Ausgabe 3 - FV Roßwag
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22 // VEREIN<br />
AuS deM <strong>FV</strong>r-ArCHIV:<br />
1977 - Überraschender Sieg<br />
Nach der Pause schlug <strong>Roßwag</strong> zu<br />
3:1 Erfolg gegen den TSV Mühlhausen kam überraschend<br />
ROSSWAG (ha). Einen etwas überraschenden<br />
3:1-Erfolg verbuchte am Sonntag<br />
die Elf des <strong>FV</strong> <strong>Roßwag</strong> im Spiel gegen<br />
den alten Konkurrenten aus Mühlhausen.<br />
Nach der blamablen Pokalniederlage der<br />
<strong>Roßwag</strong>er hatten die wenigsten mit diesem<br />
Sieg des <strong>FV</strong> gerechnet.<br />
Vom Anpfiff weg legen die <strong>Roßwag</strong>er los:<br />
energisch und selbstbewusst. Schon in der<br />
2. Min. kracht ein Hinterhaltsschuss von W.<br />
Dieterle gegen die Querlatte des Mühlhäuser<br />
Tores, den Abpraller nimmt Schneider<br />
volley, trifft jedoch genau den Schlussmann.<br />
Eine Minute später: <strong>Roßwag</strong>s junger Linksaußen<br />
Gayer kommt durch einen krassen<br />
Abwehrfehler in Ballbesitz, läuft allein durch<br />
– und schiebt den Ball in die fangbereiten<br />
Arme des gegnerischen Torwarts. Der<br />
<strong>FV</strong> drängt weiter, aber die Mannschaft ist<br />
nervös. Ungenaues, überhastetes Abspiel<br />
macht viel gute Spielansätze zunichte.<br />
In der 18. Minute wird es für Gutjahrs Gehäuse<br />
erstmals bedrohlich, als der aufgerückte<br />
linke Verteidiger der Gäste sich<br />
durchtankt, von Striegel jedoch souverän<br />
gestoppt wird. Mühlhausens Nr. 8, Häcker,<br />
übernimmt mehr und mehr das Kommando<br />
im Mittelfeld, kaum gestört von den<br />
<strong>Roßwag</strong>ern. Gutjahr im <strong>Roßwag</strong>er Tor wird<br />
zusehends mehr beschäftigt. Auch die Regelwidrigkeiten<br />
nehmen zu, obwohl dieser<br />
Lokalkampf bis zu diesem Zeitpunkt und<br />
auch später vorbildlich fair geführt wird. Der<br />
bis dahin ausgezeichnet leitende Schiedsrichter<br />
lässt sich von der allgemeinen Hektik<br />
anstecken und produziert eine Serie von<br />
Fehlentscheidungen, die aber nicht spielentscheidend<br />
sind. Die Freistöße mehren<br />
sich. Es bleibt aber beim 0:0 bis zur Pause,<br />
Waren die <strong>Roßwag</strong>er nicht vor aller Augen<br />
auf dem Platz geblieben, man hätte meinen<br />
müssen, sie wären gedopt worden: 46. Minute:<br />
Gayer geht wieder durch, flankt; Abwehrgewühl,<br />
Schneider schaltet am schnellsten<br />
und bugsiert den Ball über die Linie – 1:0.<br />
46. Minute: Dieterle startet energisch einen<br />
Alleingang und setzt den Ball unhaltbar in<br />
die Maschen – 2:0. 50. Minute: Burkhardt<br />
wird im Strafraum gelegt: Elfmeter“ Das<br />
muß die frühe Entscheidung sein, doch den<br />
nicht sehr gut platzierten Strafstoß wehrt<br />
der Mühlhäuser Keeper souverän ab.<br />
Mühlhausen wechselt gleich zweimal aus,<br />
setzt alles auf eine Karte und übernimmt<br />
immer mehr das Kommando auf dem Platz.<br />
Das Spiel wird zum Kampf mit einer Serie<br />
von gelben Karten zeigt der Schiedsrichter,<br />
dass er sich das Spiel nicht aus der<br />
Hand nehmen lassen will. Die Abwehr der<br />
Einheimischen produziert jetzt Fehler am<br />
Fließband. Das muss früher oder später ins<br />
Auge gehen. Tatsächlich: 1. Hohlschlag sofort<br />
noch einer, Schuß, Tor für Mühlhausen.<br />
Nur noch 2:1. Die Mannen des <strong>FV</strong> werden<br />
jetzt immer mehr in die Defensive gedrängt.<br />
Die robusten Mühlhäuser setzten sich gegen<br />
die konditionell nachlassenden <strong>Roßwag</strong>er<br />
Leichtgewichte häufiger durch, nur gelegentliche<br />
Konter bringen der Abwehr des<br />
Gastgebers Entlastung. Ein solcher führt in<br />
der 85. Minute die endgültige Entscheidung<br />
herbei: in feinem Zusammenspiel manövrieren<br />
Schneider und Wachter die sonst so<br />
stabile gegnerische Abwehr aus, und Wachter<br />
erzielt das erlösende und verdiente 3:1.<br />
Vorspiel der Reserven 0:1.<br />
18.09.1977