27.10.2013 Aufrufe

Von Buchau nach Theresienstadt - Juden in Buchau

Von Buchau nach Theresienstadt - Juden in Buchau

Von Buchau nach Theresienstadt - Juden in Buchau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Julius Bernheim, geboren am 11.2.1869 <strong>in</strong> <strong>Buchau</strong>. Er betrieb <strong>in</strong> <strong>Buchau</strong> e<strong>in</strong> Geschäft am Marktplatz 12. Bernheim<br />

handelte mit Lumpen, Knochen, Kle<strong>in</strong>tierfellen und Altmaterial, das er im ganzen Federseegebiet sammelte. Er war als<br />

ehrlicher Geschäftsmann bekannt. Am 2.10.1939 wurde er <strong>in</strong> das jüdische Altersheim <strong>nach</strong> Herrl<strong>in</strong>gen gebracht. Mit 73<br />

Jahren, <strong>nach</strong> <strong>Theresienstadt</strong> deportiert, wo er am 7.9.1942 starb.<br />

Karol<strong>in</strong>e Bernheim, geb. Weil, geboren am 18.1.1877 <strong>in</strong> Randegg, betrieb am Marktplatz 12 e<strong>in</strong> Geschäft mit Haushaltswaren,<br />

das sie unter dem Druck der politischen Verhältnisse 1938 verkaufen musste. 1939 kam sie <strong>nach</strong> Herrl<strong>in</strong>gen. Mit<br />

65 Jahren wurde sie <strong>nach</strong> <strong>Theresienstadt</strong> deportiert und am 26.9.1942 <strong>in</strong> das Vernichtungslager Trebl<strong>in</strong>ka. Zwei Briefe<br />

schrieb Karol<strong>in</strong>e Bernheim an den Führer <strong>in</strong> denen sie ihm ihre Sorgen mitteilte. Die Briefe s<strong>in</strong>d heute noch <strong>in</strong> Abschrift<br />

im Stadtarchiv Bad <strong>Buchau</strong> erhalten.<br />

Reg<strong>in</strong>a Degg<strong>in</strong>ger, geb. Dreifuss, geboren am 16.11.1868 <strong>in</strong> <strong>Buchau</strong>, war verheiratet mit Oskar Degg<strong>in</strong>ger (1862-1910),<br />

der <strong>in</strong> Rottweil e<strong>in</strong>e gutgehende Hemdenfabrik hatte, die im Dritten Reich verkauft werden musste. Reg<strong>in</strong>a Degg<strong>in</strong>ger kam<br />

1936 wieder <strong>nach</strong> <strong>Buchau</strong> zurück und wohnte <strong>in</strong> der Engelgasse 8. <strong>Von</strong> ihrer treuen, christlichen Haushaltshilfe „Nanne“<br />

wurde sie bis zu ihrer Deportation betreut. Mit 74 Jahren wurde sie <strong>nach</strong> <strong>Theresienstadt</strong> deportiert, wo sie am 21.9.1942<br />

starb.<br />

Max Dreifuß, geboren am 19.5.1861 <strong>in</strong> <strong>Buchau</strong>. Er heiratete am 1.8.1895 se<strong>in</strong>e erste Frau Anna, geb. Dreifuß, die aber<br />

bereits am 14.5.1901 starb. Aus dieser Ehe stammt die Tochter Wilhelm<strong>in</strong>e, die 1941 <strong>nach</strong> Riga deportiert wurde.<br />

Am 17.7.1902 heiratete er se<strong>in</strong>e zweite Frau Berta, geb. Erlanger, und hatte mit ihr drei Töchter. Anna, Helene und Rosa<br />

konnten <strong>nach</strong> Mexiko und Amerika auswandern. Max Dreifuß hatte e<strong>in</strong>e Bank <strong>in</strong> der Hauptstraße 10 und besaß großes<br />

Ansehen <strong>in</strong> <strong>Buchau</strong>. Unter dem Druck der politischen Verhältnisse musste er se<strong>in</strong> Bankgeschäft aufgeben und wurde mit<br />

