Gefahren des elektrischen Stromes - University Duisburg-Essen
Gefahren des elektrischen Stromes - University Duisburg-Essen
Gefahren des elektrischen Stromes - University Duisburg-Essen
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<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
GEFAHREN DES<br />
ELEKTRISCHEN STROMS<br />
SCHUTZMAßNAHMEN UND<br />
SCHUTZEINRICHTUNGEN<br />
Folie Nr. 1<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
1. Sicherheitsbestimmungen und Normen<br />
2. <strong>Gefahren</strong> durch den <strong>elektrischen</strong> Strom<br />
3. Schutzmaßnahmen und Schutzeinrichtungen<br />
4. Vorsichtsmaßnahmen und Verhalten im<br />
Praktikum<br />
5. Hilfsmaßnahmen beim Elektrounfall<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 2<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Historischer Abriss (1)<br />
1830 Erfindung <strong>des</strong> Gleichstrommotors (Joseph Henry)<br />
1866 erster Wechselstrommotor (Werner von Siemens)<br />
1871 Reichs-Haftpflichtgesetz (Beweislast beim<br />
Arbeitnehmer)<br />
1878 der britische Physiker Swan erhält erstes Patent in<br />
England für die elektrische Glühlampe (1880 Edison in<br />
den USA)<br />
1884 Erstes Unfallversicherungsgesetz / Zusammenschluss<br />
von Unternehmen zu ersten Berufsgenossenschaften<br />
als Träger der Unfallversicherung<br />
1886 erließen die Berufsgenossenschaften erste<br />
Unfallverhütungsvorschriften<br />
1893 Gründung <strong>des</strong> VDE (Verband Deutscher<br />
Elektrotechniker) in Berlin<br />
Folie Nr. 3<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Historischer Abriss (2)<br />
1895 Die erste "VDE-Vorschrift" VDE 0100 zur sicheren<br />
Erstellung elektrotechnischer Anlagen wird verabschiedet.<br />
1904 Das erste "Normalien-Buch" <strong>des</strong> VDE erscheint. Es<br />
umfasst 183 Seiten und enthält 17 Bestimmungen.<br />
1906 Unter Mitwirkung <strong>des</strong> VDE wird in London die<br />
Internationale Elektrotechnische Kommission (I.E.C.)<br />
gegründet; ihr schließen sich 24 Staaten an.<br />
1920 Einrichtung einer zentrale VDE-Prüfstelle; ihre Aufgabe:<br />
Elektrotechnische Produkte auf Übereinstimmung mit den<br />
bestehenden VDE- Bestimmungen zu überprüfen. Es folgt<br />
die erste gesetzlich geschützte Eintragung <strong>des</strong> VDE-<br />
Zeichens.<br />
Folie Nr. 4<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Historischer Abriss (3)<br />
1925 Versicherung von Unfällen auf dem Weg zur Arbeit &<br />
Berufskrankheiten<br />
1935 Verkündung <strong>des</strong> Energiewirtschaftsgesetz: Die VDE-<br />
Bestimmungen erhalten den Status von "anerkannten<br />
Regeln der Technik".<br />
1942 Umwandlung der Unternehmerhaftpflicht in eine<br />
Direktversicherung der Beschäftigten<br />
1963 Verbesserung der vorbeugenden Unfallverhütung, Ausbau<br />
der ersten Hilfe und Rehabilitationsmaßnahmen<br />
1970 DIN und VDE gründen die "Deutsche Elektrotechnische<br />
Kommission im DIN und VDE". Damit gibt es in der<br />
Bun<strong>des</strong>republik Deutschland nur noch eine Stelle für<br />
elektrotechnische Normung.<br />
Folie Nr. 5<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Historischer Abriss (4)<br />
1973 Gründung der CENELEC in Brüssel: Europäische Komitee<br />
für elektrotechnische Normung. Vorantreiben der<br />
Harmonisierung der nationalen Normen.<br />
1998 Namensänderung <strong>des</strong> VDE - Verband der Elektrotechnik<br />
Elektronik Informationstechnik e.V.<br />
2008 Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen<br />
Unfallversicherung (UVMG) - zwecks Kosteneffizienz soll<br />
die Zahl der gewerblichen BG‘s soll von 23 auf 9 reduziert<br />
werden.<br />
2010 Die BG ETE (Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro)<br />
fusioniert mit der BG Druck und Papierverarbeitung zur<br />
BG ETEM - Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro<br />
Medienerzeugnisse.<br />
Die BG ETEM ist verantwortlich für die Herausgabe und<br />
Kontrolle von Unfallverhütungsvorschriften sowie<br />
Einhaltung der VDE-Vorschriften<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
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Folie Nr. 6<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Prüfzeichen der VDE-Prüfstelle<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
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VDE-Zeichen für Geräte als technische Arbeitsmittel<br />
im Sinne <strong>des</strong> Gerätesicherheitsgesetzes<br />
VDE-ENEC-Prüfzeichen für Leuchten nach<br />
EN-Normen<br />
VDE-Kabelkennzeichen/Kennfaden<br />
nach nichtharmonisierten VDE-Bestimmungen<br />
VDE-Kabelkennzeichen/Kennfaden<br />
nach harmonisierten VDE-Bestimmungen<br />
Für Geräte, die den Normen für<br />
elektromagnetische Verträglichkeit entsprechen<br />
Folie Nr. 7<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Sicherheitsbestimmungen -<br />
Rechtliche Grundlagen (Deutschland)<br />
Energiewirtschaftsgesetz (hauptsächlich für<br />
Betreiber elektrischer Anlagen)<br />
GPSG: Geräte- und Produktsicherheitsgesetz, Gesetz<br />
über technische Arbeitsmittel und Verbraucherprodukte<br />
für Hersteller und Importeure zum Schutz <strong>des</strong><br />
Anwenders<br />
(bis 2004 GSG – Gerätesicherheitsgesetz)<br />
Sozialgesetzbuch (verpflichtet die<br />
Berufsgenossenschaften, Unfallverhütungsvorschriften<br />
auf Grundlage der VDE-Bestimmungen<br />
herauszubringen)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
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Folie Nr. 8<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Rechtliche Grundlagen der Sicherheitsbestimmungen<br />
IEC -<br />
Publikationen<br />
CENELEC -<br />
Normen<br />
Möglichst unveränderte<br />
Übernahme der IEC-Normen<br />
in nationale Normen<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Energie -<br />
wirtschaftsgesetz<br />
Allgemeine<br />
Bedingungen<br />
für die<br />
Elektrizitätsversorgung<br />
EU -<br />
Niederspannungsrichtlinie<br />
GeräteundProduktsicherheitsgesetz<br />
Vorschriften<br />
über das<br />
Inverkehrbringen<br />
von Produkten,<br />
CE-Kennzeichen<br />
Folie Nr. 9<br />
Sozialgesetzbuch<br />
Unfallverhütungsvorschriften<br />
Nationale Normen/ VDE-Bestimmungen<br />
Harmonisierte Normen/ VDE-Bestimmungen<br />
Internationale<br />
Regelungen<br />
