keine Angst vor dem Unix Prompt

Shell 

keine Angst vor dem Unix Prompt 

Ein Einstieg in die wohl mächtigste 

Nutzeroberfläche von Unix-Systemen 

Jörg Kinzebach 

Die Unix-Shell 

• Kein Scherz um Einsteigern das Leben schwer zu 

machen 

• Direkte Kommunikationsschnittstelle zwischen 

Rechner und Nutzer 

• Universal verwendbar : 

– Angeschlossene Tastatur und Monitor 

– Seriell angeschlossenes Terminal 

– „Terminal-Fenster“ auf einer graphischen 

Benutzeroberflöche 

– Über das Netz 

• ssh 

• telnet 

• rsh 

Shell - keine Angst vor dem Unix Prompt 2

• Interaktiv 

Nutzung 

– Konsole 

– ssh 

• Skript 

– System-Start 

– Cron (periodische Aufgaben) 

– durch Nutzer gestartete Aktionen 


Aufgaben der Shell 

• Shell nimmt Kommandos 

von Nutzer entgegen 

• führt Kommandos aus 

• verknüpft Kommandos 

• verarbeitet Ausgaben 

• liefert Ausgaben 

• leitet Aus- und Eingaben 

um 


Kernel, Userspace? 

• Kernel agiert als Schnittstelle zwischen Prozessen und Hardware 

• Abstrakte und zeitkritische Aufgaben im Kernel 

• Alle Ein-/Ausgaben gehen durch den Kernel 

• Der Kernel sorgt für die Einhaltung der Befugnisse 


„die Shell“? 

• sh - die Bourne Shell 

• bash - die Bourne Again 

Shell 

• ksh - Die Korn Shell 

• csh - die „C“-Shell 

• tcsh - die TC Shell 

• zsh - Featuritis 

• sash - System 

Administrators Shell 

• Unterschiedlich Komplexe 

Konstrukte zur 

Programmierung 

• Unterschiede in der 

Benutzer-Interaktion 

• Unterschiede in der Syntax 

• Unterschiede in der Lizenz 


Filename-Ergänzung 

Shell-Vergleich 

Prompt-Variable 

Start-Skripte 

Kommando bei 

Verzeichniswechsel 

Lange Argument-Listen 

Programmierbare 

Namenserweiterungen 

History-Completion 

Signal-Behandlung 

If-Konstruct 

bash 

Tab 

PS1=">" 

/etc/profile, 

~/.bash_profile, 

~/.profile 

Nein 

Ja 

Nein 

Ja 

Ja 

If.. fi 

csh 

Escape 

set prompt = ">" 

/etc/cshrc, ~/.cshrc 

Nein 

Nein 

Nein 

Nein 

Nein 

If .. endif 

tcsh 

Tab 

set prompt=">" 

/etc/tcshrc, ~/.tcshrc 

~/.cshrc 

Nein 

If .. endif 

Shell - keine Angst vor dem Unix Prompt 7 

Ja 

Ja 

Ja 

Ja

Das Unix-Dateisystem 

• Keine Laufwerke 

• Ein Dateibaum, ein „Root“ 

• Alles ist eine Datei 

• Konventionen aber kein 

echter Standard bzgl. der 

Verzeichnisse 

• Ausnahmen bestätigen die 

Regel 

• Keine File-Extensions 

• Jedes Verzeichnis hat ein 

"." als Referenz auf sich 

selbst sowie ein ".." als 

Referenz auf das 

übergeordnete Verzeichnis 

Unix-Dateisystem 

bin 

dev 

etc 

home 

user1 

user2 

lib 

sbin 

tmp 

usr 

bin 

sbin 

tmp 

lib 

local 

var 

log 

tmp 

var 

Shell - keine Angst vor dem Unix Prompt 8 

/

• ls 

• cd 

Wichtige Kommandos 

• „List“ entspricht dem DOS-“dir“ 

• zum Anzeigen von Verzeichnis-Inhalten und Datei-Attributen 

• „change Directory“ - Verzeichnis wechseln 

• mkdir 

• „make directory“ - Anlegen eines neuen Verzeichnisses 

• pwd 

• „print working directory“ - Ausgabe des aktuellen Arbeits- 

Verzeichnisses 

• cp 

• „copy“ - Kopiert Dateien 

• mv 

• „move“ - Verschiebt Dateien und Verzeichnisse 

• rm 

• "remove" - Entfernt Dateien oder Verzeichnisse (-r) 


Editor 

• vi 

– in jedem Unix System vorhanden 

– auch bei eingeschränktem Tastatur-Support bedienbar 

– geringer Resourcen-Verbrauch 

• Vim 

– vi „improved 

– Syntax-Highlighting, Programmierbar, „Split Screen“, 

mehrere Buffers 

• emacs 

– „anders“ 

• jed 

• pico 


vi 

• Wer ein Unix-System administrieren muss, muss den vi mehr oder 

weniger gut beherrschen können 

• Bedienung: VI unterscheidet zwischen Kommando und 

Eingabemodus 

• Nach start im Kommandomodus: 

– "a"ppend "i"nsert -> wechselt in Eingabemodus 

– “h","j",k","l" Cursor-Bewegung 

– "r"eplace: ersetzen des Zeichens unter dem Cursor 

– "R"eplace: ersetzen aller folgender Zeichen 

– ˆ bzw. $ : Springe an Anfang bzw. Ende der Zeile 

– "G" bzw "1G": Springe an das Ende bzw. den Anfang des 

Dokuments 

– ":q" Quit - beende den VI 

– ":wq" Write & Quit - schreibe die Datei und beende den VI 

• Verlassen des Eingabemodus: ESC-Taste 


Man-Pages - Manuals 

• Handbuch zu den verfügbaren Kommandos 

• Beispiel: 

joerg@rechner> man ls 

LS(1) User Commands LS(1) 

NAME 

ls - list directory contents 

SYNOPSIS 

ls [OPTION]... [FILE]... 

