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CA ARCserve-Datenträgerverwaltung

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<strong>CA</strong> GREEN BOOKS<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<br />

<strong>Datenträgerverwaltung</strong>


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TITEL UND VERÖFFENTLICHUNGSDATUM:<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong><br />

Veröffentlichungsdatum: 8. Oktober 2007<br />

LIZENZHINWEISE<br />

Hauptautoren<br />

Mid-Market- und Speicher-BU<br />

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Inhalt<br />

Inhalt 5<br />

Kapitel 1: <strong>Datenträgerverwaltung</strong> und <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> – Überblick 7<br />

Bandübersicht ............................................................................................................... 8<br />

Bandtechnologie ............................................................................................................ 9<br />

Banddatenträger......................................................................................................... 9<br />

Bandlaufwerke............................................................................................................ 9<br />

Bandbibliotheken ...................................................................................................... 11<br />

Virtuelle Bandbibliotheken............................................................................................. 12<br />

Vorteile bei der Verwendung von VTLs ......................................................................... 12<br />

Datenträgerübersicht.................................................................................................... 13<br />

Datenträgertechnologie ................................................................................................ 14<br />

Terminologie zu Datenträgern ....................................................................................... 14<br />

Sicherungshilfsprogramme ............................................................................................ 15<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Architektur .............................................................................................. 16<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Komponenten .......................................................................................... 17<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup-Manager.................................................................................... 17<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup-Server ...................................................................................... 18<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Agent................................................................................................... 18<br />

Befehlszeilenschnittstelle ........................................................................................... 18<br />

Kapitel 2: Datenträger- und Bandnutzung 19<br />

Datenträgerkapazitäten ................................................................................................ 19<br />

Leistung von Banddatenträgern ..................................................................................... 20<br />

Datenträgervorgänge ................................................................................................... 20<br />

Interaktion von Geräten mit Betriebssystemen ................................................................ 22<br />

Windows-Betriebssystem ........................................................................................... 22<br />

UNIX- und Linux-Betriebssystem ................................................................................ 22<br />

Kapitel 3: <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Bandverwaltung 25<br />

Barcode-Support.......................................................................................................... 25<br />

Importieren und Exportieren ......................................................................................... 25<br />

Bestandsaufnahme....................................................................................................... 26<br />

Verschlüsselung........................................................................................................... 26<br />

Funktionsweise eines Sicherungsvorgangs ................................................................... 26<br />

Funktionsweise eines Wiederherstellungsvorgangs ........................................................ 27<br />

Komprimieren.............................................................................................................. 27<br />

Datenträgermagazine ................................................................................................... 27<br />

Verwalten von Datenträgermagazinen ......................................................................... 28<br />

Reinigungsband ........................................................................................................... 28<br />

Separate Lagerung....................................................................................................... 29<br />

Liste zertifizierter Geräte............................................................................................... 29<br />

Kapitel 4: Dateisystemgeräte 31<br />

Funktionsweise bei der Konfiguration von Dateisystemgeräten .......................................... 31<br />

Konfigurieren von Dateisystemgeräten ........................................................................... 31<br />

Konfigurieren von entfernt liegenden Dateisystemgeräten................................................. 37<br />

Hinzufügen von mehreren Dateisystemgeräten zu einer gemeinsamen Gruppe .................... 42<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 5


Kapitel 5: Disk Staging in <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup für Windows 43<br />

Anforderungen für Disk-Staging..................................................................................... 43<br />

Funktionsweise von Disk-Staging ................................................................................... 44<br />

Disk-Staging konfigurieren ............................................................................................ 44<br />

Kapitel 6: Datenträgerbestand und Bandrotation 49<br />

Datenträgerbestände.................................................................................................... 49<br />

Speichersätze .............................................................................................................. 49<br />

Arbeitssätze ................................................................................................................ 50<br />

Datenträgerbestand-Attribute........................................................................................ 51<br />

Arten von Datenträgerbeständen ................................................................................... 51<br />

GFS-Datenträgerbestände (Generationenprinzip) .......................................................... 51<br />

Rotations-Datenträgerbestände .................................................................................. 54<br />

Benutzerdefinierte Datenträgerbestände ...................................................................... 55<br />

Datenträgerbestands-Manager....................................................................................... 55<br />

Beispiel....................................................................................................................... 57<br />

Kapitel 7: Lagerung 61<br />

Terminologie ............................................................................................................... 62<br />

Anwendungsbeispiel ..................................................................................................... 63<br />

Bandkopie mit <strong>Datenträgerverwaltung</strong> ............................................................................ 66<br />

Wie werden im <strong>Datenträgerverwaltung</strong>s-Manager Bandkopien zur Lagerung verschoben? ..... 66<br />

Lagerungsvorgänge in UNIX .......................................................................................... 67<br />

Erstellen eines MMO-Vaults ........................................................................................ 67<br />

Erstellen von Ablaufplänen ......................................................................................... 68<br />

Erstellen eines "Vault Criteria Descriptors" ................................................................... 69<br />

Erstellen von Rotationsplänen..................................................................................... 69<br />

Abschließen des MMO-Ablaufplans............................................................................... 70<br />

Lagerungsvorgänge in Windows ..................................................................................... 71<br />

Administrator der <strong>Datenträgerverwaltung</strong> (MMO) .......................................................... 71<br />

Erstellen eines MMO-Vaults ........................................................................................ 71<br />

Erstellen von Ablaufplänen ......................................................................................... 72<br />

Erstellen eines "Vault Criteria Descriptors" ................................................................... 73<br />

Erstellen von Rotationen ............................................................................................ 74<br />

Starten des Lagerungsvorgangs.................................................................................. 76<br />

Berichte der <strong>Datenträgerverwaltung</strong> ............................................................................ 77<br />

Häufig gestellte Fragen ................................................................................................. 78<br />

