte.<br />

Bereiten Sie Ihren Rohbau für die Trocknung so gut wie möglich vor, indem<br />

Sie Fenster und Außentüren schließen und andere Öffnungen bzw. Lüftungsdurchführungen<br />

abdichten. Vermeiden Sie, dass während der Trocknungszeit<br />

feuchte Außenluft in das Gebäude eindringen kann.<br />

Kondenstrockner werden grundsätzlich in der Raummitte aufgestellt. So<br />

kann eine optimale Luftverteilung und -zirkulation erreicht werden. Achten<br />

Sie darauf, dass sich in der Nähe von Gebläse und Ansauggitter keine störenden<br />

Gegenstände befinden, die die Luftansaugung bzw. das Ausblasen<br />

beeinträchtigen können.<br />

Beachten Sie, dass die verschiedenen Geräte für entsprechende Raumgrößen<br />

ausgelegt sind. Ist Ihr Raum größer als die Kapazität des Entfeuchters,<br />

müssen Sie mehrere Geräte aufstellen. Teilen Sie hierzu gedanklich den<br />

Raum in so viele Teilflächen auf, wie Trockner zur Verfügung stehen und<br />

platzieren Sie jeden Trockner in die Mitte der Teilfläche.<br />

Ihr Fachbetrieb wird Ihnen eine passende Anzahl von Trocknungsgeräten<br />

anbieten. In der Regel werden kleinere Geräte mit Leistungen zwischen<br />

30 - 75 l Entfeuchtungskapazität pro Tag verwendet. Bedenken Sie, dass<br />

größere Geräte auch deutlich mehr wiegen - insbesondere wenn Sie einen<br />

Einsatz im Obergeschoss planen. Auch benötigen die kleinen Varianten<br />

eine normale elektrische Anschlussspannung, während große Geräte einen<br />

Starkstromanschluss voraussetzen.<br />

Ventilatoren sorgen zusätzlich für eine Beschleunigung des Trocknungsvorgangs,<br />

denn je höher die Strömungsgeschwindigkeit an der Materialoberfläche<br />

ist, desto schneller erfolgt der Austrocknungsprozess.<br />

Fazit: Lassen Sie sich beim Aufbau der Geräte<br />

vom Fachbetrieb beraten!<br />

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