DESCRIPTION 

List information about the FILEs (the current directory by default). 

Sort entries alphabetically if none of -cftuSUX nor --sort. 

Mandatory arguments to long options are mandatory for short options 

too. 

-a, --all 

do not hide entries starting with . 

-A, --almost-all 

do not list implied . and .. 

--author 

print the author of each file 

• Je nach System und Umgebungsvariablen des Nutzers auch 

mehrsprachig verfügbar 


Man-Pages - „Kategorien“ 

• „man“-Pages sind in verschiedene Kategorien aufgeteilt. 

• Kategorieren bestehen aus einer kurzen Zeichenfolge, üblich 

sind die Kategorien „1“ - „8“ 

• Kategorie 1: Reguläre Kommandos für den Nutzer 

• Kategorie 2: Beschreibung von Funktionen der Unix-API 

• Kategorie 3: API von Library-Routinen 

• Kategorie 5: Beschreibung von Konfigurations-Files 

• Kategorie 8: Administrations-Kommandos 

• Wenn ein „Begriff“ in mehreren Kategorien zu finden ist, und 

keine Such-Kategorie angegeben wurde, wird bei „1“ 

begonnen 

• Die Kategorie kann mittels „-S“ gewählt werden: 

man -S 5 crontab 


Ein/Ausgaben 

• Sowohl Ein- als aus Ausgaben von Programmen können 

mittels der Shell umgeleitet werden 

• Ausgabe des Kommandos "date" in eine Datei "datum.txt" 

umleiten: 

date > datum.txt 

• Ausgabe des Kommandos "date" in das Programm "wc" 

(word count) umleiten: 

date | wc 

• Als Eingabe des Kommandos "wc" die Datei "datum.txt" 

verwenden 

wc < datum.txt 

• Den Inhalt der Datei "datum.txt" ausgeben und in das 

Programm "wc" umleiten (useless use of cat) 

cat datum.txt | wc 

• Datum an die Datei "datum.txt" anhängen: 

date >> datum.txt 


Umleitung von Fehlern 

• Unter Unix wird unterscheiden zwischen zwei Ausgabe- 

Arten: 

– Standard Ausgabe (stdout) 1 

– Fehler Ausgabe (errout) 2 

Standard-Ausgabe: 

joerg@rechner> ls .bash_profile 

.bash_profile 

Fehler-Ausgabe: 

joerg@rechner> ls gibtsnicht 

ls: gibtsnicht: No such file or directory 

• Umleiten von Fehlern durch Umleiten des Error-Descriptors: 

joerg@rechner> ls .bash_profile gibtsnicht 2> fehler 

.bash_profile 

joerg@rechner> cat fehler 

ls: gibtsnicht: No such file or directory 

• Umleiten von Fehlern durch Standard Ausgabe: 

joerg@rechner> ls a b c d > ausgabe.txt 2>&1 


Wildcards/Globs/Metazeichen 

• In der Shell sind "globs" üblich. Anders als unter 

DOS/Windows sind Punkte reguläre Zeichen. Metazeichen 

können kombiniert werden 

* 

? 

[c] 

[!c] 

{s1,s2,..} 

[c 1 -c 2 ] 

${VAR} 

Exakt ein Zeichen 

Ein Zeichen aus der Liste s 

• Beispiele: 

ls *.txt 

ls .bash* 

ls .b?s*profile 

ls *.{jpg,gif,bmp} 

Ein oder mehrere beliebige Zeichen 

Ein Zeichen das nicht in der Liste s enthalten ist 

Eine der Zeichenketten s1, s2, .. z.B.: {txt,doc} 

Ein Zeichen aus der Reihe c 1 bis c 2 , z.B. [a-z] 

Wird ersetzt durch den Wert von der Variable VAR 


ls *.txt 

ls .bash* 

ls *bash* 

ls .*rc 

Beispiele für Metazeichenverwendung 

ls *.{jpg,gif,bmp} 

ls [abcd]* 

ls [a-d]* 

ls IMG[0-9]*.{JPG,jpg,JPEG,jpeg} 


"Escapen" 

• Metazeichen werden von der Shell ausgewertet 

• Sollen Metazeichen als Argument an ein 

Programm übergeben werden, müssen sie 

"escaped" oder "gequotet" werden 

\ 

" " 

' ' 

`befehl` 

Zeichen rechts von "Backslash" wird 

zu einem regulären Zeichen 

Alle Sonderzeichen ausser $ 

verlieren ihren Sonderstatus 

Alle Sonderzeichen werden als 

reguläre Zeichen gewertet 

Führt befehl aus und setzt dessen 

Ausgabe an diese Stelle 


Einloggen auf Workshop-Rechner 

• telnet oder ssh 

• Adresse: 

rechner.franken.de 

oder 

192.168.1.2 

• MacOS X Nutzer: ssh login@rechner.franken.de 

• Login und Passwort siehe Handout 


Das „Home“ 

• Jeder Nutzer (User) auf einem Unix-System hat ein „home“ 

• Das home „gehört“ in der Regel dem jeweiligen Nutzer 

• Die Zugriffsrechte für Dateien und Verzeichnisse kann der 

jeweilige Eigentümer und „root“ festlegen 

• Im „home“ liegen auch die Startup-Skripte der Shell sowie 

Konfigurationsdateien von Programmen 

• Das „home“ wird sehr schnell unordentlich 

• Die Shell setzt i.d.R. die Variable $HOME auf das jeweilige 

Home-Verzechnis eines Nutzers 

• Mit „cd“ ohne Argumente gelangt man auch wieder in das 

eigene „Home“-Verzeichnis 

• Home-Verzeichnisse anderer Nutzer mittels Tilde erreichbar: 

joerg@rechner> cd ~user02 


ls -la 

• Zeige alle Dateien (-a) in der Langform (-l) 

• -a zeigt alle Dateien, inklusive Punkt-Dateien (z.B. 