Anhang A: Bandgeräte 81<br />

Bandtechnologien ........................................................................................................ 81<br />

Advanced Intelligent Tape (AIT).................................................................................. 81<br />

Digital Linear Tape (DLT) ........................................................................................... 82<br />

Linear Tape-Open (LTO) ............................................................................................ 82<br />

Technologien von Bandbibliotheken................................................................................ 83<br />

Gemeinsame Nutzung von Datenträgern ......................................................................... 84<br />

Anhang B: Funktionsweise von RAID 85<br />

Index 87<br />

6 Inhalt


Kapitel 1:<br />

<strong>Datenträgerverwaltung</strong> und<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> – Überblick<br />

Heutzutage muss sich jedes Industrieunternehmen mit der gigantischen Aufgabe der<br />

Speicherverwaltung auseinandersetzen. Die Speicheranforderungen können, je nach Größe<br />

des Unternehmens, irgendwo zwischen Gigabytes und Petabytes liegen. Das Hauptanliegen<br />

aller modernen Unternehmen ist heute, dass Daten, die für die entscheidenden<br />

Geschäftsprozesse nötig sind, regelmäßig und zuverlässig gesichert werden. Zusätzlich zu<br />

Speicher- und Wiederherstellungsfähigkeiten müssen Unternehmen außerdem juristische<br />

Richtlinien und Regularien zum Schutz und zur Aufbewahrung von Daten einhalten.<br />

Obwohl viele Speichergeräte am Markt verfügbar sind, sind Bänder und Festplatten heute<br />

die am häufigsten genutzten Datenspeichermedien. Bänder werden im Allgemeinen<br />

verwendet, um eine einfache Portabilität, niedrige Kosten und eine hohe Zuverlässigkeit zu<br />

gewährleisten. Festplatten und virtuelle Bandbibliotheken (VTL) hingegen kommen zum<br />

Einsatz, wenn Schnelligkeit für den Geschäftsbetrieb der entscheidende Faktor ist.<br />

Das Green Book "<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong>" soll Ihnen detaillierte Informationen<br />

zur <strong>Datenträgerverwaltung</strong> geben. Der erste Teil dieses Buchs gibt Ihnen einen Überblick<br />

über Banddatenträger, Bandbibliotheken, virtuelle Bandbibliotheken (VTLs) und Disketten.<br />

Der zweite Teil dieses Buchs beschäftigt sich mit der Band- und <strong>Datenträgerverwaltung</strong> in<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>.<br />

Die <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> unterstützt die Recovery Time Objective (RTO)<br />

und die Recovery Point Objective (RPO), um Daten zu verwalten. Mit der RTO wird<br />

angegeben, wie schnell Sie die Daten bei einem Systemausfall wiederherstellen können. Mit<br />

der RPO wird angegeben, wie weit zurückliegende Daten Sie wiederherstellen können, also<br />

z. B. eine Woche, ein Monat oder ein Jahr.<br />

Informationen über die Verwendung des Befehls "Tapecopy" finden Sie im Abschnitt "Disk-<br />

Staging in <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Backup für Windows."<br />

Informationen zur Archivierung der RPO durch <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> finden Sie im Abschnitt<br />

"Datenträgerbestände und Bandrotation".<br />

Informationen zur Archivierung der RTO durch <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> finden Sie im Abschnitt<br />

"Lagerung".<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 7


Bandübersicht<br />

Bandübersicht<br />

Die Einführung der 726 Tape Unit von IBM im Jahr 1952 markierte den historischen Wandel<br />

von mechanischen, lochkartenbasierten Rechnern hin zu elektronischen Computern, wie sie<br />

heute üblich sind.<br />

Quelle: IBM-Archiv<br />

Verbesserungen in der Bandtechnologie boten eine größere Leistungsfähigkeit,<br />

Funktionalität und Speicherkapazität. Die physische Größe von Bandeinheiten verringerte<br />

sich mit der Zeit immer mehr.<br />

Trotz anderer, verbesserter Technologien bleiben Banddatenträger das Rückgrat vieler<br />

speicherbezogener Strategien, angefangen bei der Datenarchivierung bis hin zu juristischen<br />

Anforderungen. Bänder eignen sich aufgrund ihrer nützlichen Funktionen besonders gut für<br />

die Anforderungen des Speichermanagements. Bänder können für die Wiederherstellung<br />

nach Systemausfällen außerhalb des Betriebstandorts aufbewahrt werden. Für die<br />

Skalierbarkeit können Bandlaufwerke und Kassetten hinzugefügt werden. Bänder sind<br />

generell schneller und sehr zuverlässig. Bänder erfüllen Anforderungen zur<br />

Richlinieneinhaltung und verursachen niedrigere Betriebskosten.<br />

8 Kapitel 1: <strong>Datenträgerverwaltung</strong> und <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> – Überblick


Bandtechnologie<br />

Bandtechnologie<br />

Ein Band ist ein langer, dünner, mit einem magnetischen Eisenoxid-Überzug versehener<br />

Plastikstreifen. Für die Wiederherstellung zu einem späteren Zeitpunkt werden Daten auf<br />

Band gespeichert oder geschrieben.<br />

Die Bandtechnologie kann in folgende Hauptbereiche unterteilt werden:<br />

■ Banddatenträger (Bandkassetten)<br />

■ Bandlaufwerke (physische Laufwerke)<br />

■ Bandbibliotheken (mehrere Bandlaufwerke)<br />

Banddatenträger<br />

Als Datenträger werden Objekte bezeichnet, die zur Datenspeicherung geeignet sind, wie<br />

z. B. Festplatten, USB-Laufwerke, CDs, DVDs und Bänder.<br />

Als Banddatenträger werden Plastikstreifen bezeichnet, die durchgehend magnetisch<br />

