Untitled - Kuhls Kolumne
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Wie ich an diesen Autor und an diese Geschichte<br />
kam, man kann es in dieser Ausgabe unter<br />
„Echo“ nachlesen. Abgesehen von der Freude,<br />
die Judas empfindet, wenn sich aus dem Leserbriefverkehr<br />
vergleichbare Sonderfahrzeuge<br />
lösen, ist es eine abgefahrene Geschichte.<br />
Unter dem Arbeitstitel Whynachten 1.0 hier<br />
das 2006er Experiment – in der nächsten<br />
Ausgabe unter Whynachten 2.0 dann die<br />
2011er Nummer unseres neuen Autors Roland<br />
Gorsleben, der als indigener Ossi und Whynachtsfeldforscher<br />
zum Chefredakteur der<br />
Regionalredaktion Neufünfland des Judas-<br />
Kulturmagazin wurde:<br />
Jupp, da war er, der<br />
Gedanke! Motiviert von<br />
meinem lebenden Bekenntnis:<br />
Leute in Bewegung<br />
bringen;<br />
verblüffen, überraschen,<br />
anstupsen; zum Lachen<br />
bringen gar. Meine Idee<br />
wurde zu heiteren Vorstellungen.<br />
Und dann zur<br />
materiellen Gewalt: Ein<br />
Weihnachtsmann-Kostüm! Mit allem dran –<br />
Mantel mit Pelzbesatz und weiter Kapuze in<br />
zufälligem Coca-Carola-Rot, ein Strick zum<br />
Seelezusammenhalten für den Bauch, eine<br />
weiße Langhaarperücke samt wallendem,<br />
unmündigen Bart – aber noch wenig drin.<br />
Gefunden für 5 Ois Ausleihkohle in der Loitzer<br />
Änderungsschneiderei (die auch Brautkostüme<br />
verborgt) noch am 22. Dezember, nachmittags.<br />
Also los. Zu Hause probierte ich‘s mal an und<br />
klopfte dann laut aber langsam, fordernd aber<br />
nicht lange an die Küchentür, als mein lütter<br />
Sohn Marlin dort hinter herumschwirrte. Er<br />
öffnete und – – – – brauchte 4 Sekunden, bis<br />
er mich erkannte: „Roland!!!“ Perfekt.<br />
Am 23. pflanzten wir schnell noch paar Apfelbäume,<br />
und am 24. brachte ich den<br />
highlügen Tag bis etwa 15.00 damit zu, nette<br />
kleine und größere Geschenke hübsch ansehnlich<br />
einzuwickeln und in meinen alten NVA-<br />
Seesack zu stopfen.<br />
Ich wollte vollkostümiert nach Demmin fahren<br />
und bei irgendwelchen Leuten klingeln und<br />
erleben, was dann passieren würde.<br />
Nachtdunkler Nachmittag. Heimelige Fluchtlichtstille.<br />
Vom Weltenall aus gesehen, mußte<br />
sogar Demmin eine güldene Metasextase in<br />
der Landschaft sein. Ich parkte mein – sogar<br />
für hiesig – verwegen aussehendes Auto (wem<br />
ich es noch nicht erzählt habe: es war im<br />
Herbst beim Angstschweißen vor dem TÜV-<br />
Termin leider in Flammen aufgegangen... den<br />
TÜV hat‘s dann trotzdem gekriegt, die Reifen<br />
waren ja neu) in der Plattenbausiedlung nahe<br />
des Abeitsampes. Und stieg aus. Gemessenen<br />
Schrittes ging ich auf den ersten Fünfgeschosser<br />
zu.<br />
Ich hatte wirklich kein Konzept und drückte<br />
auf eine Klingel an der zuen Haustür. Nix. Ich<br />
probierte immer zweimal und erwischte dreimal