09.10.2013 Aufrufe

Arbeitskreis Heimat

Arbeitskreis Heimat

Arbeitskreis Heimat

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kängurus ästen Gras und Blätter, vor allem die jungen Triebe der<br />

Weichhölzer, und dies so intensiv, „dass mehrere Stöcke zuletzt<br />

totgeweidet waren“. Von irgendwelchen Schäden, die die Tiere<br />

darüber hinaus anrichteten, wurde nichts berichtet.<br />

Deshalb kam die Katastrophe wie aus heiterem Himmel. Ende<br />

1890 wurde die Känguru-Kolonie um Heimerzheim fast ganz<br />

vernichtet. Eine Wilddiebbande aus den umliegenden Dörfern<br />

hatte den eingebürgerten Tieren an den Futterstellen aufgelauert.<br />

Nur ein bis zwei Tiere überlebten. Die anderen sind von der<br />

Wilderer-Bande zerlegt worden und in Kochtöpfe gewandert. Auf<br />

dem Markt wären sie auch nicht abzusetzen gewesen. Das wäre<br />

sofort zum Besitzer gedrungen. Die Bestrafung der Bande wäre<br />

auf dem Fuße gefolgt.<br />

„Erst viele Jahre später erfuhren wir, in welcher Kneipe die Halunken<br />

die Känguruhs verspeist hatten“, so Albert von Boeselager,<br />

Philipps Sohn.<br />

Ein Känguru wurde kurze Zeit nach der Wilderei im Wald von<br />

Brombach im Taunus gesichtet, rd. 100 km vom hiesigen Kottenforst.<br />

Es wurde damals angenommen, dass es aus der Kottenforst-Familie<br />

stammte. Das Überleben war jedoch auch für dieses<br />

Tier nur von kurzer Dauer.<br />

Um 1890 gab es noch weitere Känguru-Aussetzungsversuche in<br />

Deutschland, die jedoch nach und nach ebenfalls scheiterten.<br />

22<br />

Hermann Schlagheck<br />

P.S.: Angeregt durch Presseartikel über das entlaufende Känguru<br />

bei Weilerswist und Stories über die vor 125 Jahren im Kottenforst<br />

eingeführten Kängurus meldete sich kürzlich ein australischer Geschäftsmann<br />

bei Antonius von Boeselager. Er wollte erneut versuchen,<br />

eine Känguru-Herde hier bei uns heimisch werden zu lassen –<br />

am liebsten auf der Freifläche im Burgpark. Sein Ziel: Känguru-<br />

Fleisch für den deutschen und europäischen Markt zu produzieren.<br />

A. v. Boeselager hat abgewinkt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!