überzogen sind und zur Datenspeicherung für eine spätere Wiederherstellung verwendet<br />

werden.<br />

Banddatenträger sind in speziell angefertigten Datenträgerkassetten versiegelt. Dadurch<br />

wird das Band vor wechselnden Umgebungsbedingungen (z. B. Staub oder Rauch)<br />

geschützt, die die auf dem Band gespeicherten Daten beschädigen oder gar löschen<br />

könnten. Diese Datenträgerkassetten werden zur Datenspeicherung und -wiederherstellung<br />

in Bandlaufwerken verwendet.<br />

Datenträgerkassetten sind für unterschiedliche Bandlaufwerk-Architekturen bestimmt. Jede<br />

Architektur hat andere Speicherkapazitäten und Zugriffs-/Ladezeiten. Die<br />

Durchsatzgeschwindigkeit für Lesen/Schreiben variiert je nach Bandlaufwerk-Technologie.<br />

Im Appendix "Bandgeräte" finden Sie Informationen zu unterschiedlichen Typen von<br />

Backup-Medien.<br />

Bandlaufwerke<br />

Bandlaufwerke sind Geräte, die Daten von Band lesen und auf Band schreiben.<br />

Bandlaufwerke haben variierende Technologiearchitekturen, die die unterschiedlichen<br />

Anforderungen in Bezug auf Größe, Kapazität, Leistungsfähigkeit, Kosten und<br />

Zuverlässigkeit erfüllen.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 9


Bandtechnologie<br />

Bandlaufwerk-Technologien bestehen üblicherweise aus diesen Bandtypen:<br />

Helical Scan-Bänder<br />

Helical Scan-Bänder interagieren mit Bandlaufwerken, deren rotierender Kopf in einem<br />

bestimmten Winkel zum Band positioniert ist. Die Daten werden über die gesamte<br />

Breite des Bandes in diagonalen Streifen gelesen oder geschrieben.<br />

Lineare Bänder<br />

Lineare Bänder verwenden einen feststehenden Kopf, um die Daten der Länge nach auf<br />

dem Band zu lesen oder zu schreiben.<br />

Helical-Bandlaufwerke umfassen folgende Geräte:<br />

Digitaler Datenspeicher (DDS)<br />

Liest oder schreibt Daten auf 4 mm breite, digitale Audioband-Kassetten (DAT-<br />

Kassetten). Es gibt fünf DDS-Format-Generationen, die über ein Speichervermögen von<br />

2 GB, 8 GB, 24 GB, 36 GB bzw. 72 GB auf einer einzelnen DAT-Kassette (mit<br />

Komprimierung) verfügen.<br />

Advanced Intelligent Tape (AIT)<br />

Liest oder schreibt Daten auf 8 mm breite AIT-Band-Kassetten. AIT-Kassetten können<br />

bis zu 400 GB komprimierter Daten speichern, während AIT-Bandlaufwerke bis zu<br />

48 Mbit/s (mit Komprimierung) übertragen können.<br />

Travan<br />

Travan wurde vom Quarter Inch Cartridge (QIC)-Konsortium standardisiert und bietet<br />

mehrere Iterationen. Die aktuellen Travan-Medienkapazitäten bieten komprimierte<br />

Speicherkapazitäten für 20 GB und 40 GB.<br />

Lineare Bandlaufwerke umfassen folgende Geräte:<br />

Digital Linear Tape (DLT)<br />

Zeichnet Daten entlang einer Serie von 128 oder 1280 Datentracks auf, wobei zum<br />

Speichern der Daten auf dem Band die spezielle Komprimierungstechnologie DLZ1<br />

verwendet wird. DLT-Kassetten können bis zu 160 GB unkomprimierter Daten<br />

enthalten, und SuperDLT (DLT-S)-Kassetten können 800 GB unkoprimierter Daten<br />

unterstützen. DLT-Laufwerke können bis zu 60 Mbit/s übertragen.<br />

Linear Tape Open (LTO)<br />

Diese lineare, offene Standard-Bandtechnologie entwickelt sich in Abstimmung mit<br />

bestehenden und zukünftigen Generationen ständig weiter. Die dritte Generation der<br />

LTO-Banddatenträgerkapazität (LTO-3) kann z. B. bis zu 400 GB unkomprimierter<br />

Daten mit Übertragungsraten von 80 Mbit/s übertragen (und bis zu 160 Mbit/s<br />

komprimierter Daten).<br />

10 Kapitel 1: <strong>Datenträgerverwaltung</strong> und <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> – Überblick


Bandtechnologie<br />

Bandlaufwerke erfordern eine regelmäßige Wartung. Der Grund hierfür ist, dass das Band<br />

mit dem Kopf des Bandlaufwerks in direkten Kontakt kommt. Mit der Zeit sammeln sich am<br />

Kopf des Bandlaufwerks magnetische Reste vom Bandmaterial oder aus Schmutz und<br />

Staub.<br />

Bandlaufwerke sind Geräte mit sequentiellem Zugriff und müssen daher zum Lesen eines<br />

bestimmten Datenblocks auch alle vorhergegangenen Datenblöcke lesen. Das Bandlaufwerk<br />

ist daher ein besonders langsames Gerät für Datenleseprozesse. Dieser Nachteil veranlasst<br />

viele Firmen dazu, anstelle von Bandlösungen andere Datenspeicherlösungen in Erwägung<br />

zu ziehen.<br />

Hinweis: Auf der ausführlichen Liste zertifizierter Geräte (CDL) stellt <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong><br />

Informationen zu unterstützten Bandbibliotheken und Herstellern von Bandbibliotheken zur<br />

Verfügung.<br />

Bandbibliotheken<br />

Bandlaufwerke können immer nur auf einer einzelnen Datenträgerkassette zur Zeit lesen<br />

oder schreiben. Wenn die Bandkassette im Bandlaufwerk die Speicherkapazität der<br />

Datenträgerkassette erreicht hat, wird sie normalerweise ausgeworfen, und eine neue<br />

