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LESUMER BOTE / Nr. Seite 8 1. Dezember 2010 erbaute Kraftwerk den für die Turbinen benötigten Strom erzeugen. Große Steinplastik vor dem ehemaligen Fab5rikgebäude in Erinnerung an streikende Arbeiterinnen 1872 Foto: Reisegruppe H. Ridder Auf einer großen Steinwand sind streikende Arbeiterinnen dargestellt, die im Jahre 1872 um höhere Löhne gestreikt hatten. Einhundert Jahre danach, in kommunistischer Zeit, wurde dieses große Denkmal zur Erinnerung errichtet. Bekanntlich wurde Ludwig Knoop, der auch die russische Staatsangehörigkeit angenommen hatte, anläßlich seines 25jährigen Fabrikjubiläums im Jahre 1877 vom Zar Alexander II. zum Baron in den erblichen Adelsstand erhoben. Vom 2. März 1871 bis zum 16. August 1894 = 23½ Jahre hat Baron Ludwig Knoop in seinem Schloß Mühlenthal in Bremen-St. Magnus gelebt. Mit seiner Frau, Louise geborene Hoyer, die ebenfalls im Jahre 1894 – aber wenige Monate vor ihrem Mann – starb, wurde Ludwig Knoop in der Familiengruft auf dem Friedhof in Bremen-Walle beigesetzt. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– LESUMER BOTE
LESUMER BOTE / Nr. Seite 9 1. Dezember 2010 Schornsteinfeger-Innung Bremen gegründet am 28. September 1885 Wer kennt ihn nicht, diesen schwarzen Zeitgenossen, bei dem man sich sofort etwas wünscht, wenn man ihn erblickt. Berührt man einen Schornsteinfeger, so sollen die Wünsche in Erfüllung gehen. Der Glaube der Menschen, der Schornsteinfeger bringt Glück reicht weit bis ins Mittelalter zurück. Feuersbrünste zerstörten viele Jahre lang ganze Dörfer, Stadtteile, Häuserzeilen oder Hofanlagen, weil ungereinigte Kamine die Ursache der Brände waren. Häuser mit gekehrten Kaminen waren nicht so oft von Bränden betroffen. Daher brachte der Rauchfangkehrer tatsächlich Glück und man war froh, wenn man ihn begegnete, damit er den Kamin kehrte. Aus dieser Zeit – so sagen die Menschen seither – „bringt der Schornsteinfeger Glück“. Als eigenständiger und ehrenvoll anerkannter Beruf ist dieses Handwerk dennoch verhältnismäßig jung, denn noch im späten Mittelalter wurde das Reinigen der Kamine und Feuerstellen von den Bewohnern selbst vorgenommen oder auf Knechte, Heizer und Holzträger übertragen. Um Bewohner von Städten und Dörfern vor Feuersgefahren zu schützen, entstand das Handwerk des Schornsteinfegers, denn durch das regelmäßige Kehren der Kamine und das damit verbundene Entfernen des brennbaren Rußes entstanden weit weniger Brände. Erst im 17. Jahrhundert kam es zur Bildung von Schornsteinfegerzünften, die die Aufgaben des Schornsteinfegers reglementierten. Und schon bald darauf reinigten sie nicht mehr nur die Kamine, sondern achteten auch streng auf die Einhaltung von Bauvorschriften. Im 18. Jahrhundert traten die wichtigsten Feuerschutzbestimmungen in Kraft, die zum Teil auch heute noch Bestand haben und in ihrer Bedeutung selbst in den vergangenen Jahrzehnten nichts eingebüßt haben. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Wohnräume überwiegend in Einzelöfen mit festen Brennstoffen beheizt. Andere Brennstoffe gab es kaum und eine Zentralheizung war nur wirklich selten anzutreffen. Die Aufgabe des Schornsteinfegers war deshalb das Reinigen der Kamine, offener Feuerstellen und die Prüfung der Sicherheit dieser Feuerstätten. Die Schornsteinfeger-Innung Bremen wurde am 28. September 1885 im Gewerbehaus gegründet. Aber die Bremer Schornsteinfeger waren ihrer Zeit offenbar schon immer ein wenig voraus. Als erste in Deutschland schrieb die Bremische Schornsteinfegerordnung anno 1899 vor, gleichzeitig Schornsteine zu reinigen und Feuerungsanlagen zu überprüfen. Die Feuerstätten mit sechseckigen Plaketten in verschiedenen Farben zu kennzeichnen, war auch eine Bremer Erfindung. Mit der Entwicklung der Schornsteine begann auch die Entwicklung des heutigen Berufsbildes des Schornsteinfegers, das mit zunehmender Emanzipation nun auch von Schornsteinfegerinnen ausgeübt wird. Seit 1985 übrigens gibt es in Bremen auch Schornsteinfegerinnen. Die erste war eine Bremerhavenerin. ——— Eine andere Erklärung, wieso die Menschen glauben, daß Schornsteinfeger Glück bringen, ist ganz anderer Natur. Dem Schornsteinfeger, der wegen seiner schwarzen Kleidung an den Teufel erinnert, wurde die Fähigkeit zugeschrieben, den Teufel selbst oder mit seiner Hilfe andere Geister zu bannen. Seither gilt er als Glücksbringer und der von ihm
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