Nationale<br />
Regelungen<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Entstehung eines einheitlichen<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Normenwerks<br />
IEC: Weltweit erstellen 42 nationale Kommitees IEC-Standards,<br />
formal Empfehlungen für alle Mitgliedsländer<br />
CENELEC: Erarbeitet Europäische Normen (EN), Vornormen<br />
(ENV) und Harmonisierungsdokumente (HD), bindend für alle<br />
Mitgliedsländer<br />
ETSI ist zuständig für die europäische Normung im Bereich<br />
Telekommunikation. Zusammen mit CENELEC und CEN bildet<br />
ETSI das europäische System für technische Normen.<br />
DIN, VDE: Möglichst unveränderte Übernahme der IEC-Normen<br />
in nationale Normen (verringerter Normungsaufwand,<br />
Vermeidung von Handelshemmnissen), Überprüfung auf<br />
Einhaltung der Normen sowie Vergabe von Konformitätszeichen<br />
(VDE-Zeichen, GS-Zeichen, IECQ - Zertifizierung)<br />
Folie Nr. 10<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
internationale<br />
Organisationen<br />
innerdeutsche<br />
Organisationen<br />
Organisationen in der weltweiten Normung<br />
International Organization<br />
for Standardization<br />
ISO<br />
DIN<br />
Worldwide System<br />
For Conformity<br />
Testing and<br />
Certification<br />
of Electrical<br />
Equipment<br />
(IECEE)<br />
IECEE<br />
CEN ETSI CENELEC<br />
European Committee<br />
for Standardization<br />
Deutsches Institut<br />
für Normung<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
IEC<br />
VDE-<br />
Prüf- und Zertifizierungsinstitut<br />
International<br />
Electrotechnical<br />
Commission<br />
VDE<br />
Deutsche Elektrotechnische Kommission<br />
Fachnormenausschuss Elektrotechnik im DIN<br />
gemeinsam mit Vorschriftenausschuss <strong>des</strong> VDE<br />
Ziel: einheitliches Normenwerk<br />
Folie Nr. 11<br />
EU-<br />
Behörde<br />
European Telecommunications European Committe<br />
Standards Institute<br />
VIK - Verband<br />
for Electrotechnical Standardization der Industriellen<br />
Energie- und<br />
Kraftwirtschaft e.V.<br />
VDE VERBAND DER ELEKTROTECHNIK<br />
ELEKTRONIK INFORMATIONSTECHNIK e.V.<br />
VIK<br />
VDEW<br />
ZVEI<br />
VDEW –<br />
Verein<br />
Deutscher<br />
Elektrizitätswerke<br />
ZVEI – Zentralverband<br />
Elektrotechnik-und<br />
Elektronikindustrie e.V.<br />
UNIVERSITÄT<br />
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E S S E N
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Deutsche Institutionen<br />
http://www.bgetem.de<br />
(Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro<br />
Medienerzeugnisse)<br />
Hier gibt es kostenlose Broschüren im pdf-Format:<br />
„<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> <strong>Stromes</strong>“,<br />
„Sicherheit bei Arbeiten an <strong>elektrischen</strong> Anlagen“ und<br />
„Erste Hilfe mit Sonderteil „Stromunfall““.<br />
http://www.strom.de<br />
(Verein deutscher Elektrizitätswerke - VDEW)<br />
http://www.din.de<br />
(Deutsches Institut für Normung)<br />
http://www.vde.de<br />
(Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.)<br />
Folie Nr. 12<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Europäische & weltweite Institutionen<br />
• http://www.cenelec.be<br />
(Comité Européen de Normalisation Electrotechnique)<br />
• http://www.etsi.org<br />
(European Telecommunications Standards Institute)<br />
• http://www.iec.ch<br />
(International Electrotechnical Commission)<br />
• http://www.iso.ch<br />
(International Organization for Standardization)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 13<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
1. Sicherheitsbestimmungen und Normen<br />
2. <strong>Gefahren</strong> durch den <strong>elektrischen</strong> Strom<br />
3. Schutzmaßnahmen und Schutzeinrichtungen<br />
4. Vorsichtsmaßnahmen und Verhalten im Praktikum<br />
5. Hilfsmaßnahmen beim Elektrounfall<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 14<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
40000<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
Arbeitsunfälle durch <strong>elektrischen</strong> Strom<br />
5000<br />
0<br />
543<br />
2003<br />
Stromunfälle<br />
Arbeitsunfälle<br />
36762<br />
1,47 %<br />
491<br />
2004<br />
Sehr geringer Anteil Stromunfälle an der Gesamtheit aller Arbeitsunfälle...<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
35274<br />
1,39 %<br />
522<br />
2005<br />
32770<br />
1,59 %<br />
Folie Nr. 15<br />
472<br />
2006<br />
32383<br />
1,46 %<br />
479<br />
2007<br />
34581<br />
1,38 %<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Tödliche Arbeitsunfälle durch <strong>elektrischen</strong> Strom<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
16 17<br />
22<br />
12<br />
5<br />
75 %<br />
0<br />
2003<br />
tödliche Stromunfälle<br />
6<br />
35,3 %<br />
2004<br />
7<br />
31,8 %<br />
2005<br />
tödliche Arbeitsunfälle<br />
Aber sehr hoher Anteil Stromunfälle an den tödlichen Arbeitsunfällen!<br />
45 % (1997-2006) der tödlichen Arbeitsunfälle sind Stromunfälle!<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 16<br />
6,3 %<br />
1<br />
2006<br />
16<br />
7<br />
2007<br />
21<br />
33,3 %<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Tödliche Unfälle durch <strong>elektrischen</strong> Strom<br />
(ICD/9 - Klassifikation der WHO)<br />
87<br />
69<br />
Gewerbe<br />
Haushalt<br />
Sinkende Zahl tödlicher Stromunfälle durch ständige Verbesserung<br />
der Sicherheitsstandards<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1970<br />
Absolute Anzahl tödlicher Unfälle<br />
1973<br />
1976<br />
1979<br />
1982<br />
Anteil Laien tödlich Verunglückter: 70 %!<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
1985<br />
1988<br />
1991<br />
1994<br />
Folie Nr. 17<br />
1997<br />
2000<br />
2003<br />
2006<br />
31<br />
3<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Verteilung der Stromunfälle auf Altersgruppen<br />
25<br />
20%<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Risikogruppe:<br />
- Erfahrung<br />
+ Risikobereitschaft<br />
20-25 >25-30 >30-35 >35-40 >40-45 >45-50 >50-60 >60<br />
Lebensalter<br />
Folie Nr. 18<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
25<br />
%<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Ursachen der tödlichen Unfälle<br />
