CHRISTOPHER LEHMPFUHL - galerie meyer – kunst der zeit
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gelegenen Ostsee-Hafen lief es dem alten, 795 erstmals urkundlich erwähnten<br />
Handels zentrum Bardowick (bei Lüneburg) an <strong>der</strong> Grenze zwischen dem Reich und<br />
dem slawischen Siedlungsgebiet den Rang ab. Mit <strong>der</strong> Zerstörung von Bardowick<br />
machte Herzog Heinrich <strong>der</strong> Löwe 1189 endgültig den Weg frei für den Transport<br />
des Lüneburger Salzes via Lübeck zu den Heringsmärkten auf Rügen und in den<br />
Schonen.<br />
Nach dem Untergang Bardowicks beginnt auch Lüneburg sich zu entfalten.<br />
Seine Salzquelle wird erstmals 956 genannt, 1247 wird ihm das Stadtrecht verliehen.<br />
Obwohl Lüneburger Kaufleute sich schon 1295 an Hanseunternehmungen beteiligten,<br />
tritt die Stadt erst 1360 <strong>der</strong> Städte-Hanse bei. Elf Jahre später befreit sich Lüneburg<br />
von <strong>der</strong> landesherrschaftlichen Kontrolle, indem es die Burg nie<strong>der</strong>legt. Obwohl<br />
es eine (nie<strong>der</strong>-)sächsische Stadt ist, schließt sich Lüneburg dem rechtselbischen<br />
„Wendischen Quartier“ <strong>der</strong> Hanse an, weil es mit Lübeck, Hamburg, Wismar, Stralsund<br />
und Rostock durch den Ostseehandel eng verbunden ist. Wismar wird 1229 erstmals<br />
urkundlich erwähnt, schon bald mit dem Stadtrecht begabt und 1259 Mitglied <strong>der</strong><br />
Hanse, um gemeinsam mit Lübeck und Rostock die Piraterie in <strong>der</strong> Ostsee zu bekämpfen.<br />
Im 14. Jahrhun<strong>der</strong>t entwickelte sich Wismar zu einer prächtigen Hafen- und<br />
Handelsstadt.<br />
Die Beziehungen zwischen den Hansestädten waren nicht nur von gemeinsamen<br />
Interessen geprägt, son<strong>der</strong>n auch von Konkurrenz. Lüneburg war im Gegensatz<br />
zu Lübeck und Wismar eine Industriestadt, die darauf angewiesen war, ihr Produkt<br />
Salz im Ostseeraum möglichst günstig abzusetzen. 1398 wurde <strong>der</strong> Weg zum<br />
Hauptversandhafen in Lübeck durch den Bau des „Stecknitz-Kanals“ sehr verkürzt.<br />
An<strong>der</strong>erseits wuchs damit die Abhängigkeit <strong>der</strong> Salzstadt von Lübeck, das auf dem<br />
Kanal nur den Transport mit den eigenen Schiffen gestattete, so dass Lüneburg schon<br />
1412 erwog, alternativ selbst eine Wasserstraße nach Wismar zu zu bauen, mit<br />
dem es schon über den <strong>zeit</strong>aufwendigen Landweg verbunden war, <strong>der</strong> bei Brackede<br />
die Elbe überquerte und über Gadebusch führte.<br />
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