".bash_profile") 

• -l zeigt Typ, Eigentümer, Gruppe, Berechtigungen 

und Änderungsdatum der Datei: 

-rw-r--r-- 1 joerg users 230 Jul 14 2005 .bash_profile 

-rw-r--r-- 

1 

joerg 

users 

Jul 14 2005 

Typ und Rechte 

Anzahl der Links auf die Datei 

Eigentümer 

Gruppe 

Änderungsdatum 


Dateirechte 

• Unterscheidung in 

– Eigentümer 

– Gruppe 

– Others 

• Für diese drei gibt es kombinierbare Rechte: 

– Lesen (r) 

– Schreiben (w) 

– Zugriff/Ausführen (x) wie eXecute. 

• Verzeichnisse ohne Zugriffsrechte (x) können nicht betreten 

werden 

• Der Inhalt von Verzeichnissen ohne Lesezugriff kann nicht 

angezeigt werden 

• In Verzeichnissen ohne Schreiberlaubnissen dürfen keine 

Dateien angelegt, gelöscht oder umbenannt werden 


Dateirechte ändern 

• Befehl um Datei-Rechte (mode) zu ändern: 

chmod [optionen] mode[,mode] datei ... 

• Die Rechte können numerisch oder mittels Buchstaben für user, 

group und other angegeben werden: 

chmod u=rw,og=r datum.txt 

• Der Numerische Wert errechnet sich aus den Oktalen werten von r, 

w und x: 

– x = 1, w = 2, r = 4 ! rw = 2 + 4 = 6, rx = 1 + 4 = 5, rwx = 7 

– user= read & write, other & group = read ! 0644 

chmod 0644 datum.txt 

• Rekursive Änderung der Rechte eines Verzeichnisses: -R 

chmod -R 0755 verzeichnis 


Übung I 

1. Anlegen eines Verzeichnisses im Home mit dem Namen 

"public" 

2. Kopieren aller Dateien aus /home/beispiel/bilder/ in das 

neue Verzeichnis "public" 

3. Erstellen einer Datei "index.txt" mit dem Namen aller Bilder 

(nicht die Dateinamen mit einem Editor in die Datei 

schreiben!) in dem Verzeichnis "public" 

4. Sicherstellen, dass zwar andere Nutzer in das Verzeichnis 

"public" gelangen können und auch den Verzeichnisinhalt 

ansehen können. Aber keine anderen Nutzer sollen die 

Berechtigung haben sich die in dem Verzeichnis 

befindlichen Bilder anzusehen. Die Datei index.txt hingegen 

soll für andere Nutzer lesbar sein. 


• cd 

Lösung I 

• mkdir public 

• cp /home/beispiel/bilder/* public 

• cd public 

• ls > index.txt 

• ls 

• chmod 0600 *.jpg 

• chmod u=rw,og=r index.txt 

• chmod u=rwx,og=rx . 

• ls -la 


• echo 

• touch 

• date 

• wc 

• less 

• find 

• grep 

• cut 

• sort 

• kill 

Weitere nützliche Kommandos 


echo 

• Ausgabe eines Textes 

– Builtin 

– System-Programm 

• Erlaubt die Ausgabe von Texten in einem Skript 

• Kann verwendet werden um den Inhalt von Shell- 

Variablen auszugeben: 

echo $HOME 

• Erzeugt ein Newline am Ende der Ausgabe 

• echo -n um Newline zu unterdrücken 

• echo -e um Escape-Zeichen auszuwerten: 

echo -e "\7" 

echo -e "\n" 


touch 

• Ändert das Datum einer Datei 

• Legt die Datei an, falls sie nicht existiert 

Beispiele: 

• Lege Datei test.txt an: 

joerg@rechner> touch test.txt 

• Setze Datum der Datei test.txt auf den 1. Juni 2005: 

joerg@rechner> touch -d 20050601 test.txt 

joerg@rechner> ls -la test.txt 

-rw-r--r-- 1 joerg user 0 Jun 1 2005 test.txt 


date 

• Anzeigen von aktuellem Datum und Uhrzeit 

joerg@rechner> date 

Fri Feb 17 13:04:36 CET 2006 

• Ausgabe kann nach eigenen Vorlieben formatiert werden: 

• %d = Tag im Monat (0..31), %m = Monat (1..12), %y = Jahr (00..99), 

%Y = Jahr (2006) 

• %H = Stunde (00..23), %M = Minuten (00..59), %S = Sekunden 

(00..59) 

• %B = Name des Monats (z.B: February), %a = Tagname kurz (Mon, 

Tue, ...), %A = Name des Tags ausgeschrieben (Monday, Tuesday, 

...) 

• %j = Tag des Jahres (0..366), %U = Nummer der Woche im Jahr (00 .. 