bei Niederspannungsanlagen<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
1 direktes Berühren<br />
2 Vertauschen von Schutz- und Außenleiter<br />
3 Versagen der Schutzmaßnahmen<br />
4 Körperschluss an Kraftsteckvorrichtungen<br />
5 unterbrochener Schutzleiter berührt<br />
Außenleiter<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
menschliches<br />
Versagen<br />
6 Spannungsverschleppung<br />
7 Null-Leiter-Unterbrechnung<br />
8 Kraftstecker seitenverkehrt gesteckt<br />
9 Stecker in Steckdose ohne Schutzkontakt<br />
gesteckt<br />
Folie Nr. 19<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Ursachen schwerer & tödlicher<br />
Arbeitsunfälle (Jahr 2003)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 20<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Wie wirkt der el. Strom im menschlichen Körper?<br />
Alle Funktionen im menschlichen Körper sind<br />
physikalisch-chemische Vorgänge bioelektrischer<br />
Natur.<br />
Beginnend mit der Aufnahme von Reizen bei der<br />
Sinneswahrnehmung, über die Reizleitung mittels<br />
Nervenbahnen und Reizverarbeitung im Gehirn, bis<br />
hin zur Befehlsausführung in Muskeln – alles wird<br />
über körpereigene Stromimpulse gesteuert.<br />
Von außen aufgeprägte körperfremde Ströme sind,<br />
sofern sie gewisse Stromstärkewerte überschreiten,<br />
in der Lage, diese Funktionsabläufe zu stören.<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 21<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Schädigungen <strong>des</strong> menschlichen Körpers durch<br />
Stromeinwirkung<br />
- elektrospezifische Schädigung durch elektrische Reizung<br />
von Körperzellen (z. B: Muskelverkrampfungen,<br />
Atemlähmung, Herzkammerflimmern)<br />
- elektrothermische Schädigung durch strombedingte<br />
Hitzeentstehung (z. B. äußere und innere Verbrennungen,<br />
Verkochungen)<br />
- indirekte Stromschädigung (z.B. Sturzverletzungen nach<br />
Stromkontakt, reflexartige Schreckbewegungen,<br />
Hineingreifen in Maschinen)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 22<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Die Schwere eines Stromunfalls hängt ab von:<br />
•der Spannungshöhe,<br />
-je größer die Spannung, <strong>des</strong>to größer die Stromstärke<br />
•der Frequenz (bei Wechselspannung)<br />
-bei Frequenzen >10 kHz rein thermische Wirkung<br />
•vom Stromweg im Körper<br />
-und den damit verbundenen Widerstand <strong>des</strong><br />
menschlichen Körpers<br />
•Dauer der Stromeinwirkung<br />
-je länger, <strong>des</strong>to größer die Folgen (siehe Diagramm<br />
Gefährdungsbereiche)<br />
•dem Einwirkzeitpunkt<br />
-bezogen auf den Herzrhythmus<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 23<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Es werden 4 Spannungsbereiche unterschieden:<br />
- Kleinspannung („Schwachstrom“) bis 50 V AC (120 V DC),<br />
gilt beim Berühren für erwachsene Menschen als nicht lebensbedrohlich<br />
- Niederspannung (50 V bis 1000 V),<br />
haushaltsübliche Spannungen mit 230 V und 400 V sind potentiell<br />
lebensgefährdend insbesondere durch Reizung der Herzmuskulatur<br />
- Hochspannung (1000 V bis 100 000 V),<br />
bei Unfällen resultieren zumeist schwere Verbrennungen<br />
- Höchstspannung (über 100 000 V),<br />
sog. Lichtbogenunfälle stehen im Vordergrund<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 24<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Stromunfälle im Nieder- und Hochspannungsbereich<br />
Ca. 90 % aller Stromunfälle ereignen sich<br />
im Niederspannungsbereich unter 1000 V!<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 25<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Niederspannung: 230 V und 400 V (1)<br />
Spannung<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
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Sternspannung<br />
Dreieckspannung<br />
Folie Nr. 26<br />
Zeit<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Niederspannung: 230 V und 400 V (2)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
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Folie Nr. 27<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Stromwege im menschlichen Körper<br />
ZT<br />
≈ 600<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Ω<br />
Stromweg KörperwiderHerzstromstandfaktor Hand-Hand Zges = 100 % 0,4<br />
Hand-Rumpf-<br />
Füße<br />
Hände-Rumpf-<br />
Füße<br />
Folie Nr. 28<br />
Z ges = 75 % 0,8<br />
Z ges = 50 % 1,0<br />
Hand-Brust Z ges =50 % 1,3 re. Hand<br />
1,5 li. Hand<br />
Hände-Brust Z ges = 25 % 1,1<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Stromwege im menschlichen Körper<br />
Quelle: Institut zur Erforschung elektrischer Unfälle der<br />
Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 29<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Berühren einer spannungsführenden Leitung (1)<br />
(direktes Berühren, Stromweg: Hand-Hand)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 30<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Berühren einer spannungsführenden Leitung (2)<br />
(direktes Berühren, Stromweg: Hand-Fuß)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 31<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Berühren eines defekten Gerätes<br />
(indirektes Berühren, Körperschluss)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 32<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Berührungsspannung bei indirektem Berühren (1)<br />
UL<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
R Ü<br />
UL<br />
> UB U B<br />
Folie Nr. 33<br />
RE<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Berührungsspannung bei indirektem Berühren (2)<br />
U<br />
I<br />
L<br />
M<br />
<<br />
=<br />
U<br />
I<br />
U<br />
2,<br />
5k<br />
L<br />
M<br />
B<br />
≈<br />
=<br />
( R<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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ü<br />
230<br />
Ω<br />
U<br />
+<br />
B<br />
≈<br />
10<br />
V<br />
10k<br />
:<br />
230<br />
2500<br />
V<br />
Ω<br />
kΩ)<br />
Ω<br />
=<br />
Folie Nr. 34<br />
=<br />
92<br />
:<br />
18,<br />
4<br />
mA<br />
mA<br />
Die Schwere <strong>des</strong> Stromunfalls hängt wesentlich von den Übergangswiderständen<br />
(z. B. trockene Gummistiefel oder Schuhe mit feuchten<br />
