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PDF zum Download - Denkmalpflege Baden-Württemberg

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■ 14 Scherben eines römischen Ciaskru-<br />

ges aus Köngen, nach ihrer Reinigung.<br />

■ 15 Mittelalterliche Clasflasche aus Ulm<br />

mit Papiertrichtern <strong>zum</strong> Einfüllen des Ergän-<br />

zungsharzes.<br />

128<br />

Glasrestaurierung<br />

Ganz andere Anforderungen stellt<br />

die Glasrestaurierung. In der Werk-<br />

statt des Landesdenkmalamtes wer-<br />

den Glasgefäße von der Römerzeit,<br />

dem frühen Mittelalter bis zur Neu-<br />

zeit restauriert und ergänzt. Beson-<br />

ders problematisch sind dabei die<br />

durch mangelhafte Zusammenset-<br />

zung der Glasmasse oder durch un-<br />

günstige Bodenverhältnisse beding-<br />

ten unterschiedlichen Erhaltungszu-<br />

stände, die immer wieder flexible Re-<br />

staurierungsmethoden notwendig<br />

machen. Üblicherweise wird Glas<br />

hauptsächlich mit destilliertem Was-<br />

ser gereinigt. Sinter oder andere im<br />

Boden entstandene Auflagerungen<br />

werden, soweit notwendig, auf cne-<br />

mischem Weg entfernt, wobei streng<br />

darauf geachtet werden muß, daß<br />

die Chemikalien anschließend gründ-<br />

lich neutralisiert werden.<br />

Nach der Reinigung werden die ein-<br />

zelnen Scherben zusammengesetzt.<br />

wobei man vom Boden des Gefäßes<br />

her beginnt. Anders als z. B. bei Kera-<br />

mik wird Glas mit einem irreversi-<br />

blen Kunstharz geklebt, da alle rever-<br />

siblen Kleber zu dickflüssig sind und<br />

zudem stark gilben. Deshalb werden<br />

die Scherben zunächst von beiden<br />

Seiten mit kleinen Klebestreifen fi-<br />

xiert. Da der Kunstharzkleber unter<br />

Wärmeeinwirkung aushärten muß,<br />

der Klebestreifen aber durch diese<br />

Wärme weich wird und sich deshalb<br />

die Scherben wieder verschieben<br />

würden, gibt man einen kleinen Trop-<br />

fen eines 5-Minuten-Klebers auf die<br />

Bruchstellen. Dabei muß man darauf<br />

achten, daß dieser nicht in die Fugen<br />

hineinläuft und sie dann beim Aus-<br />

härten auseinanderdrückt und ver-<br />

schiebt. Die Klebestreifen werden an-<br />

schließend wieder entfernt. Sobald<br />

das ganze Gefäß auf diese Weise auf-<br />

gebaut ist, wird das dünnflüssige<br />

Kunstharz mit Hilfe eines kleinen Spa-<br />

tels aufgetragen. Überschüssiges Ma-<br />

terial wird vorsichtig mit Aceton und<br />

Zellstoff wieder abgenommen.

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