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Cabinet mit Bibliothec und übrigen Raritäten - ARTexperts

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Abb. 2<br />

Die Kunstkammer in der Burgerbibliothek Zürich. Aus: Neujahrsblatt der Burgerbibliothek Zürich, 1688 (einzige zeitgenössische Abbildung)<br />

Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung <strong>und</strong> Fotoarchiv<br />

Mit den W<strong>und</strong>erkammern, die <strong>übrigen</strong>s für Sammler<br />

wie Kunsthändler bis heute ein Faszinosum geblieben sind, 25<br />

verband sich der Anspruch einer Sammlung kosmologischen,<br />

enzyklopädischen Zuschnitts. Es fand darin all das Eingang,<br />

was zur Erforschung <strong>und</strong> Erklärung der Welt wie auch des<br />

Universums von Bedeutung war – <strong>und</strong> gemessen an dem da-<br />

zumal noch jungen Forschungshorizont <strong>und</strong> der Entdecker-<br />

freude boten solche Sammlungen Platz für allerhand Interessantes,<br />

Kurioses <strong>und</strong> Wissenswertes. Sie umfassten sowohl<br />

natürliche als auch kunstvolle, von Menschenhand gefertigte<br />

Objekte. In ihnen trafen wir auf «Launen der Natur» wie<br />

Monstren, missgestaltete Tiere oder weitere merkwürdige Kreaturen,<br />

auf seltene Pflanzen, Fossilien, Knochen, Muscheln<br />

<strong>und</strong> Skelette; ferner auf Münzen, Gemmen, Vasen, Inschriften,<br />

auf Gebrauchsgegenstände, Globen, Karten <strong>und</strong> Messinstrumente<br />

sowie schliesslich auch auf eine Kunstabteilung, d. h. einen<br />

Sammlungsbereich <strong>mit</strong> Gemälden <strong>und</strong> Skulpturen, als auch<br />

Fragmenten aus der Antike. Manche dieser W<strong>und</strong>erkammern<br />

nahmen dabei den Charakter einer eigentlichen Kunst- <strong>und</strong> Gemäldegalerie<br />

an, wie es auf dem Gemälde Willem van Haechts<br />

über das Kunstkabinett des Antwerpener Kaufmanns Coenelis<br />

van der Geest eindrücklich vor Augen gestellt ist (Abb. 1).<br />

Im Nebeneinander von natürlichen <strong>und</strong> von artifiziellen,<br />

also von Menschenhand geschaffenen Objekten wur-<br />

den die Kunstkammern zu intimen Orten der Wissenserschlies-<br />

sung <strong>und</strong> -ver<strong>mit</strong>tlung. Sie verkörperten den Makrokosmos im<br />

Basels frühe Rolle als Kunststadt im Spiegel seiner Privatsammlungen 19

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