Bandkassette wird eingelegt.<br />

Um nicht immer wieder die Kassetten manuell wechseln zu müssen, kann der<br />

Kassettenwechsel mit Hilfe eines Geräts, der sogenannten Bandbibliothek, automatisiert<br />

werden.<br />

Eine Bandbibliothek ist ein reales Gerät mit zahlreichen Bandlaufwerken und<br />

Bandkassetten, die in Datenträgerslots angeordnet sind. Eine Bandbibliothek automatisiert<br />

nicht nur den Wechsel von Datenträgerkassetten, sondern erweitert auch die verfügbare<br />

Datenspeicherungs-Gesamtkapazität.<br />

Der Wechsel der Datenträgerkassetten funktioniert mit Hilfe eines Robotermechanismus.<br />

Der Roboter kann spezielle Bandkassetten finden und auswählen, diese in Datenträgerslots<br />

und Bandlaufwerke einlegen und von dort entfernen, Datenträgerkassetten in die<br />

Bandbibliothek importieren und von dort exportieren sowie ein Inventar an<br />

Datenträgerkassetten und Bandlaufwerken in der Bandbibliothek führen.<br />

Diese Bandbibliotheken verfügen außerdem über spezielle Datenträgerhilfsprogramme, mit<br />

denen die Verwaltung unterstützt sowie Berichte und Protokolle zu den<br />

Datenträgeraktivitäten in der Bandbibliothek erstellt werden.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 11


Virtuelle Bandbibliotheken<br />

Virtuelle Bandbibliotheken<br />

Virtuelle Bandbibliotheken (VTL) sind dedizierte Anwendungen, bestehend aus CPU,<br />

Anwendungssoftware und einer Reihe RAID-basierter Datenträgerlaufwerke. Diese<br />

Komponenten werden gewöhnlich vom Hersteller in einer einzelnen VTL gebündelt, sie sind<br />

aber auch einzeln erhältlich.<br />

Die einzelnen Komponenten haben folgende Funktionen:<br />

CPU<br />

Ein Hauptprozessor (CPU), bestehend aus Hardware und einem Betriebssystem zum<br />

Ausführen der Software<br />

Anwendungssoftware<br />

Die Anwendungssoftware emuliert eine Bandbibliothek und Bandlaufwerke.<br />

Disk Array<br />

Ein Disk Array ist der Speicherort, an dem die Daten gespeichert werden.<br />

Der Hauptgrund für eine VTL ist die Emulation von Bandbibliothek und Bandlaufwerken. Um<br />

dies zu erreichen, kann die VTL entweder als "Standardbandbibliothek" installiert werden<br />

oder vor der Installation in der <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Umgebung zum Emulieren von bestimmten<br />

Bibliotheken, Laufwerken oder einer Kombination aus beiden konfiguriert werden. Nachdem<br />

die Installation abgeschlossen ist, sucht und konfiguriert der <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Bandprozess die<br />

VTL als normale Bandbibliothek. Deswegen ist die <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> für<br />

eine normale Bandbibliothek bestimmt. Der Administrator muss sich jedoch darüber im<br />

Klaren sein, dass die von <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> durchgeführte <strong>Datenträgerverwaltung</strong> tatsächlich<br />

auf einem RAID-geschützten Disk Array stattfindet.<br />

Vorteile bei der Verwendung von VTLs<br />

VTLs wurden für die Optimierung Ihrer vorhandenen Backup-Umgebung entwickelt und<br />

dienen dazu, deren Effizienz zu steigern. Dabei bieten VTLs folgende Vorteile:<br />

■ Die VTL sieht zwar aus wie eine Bandbibliothek und verhält sich auch so, ist aber<br />

wesentlich schneller.<br />

■ Die Kapazitätserweiterung einer VTL ist einfach und preisgünstig.<br />

■ Bandlaufwerke nutzen sich schneller und folgenschwerer ab als Datenträger. VTLs<br />

werden in RAID-Konfigurationen eingerichtet, so dass die Daten nicht verloren gehen,<br />

wenn ein Datenträger unbrauchbar wird. Wenn Bänder unbrauchbar werden, gehen die<br />

Daten normalerweise verloren. Die sich daraus ergebenden positiven Effekte sind<br />

weniger Datenverluste und das Vermeiden von Bandfehlern.<br />

12 Kapitel 1: <strong>Datenträgerverwaltung</strong> und <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> – Überblick


Datenträgerübersicht<br />

■ VTLs erfüllen die durch RTO und RPO gestellten Erfordernisse besser als Bandlaufwerke.<br />

■ Sie können für eine gewisse Zeit und je nach Kapazität Daten vom Datenträger<br />

wiederherstellen, auch wenn das Band an einem anderen Ort aufbewahrt wird.<br />

■ Durch die Verwendung von VTLs lassen sich der Aufwand für die Bandverwaltung und<br />

die Kosten reduzieren.<br />

■ VTLs bieten hohe Erfolgsraten für Sicherungen. Außerdem lassen sich Daten vom<br />

Datenträger schneller und effizienter speichern.<br />

Datenträgerübersicht<br />

Die Festplatte hat sich im Verlauf der letzten 50 Jahre aus Datenträgern mit 24 Zoll<br />

Durchmesser entwickelt, die nach damaligem Verständis eine große Datenmenge speichern<br />

konnten. 1956 konnte ein Datenträger z. B. eine Datenmenge von 5.000.000 Bytes bzw.<br />

5 MB speichern. Heute kann ein 2,5-Zoll-Laufwerk zwischen 400 MB und 500 GB Daten<br />

speichern.<br />

Seit Entwicklung der ersten Festplatte haben Entwickler alles daran gesetzt, um<br />

Zuverlässigkeit, Kapazität, Schnelligkeit, Stromverbrauch, Komprimierungstechnologien und<br />

Formfaktoren zu verbessern.<br />

Es gibt zahlreiche Quellen und Referenzen zur Geschichte des Datenträgers, zur<br />

