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5. Ausgabe - Stadtteil Bännjerrück/Karl-Pfaff-Siedlung

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08 DER BÄNNJERRÜCKBOTE Leserseite<br />

Wie wir vor mehr als 30 Jahren auf den <strong>Bännjerrück</strong> kamen...<br />

von <strong>Karl</strong> Adolf Pfahl<br />

Wenn eine Familie mit zwei kleinen Kindern in einer sehr schönen Altbauwohnung in der Parkstraße<br />

in Kaiserslautern wohnt, muss sie sich nicht unbedingt woanders eine Bleibe suchen. Wir<br />

waren daher geschockt, als eines Tages die Vermieterin uns erklärte, dass sie uns wegen Eigenbedarf<br />

leider den Mietvertrag kündigen muss. Ihr Schwiegersohn war tödlich verunglückt und ihre<br />

Tochter mit den Kindern wollte gerne nahe bei der Mutter sein.<br />

Foto: Pfahl<br />

Die Wohnungssucherei ging also<br />

wieder los. Jetzt wollten wir nach<br />

Möglichkeit ein Haus mieten oder<br />

kaufen, in dem sowohl die Wohnung<br />

als auch die Büroräume untergebracht<br />

werden konnten. Nach langer<br />

Suche fanden wir endlich ein sehr<br />

schönes Haus auf dem <strong>Bännjerrück</strong>.<br />

Der Reparaturstau war dem Haus<br />

von außen anzusehen und auch die<br />

Nutzung stimmte uns nicht sehr<br />

fröhlich: Elf verschiedene Parteien<br />

wohnten in diesem Haus. Es war<br />

sozusagen das Nachtlager zu Granada.<br />

Als dann ein ehemaliger Mitarbeiter<br />

dem Vorstand vom Gusswerk<br />

sagte: „Wenn unser alter Chef<br />

wüsste, was Sie mit seiner schönen<br />

Villa gemacht haben, würde er sich<br />

im Grab rumdrehen ..."<br />

Da war das Maß des Herrn vom Vorstand voll: „Aus, Schluss, vorbei. Jetzt wird der Schuppen verkauft<br />

..." Da der künftige Hauseigentümer sich jedoch erst mal mit elf Mietparteien rumschlagen<br />

musste, war der Kaufpreis sehr moderat.<br />

Die eigentliche Überraschung kam erst beim Notar: Der Verkäufer fragte mich, ob ich das Geld bei<br />

mir habe. Der Notar und ich schauten uns fassungslos an. Auf meine Rückfrage, ob er das Geld<br />

bar haben wolle, meinte der Verkäufer: „Ja, bar. Oder per Scheck ..." Meine beruhigende Feststellung:<br />

„... also zu treuen Händen dem Notar ..." quittierte er mit den Worten: „Wenn Sie das Geld<br />

nicht dabei haben, wir müssen ja nicht verkaufen, dann kann ich ja wieder gehen ..." In der<br />

Zwischenzeit hatten wir die Villa lieb gewonnen. Auf jeden Fall sollte die Beurkundung klappen.<br />

Dem Notar kam der rettende Einfall: „Rufen Sie doch Ihre Bank an und fragen Sie, ob Sie mit einem<br />

Scheck bezahlen können." Gesagt, getan. Zum Glück war Herr Direktor Hellmann von der<br />

Stadtsparkasse anwesend und sagte: „Schreiben Sie doch einfach einen Euro-Scheck aus, ich<br />

zeichne ihn ab, da ich die Finanzierung bereits zugesagt habe." „Leider habe ich keinen Euro-<br />

Scheck dabei ..." Herr Hellmann: „Die Notare sind verpflichtet, bei allen ortsansässigen<br />

Bankinstituten ein Konto zu unterhalten. Sagen Sie einfach dem Notar, er soll Ihnen ein<br />

Scheckformular leihen, dann streichen Sie die Kontonummer durch und fügen Ihre eigene Nummer<br />

ein. Es kann nichts passieren, ich weiß ja Bescheid." Gesagt, getan, der Notar gab mir seinen<br />

Scheck, ich füllte ihn entsprechend aus, der Verkäufer nahm den Scheck in Empfang, das Geschäft<br />

war gemacht.<br />

Inzwischen sind schon viele Feste mit der Familie und Freunden in der Villa Billand gefeiert worden.

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