Ledersohlen) ab!<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Stromübertritt unter Entstehung eines Lichtbogens<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 35<br />
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E S S E N
- ca. 100 Unfälle pro Jahr<br />
(Deutschland)<br />
- hohe Mortalität (bis 40 %)<br />
- Strom fließt über Körperoberfläche<br />
(Haut) ab<br />
- Schritteffekt -> Teilstromdurchfluss<br />
durch den Körper<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Blitzschlag<br />
Folie Nr. 36<br />
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E S S E N
Der durch den Körper fließende Strom bei<br />
gegebener Spannungshöhe hängt ab von:<br />
• Übergangswiderständen<br />
• dem Widerstand der Haut an den Stromeintrittsstellen<br />
(stark variierend)<br />
• und vom Körperwiderstand (typisch 1200 – 1300 Ohm)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 37<br />
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Auswirkung unterschiedlicher Stromstärken im Körper:<br />
- unter 0,5 mA<br />
allenfalls an der Zunge spürbar<br />
- ab 0,5 mA<br />
zunehmend spürbares Kribbeln<br />
- ab ca. 5 mA<br />
Erregung der Muskulatur<br />
- ab ca. 15 mA<br />
starke Muskelverkrampfung, an der Hand ist selbstständiges<br />
Loslassen der Kontaktstelle nicht mehr möglich<br />
- ab 25 mA bis 50 mA<br />
Herzrhythmusstörungen<br />
- ab 50 mA bis 80 mA<br />
Gefahr <strong>des</strong> Herzkammerflimmerns<br />
- ab 80 mA<br />
Herzkammerflimmern schon nach kurzer Einwirkzeit, eventuell Atemstillstand<br />
durch Atemmuskellähmung<br />
- ab ca. 3 A<br />
Gewebeverkochung durch Hitze, Muskelzerstörung<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 38<br />
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Gefährdungsbereiche bei Wechselspannung<br />
schwelle<br />
Durchströmungsdauer Wahrnehmbarkeits-<br />
Loslassschwelle<br />
Stromstärke 40 mA -<br />
Durchströmungszeit max. 10 s<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Körperstrom<br />
vorübergehender<br />
Herzstillstand<br />
Folie Nr. 39<br />
Flimmerschwelle<br />
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E S S E N
Gefährdungsbereiche bei Gleichspannung<br />
keine Reaktion<br />
Durchströmungsdauer<br />
keine patho-physiologisch<br />
gefährliche Wirkung<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Körperstrom<br />
reversible Störungen der<br />
Reizleitung im Herzen möglich<br />
Folie Nr. 40<br />
schwere<br />
Verbrennungen,<br />
Herzkammerflimmern<br />
zunehmend<br />
wahrscheinlich<br />
UNIVERSITÄT<br />
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Auslösung von Herzkammerflimmern (1)<br />
Stromeinwirkung während der vulnerablen Perioden<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 41<br />
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D U I S B U R G<br />
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Auslösung von Herzkammerflimmern (2)<br />
rapider Abfall <strong>des</strong> Blutdrucks<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 42<br />
UNIVERSITÄT<br />
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<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Herzkammerflimmern<br />
•Der normale rhythmische Herzschlag geht durch schnell<br />
aufeinander folgende Kontraktionen in ein ungeordnetes<br />
Fibrillieren der Herzmuskelabschnitte über.<br />
•völlig ungeordnetes, örtlich und zeitlich unkoordinierten<br />
Zusammenziehungen der einzelnen Herzmuskelfasern<br />
•keine Pumpwirkung <strong>des</strong> Herzens, Versagen <strong>des</strong><br />
Blutkreislaufes, Sauerstofftransport bricht zusammen<br />
•nach nur wenigen Minuten Sauerstoffmangel (3 bis max. 5<br />
min) fallen wichtige Steuer- und Überwachungszentren <strong>des</strong><br />
Gehirns aus.<br />
•danach irreversible Hirnschädigung und Eintritt <strong>des</strong> To<strong>des</strong>.<br />
Folie Nr. 43<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Der Stomunfall (1)<br />
Verbrennungen nach Berühren<br />
eines Gehäuses unter Spannung<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 44<br />
UNIVERSITÄT<br />
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Der Stomunfall (2)<br />
Brandverletzungen<br />
2. Gra<strong>des</strong> an den<br />
Ein- bzw. Austrittstellen<br />
<strong>des</strong> Stroms<br />
(Foto: Stefan Reitzner)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 45<br />
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Der Stromunfall (3)<br />
Stromübertritt unter Entstehung<br />
eines Lichtbogens<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 46<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
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Direkte Wirkung von <strong>elektrischen</strong><br />
und magnetischen Feldern auf den<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Menschen<br />
Folie Nr. 47<br />
UNIVERSITÄT<br />
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Grenzwerte für elektromagnetische Felder<br />
DIN VDE 0848<br />
Expositionsbereich 1<br />
DIN VDE 0848<br />
Expositionsbereich 2<br />
IRPA<br />
Expositionsbereich 1<br />
IRPA<br />
Expositionsbereich 2<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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elektrische<br />
Feldstärke<br />
Folie Nr. 48<br />
magnetische<br />
Induktion<br />
21,3 kV/m 1360 uT<br />
6,7 kV/m 425 uT<br />
10,0 kV/m 500 uT<br />
5,0 kV/m 100 uT<br />
IRPA: Int. Radiation Protection Association<br />
Expositionsbereich1: Arbeitsplätze und Anlagen,<br />
Aufenthalt nur einige Stunden pro Tag<br />
Expositionsbereich2: Andere Bereiche z.B. Wohnungen,<br />
Sport-, Freizeit- und Erholungseinrichtungen<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Elektrische Felder im Nahbereich<br />
von Freileitungen<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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(die Feldstärkenangabe gilt für einen<br />
Aufpunkt in 1 m Höhe über dem Erdboden)<br />
Folie Nr. 49<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
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Wirkungen von <strong>elektrischen</strong> 50 Hz-Feldern<br />
an der Körperoberfläche<br />
Elektrische Feldstärken an der Oberfläche und daraus resultierende Stromdichten<br />
in einem Wechselfeld mit einer Feldstärke von 10 kV/m. (nach Kaune und Phillips 1980)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 50<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
