Jahresdokumentation 2012 - Landkreis Biberach
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Umwelt, Forst, Landwirtschaft<br />
Kreisforstamt<br />
Jahresverlauf im Forstbetrieb<br />
Das Jahr <strong>2012</strong> war für die kommunalen und privaten<br />
Waldbesitzer im <strong>Landkreis</strong> <strong>Biberach</strong> insgesamt ein<br />
gutes Jahr. Nach einem zu trockenen Frühjahr folgten<br />
im Frühsommer starke Regenfälle und versorgten<br />
die Wälder mit ausreichend Feuchtigkeit. Der Borkenkäfer<br />
vermehrte sich unter diesen Bedingungen<br />
nur schwer und die Schadholzmenge lag auf fast<br />
historisch niedrigem Niveau. Ein Gewittersturm im<br />
Juli verursachte im gesamten <strong>Landkreis</strong> etwa 50 000<br />
Quadratmeter Sturmholz. Der Holzmarkt nahm jedoch<br />
das landesweit anfallende Holz ohne Probleme<br />
und Preisverfall auf. Der Gewinn aus dem Staatswald<br />
lag <strong>2012</strong> über den Ergebnissen des Vorjahres.<br />
Douglasie stellt Weltrekord auf<br />
Eine krumm gewachsene Douglasie aus dem Forstrevier<br />
Steinhausen-Erlenmoos geht als längstes Alphorn<br />
ins Guinnessbuch der Rekorde ein. Das Alphorn erreicht<br />
eine Länge von 20,46 Meter. Die Alphornbläsergruppe<br />
aus Ochsenhausen fertigte in 530 Arbeitsstunden<br />
das längste naturgewachsene Alphorn der<br />
Welt an.<br />
Wald- und Erlebnispädagogische Veranstaltungen<br />
<strong>2012</strong><br />
Die drei Waldschulen Schneckenhaus (bei Heiligkreuztal),<br />
Hahnenghau (nahe <strong>Biberach</strong>) und die Fürstenwaldschule<br />
(Ochsenhausen) boten auch im Jahr<br />
<strong>2012</strong> zahlreichen Besuchern die Möglichkeit, den<br />
Wald unter fachkundiger Anleitung zu erforschen und<br />
zu erleben. Die Grundschulen nutzen den Besuch der<br />
Waldschulen oft als Einstieg oder zur Vertiefung des<br />
Lehrplanthemas Wald.<br />
Die vierte Klasse der Grundschule Ochsenhausen<br />
nahm das Angebot im Juli <strong>2012</strong> für zwei Walderlebnistage<br />
an der Fürstenwaldschule wahr.<br />
Der erste Tag begann mit einem Arbeitseinsatz auf<br />
der Anlage im Fürstenwald. Die Schüler richteten die<br />
Wege neu her: Sie beseitigten das Gras und verteilten<br />
neue Hackschnitzel. Nach dem gemeinsamen Grillen<br />
und einem Bad in der Rottum ging es weiter zum Klettern.<br />
Die Schüler kletterten an einem Baum in eine<br />
Höhe von rund 25 Meter.<br />
Am zweiten Tag kochten die Schülerinnen und<br />
Schüler gemeinsam einen Eintopf auf offenem Feuer.<br />
Das hierfür benötigte Feuer musste gemacht werden.<br />
Damit dieses nicht wieder erlosch, sorgte ein Team<br />
für ständigen Nachschub an Holz. Ein weiteres Team<br />
schnitt Kartoffeln, Sellerie, Karotten, Speck und die<br />
weiteren Zutaten zurecht. Frisch gestärkt bauten die<br />
Schüler am Nachmittag aus Reisig und Laub sichere<br />
Verstecke für Igel und andere Waldtiere. Zum Abschluss<br />
der Walderlebnistage konnten die Schüler ihrem<br />
Lieblingsbaum, den sie in dieser Zeit gefunden haben,<br />
mit Ton und Naturmaterialien ein Gesicht geben.<br />
Das Klettern am Seil ist ganz schön anstrengend.<br />
Umwelt, Forst, Landwirtschaft<br />
Kreisforstamt<br />
Zwischenrevision im Staatswald des<br />
<strong>Landkreis</strong>es<br />
