Ausgabe 53 hier herunterladen - Die Franzfelder
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Erntewagen vor dem<br />
<strong>Franzfelder</strong> Park<br />
von den Toren führten<br />
in der Mitte des Parkes<br />
zusammen, wo ein<br />
großes Rundbeet angelegt<br />
war. In dessen<br />
Mittelpunkt waren rot<br />
blühende Canna-<br />
Zierpflanzen und<br />
ringsherum niederwüchsige<br />
Blumen angepflanzt.<br />
Das Ganze<br />
war mit Buchs eingefasst.<br />
Zwischen dem<br />
Rundbeet und den<br />
Bäumen und Sträuchern<br />
war ein breiter<br />
Rundweg und am Rand<br />
des Weges, im Schatten<br />
der Bäume, standen acht Bänke mit Lehnen. <strong>Die</strong> Bänke<br />
in den Seitenwegen waren ohne Lehnen. Um das<br />
Rechteck, in einer kurzen Entfernung vom Zaun, war<br />
ebenfalls ein Weg angelegt. In den vier Teilen, entstanden<br />
durch die vier Hauptwege, waren halbrunde Wege<br />
angelegt, deren Enden jeweils in den äußeren Weg<br />
mündeten. Dazwischen standen verschiedene Bäume<br />
Park vor der Kirche im Winter<br />
und Sträucher, nämlich Maulbeerbäume, Ahorn, Tannenbäume<br />
und Pappeln, von welchen die zwei am Eingang,<br />
gegenüber der Kirche, am auffallendsten waren.<br />
An Sträuchern gab es wilde Johannisbeeren, wilde<br />
Stachelbeeren, Schneeball, Jasmin, Flieder u. a. m.<br />
„Der <strong>Franzfelder</strong>“ Juni 2012 • Seite 19<br />
Es waren hervorragende Brutstätten für viele Singvögel.<br />
Auch Raben und Spatzen mussten in Kauf genommen<br />
werden. Von der Gemeinde wurde ein „Parkwächter“<br />
angestellt, der den Park pflegte und die Kinder daraus<br />
vertrieb, wenn sie zu sehr darin herumtobten. Es ist<br />
auch vorgekommen, dass sich trotz aller Sorgfalt doch<br />
ein Kalb oder ein Schwein in den Park verirrte. Auch<br />
sie musste der Parkwächter heraustreiben.<br />
Im Sommer suchten<br />
nachmittags Lehrer,<br />
Pfarrer und deren Ehefrauen<br />
im Schatten der<br />
Bäume die Kühle.<br />
Sonntags gaben die<br />
Gesangvereine ihre<br />
Konzerte für die Bevölkerung.<br />
Während<br />
der Schulferien war<br />
der Park beliebter<br />
Treffpunkt der Studenten.<br />
Vor dem Haupteingang,<br />
auf der Seite<br />
zum Gemeindehaus<br />
am Marktplatz, war<br />
ein Tiefbrunnen, wo<br />
die Mädchen abends<br />
zum „Wasser holen“<br />
gingen, um sich mit<br />
ihrem Schatz zu treffen, mit dem sie anschließend durch<br />
den Park nach Hause gingen. Das war der Park, wie wir<br />
ihn bis 1944 erlebt haben.<br />
Eingesandt von Friedrich Scheuermann.