53) 

• Verwendungsbeispiel: 

joerg@rechner> date '+%Y%m%d' 

20060224 


wc 

• "word count" 

• Zählt die Anzahl von Zeilen (Lines), die Anzahl der Wprter 

und die Anzahl der Zeichen insgesamt in der Datei oder der 

Eingabe 

joerg@rechner> wc test.txt 

0 0 0 test.txt 

joerg@rechner> date | wc 

1 6 29 

joerg@rechner> date | wc -l 

1 

joerg@rechner> ls | wc -l 

12 


less 

• Bildschirmweise Ausgabe einer Datei 

• Vorwärtsblättern mit 

• Rückwärtsblättern mit 

• Beenden mit 

joerg@rechner> less /etc/passwd 

• Pager (Textanzeigeprogramm) für Applikationen ($PAGER) 


find 

• Suchen von Dateien 

– Sehr "teuer" da hierbei wirklich der angebene Pfad 

durchgehangelt werden muss 

– Wenn "ältere" und "öffentliche" Dateien gesucht werden, 

bietet sich "locate" an 

• Viele mögliche Suchkritieren 

– Name 

– Neuer als ... 

– Exaktes Datum 

– Typ der Datei 

– Rechte der Datei 

– Eigentümer 

– Gruppenzugehörigkeit 

– Größe 


Suchbeispiele 

find [pfad] [parameter] [kommando] 

# suche die Datei "geburtstage.txt" unterhalb von /home/example 

joerg@rechner> find /home/example -name geburtstage.txt -print 

# zeige Ergebnisse wie ein "ls -l" an: 

joerg@rechner> find /home/example -name geburtstage.txt -ls 

# suche alle Dateien unter /home/example, die mit .txt enden 

joerg@rechner> find /home/example -name \*.txt -print 

# suche alle Verzeichnisse unterhalb von /home/example 

joerg@rechner> find /home/example -type d -print 

# suche alle Dateien (Type = f[ile]) die mindestens 100k groß sind 

joerg@rechner> find /home/example -type f -size +100k -print 

# Suche Dateien, die in den letzten 48 Stunden geändert oder 

# neu angelegt wurden 

joerg@rechner> find /home/example -type f -mtime -2 

# Suche Dateien, die in den letzten 5 Minuten verändert wurden 

joerg@rechner> find /home/example -type f -mmin -2 

# Suche Dateien, die in den letzten 5 Minuten nicht verändert wurden 

joerg@rechner> find /home/example -type f -mmin +2 


grep 

• Suche nach Textinhalten in einer Datei 

• Listet Zeilen, die den Suchbegriff in den angegebenen Dateien 

enthalten 

joerg@rechner> grep root /etc/passwd 

root:x:0:0:root:/root:/bin/bash 

• Wenn mehr als eine Datei durchsucht wird, wird der Name der 

Datei mit ausgegeben 

• Der Suchbegriff wird als regulärer Ausdruck (Regular Expression - 

regexp) ausgewertet 

grep root /etc/passwd 

grep ^ro /etc/passwd 

• Mittels "-v" kann die Suche negiert werden (Ausgabe aller Zeilen, 

die nicht den Suchbegriff enthalten) 


Reguläre Ausdrücke 

– Beschreiben (Unter-)Mengen von Zeichenketten 

– Verwendet in sed, grep, vi, emacs, perl, php, ... 

[abc] 

[0-6] 

[a-zA-Z0-9] 

[^a] 

[:alpha:] 

[:digit:] 

[:alphanum:] 

[:print:] 

[:space:] 

[:upper:] 

[:lower:] 

^ 

$ 

[:punkt:] 

Einer der Buchstaben a,b,c 

Eine Ziffer von "0" bis "6" 

Beliebiger lateinischer Buchstabe inkl. Zahlen 

Alle Zeichen bis auf ein "a" 

Ein Zeichen des lateinischen Alphabets 

Ziffern 

Vereinigung von [:alpha:] und [:digit:] 

Druckbare Zeichen 

"Whitespace" Zeichen, Space, Tab, Newline, ... 

Großbuchstaben 

Kleinbuchstaben 

Zeilenanfang 

Zeilenende 

Zeichen wie ! " # $ % & , . - _ > < ( ) { } 


? 

+ 

* 

{n} 

{min,} 

{min,max} 

(a|b) 

Reguläre Ausdrücke 

Nichte jede Implementierung unterstützt alle Selektoren 

Beispiele: 

ls | grep '^[a-z]+[0-9]*.jpg$' 

grep '^root' /etc/passwd 

grep 'bash$' /etc/passwd 

grep '^....:' /etc/passwd 

Voranstehener Ausdruck ist "optional", er kann einmal oder 

nicht vorkommen 

Voranstehender Ausdruck muss mindestens einmal 

vorkommen 

Voranstehender Ausdruck kann beliebig oft vorkommen 

Der Ausdruck muss n mal vorkommen 

Der Ausdruck muss mindestens min mal vorkommen 

Voranstehender Ausdruck muss mindestens min mal, aber darf 

höchstens max mal vorkommen 

Ausdruck a oder b muss vorkommen 


cut 

• Ausschneiden von Inhalten einer Zeile 

– Feste Zeichen 

– Felder mit wählbarem Trenner 

• Beispiele: 

Alle Account-Namen aus /etc/passwd ausgeben: 

cut -f1 -d: /etc/passwd 

Nur die Rechte der Dateien im aktuellen Verzeichnis: 

ls -l | cut -c2-11 


sort 

• Sort zeilenweise die Eingabe und gibt sie wieder 

aus 

Alphabetisch sortierte Liste aller Accounts: 

cut -f1 -d: /etc/passwd | sort 

• Oft benötigt vor "uniq" um Doubletten zu filtern 


ps 

• Liste von gestarteten Prozessen 

• Ohne Parameter nur die Prozesse der aktuellen 

Session 

• Abhängig vom System-Typ unterschiedliche 

Programmparameter; Argumente und Ausgaben 

nicht portabel zwischen verschiedenen Unix-Arten 

• Alle laufenden Prozesse auf einem Linux-Rechner: 

ps waux oder ps -ef 


Übung II 

• Liste der Prozess-Ids aller momentan laufenden 

Prozesse auf dem KNF-Rechner, in aufsteigender 

Reihenfolge in die Datei pids.txt im $HOME 

speichern. 