Funktionsweise von Festplatten sowie zu den wichtigsten Komponenten,<br />

Unternehmenskonzernen, Technologien und Entwicklungen. Diese sind über<br />

Internetsuchen, z. B. mit Google, öffentliche Domains, wie z. B. Wikipedia, oder<br />

Veröffentlichungen des Computer Museum History Centers erhältlich. Eine solche im<br />

Internet verfügbare Quelle ist der PC-Guide:<br />

http://www.pcguide.com/ref/hdd/op/media.htm<br />

Es wird empfohlen, diese Quellen bei zusätzlichem Informationsbedarf zu Rate zu ziehen.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 13


Datenträgertechnologie<br />

Datenträgertechnologie<br />

Trotz der vielen auf dem Markt erhältlichen Datenträgertechnologien konzentriert sich<br />

dieses Green Book nur auf die allgemeinen Datenträgertypen.<br />

Eigenständige Datenträger<br />

Eigenständige Datenträger sind einfache Nicht-Array Disks, die keine RAID (Redundant<br />

Array of Independent Disks)-Technologien auf der Festplattenebene verwenden.<br />

Kombinierte einfache Datenträger in Speichertürmen oder -racks werden mit dem<br />

Acronym JBOD (für "just a bunch of disks") bezeichnet. Die einzelnen Datenträger<br />

haben keine eigenen SCSI-Konnektoren (Small Computer System Interface-<br />

Konnektoren); vielmehr teilen sie sich Pfad und Controller. Eigenständige Datenträger<br />

sind i. d. R. die preiswertesten Speichergeräte, da es hier üblicherweise keine<br />

Vorkehrungen zu Fehlertoleranz und Redundanz gibt. Gespiegelte JBODs sind mit<br />

Hersteller-Hardware und Softwarelösungen möglich.<br />

Disk Arrays<br />

Disk Arrays sind mehr als eine Sammlung Datenträger. Zwar sind sie in gemeinsamen<br />

Gehäusen angesiedelt, aber jeder Datenträger verfügt über seinen eigenen Controller.<br />

Typischerweise werden RAID mit Disk Arrays implementiert, entweder auf der<br />

Hardware- oder auf der Softwareebene.<br />

Dadurch erscheint jedes Disk Array dem Betriebssystem als eine Festplatte oder, bei<br />

der Verwendung von SCSI LUNs (Logical Unit Number), als unterschiedliche<br />

Festplatten.<br />

Solid State Disks<br />

Solid State Disks sind Speichergeräte, die nichtflüchtige oder flüchtige Solid State-<br />

Speicher zum Speichern von Daten verwenden. Solid State Disks werden häufig als<br />

Alternative zu Festplattenlaufwerken verwendet, verfügen aber im Gegensatz zu diesen<br />

über eine deutlich geringere Kapazität.<br />

Terminologie zu Datenträgern<br />

Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Basisterminologie zum Thema "Festplatten".<br />

Rotation<br />

Beschreibt, wie der Datenträger sich dreht<br />

Low-Level-Formatierung<br />

Richtet Tracks und Sektoren auf den Platten ein<br />

Platter-Individual Disk<br />

Datenträger, der aus verschiedenen Platten besteht<br />

14 Kapitel 1: <strong>Datenträgerverwaltung</strong> und <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> – Überblick


Track<br />

Sektor<br />

Aufgezeichnete Daten auf einer einzigen Aufzeichnungsoberfläche.<br />

Tracks werden weiter in Sektoren unterteilt.<br />

Zylinder<br />

Kopf<br />

Arm<br />

Sicherungshilfsprogramme<br />

In einem Multi-Head-Laufwerk können alle Tracks unter den Köpfen einer bestimmten<br />

Armposition ohne Suchverzögerung gelesen werden. Das Betriebssystem behandelt die<br />

Inhalte dieser Tracks als einfache Zylinder.<br />

Gerät, das die Informationen liest und schreibt. Der Kopf kann Daten mit Hilfe einer<br />

magnetischen oder optischen Technologie lesen.<br />

Mechanisches Bauteil, das die Köpfe beim Hinein- und Herausbewegen unterstützt<br />

Suchzeit<br />

Durchschnittszeit, die der Kopf für das Bewegen zu einem neuen Track benötigt<br />

Rotationsverzögerung<br />

Durchschnittlich erforderliche Zeit für die Positionierung des Kopfes auf dem<br />

gewünschten Track und Sektor<br />

Sicherungshilfsprogramme<br />

Während Banddatenträger, Datenträger, Laufwerke und Bibliotheken im Allgemeinen zum<br />

Speichern von Daten verwendet werden, übernehmen Sicherungshilfsprogramme die<br />

Aufgabe der Datenübertragung von einer Quelle zu einem Ziel. Die Sicherungssoftware<br />

unterstützt den Speicheradministrator bei der Automatisierung von Sicherungsaufgaben,<br />

schneller Wiederherstellung auf Dateiebene und Disaster Recovery.<br />

Es gibt zwei Typen von Sicherungshilfsprogrammen: Hardware- und Softwareprogramme.<br />

Hardware-Sicherungshilfsprogramme sind meist herstellerspezifisch und funktionieren im<br />

Allgemeinen am besten mit der Hardware-Ausstattung und den realen Geräten des<br />

jeweiligen Herstellers.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 15


<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Architektur<br />

Software-Sicherungshilfsprogramme funktionieren i. d. R. mit allen realen<br />

Banddatenträgern, Laufwerken, Bibliotheken oder optischen Datenträgern. Häufig werden<br />

von Sicherungssoftware-Herstellern aufwändige Tests durchgeführt, um die Kompatibilität,<br />

den fehlerfreien Backup sowie einen reibungslosen Wiederherstellungsprozess zu<br />

gewährleisten.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> ist ein softwarebasiertes Sicherungshilfsprogramm, das den<br />

