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Pharos. Thiersch, 1909 - part II

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Abb.139. Moschee el-Haschim in Gaza (eigene Aufnahme).<br />

in Palästina<br />

Abb. 140. Grabmoschee in Gaza (eigene Aufnahme).<br />

unbedeutenderen Moscheen in Gaza bauen sich meist in kurzen, gedrungenen Achtecken auf (Abb. 140). Endlich gehört<br />

auch hierher das Minaret Ali Bakka in Hebron (Abb. 141). Rohrbach bildet a. a. 0., p. 161 ein kleines Minaret<br />

ähnlicher Art ab, ohne Provenienzangabe (vielleicht aus Charput in Armenien).<br />

Bis über Jerusalem hinaus läßt sich also der ägyptische Achteckstypus verfolgen. Ein Ausläufer der untersetzten<br />

Art steht als ein kleines Minaret am Südrand der Stadt bei der Moschee Nebi Daud auf der "Dormition" (Abb. 142),<br />

ein ähnliches bei der Moschee Nebi Daud in Mizpa (Heyck, Kreuzzüge, S. 19 = Abb. 143 auf S. 120) und in Lydda<br />

(ebenda S. 137 = Abb. 144). Alle diese Türme sind der Form nach ägyptisch, der Technik nach aber als Quaderbauten<br />

syrisch und dauerhafter als die verputzten Ziegeltürme Ägyptens. Über das allmähliche Schlankerwerden der syrischen<br />

Oktogone (vgl. oben S. 110).<br />

Südpalästina ist der Boden, auf welchem dem von Süden kommenden ägyptischen Einfluß der von Norden herunterreichende<br />

syrische begegnet. So auch bei den Minaretten. Schon in Hebron<br />

am "Haram" bekrönen Minarette die<br />

Ecken, deren Vorbild in Damaskus steht<br />

(vgl. Laborde, Voyage en Syrie, pI. LXIX<br />

und LXXXIV - V.). Desgleichen in Jerusalem<br />

am Tempelplatz und bei der<br />

Moschee des Sidna Omar neben der<br />

Grabeskirche (Laborde a. a. O. pI. LXV<br />

und Duc de Luynes, Voyage pI. 24<br />

= oben S. 109 Abb. 104: mit achteckigen<br />

Aufsätzen, erbaut 1471) entspricht<br />

die Bauart vollständig den nordsyrischen<br />

Typen des 15. Jahrhunderts<br />

(vgl. oben). Dieselbe Erscheinung trifft<br />

man die ganze Küste entlang: in Jaffa,<br />

Haifa, Tyrus, Si don, in Beirut, auch weiter<br />

im Binnenlande, in Tiberias, Saffed,<br />

Nablus (Abb. 145 auf S. 123) usw. Wo<br />

dagegen im eigentlichen Syrien die<br />

ägyptische Turmform erscheint, da liegt<br />

regelmäßig baulich oder politisch ein<br />

direkt ägyptischer Einfluß vor, wie bei<br />

den Gründungen und Stiftungen der<br />

Mameluken (z. B. Kait-beys Aufbau des<br />

SW-Minarets in Damaskus, Abb. 146).<br />

In Spanien und Nordafrika dagegen,<br />

Ländern, die weder politisch noch bau­<br />

Abb. 141. Minarel eier Moschee AI;-Bal

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