Lösung II 

ps waux | cut -c10-15|grep -v PID | sort -n > ~/pids.txt 

1. Ausegeben der Liste aller Prozesse 

2. Herausfiltern der Header-Zeile 

3. Herausschneiden der Zeichen, die die PID enthalten 

4. Sortieren 

5. Umleiten in Datei 


Prozesskontrolle 

• Prozesse werden in der Regel "im Vordergrund" gestartet, 

d.h. solange der Prozess läuft, kann die Shell nicht 

anderweitig genutzt werden. 

• Prozesse können auch "im Hintergrund" gestartet werden 

langsamesprogramm & 

• Liste von in der Shell gestarteten und noch laufenden 

Prozessen: 

jobs 

• Die "jobs" können auch wieder in den Vordergrund geholt 

werden: 

fg %1 

• Oder getötet werden: 

kill %1 

• Oder können zum "weiterlaufen" veranlasst werden, wenn 

sie gestoppt sind: 

bg %1 


Stoppen und Töten von Prozessen 

• Aktuell laufenden Prozess stoppen: 

[ + z] 

• Aktuell laufenden Prozess abbrechen: 

[ + c] 

• Anderen Prozess töten: 

kill [pid] 

PID kann z.B. mittels "ps" herausgefunden werden 


Signale 

• Bei verschiedenen "Events" werden unterschiedliche Signale 

an Prozesse geschickt, die auch mittels "kill" aus dem 

Userspace erzeugt werden können: 

HUP (1) 

INT (2) 

QUIT (3) 

TERM (15) 

USR1 

USR2 

STOP 

CONT 

ALRM 

KILL (9) 

"Hangup" - Termina/Verbindungl wurde gechlossen 

Unterbrechung durch Tastatur 

Beenden durch Tastatur 

Aufforderung zu Terminieren 

Durch den User definiertes Signal 

Durch den User definiertes Signal 

Prozessausführung anhalten 

Prozessausführung fortsetzen 

Timer-Event (normalerweise ausgelöst durch alarm()) 

Der Nothammer - nur im Ausnamefall zu verwenden! 

joerg@rechner> kill -TERM 1891 


• History 

bash interaktiv 

• anzeigen 

joerg@rechner> history 

1 pwd 

2 ls 

3 mkdir test 

• wiederholen: 

joerg@rechner> !3 

mkdir: cannot create directory `test': File exists 

• letztes Kommando modifizieren: 

joerg@rechner> ^test^temp 

mkdir temp 

• Mit den Cursor-Tasten durch die History navigieren 


ash interaktiv 

• Zuletzte ausgeführtes Kommando wiederholen: 

!! 

• Modifikatoren für die History: 

:n wählt n-ten Parameter aus 

:n1-n2 :* wählt alle Parameter aus 

Beispiel: 

wählt Parameter n 1 bis n 2 aus 

joerg@rechner> ls /usr/local/src/nethack-3.4.3/src 

joerg@rechner> cd !!:* 


Shell-Variablen 

• Variablen können z.B. mit "echo" angezeigt werden: 

echo $HOME 

• Durch einfache Zuweisungen wird einer Variablen ein Inhalt 

gegeben: 

myvar=Joerg 

• Auch die bash wird durch Variablen konfiguriert: 

$PS1 

$PATH 

$TERM 

• Path - Der Pfad, in dem ausführbare Programme gesucht 

werden 

echo $PATH 

PATH=$HOME/bin:/usr/local/bin:/usr/bin:/bin 


Variablen-Export 

• Alle in einer Shell definierten Variablen sind vorerst nur in der 

Shell gültig, in der sie gesetzt wurden 

• Variablen können an "Kind"-Prozesse weitergereicht 

(exportiert) werden: 

LANG=de_DE 

export LANG 

• In der bash kann Zuweisung und Export kombiniert werden: 

export LANG=de_DE 

• Anzeige aller Variablen 

set 

• Anzeige aller exportierten Variablen 

env 


Spezielle Variablen-Verwendung 

• Verwendung eines Default-Werts, falls die Variable nicht 

existiert: 

${variable-wert} 

• Wert-Zuweisung falls Variable vorher nicht gesetzt war 

${variable=wert} 

• Wenn Variable existiert einen bestimmten Wert zurückliefern 

${variable+wert} 

• Beispiel: falls noch kein PATH gesetzt ist soll er mit einem 

Default-Pfad gesetzt werden: 

PATH=${PATH=/usr/local/bin:/usr/bin:/bin} 


Der Prompt 

• Der Prompt der Bash wird über die Variable PS1 

konfiguriert 

• Expansion von Escape-Zeichen: 