Speicheradministrator unterstützt und die täglichen Aufgaben erleichtert, indem<br />

Sicherungen automatisiert, geplant und überwacht werden und zu allen<br />

Sicherungsereignissen Benachrichtigungen und Berichte erstellt werden.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Architektur<br />

Folgendes Diagramm stellt die High-Level-Architektur von <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> dar. Ganz oben<br />

befindet sich der <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Manager, über den alle Vorgänge auf der Benutzeroberfläche<br />

gesteuert werden. Über den Manager können Sie Jobs und Optionen planen, Geräte<br />

konfigurieren, Berichte ausführen, Protokolle ansehen und Datenträger verwalten. Der<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Manager kann unter einem Windows 200x-Host oder einem Windows XP-Host<br />

installiert werden, um die Verwaltung durch einen Remote-Computer zu unterstützen.<br />

16 Kapitel 1: <strong>Datenträgerverwaltung</strong> und <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> – Überblick


<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Komponenten<br />

Der <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Server ist das Herz des Systems. Er kontrolliert die wichtige<br />

Kommunikation zwischen der API-Software-Schicht und der Hardware-Schicht. Die drei<br />

Hauptservices sind:<br />

Jobprozess<br />

Der Jobprozess oder die Jobwarteschlange wickelt die gesamte Jobplanung ab.<br />

Bandprozess<br />

Der Bandprozess kontrolliert die gesamte Hardware-Kommunikation zwischen API,<br />

Bandgerät und Dateisystemgerät.<br />

Datenbankprozess<br />

Der Datenbankprozess ist dort, wo der gesamte Überblick des Sicherungsjobs<br />

aufgezeichnet wird. Damit können Sie sich einen vorhergehenden Sicherungsjob<br />

anzeigen und die Dateien des Betriebssystems, eine Datenbank, oder<br />

Wiederherstellungsvorgänge in Groupware durchsuchen.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Komponenten<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> besteht aus folgenden Hauptkomponenten:<br />

■ <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup-Manager<br />

■ <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup-Server<br />

■ <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Agent<br />

■ Befehlszeilenschnittstelle<br />

Die folgenden Abschnitte enthalten Informationen zu den einzelnen Komponenten.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup-Manager<br />

Mit dem <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup-Manager (Benutzeroberfläche) können Sie Sicherungs- und<br />

Wiederherstellungsjobs übergeben, Ihre Datenbank verwalten und Berichte suchen. Sie<br />

können <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup-Manager auf demselben Rechner installieren, auf dem der<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Sicherungsserver installiert ist, oder einen anderen Rechner verwenden, wie<br />

z. B. eine Windows 2000- oder Windows XP-Workstation.<br />

Hinweis: Weitere Informationen finden Sie im <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup für Windows –<br />

Administrator-Handbuch.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 17


<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Komponenten<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup-Server<br />

Der <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup-Server plant Sicherungs- und Wiederherstellungsoptionen. Er<br />

verwaltet die Datenübertragung zu, von und zwischen den Sicherungsgeräten (CD-R, DVD-<br />

R, Bandlaufwerke, Datenträger, Bandbibliotheken und Festplatten). Daten von Servern und<br />

Applikationen können auf jedem dieser Geräte gesichert werden. Daten können auch von<br />

einem Datenträgertyp auf einen anderen kopiert werden, um eines der folgenden Szenarien<br />

zu ermöglichen:<br />

■ Auf Datenträger sichern (schnelle Wiederherstellung) und auf Band kopieren (Disaster<br />

Recovery, Richtlinieneinhaltung usw.)<br />

■ Auf Band sichern (lokale Kopie aufbewahren) und auf ein anderes Band kopieren oder<br />

konsolidieren (Disaster Recovery, Richtlinieneinhaltung usw.)<br />

Hinweis: Weitere Informationen finden Sie im <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup für Windows –<br />

Administrator-Handbuch.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Agent<br />

Der <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Agent funktioniert mit dem <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup-Server, um Daten in<br />

Dateien, Datenbanken, auf Exchange-Servern usw. zu sichern. Dieser Agent wird auf dem<br />

Rechner ausgeführt, auf dem sich die Anwendung oder die zu sichernden Daten befinden.<br />

Es gibt für jeden Client (wie z. B. UNIX, Windows und NetWare) und für jede Anwendung<br />

einen speziellen Agenten.<br />

Befehlszeilenschnittstelle<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> verfügt über eine breite Palette an Befehlszeilenhilfsprogrammen, die<br />

entweder als lokales oder als Remote-Programm ausgeführt werden und mit denen<br />

unterschiedliche Vorgänge ausgeführt werden, wie z. B. das Absenden von Sicherungsjobs,<br />

die Verwaltung von Warteschlangen, Datenbankabfragen usw.<br />

18 Kapitel 1: <strong>Datenträgerverwaltung</strong> und <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> – Überblick


Kapitel 2: Datenträger- und<br />

Bandnutzung<br />

Dieses Kapitel führt Sie in die Terminologie zu Datenträgern und Bändern ein und erläutert<br />

Vorgänge, die Sie damit ausführen können. Am Ende des Kapitels wird noch kurz auf den<br />

Betriebssystem-Support für die Interaktion mit Bändern eingegangen.<br />

Datenträgerkapazitäten<br />

Folgende Begriffe beschreiben die Datenträgerkapazität von Datenträgern und Bändern:<br />

Bänder<br />

Die meisten Bandformate unterstützen eine Komprimierungsebene. Viele Bandformate<br />

unterstützen ein Komprimierungsverhältnis von 2:1, während bei anderen das<br />

Verhältnis z. B. bei 2.6:1 liegt. Informationen zu den durch <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> unterstützten<br />

Kapazitäten der Bandformate finden Sie in der Tabelle des Abschnitts "Leistung von<br />

