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Stimme klang zurückhaltend. »Ich bin mit Senator Sexton<br />
zum Frühstück verabredet.«<br />
Der Oberkellner war sichtlich beeindruckt. Senator Sedgewick<br />
Sexton. Der Senator war ein Stammgast des Hauses und<br />
derzeit einer der bedeutendsten Männer des Landes. Als<br />
Sieger sämtlicher Vorwahlen der Republikaner am »Super-<br />
Dienstag« der vergangenen Woche hatte er praktisch die<br />
Garantie seiner Partei in der Tasche, als republikanischer<br />
Kandidat für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten<br />
anzutreten. Viele gaben ihm gute Chancen, den angeschlagenen<br />
derzeitigen Amtsinhaber aus dem Weißen Haus<br />
zu verdrängen. In jüngster Zeit hatte man den Eindruck,<br />
dass Sextons Gesicht sämtliche Titelblätter zierte und Plakate<br />
mit seinem Wahlslogan »Weniger ausgeben, mehr ausrichten«<br />
an jeder Ecke prangten.<br />
»Der Senator sitzt an seinem Stammplatz«, sagte der<br />
Oberkellner. »Wen darf ich melden?«<br />
»Rachel Sexton. Ich bin seine Tochter.«<br />
Der Oberkellner musterte die Frau. Die Ähnlichkeit war<br />
nicht zu übersehen. Rachel hatte die durchdringenden Augen<br />
des Senators und das Charakteristische seiner Haltung –<br />
jene perfekte Ausstrahlung selbstverständlicher Noblesse.<br />
Das gute Aussehen des Senators hatte sich eindeutig auf seine<br />
Tochter vererbt, wobei Rachel ihr attraktives Äußeres jedoch<br />
mit einer zurückhaltenden Anmut trug, die ihrem Vater<br />
fehlte.<br />
»Miss Sexton, es ist uns ein Vergnügen, Sie als unseren<br />
Gast begrüßen zu dürfen.«<br />
Der Weg durchs Restaurant grenzte an ein Spießrutenlaufen.<br />
Selbst dem Oberkellner war es peinlich, wie die<br />
Blicke der Männer mehr oder minder verstohlen der Tochter<br />
des Senators folgten. Von den wenigen Frauen, die bei<br />
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