• \A Uhrzeit im 24-Stunden Format 

• \u Name des Nutzers, der die Shell gestartet hat 

• \h Hostname auf dem die Shell läuft 

• \w momentanes Arbeitsverzeichnis 

• \W letzte Komponente des Arbeitsverzeichnisses 

• \! Aktuelle History-Nummer 

• \l DasTTY, auf dem die Shell läuft 

joerg@rechner> PS1='\A \u@\h \W \!>' 

12:27 joerg@rechner tmp 3> 


Aliase 

• Kommandos können inklusive derer Argumente zur 

Vereinfachung abgekürzt bzw. unter einem alternativen 

Namen geführt werden 

alias lla='ls -la' 

alias sl=ls 

• Die Aliase sind nur in der Shell bekannt, in der sie definiert 

wurden 

• Anzeige eines Alias: 

alias lla 

• Löschen eines Alias: 

unalias lla 


Shell-Skripte 

• Ansammlung von Befehlen 

• Konfiguration der Shell (.bash_profile, .bashrc) 

• Kleines Programm 

• Initialisierung einer Umgebung für ein Programm 

• Installations-Routine für ein Programm 


Skript 

• Damit der Unix-Kernel beim Starten eines Programms weiß, 

welcher Interpreter zuständig ist, muss am Anfang der Datei 

Doppelkreuz und Ausrufezeichen gefolgt von dem Pfad zum 

Interpreter stehen 

#! /bin/sh 

# 

# gebe Datum aus 

date 

• Zeilen mit Doppelkreuz/Raute am Anfang sind 

Kommentarzeilen. Alle der Raute folgenden Zeichen werden 

nicht interpretiert 


Übung III 

• Das erste eigene Shell-Skript: "count1.sh" 

– Ausgabe der Uhrzeit zum Startzeitpunkt 

– Ausgabe der Anzahl von Dateien in und Unterhalb eines 

angegebenen Verzeichnis 

– Ausgabe der Anzahl von Verzeichnissen in und unterhalb des 

angegebenen Verzeichnisses 

– Ausgabe der Uhrzeit wann die Suche abgeschlossen ist 

• Hinweis 

– Der erste dem Skript beim Aufruf übergebene Parameter ist in dem 

Skript aus der Variable $1 auszulesen 

– Aufruf des Programms: 

./count1.sh /home/example 

– Ausgabe des übergebenen Parameters: 

echo $1 


Count1.sh: 

#! /bin/sh 

Lösung III 

date +%H:%M:%S 

echo -n "Anzahl Dateien: " 

find $1 -type f | wc -l 

echo -n "Anzal Verzeichnisse: " 

find $1 -type d | wc -l 

date +%H:%M:%S 

• Das erstellte Skript muss durch chmod a+x count1.sh erst die Rechte 

erhalten, ausgeführt werden zu können! 


Zu einfache Lösung? 

– Wenn vom Aufrufer kein Argument mitgegeben wird, beginnt 

find bei "/" zu suchen und legt das System lahm 

– Existieren Verzeichnisse, für die der Nutzer keine Search 

und/oder Read-Erlaubnis hat erhält er beim Ablauf Fehler 

– Existiert das angegebene Verzeichnis nicht, erhält der 

Aufrufer keine angemessene Fehlermeldung 

• Was fehlt? 

– Bedingungen 

– Möglichkeit der Überprüfung des Übergabeparameters ($1) 

– Fehler von "find" unterdrücken 

– Abfragen ob Startverzeichnis existiert 


Bedingungen 

• Bedingte Ausführung von Blöcken 

If .. then .. else fi 

if [ "x$1" != "x" ] 

then 

echo "okay" 

else 

echo "kein parameter!" 

exit 

fi 

Trick: testen ob "x$1" identisch mit x war, dadurch wird 

überprüft ob $1 einen leeren String enthielt. 

Besser: 

if [ -n "$1" ]; then 

echo "okay" 

fi 


Bedingung & Verknüpfung 

if [ "`date +%m`" = "04" ] 

then 

echo "Vorsicht April, welchselhaftes Wetter!" 

fi 

Da nach dem Test nur ein Befehl ausgeführt wird, benötigt 

obiger Code keine Block-Anweisung: 

[ "`date +%m`" = "04" ] && echo "Vorsicht April!" 

Verknüpfung von Befehlen abhängig von deren Return-Code: 

– Kommando2 ausführen wenn kommando1 erfolgreich war: 

kommando1 && kommando2 

– Kommando2 ausführen wenn kommando1 nicht erfolgreich war: 

kommando1 || kommendo2 


Bedingung & Verknüpfung 

• Erzeuge ein Verzeichnis, wenn dies angelegt 

werden konnnte wechsle in selbiges: 

mkdir verzeichnis && cd verzeichnis 

• Kann in das Verzeichnis gewechselt werden, 

wenn nein lege dieses Verzeichnis an und 

wechsle dann: 

cd verzeichnis || ( mkdir verzeichnis && cd verzeichnis ) 


n1 -eq n2 

n1 -lt n2 

n1 -le n2 

n1 -gt n2 

s1 = s2 

s1 != s2 

-z s1 

-n s1 

-e datei 

-f datei 

-d datei 

-r datei 

-w datei 

-x datei 

-s datei 

a1 -a a2, a1 -o a2 

Vergleiche und Tests 

Wahr wenn die Zahlen n1 und n2 gleich sind (equal) 

Wahr wenn die Zahl n1 kleiner ist als n2 (less than) 

Wahr wenn die Zahl n1 kleiner oder gleich n2 ist (less or equal) 

Wahr wenn die Zahl n1 größer ist als n2 (greater than) 