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Die direkte Wirkung <strong>des</strong> magnetischen Fel<strong>des</strong><br />
Enstehung von Wirbelströmen<br />
(in sich geschlossene Kreisströme)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 51<br />
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D U I S B U R G<br />
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Elektromagnetische Felder im Vergleich<br />
Das natürliche Magnetfeld der Erde beträgt etwa 40-50 µT<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Kühlschrank<br />
Plattenspieler<br />
Spülmaschine<br />
0,1 - 10 µT<br />
Waschmaschine<br />
Staubsauger<br />
Toaster<br />
Wäschetrockner<br />
1- 10 µT<br />
Heizkissen<br />
Farbfernseher<br />
Heizlüfter<br />
1 - 100 µT<br />
Bohrmaschine<br />
Küchenherd<br />
Rasierapparat<br />
100 - 500 µT<br />
Tischlampe<br />
Fön<br />
Lötkolben (325 W)<br />
650 - 1000 µT<br />
Rührwerk<br />
1000 - 2500 µT<br />
Folie Nr. 52<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Magnetische Induktion<br />
im Nahbereich von<br />
Freileitungen<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Magnetische<br />
Induktion eines<br />
Erdkabels<br />
max. ca. 15 µT max. ca. 24 µT<br />
Folie Nr. 53<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Elektromagnetische Felder - Diskussion<br />
Deutschland zählt zu den wenigen Ländern, in denen<br />
Schutzvorschriften für alle Frequenzbereiche aufgestellt wurden.<br />
niederfrequente Felder erzeugen im menschlichen Körper<br />
elektrische Ströme<br />
– zulässige Elektrische Feldstärke: 6,7 kV/m; Magnetische<br />
Feldstärke: 425 µT, bzw. 100 µT nach 26. BImSchV)<br />
bei hochfrequenten Feldern größer 10 kHz (z.B. Mobilfunk) wird<br />
die in das Körpergewebe eingestrahlte Energie vorwiegend in<br />
Wärme umgewandelt (besonders empfindlich: das Auge!)<br />
– spezifische Absorptionsrate (SAR): Der Ganzkörper-SAR-<br />
Grenzwert beträgt 0,08 W/kg, gemittelt über 6-Minuten-Intervalle<br />
über den ganzen Körper, der Teilkörper-SAR-Grenzwert (z. B. für<br />
das Auge) beträgt 2 W/kg, gemittelt über 6-Minuten-Intervalle und<br />
10 g Gewebe.<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 54<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
1. Sicherheitsbestimmungen und Normen<br />
2. <strong>Gefahren</strong> durch den <strong>elektrischen</strong> Strom<br />
3. Schutzmaßnahmen und Schutzeinrichtungen<br />
4. Vorsichtsmaßnahmen und Verhalten im Praktikum<br />
5. Hilfsmaßnahmen beim Elektrounfall<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 55<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Energieerzeugung und -verteilung<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 56<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Leiterarten/Leiterbezeichnungen<br />
Benennung Kennzeichnung Definition _ _<br />
Außenleiter L1/L2/L3 alle Farben außer grün,gelb Verbindung zur Stromquelle<br />
Neutralleiter N hellblau Verbindung zum Sternpunkt<br />
Schutzleiter PE muss grün-gelb sein Schutz von Körpern<br />
PEN-Leiter PEN muss grün-gelb sein Vereinigt Funktion von N/PE<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 57<br />
(TN-C-S-System)<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Erdschluss<br />
Leiterschluss<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Fehlerarten<br />
Kurzschluss zw. Außenleitern (3-poliger Kurzschluss)<br />
Kurzschluss, 1-polig<br />
Körperschluss<br />
Erdschluss Erdschluss<br />
Folie Nr. 58<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
L<br />
N<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Körperschluss<br />
Fehler liegt vor dem Verbraucher<br />
Folie Nr. 59<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
L<br />
N<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Leiterschluss<br />
Fehler liegt hinter dem Verbraucher<br />
Folie Nr. 60<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Netzformen<br />
1. Buchstabe: Erdungsverhältnisse der Stromquelle (Sternpunkt)<br />
2. Buchstabe: Erdungsverhältnisse der Körper der <strong>elektrischen</strong><br />
Anlage<br />
I - Isoliert, T - Erdung, N - Neutralleiter, PE - Schutzleiter<br />
PEN<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
400 V<br />
L1<br />
400 V<br />
L2<br />
400 V<br />
L3<br />
230 V<br />
N<br />
PE<br />
Folie Nr. 61<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Leiterspannung und Strangspannung<br />
L3<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
L1<br />
N<br />
Folie Nr. 62<br />
L2<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
IT-System<br />
Folie Nr. 63<br />
IT-System:<br />
Systeme, in denen kein<br />
Punkt <strong>des</strong> Systems direkt<br />
geerdet ist, die Körper der<br />
Betriebsmittel jedoch<br />
geerdet sind.<br />
Schutz durch:<br />
Schutz durch:<br />
Isolationsüberwachung<br />
(Meldung),<br />
Überstrom-<br />
Schutzeinrichtungen,<br />
Fehlerstrom-<br />
Schutzeinrichtungen,<br />
Fehlerspannungs-<br />
Schutzeinrichtungen<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Ungeerderter<br />
Sternpunkt<br />
Körperschluss im ungeerdeten Netz<br />
Erdkapazitäten<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
M<br />
Folie Nr. 64<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Doppelfehler im ungeerdeten Netz<br />
M<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
400 V<br />
Folie Nr. 65<br />
M<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
IT-System<br />
Berühren eines Gerätes mit Körperschluss ergibt keinen<br />
geschlossenen Stromkreis<br />
Gefährliche Berührungsspannungen durch:<br />
– Kapazitäten zwischen Außenleitern und Erde in<br />
ausgedehnten Netzen<br />
– Rückwärtige Erdverbindungen durch brüchige<br />
Isolierungen<br />
– Zweiten Körperschluss (siehe vorherige Folie)<br />
Einpoliger Erdschluss lässt die<br />
Spannung der ungestörten Phasen um<br />
das 1,7-fache ansteigen<br />
Schutzmaßnahmen:<br />
– Einsatz einer<br />
Isolationsüberwachungs-Einrichtung<br />
– Gute Erdung aller Geräte-Körper (IT-<br />
Netz)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 66<br />
400 V<br />
230 V<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Erdung der Geräte-Körper im IT-Netz<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
M<br />