Banddatenträgern" (siehe Seite 20).<br />

Disk Arrays<br />

Typische Festplatten-Arrays können bis zu 15 Datenträger haben, von denen wiederum<br />

jeder Datenträger über eine typische Kapazität von 500 GB verfügt. Damit beläuft sich<br />

die allgemein angemessene Kapazität eines Disk Arrays, das unterschiedlichen<br />

Datenschutztypen der jeweiligen Unternehmensanforderungen entspricht, auf 7,5 Tbit.<br />

Um diesen Kapazitätstyp zu bearbeiten, kann das Array in zwei handlichere LUNs<br />

(logische Einheitennummern) aufgeteilt werden, die jeweils über eine Kapazität von<br />

3,5 Tbit verfügen. Eine LUN kann dann für den Schutz der Benutzerdaten verwendet<br />

werden, die andere, um eine Datenbank oder ein E-Mail-System zu schützen.<br />

Datenträgerkapazitäten wachsen ständig weiter, um den Bedarf der Unternehmen nach<br />

steigenden Online-Kapazitäten zu decken.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 19


Leistung von Banddatenträgern<br />

Leistung von Banddatenträgern<br />

In der folgenden Tabelle sind die Kapazitäten der von <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> unterstützten<br />

Bandformate aufgeführt.<br />

Datenträgervorgänge<br />

Dies sind die am häufigsten ausgeführten Datenträgervorgänge und -befehle.<br />

Sichern von Daten<br />

Prozess der Quelldatenarchivierung auf Banddatenträgern, Datenträgern oder optischen<br />

Datenträgern zum Schutz von Unternehmensvorgängen<br />

Wiederherstellen von Daten<br />

Prozess des Abrufens archivierter Daten von einem Sicherungsdatenträger,<br />

üblicherweise zu dem Zweck, verloren gegangene oder beschädigte Daten<br />

wiederherzustellen<br />

Formatieren von Datenträgern<br />

Prozess des Formatierens von Sicherungsdatenträgern zur Verwendung mit<br />

Sicherungssoftware Das Formatieren löscht alle auf dem Datenträger bereits<br />

vorhandenen Daten.<br />

20 Kapitel 2: Datenträger- und Bandnutzung


Einfügen von Daten<br />

Datenträgervorgänge<br />

Prozess des Importierens von Informationen einer Sicherungssitzung in die <strong>ARCserve</strong>-<br />

Datenbank Wenn die Sitzungsinformationen am Ende eines Sicherungsjobs nicht in die<br />

<strong>ARCserve</strong>-Datenbank importiert werden, können Sie sie optional einfügen, bevor Sie<br />

die Daten wiederherstellen. Mit dem Einfügevorgang können alle Sitzungen, eine<br />

bestimmte Anzahl von Sitzungen oder eine einzelne Sitzung von einem ausgewählten<br />

Datenträger eingefügt werden.<br />

Löschen von Datenträgern<br />

Prozess des Entfernens von Sicherungsdaten von einem Speicherdatenträger<br />

Schreibgeschützte Datenträger werden in der Sicherungsanwendung gekennzeichnet<br />

und können nicht gelöscht werden. Es erscheint kein festgelegter Slot, der den<br />

Reinigungsdatenträger enthält.<br />

Hinweis: Unter Windows ist dieser Slot als Reinigungsslot definiert. Wenn sich das<br />

Reinigungsband in der Bibliothek befindet und weder von der Bibliothek noch von<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> identifiziert werden kann, dann wird es unter "Datenträger nicht lesbar"<br />

aufgelistet.<br />

Datenträgerstraffung<br />

Prozess der Sicherstellung, dass das Band gleichmäßig und straff aufgewickelt ist.<br />

Bänder neigen dazu, sich bei wiederholter Verwendung ungleichmäßig und zu locker auf<br />

die Spule aufzuwickeln. Ein Band, das nicht straff genug aufgewickelt ist, wird<br />

fehleranfällig; es kann z. B. zu Bandsalat kommen, oder das Band kann reißen.<br />

Komprimieren von Datenträgern<br />

Reduzierung der Datengröße auf dem Datenträger. Komprimierte Daten sparen auf<br />

dem Datenträger Platz und reduzieren die Übertragungszeit in Ihrem Netzwerk. Das<br />

Komprimierungsverhältnis hängt von der Technologie und vom zu sichernden Datentyp<br />

ab. Datenbankdateien sind z. B. normalerweise stark komprimierbar. Dokumente und<br />

Multimediadateien (z. B. Audiodateien, Videos und Bilder) verfügen jedoch meist schon<br />

über eine eigene, integrierte Komprimierung, so dass sie sich beim Schreiben auf<br />

komprimierbare Datenträger nicht noch weiter komprimieren lassen.<br />

Tapecopy-Hilfsprogramm<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Hilfsprogramm, mit dem Sie auf der Sitzungsebene logische Kopien<br />

erstellen können, und zwar sowohl von Datenträger zu Datenträger eines Typs als auch<br />

zwischen Datenträgern verschiedener Typen. Sie können das Hilfsprogramm Tapecopy<br />

verwenden, um Sitzungen auf WORM (write once, read many)-Datenträger zu kopieren.<br />

Datenträger auswerfen<br />

Bezieht sich auf das Entfernen von Datenträgern aus einem Laufwerk, wodurch das<br />

weitere Schreiben verhindert wird. Sie können außerdem innerhalb des Sicherungsjobs<br />

eine Option einstellen, durch die der Datenträger nach Abschluss des Jobs automatisch<br />

ausgeworfen wird.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 21


Interaktion von Geräten mit Betriebssystemen<br />

Interaktion von Geräten mit Betriebssystemen<br />

Die folgenden Abschnitte beschäftigen sich mit der Interaktion in den Betriebssystemen<br />