Wahr wenn die Zeichenkette s1 gleich der Zeichenkette s2 ist 

Wahr wenn die Zeichenkette s1 ungleich der Zeichenkette s2 ist 

Wahr wenn die Länge der Zeichenkette s1 gleich Null ist 

Wahr wenn die die Zeichenkette mindestens ein Zeichen enthält 

Wahr wenn die Datei existiert (exists) 

Wahr wenn die Datei eine normale Datei (kein Verzeichnis) ist (file) 

Wahr wenn die Datei ein Verzeichnis ist (directory) 

Wahr wenn der aufrufende Benutzer Leserechte für die Datei hat (read) 

Wahr wenn der aufrufende Benutzer Schreibrechte für die Datei hat (write) 

Wahr wenn die Datei für den Benutzer Ausführrechte besitzt (execute) 

Wahr wenn die Datei mehr als 0 Zeichen/Bytes enthält 

Und (and) bzw. Oder (or) Verknüfung zweier Ausdrücke 


#! /bin/sh 

Vergleiche und Tests 

# Test, ob ein Parameter übergeben wurde 

if [ -z "$1" ]; then 

echo "Erforderlicher Parameter fehlt" 

exit 

fi 

# Test ob Parameter ein Verzeichnis angibt 

if [ ! -d $1 ]; then 

echo "Angegebenes Verzeichnis existiert nicht" \ 

"oder ist kein Verzeichnis" 

exit 

fi 

# alle Fehler von "find" nach /dev/null umleiten 

(find $1 -type f | wc -l) 2> /dev/null 


Case-Blöcke 

• Vergleich einer Zeichenkette mit Mustern, je nach 

zutreffendem Muster wird ein Code-Block ausgeführt 

# Januar, February, ... 

monat="`date +%B`" 

case "$monat" in 

January) 

echo "ein kalter Monat" 

;; 

February) 

echo "ein naerrischer Monat" 

echo "oft auch sehr kalt" 

;; 

M*) 

echo "ein Monat mit M" 

;; 

*) 

echo "ein komischer Monat“ 

;; 

esac 


While-Blöcke 

• Eine Aktion ausführen solange eine Bedingung erfüllt ist 

while true 

do 

done 

date 

sleep 5 

• Beispiel: An das Skript übergebene Parameter ausgeben 

einzeln ausgeben: 

while [ -n "$1" ] 

do 

done 

echo "Parameter: $1" 

shift 


For-Schleifen 

• Gängigste Anwendung in Shell-Skripten: das Durchlaufen einer 

Liste 

for name in hans klaus peter markus 

do 

echo "Der $name geht einkaufen." 

done 

• Zu durchlaufende Liste dynamisch: 

for file in `/bin/ls /etc/*` 

do 

[ -f $file -a -r $file ] && grep root $file 

done 

• Unnützes ls: 

for file in /etc/* 

do 

[ -f $file -a -r $file ] && grep pass $file 

done 


Übung IV 

• Erstellung eines Skripts, das eine Liste aller Nutzer 

liefert, deren Home-Verzeichnisse für den Aufrufer 

des Skripts lesbar sind 


#! /bin/sh 

Lösung IV 

for user in `cut -f1 -d: /etc/passwd` 

do 

done 

homedir="`grep ^$user: /etc/passwd | cut -f6 -d:`" 

if [ -n "$homedir" -a -r "$homedir" ]; then 

fi 

echo $homedir 


Übung V 

• Im Verzeichnis $HOME/public/ liegt noch aus 

Übung I eine Sammlung von Bildern. 

Alle Bilder sind benannt wie IMG20060126_1.jpg 

• Diese Bilder sollen mittels eines Skripts in 

Unterverzeichnisse sortiert werden, welche bei 

Bedarf durch das zu erstellende Skript angelegt 

werden müssen. 

• Die Bilder sollen nach Jahr, Monat und Tag 

getrennt in Verzeichnisse einsortiert werden, also 

z.B.: public/2006/01/26/ IMG20060126_1.jpg 


Der Platz 

• Feststellen, wie groß der verfügbare, gesamte und genutzte 

Platz auf einem "Filesystem" (Partition/Netzlaufwerk) ist: 

df 

Beispiel: 

df -k /home 

df -h /home 

• Feststellen, wieviel Platz von einem Verzeichnis genutzt 

wird: 

du 

Beispiel: 

du -s -k /home/example 

• -s: Summary 

• -k: in Kilobyte 


Gadgets 

• Tools, deren Nutzen ausschließlich oder 

hauptsächlich für interaktive Sessions interessant 

ist: 

– w 

– top 

– finger ()(@host) 

– id () 

• Heutzutage eher nicht mehr gebrauchte Gadgets: 

– write (@host) 

– talk (@host) 


Mailversand 

• mail/mailx 

• Beispiel: 

date | mailx joerg@rechner.franken.de 

• Versand mit einem Subject: 

date | mailx -s "Ich bin beim Workshop" joerg@rechner 


• tar 

(Datei-)Archive 

• Erzeugt Archive von Dateien und Directories 

• Ursprünglich für Bandlaufwerke gedacht 

• tar alleine komprimiert nicht 

• Erzeugen eines tar-Archivs: 

tar -cvf 

• c: create 

• v: verbose 

• f: file 

• Auspacken 

tar -xvf 

• x: extract 

• Optionen: 

• Z: compress (compress) 

• z: compress (gzip) 

• j: compress (bzip2) 


Komprimieren 

• compress - Urgestein der Komprimierer unter Unix 

compress datei.tar 

uncompress datei.tar.Z 

• gzip - höherer Komprimierungsfaktor als compress 

gzip datei.tar 

gunzip datei.tar.gz 

• bzip2 - neuer, komprimiert am stärksten, langsam 

bzip2 datei.tar 

bunzip2 datei.tar.bz2 

• Verknüpfung: 

gzip -d -c datei.tar.gz | tar -xvf - 


Übersetzen von Programmen 

• C-Compiler (cc bzw. gcc) 

• Makefiles 

• configure-Skripte 

– Auf allen modernen Systemen ist ein GNU C-Compiler 

vorhanden 

– Mittels Makefile werden Aufrufe des Compilers und anderer 

Tools zusammengefasst und gesteuert (Abhängigkeiten). 