Folie Nr. 67<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
TT-System TT-System:<br />
Systeme, in denen ein Punkt<br />
<strong>des</strong> Neutralleiters -<br />
meist in der Nähe der<br />
speisenden Stromquelle<br />
und die Körper der<br />
Betriebsmittel mit anderen -<br />
das heißt von der Erdung<br />
<strong>des</strong> Neutralleiters<br />
unabhängigen Erdern<br />
verbunden sind.<br />
Folie Nr. 68<br />
Schutz durch:<br />
Überstrom-<br />
Schutzeinrichtungen<br />
Fehlerstrom-<br />
Schutzeinrichtungen<br />
Fehlerspannungs-<br />
Schutzeinrichtungen<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Überführen eines Körperschlusses in<br />
einen Kurzschluss im TT-Netz<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
M<br />
Folie Nr. 69<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
TT-System<br />
Durch wirksame Erdung von Sternpunkt und Körper entsteht im<br />
Fehlerfall ein großer Strom, welcher ein Auslösen der Überstrom-<br />
Schutzeinrichtung verursacht. (Überführung in Kurzschluss)<br />
Einzelne Erdung oder gemeinsame Erdung über Schutzleiter<br />
TT-Netz mit Überstrom-Schutzeinrichtung ist die älteste<br />
Schutzmaßnahme gegen indirektes Berühren (früher Schutzerdung<br />
genannt)<br />
Sehr großer Erdungsaufwand (sonst kein hinreichend großer<br />
Abschaltstrom!)<br />
Gefährliche Potentialunterschiede bei getrennten Erdern (siehe<br />
nächste Folie)<br />
Heute Verwendung von Fehlerstromschutz-Einrichtungen (FI-<br />
Schalter) statt Überstrom-Schutzeinrichtungen (Auslösen bereits<br />
bei geringen Fehlerströmen, 10 mA, 30 mA)<br />
Folie Nr. 70<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Doppelfehler bei getrennten Erdern<br />
M<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
U F<br />
Folie Nr. 71<br />
M<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
TN-System<br />
TN-Systeme<br />
Systeme, in denen ein Punkt <strong>des</strong> Neutralleiters - meist in der Nähe der<br />
speisenden Stromquelle - direkt geerdet ist und die Körper der Betriebsmittel<br />
über Schutzleiter mit diesem Punkt verbunden sind.<br />
Folie Nr. 72<br />
TN-S-System:<br />
S steht für „separated“,<br />
getrennter (separater)<br />
Neutralleiter und<br />
Schutzleiter im gesamten<br />
System<br />
Schutz durch:<br />
Überstrom-Schutzeinrichtungen,<br />
Fehlerstrom-<br />
Schutzeinrichtungen<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
TN-System<br />
Folie Nr. 73<br />
TN-C-System:<br />
S steht für<br />
„common“,<br />
kombinierter<br />
Neutral- und<br />
Schutzleiter (PEN-<br />
Leiter<br />
im gesamten<br />
System<br />
Schutz durch:<br />
Nur durch<br />
Überstrom-<br />
Schutzeinrichtungen<br />
möglich<br />
Keine Fehlerstrom-<br />
Schutzeinrichtung<br />
verwendbar!<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
TN-System<br />
Folie Nr. 74<br />
TN-C-S-System:<br />
Im ersten Teil <strong>des</strong> Systems<br />
(Netz) kombinierter, im<br />
zweiten Teil <strong>des</strong> Systems<br />
getrennter Neutralleiter und<br />
Schutzleiterkombinierter<br />
Neutral- und Schutzleiter<br />
(PEN-Leiter<br />
Schutz durch:<br />
Überstrom-<br />
Schutzeinrichtungen,<br />
Fehlerstrom-<br />
Schutzeinrichtungen<br />
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<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
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TN-System<br />
FI-Schalter<br />
ΣI<br />
= 0<br />
Folie Nr. 75<br />
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<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
TN-System<br />
Die niedrige Impedanz <strong>des</strong> PEN-Leiters (Schutzleiters) führt<br />
zu höheren Kurzschlussströmen / Abschaltströmen<br />
Überstromschutzorgane schalten schneller ab,<br />
Fehlerspannungen stehen nur kurzzeitig an.<br />
Sternpunkt ist geerdet, damit die Spannung der ungestörten<br />
Phasen nicht auf Außenleiterspannung ansteigen kann.<br />
TN-Netz mit Überstromeinrichtung ist<br />
– bewährt,<br />
– einfach in der praktischen Ausführung und<br />
– die häufigste verwendete Netzform im Niederspannungsbereich.<br />
Bietet hervorragenden Schutz in Kombination mit<br />
Hauptpotentialausgleich und FI-Schalter<br />
Folie Nr. 76<br />
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<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Schutz durch Abschaltung oder Meldung<br />
Abschaltung<br />
TN-Netz TT-Netz IT-Netz<br />
• Überstromschutzeinrichtungen<br />
• Fehlerstromschutzeinrichtungen<br />
Schutzeinrichtungen in den Netzformen<br />
• Überstromschutzeinrichtungen<br />
• Fehlerstromschutzeinrichtungen<br />
• Fehlerspannungsschutzeinrichtungen<br />
• Überstromschutzeinrichtungen<br />
• Fehlerstromschutzeinrichtungen<br />
• Fehlerspannungsschutzeinrichtungen<br />
Folie Nr. 77<br />
Meldung<br />
IT-Netz<br />
• Isolationsüberwachungseinrichtung<br />
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Schutz gegen<br />
direktes Berühren<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
PERSONENSCHUTZ<br />
Schutz bei<br />
indirektem Berühren<br />
Folie Nr. 78<br />
Schutz sowohl gegen direktes<br />
als auch bei indirektem Berühren<br />
erfolgt durch erfolgt durch erfolgt durch<br />
• Isolierung aktiver Teile<br />
• Abdeckung oder Umhüllungen<br />
• Hindernisse<br />
• Abstand<br />
Schutzmaßnahmen zum Personenschutz<br />
• Erdung passiver Teile in<br />
Anlagen über 1 kV<br />
• Abschaltung oder Meldung<br />
• Schutzisolierung<br />
• nichtleitende Räume<br />
• erdfreien, örtlichen Potentialausgleich<br />
• Schutztrennung<br />
• Schutzkleinspannung<br />
• Funktionskleinspannung<br />
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<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
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Schutzklassen bei Geräten<br />
Folie Nr. 79<br />
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<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Schutzisolierung<br />
Folie Nr. 80<br />
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Schutzerdung (bei Betriebsstrom)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 81<br />
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Schutzerdung (Fehlerstrom bei Körperschluss)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 82<br />