Die öffentlichen Wälder werden nach Zehn-Jahres-<br />
Plänen bewirtschaftet. Dies ist im Landeswaldgesetz<br />
geregelt und gilt für den Staatswald sowie die Kommunal-<br />
und Kirchenwälder.<br />
Die Planung nennt sich „Forsteinrichtung“. Mit ihr<br />
sollen alle Funktionen des Waldes (Produktion, Sozial-<br />
und ökologische Funktion) nachhaltig sichergestellt<br />
und gewährleistet werden. Nach fünf Jahren wird diese<br />
Planung überprüft. Nach der Verwaltungsreform<br />
2005 fasste man die Planungen der vier ehemaligen<br />
Forstämter mit unterschiedlichem Erstellungsdatum<br />
zusammen und überplante sie pauschal. Diese Zusammenfassung<br />
erzeugte allerdings systembedingt<br />
Fehler und die pauschalierte Planung erwies sich<br />
als nicht überall passend. Die Bewirtschafter vor Ort<br />
forderten daher Korrekturen. Im Rahmen eines Naturalcontrollings<br />
prüfte die Betriebsleitung in Waldbeständen,<br />
ob die Planung richtig, zweckmäßig und<br />
praktikabel ist. Zusammen mit der Betriebsleitung der<br />
Forstverwaltung Baden-Württemberg (ForstBW) und<br />
allen betroffenen Bewirtschaftern diskutierte man<br />
in mehreren Waldbegängen strittige Fragen zu dem<br />
waldbaulichen Vorgehen. Für die Restlaufzeit erstellte<br />
man eine überarbeitete Naturalplanung. Für die Naturalziele,<br />
wie der Holzeinschlag, Kulturplanung, Jungbestandspflege<br />
oder Waldschutz, wurde neu definiert,<br />
welche Aufgaben vorrangig durch eigene Waldarbeiter<br />
erledigt werden sollen.<br />
Zukünftig werden Arbeiten, für die eine besondere<br />
Spezialisierung notwendig ist und die eine besondere<br />
Ortskenntnis und Sorgfalt erfordern, als Vorrangarbeiten<br />
benannt. Dies führt in der mittelfristigen<br />
Arbeitsplanung zu einer Festlegung der künftig benötigten<br />
Anzahl an Waldarbeitern, die diese Vorrangarbeiten<br />
erledigen.<br />
Von rechts nach links: Betriebsstellenleiter Rainer Deuschel, Geschäftsführer<br />
LMR Heiner Scheffold, Fachbereichsleiter Waldbau Ltd. FDir Jürgen<br />
Hauck, Erste Landesbeamtin Stefanie Bürkle, Betriebsstellenleiter<br />
Peter Jansen, Kreisforstamtsleiter Albrecht Moser, Bereichsleiter Forsteinrichtung<br />
Bernhard Dingler.<br />
Auszeichnung der Ausbildungsstelle<br />
im Forstrevier Birkenhard<br />
Zum Ausbildungsbetrieb im Landratsamt gehört auch<br />
die Ausbildungsstelle für Forstwirte im Forstrevier<br />
Birkenhard. Zwischen fünf und sieben Auszubildende<br />
werden dort von den Forstwirtschaftsmeistern Stefan<br />
Rupp und Christoph Schoch unter der Leitung<br />
des Forstrevierleiters Karl Langlouis betreut. Das<br />
Aufgabengebiet umfasst unter anderem die Holz-<br />
ernte, die zu einer der gefährlicheren Arbeiten zählt.<br />
Dabei ist die Anwesenheit von zwei Ausbildern vorgeschrieben.<br />
Die Ausbildungsstelle ist im landesweiten<br />
Ranking regelmäßig an vorderer Stelle und auch<br />
im Jahr <strong>2012</strong> erreichte die Ausbildungsstelle die Auszeichnung<br />
„sehr gut“.<br />
Die Auszubildenden zum Forstwirt mit den für die Ausbildung Verantwortlichen: Revierleiter Karl Langlouis (erster von<br />
rechts), Forstwirtschaftsmeister Christoph Schoch (vierter von rechts) und Forstwirtschaftsmeister Stefan Rupp (links).<br />
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