81 Jahren <strong>nach</strong> <strong>Theresienstadt</strong> deportiert, wo er am 31.8.1942 starb.<br />

Berta Dreifuß, geb. Erlanger, geboren am 21.12.1871 <strong>in</strong> <strong>Buchau</strong>. Zusammen mit ihrem Ehemann Max wurde sie im Alter<br />

von 71 Jahren <strong>nach</strong> <strong>Theresienstadt</strong> deportiert, wo sie am 3.9.1942 starb.<br />

Sara E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>, geboren am 1.3.1872 <strong>in</strong> <strong>Buchau</strong>, wohnte <strong>in</strong> der Wuhrstraße 4. Sie hatte e<strong>in</strong> Geschäft für Kurzwaren und<br />

Strickgarne. Sara E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> hatte nur e<strong>in</strong> Be<strong>in</strong>, und als sie mit 70 Jahren <strong>in</strong>s Konzentrationslager <strong>Theresienstadt</strong> deportiert<br />

wurde, waren viele <strong>Buchau</strong>er Mitbürger sehr betroffen. Am 8.9.1942 starb sie <strong>in</strong> <strong>Theresienstadt</strong>.<br />

Bertha E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>, geboren am 29.8.1859 <strong>in</strong> <strong>Buchau</strong>. Sie war Näher<strong>in</strong> und wohnte <strong>in</strong> der Schustergasse 149. Mit<br />

83 Jahren wurde sie <strong>nach</strong> <strong>Theresienstadt</strong> deportiert, wo sie am 27.12.1942 starb. Für viele <strong>Buchau</strong>er war sie nur<br />

die „Tante Bertha“.<br />

Josef E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>, geboren am 5.5.1867 <strong>in</strong> <strong>Buchau</strong>, wohnte an dem Fußweg von der Spitalgasse zur Waldhorngasse.<br />

Im Alter von 75 Jahren wurde er <strong>nach</strong> <strong>Theresienstadt</strong> deportiert und am 29.9.1942 <strong>in</strong> das Vernichtungslager<br />

Trebl<strong>in</strong>ka.<br />

Clement<strong>in</strong>e Erlanger, geb. Neuburger, geboren am 29.11.1855 <strong>in</strong> <strong>Buchau</strong>, war die Witwe des Kaufmanns Josef<br />

Marx Erlanger, mit dem sie fünf K<strong>in</strong>der hatte. Clement<strong>in</strong>e Erlanger wohnte bei ihrem Sohn Alfred <strong>in</strong> der Hofgartenstraße<br />

12. Im Alter von 87 Jahren wurde sie <strong>nach</strong> <strong>Theresienstadt</strong> deportiert. Bereits am 23.9.1942 g<strong>in</strong>g ihre<br />

Deportation weiter <strong>in</strong> das Vernichtungslager Trebl<strong>in</strong>ka.<br />

Elise Erlanger, geboren am 2.12.1873 <strong>in</strong> <strong>Buchau</strong>, wohnte bei ihrem Bruder Mart<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Schussenriederstraße<br />

29. Mit 69 Jahren wurde sie <strong>nach</strong> <strong>Theresienstadt</strong> deportiert. Am 29.9.1942 g<strong>in</strong>g ihre Deportation weiter <strong>in</strong> das<br />

Vernichtungslager Trebl<strong>in</strong>ka.<br />

L<strong>in</strong>a Kohn, geb. Thannhauser, geboren am 4.4.1869 <strong>in</strong> Hürben. Nach dem Tod ihres Mannes Ignaz, mit dem sie <strong>in</strong><br />

<strong>Buchau</strong> lebte, zog sie am 5.3.1942 <strong>nach</strong> Buttenhausen. Mit 73 Jahren wurde sie <strong>nach</strong> <strong>Theresienstadt</strong> deportiert,<br />

wo sie am 5.9.1942 starb.<br />

Marktplatz <strong>Buchau</strong>, ca. 1920

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!