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Schutzerdung (Überführung in Kurzschlussstrom)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 83<br />
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Schnitt durch einen Niederspannung-<br />
Hochleistungs - Sicherungseinsatz<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Schmelzsicherungen<br />
Strombegrenzende Ausschaltung<br />
einer Schmelzsicherung<br />
Schmelzsicherungen<br />
•stellen „Sollbruchstellen“ im Stromkreis dar.<br />
•sind strombegrenzende Schaltgeräte,<br />
der Stoßkurzschlussstrom wird auf den Durchlassstrom begrenzt.<br />
Folie Nr. 84<br />
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Auslösen eines NH-Sicherungseinsatzes<br />
Sollbruchstellen<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 85<br />
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Leitungsschutzschalter (ugs. Sicherungsautomat)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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•Automatisches Auslösen bei Überlastung<br />
- Bei Überlastung (Erwärmung durch<br />
Überlaststrom) unterbricht ein Bimetallschalter<br />
den Stromkreis<br />
-Zeit bis zum Auslösen in Abhängigkeit <strong>des</strong><br />
Überlaststroms einige Sekunden bis Minuten<br />
•Automatische Auslösen bei Kurzschluss<br />
-Bei Kurzschluss oder hohem Überlaststrom<br />
Abschalten innerhalb weniger Millisekunden<br />
durch einen Elektromagnetschalter<br />
•Manuelles Auslösen<br />
- Durch Betätigung <strong>des</strong> Hebels an der<br />
Vorderseite <strong>des</strong> Leitungsschutzschalters<br />
Folie Nr. 86<br />
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Fehlerstromschutzschalter (1) (FI-Schalter)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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I<br />
L<br />
Folie Nr. 87<br />
+ I<br />
N<br />
=<br />
0<br />
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Fehlerstromschutzschalter (2) (FI-Schalter)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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I<br />
L<br />
Folie Nr. 88<br />
+ I<br />
N<br />
≠<br />
0<br />
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Prinzip eines Fehlerstrom-Schutzschalters<br />
• Auslösezeit ca. 30 ms<br />
• Auslösestrom ca. 10-30 mA<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
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Folie Nr. 89<br />
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Einblick in einen Fehlerstrom-Schutzschalter<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 90<br />
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<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Schutztrennung<br />
• Schutztrennung<br />
- Prinzip: Betriebsmittel ist vom speisenden Netz mittels Trenntransformator<br />
galvanisch getrennt und nicht geerdet<br />
- Freies Potential auf der Sekundärseite, das heißt keine Beziehung zum<br />
Erdpotential - bei Körperschluss kann kein Strom in Richtung Erde fließen.<br />
Folie Nr. 91<br />
UNIVERSITÄT<br />
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<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Schutzkleinspannung<br />
• Schutzkleinspannung<br />
- Prinzip: U < 50 V ~ bzw. 120 V =, Stromkreis ungeerdet<br />
- Realisierung: Trafoanordnung, Motor-Generator-Kopplung,<br />
galvanische Elemente<br />
Folie Nr. 92<br />
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Isolationsüberwachungseinheit<br />
- Netz darf nicht geerdet sein, alle Körper mit Schutzleiter verbunden<br />
- Anwendung: Operationsräume, Intensivstationen<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
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Folie Nr. 93<br />
UNIVERSITÄT<br />
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Einführung <strong>des</strong> Hauptpotentialausgleichs<br />
Problem: Fehlerspannungsverteilung im TN-S-Netz<br />
(Kurzschlussstrom durch Schutzerdung)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 94<br />
UNIVERSITÄT<br />
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Fehlerspannungsverteilung bei einpoligem Kurzschluss<br />
Z'PEN<br />
Z'L<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 95<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
PEN<br />
=115,5 V<br />
U F<br />
In ausgedehnten Netzen kann die Fehlerspannung bis zu 0,5U Str ansteigen.<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
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Hauptpotentialausgleich nach DIN VDE 0190<br />
Brauchwasser<br />
Heizung<br />
Warmwasser<br />
Frisch- und Abwasser<br />
Antenne<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
PEN<br />
Nullleiter<br />
Dusche<br />
Ölversorgung Fernmeldeanlage<br />
Badewanne<br />
Heizung<br />
z.B.<br />
Fundamenterder<br />
Gasinnenleitung<br />
Isolierstück<br />
Folie Nr. 96<br />
Blitzschutz<br />
Potenzialausgleichsschiene<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
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Zusammenfassung der<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Schutzmaßnahmen<br />
Sicherungen (Sollbruchstellen)<br />
Überstromschutzeinrichtungen<br />
Isolationswächter<br />
Erdung, Schutzleiter<br />
Fehlerstromschutzeinrichtungen (FI)<br />
Hauptpotentialausgleich<br />
Folie Nr. 97<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
1. Sicherheitsbestimmungen und Normen<br />
2. <strong>Gefahren</strong> durch den <strong>elektrischen</strong> Strom<br />
3. Schutzmaßnahmen und Schutzeinrichtungen<br />
4. Vorsichtsmaßnahmen und Verhalten im<br />
Praktikum<br />
5. Hilfsmaßnahmen beim Elektrounfall<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 98<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Die fünf Sicherheitsregeln<br />
1. Freischalten<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
2. Gegen Wiedereinschalten sichern<br />
3. Spannungsfreiheit feststellen<br />
4. Erden und Kurzschließen<br />
5. Benachbarte unter Spannung stehende<br />
Teile abdecken oder abschranken<br />
Folie Nr. 99<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Die fünf Sicherheitsregeln<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
1. Freischalten<br />
• Sicherungen herausschrauben<br />
• Sicherungsautomaten schalten<br />
• Hauptschalter schalten<br />
• Not-Aus-Schalter betätigen<br />
• Sicherungen ziehen bei NH<br />