– configure-Skripte übernehmen die Arbeit Makefiles und 

include-Files an das jeweilige System anzupassen und 

ermöglichen es dem Anwender optionale Programmteile zu 

aktivieren oder deaktivieren 

– In der Regel werden Programm-Sourcen als komprimierte 

tar-Archive verbreitet 

– Makefiles sind Konfigurationsfiles für das Programm "make" 

– Es ist üblich dass "make" eine Übersetzung der Sourcen 

startet und das Target "install" im Makefile vorhanden ist 


Makefile 

• Beispiel: Makefile für das Programm "langsam" 

CC = /usr/bin/gcc 

LD = /usr/bin/gcc 

DEFINES = -DDEBUG 

PREFIX = /usr 

CFLAGS = -Os -Wall 

all: langsam 

langsam: langsam.c 

$(CC) -o langsam $(CFLAGS) $(DEFINES) langsam.c 

install: langsam 

install -o root -g root langsam $(PREFIX)/bin 

clean: 

rm -f *.o langsam 

Makefile und Programm-Source in ~example/langsam/ 


Übung VI - Installation von wget 

• Das Programm "wget", welches es einem 

ermöglicht aus der Kommandozeile heraus Web- 

Seiten zu "saugen" soll in das eigene Home 

installiert werden 

• Sourcen sind auf dem Demo-Rechner unter 

~example/wget-1.9.1.tar.gz vorgehalten 

• "wget" wird mittels configure-Skript konfiguriert 

• Das "configure"-Skript unterstützt die Spezifikation 

eines Prefixes, unterhalb dessen das Programm 

installiert wird: 

--prefix=${HOME} 


Lösung VI 

joerg@rechner[~]> tar xvzf ~example/wget-1.9.1.tar.gz 

joerg@rechner[~]> ls 

joerg@rechner[~]> cd wget-1.9.1/ 

joerg@rechner[~/wget-1.9.1]> ./configure --prefix=$HOME 

joerg@rechner[~/wget-1.9.1]> make 

joerg@rechner[~/wget-1.9.1]> make install 

joerg@rechner[~/wget-1.9.1]> ~/bin/wget http://www.franken.de/ 

joerg@rechner[~]> PATH=${PATH}:${HOME}/bin/ 

joerg@rechner[~]> wget http://www.franken.de/ 


xargs 

• Problem: ein Programm erzeugt eine Ausgabe, die 

ein anderes Programm als Parameter erhalten soll 

• Einfachste Lösung: 

touch `ls` 

• Problem: die Ausgabe ist zu groß, so daß die 

Kommandozeile zu lang 

ls | xargs touch 

• Problem: das Programm unterstützt nur einen 

Parameter 

ls | xargs -n 1 touch 


xargs + find 

find /home/example -name *.txt -print | xargs grep joerg 

• Problem: in der Ausgabe von find befinden sich Dateinamen, 

die ein Leerzeichen enthalten. Die Leerzeichen werden von 

xargs als Trenner von Argumenten interpretiert, so dass grep 

mit Teilen von Namen aufgerufen wird 

find /home/example -name *.txt -print0 | xargs -0 grep joerg 

• Mittels des Kommando-Parameter -print0 für find werden in 

der Ausgabe die Dateinamen mittels eine "0" Zeichens 

getrennt. Die Option "-0" weist xargs wiederum an, das Ende 

von Parametern anhand eines 0-Zeichens zu erkennen, so 

dass die Leerzeichen in Dateinamen nicht als Trenner 

interpretiert werden 


cron 

• Zeitgesteuerte Ausführung von Kommandos 

• Kommandos können abhängig von Minute, Stunde, Tag, 

Monat, Wochentag ausgeführt werden 

• Konfigurationsfile kann durch das Kommando "crontab" 

editiert und angezeigt werden: 

– crontab -l : "list" crontab 

– crontab -e : "edit" crontab 

• Hilfe zum Format des Konfigurations-Files: man 5 crontab 

• Das Kommando "crontab" startet zum Editieren den Editor, 

der in der Umgebungsvariable VISUAL definiert ist, "vi" falls 

die VISUAL-Variable nicht gesetzt ist 

• Von cron ausgeführte Kommandos haben keine Eingabe! 

• Ausgaben von cron werden per Mail an den Eigentümer 

geschickt 


Cron-Beispiele 

• Stündlich das Datum in eine Log-Datei schreiben 

13 * * * * /bin/date > $HOME/stuendlich.log 

• Jeden Morgem um 6:59 eine Mail 

59 6 * * * echo "Guten Morgen" | mail $USER 

• Jeden ersten des Monats eine Mail 

1 1 1 * * echo "Es ist Zeit den Kontoauszug zu holen" 

• Am 23.12 an Weihnachten errinnern 

1 1 23 12 * echo "Bis morgen Geschenke besorgen!"

keine Angst vor dem Unix Prompt

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