Folie Nr. 100<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
E S S E N
Die fünf Sicherheitsregeln<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
2. Gegen Wiedereinschalten sichern<br />
• Hinweisschilder anbringen<br />
• Aufkleber auf Sicherheitsautomaten<br />
• Schmelzsicherungen mit Kappen sicher<br />
aufbewahren<br />
(nicht im Verteiler liegenlassen!)<br />
• Schaltkästen abschließen<br />
Folie Nr. 101<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
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Die fünf Sicherheitsregeln<br />
2. Gegen Wiedereinschalten sichern (Fortsetzung)<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 102<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
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Die fünf Sicherheitsregeln<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
3. Spannungsfreiheit feststellen<br />
• An der Arbeitsstelle muss mit<br />
geeigneten,<br />
für den Spannungsbereich<br />
ausgelegten<br />
zweipoligen Messgeräten die<br />
Spannungsfreiheit<br />
gemessen werden.<br />
• Spannungsfreiheit sollte regelmäßig<br />
auch während der Arbeit geprüft<br />
werden!<br />
Folie Nr. 103<br />
UNIVERSITÄT<br />
D U I S B U R G<br />
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Die fünf Sicherheitsregeln<br />
4. Erden und Kurzschließen<br />
• Die frei geschalteten Leiter werden mit Erdpotential<br />
verbunden.<br />
• Die Kurzschließvorrichtungen werden zuerst mit dem<br />
Erdpotential verbunden, erst danach mit dem Leiter!<br />
• Erden und Kurzschließen findet im 400-Volt-Bereich nicht<br />
so häufig Anwendung, da in diesem Spannungsbereich auf<br />
diese Maßnahme verzichtet werden kann.<br />
• Es ist aber eine weitere Option, um die Sicherheit zu<br />
erhöhen und eventuellen Fehlern Dritter vorzubeugen!<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 104<br />
UNIVERSITÄT<br />
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Die fünf Sicherheitsregeln<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Folie Nr. 105<br />
UNIVERSITÄT<br />
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5. Benachbarte unter Spannung stehende<br />
Teile abdecken oder abschranken<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
Fachgebiet Energietransport und -speicherung<br />
Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann<br />
Der Arbeitsbereich ist klar<br />
zu trennen und kenntlich zu<br />
machen, um eventuellen<br />
<strong>Gefahren</strong> durch Stolpern<br />
oder Fehlgriffe auf aktive<br />
Teile vorzubeugen.<br />
Folie Nr. 106<br />
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<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Punkte der Laborordnung<br />
• Vor dem Einschalten vertraut machen mit den Möglichkeiten eines<br />
schnellen Abschaltens!<br />
• Änderungen in einer unter Spannung stehende Versuchsschaltung<br />
sind verboten!<br />
• Zusätzliche Sicherheitsregeln bei hohen Spannungen z.B für das<br />
Hochspannungstechnische Praktikum beachten!<br />
• Einwandfreie körperliche und geistige Verfassung!<br />
• Übersichtliches Aufbauen der noch spannungslosen Schaltungen!<br />
• Einschalten erst nach Überprüfung durch den Betreuer!<br />
Folie Nr. 107<br />
UNIVERSITÄT<br />
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1. Sicherheitsbestimmungen und Normen<br />
2. <strong>Gefahren</strong> durch den <strong>elektrischen</strong> Strom<br />
3. Schutzmaßnahmen und Schutzeinrichtungen<br />
4. Vorsichtsmaßnahmen und Verhalten im Praktikum<br />
5. Hilfsmaßnahmen beim Elektrounfall<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 108<br />
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<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Hilfsmaßnahmen<br />
bei Niederspannung<br />
• Stromkreis unterbrechen (Stecker herausziehen, Not-Aus)<br />
• Falls keine Unterbrechung möglich ist,<br />
Isolierung zum Verletzten (trockene Decke)<br />
und zum Boden (Gummistiefel) herstellen.<br />
• Falls irgendwelche Unklarheiten auftreten, wie man sich<br />
verhalten soll, auf Experimente verzichten!<br />
bei Hochspannung:<br />
• Keine Annäherung an den Verletzten solange der Strom<br />
nicht ausgeschaltet ist (besser auf die Feuerwehr warten!)<br />
• Über Polizei/Feuerwehr das zuständige E-Werk verständigen!<br />
Folie Nr. 109<br />
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<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Maßnahmen der ersten Hilfe<br />
nach Stromkreis-Unterbrechung:<br />
1. Atmung und Herztätigkeit kontrollieren<br />
2. bei Atemstillstand Beatmung durchführen<br />
3. bei Herz-Kreislauf-Stillstand äußere Herzmassage<br />
mit Weiterführen der Beatmung<br />
4. Bei Herzkammerflimmern<br />
optimal: sofortige Defibrillation<br />
5. Bei Schock stabile Seitenlage , Hochhalten der Beine, ...<br />
6. Verbrennungen<br />
Verbrennungswunden nur steril abdecken<br />
Folie Nr. 110<br />
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Quelle: BG-ETEM, <strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> Stroms<br />
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Folie Nr. 111<br />
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Schrifttum:<br />
DIN VDE 0100<br />
Buch aus dem VDE-Verlag mit Hinweisen auf<br />
Neuerungen und Änderungen (erscheint halbjährlich)<br />
Die vorschriftsmäßige Elektroinstallation (Hösl & Ayx,<br />
Hüthig Verlag, Heidelberg)<br />
Kostenlose Broschüren der Berufsgenossenschaft<br />
„<strong>Gefahren</strong> <strong>des</strong> <strong>elektrischen</strong> <strong>Stromes</strong>“, „Sicherheit bei<br />
Arbeiten an <strong>elektrischen</strong> Anlagen“ und „Erste Hilfe“ zum<br />
kostenlosen Download: www.bgetem.de<br />
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Folie Nr. 112<br />
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Broschüren der Berufsgenossenschaft<br />
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Folie Nr. 113<br />
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Download dieser Vorlesung<br />
www.ets.uni-duisburg-essen.de/download/<br />
heinrich.brakelmann@uni-due.de<br />
Raum BE 102, Bismarckstraße 81<br />
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Kontakt<br />
joerg.stammen@uni-due.de<br />
Raum BE 004, Bismarckstraße 81<br />
Folie Nr. 114<br />
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