Windows, UNIX und Linux.<br />

Windows-Betriebssystem<br />

Nachdem der Miniport-Treiber installiert wurde, verwenden Windows-Betriebssysteme den<br />

bei Microsoft Windows vorhandenen SCSI-Port-Treiber. Der SCSI-Port-Treiber von Microsoft<br />

erfüllt die allen SCSI-Treibern gemeinsame Funktionalität, so dass SCSI-Kartenhersteller<br />

sich darauf beschränken können, Funktionen zu implementieren, die für ihre eigene<br />

Hardware relevant sind.<br />

Es können auch Storport-Treiber installiert werden, um Festplattenredundanz zu<br />

gewährleisten. Sicherungssoftware sollte entweder Storport-Treiber verwenden können<br />

oder mit Pass-Through-Befehlen arbeiten, um, wenn erforderlich, direkt mit dem Miniport<br />

kommunizieren zu können.<br />

Eine Besonderheit der SCSI-Architektur ist die Tatsache, dass sie für den optimalen<br />

Durchsatz von Vorgängen konzipiert wurde, bei denen die große Datenmengen übertragen<br />

werden (wie z. B. massenhafte Dateikopien, Video-/Audio-Erfassung, Datensicherung<br />

usw.). Daher haben SCSI-Karten ihren eigenen Prozessor, mit Hilfe dessen die Daten ohne<br />

Beteiligung des Betriebssystems verschoben werden können. Die CPU des Servers wird<br />

nicht oder nur geringfügig für die Beibehaltung von CPU-Zyklen für wichtige Anwendungen,<br />

wie z. B. E-Mail-System oder Datenbanken, genutzt.<br />

UNIX- und Linux-Betriebssystem<br />

Unter den Betriebssystemen UNIX und Linux verwendet <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> die Standard-<br />

Betriebssystemtreiber – von einigen Ausnahmen abgesehen:<br />

■ Das Finden und Zugreifen auf Bandgeräte und -wechsler macht es erforderlich, dass<br />

der Server jederzeit alle Geräte in einer Bibliothek sehen kann.<br />

■ Wenn das Gerät für die Systembenutzung gesperrt wird, läuft die gesamte<br />

Kommunikation der Bandlaufwerke und Bandbibliotheken über eine SCSI-Pass-<br />

Through-Technologie. Das bedeutet, dass Sie diese Geräte nicht mit Systembefehlen<br />

wie "tar" oder "dd" verwenden können, solange <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> nicht ausgeführt wird.<br />

■ Die SAN Option führt dieses Konzept weiter, kann aber auch Probleme verursachen, da<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> keine SCSI-Persistenz verwendet, um ein Laufwerk im SAN zu sperren.<br />

Um Probleme mit Geräten zu vermeiden, die im gesamten SAN freigegeben sind,<br />

können also nur <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Server in einem SAN auf diese Geräte zugreifen.<br />

22 Kapitel 2: Datenträger- und Bandnutzung


Interaktion von Geräten mit Betriebssystemen<br />

Camediad ist eine <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Anwendung oder ein Dämon, der für die Datenübertragung<br />

von und zu Datenträgern zuständig ist. Ihre Aufgabe ist die Kommunikation mit den<br />

Bandgeräten zur Ausführung diverser Gerätevorgänge (z. B. das Erstellen, Ändern und<br />

Löschen von Gruppen), Datenträgervorgänge (z. B. das Formatieren, Löschen, Importieren,<br />

Exportieren) sowie Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgänge, z. B. auf<br />

Banddatenträgern, Dateisystemgeräten (FSDs) und optischen Geräten.<br />

Um den Hintergrundprozess in der Camediad-Anwendung besser kennenzulernen, können<br />

Sie den cstatus-Befehl ausführen und die tatsächlich für den Datenträgerzugang<br />

verwendeten Prozess-IDs (PIDs) anzeigen. Die Anzahl an PIDs variiert je nach Anzahl der<br />

Bandgeräte (sowohl reale Bandlaufwerke als auch Dateisystembandgeräte), die bei<br />

<strong>ARCserve</strong> registriert sind. Die ersten zwei PIDs werden für die Haupt- und Rückrufprozesse<br />

verwendet. Die verbleibenden PIDs werden für je ein weiteres Bandgerät verwendet. Wenn<br />

Sie beispielsweise vier reale Bandgeräte und zwei Dateisystembandgeräte haben, dann wird<br />

Ihnen eine Gesamtzahl von acht PIDs angezeigt, nachdem Camediad vollständig initialisiert<br />

wurde. Jede dieser Bandgeräte-PIDs wird bei Bandlaufwerkaktionen, wie z. B. Sicherung<br />

oder Wiederherstellung, verwendet.<br />

In der folgenden Liste wird für jedes Betriebssystem die richtige Methode ausgewiesen, wie<br />

auf Band- und Bibliotheksgeräte zuzugreifen ist:<br />

AIX<br />

HP-UX<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> verwendet für alle Bandgeräte auf der IBM AIX-Plattform den AIX-<br />

Standardbandtreiber.<br />

Der AIX-Treiber erstellt eine rmt-Gerätedatei. Die Zahlen hinter den Buchstaben rmt<br />

kennzeichnen zusätzliche Beschreibungen, wie z. B. die Low-Level-Formatierung des<br />

Laufwerks oder die Information, ob Komprimierung zugelassen werden soll. Wenn der<br />

IBM Atape-Treiber mit einer IBM-Bandbibliothek verwendet wird, dann können diese<br />

Geräte auch eine zusätzliche Erweiterung enthalten, die das Laufwerk einer spezifischen<br />

Bibliothek zuordnet. Beispielsweise würde .smc0 ein Laufwerk der ersten Bibliothek im<br />

System zuweisen.<br />

Für den Zugriff auf Bandbibliotheken verwendet <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> den IBM Atape-Treiber,<br />

vorausgesetzt, der Treiber unterstützt die betreffende Bandbibliothek. Wenn die<br />

Bibliothek keine IBM-Bibliothek ist oder die mit ihr verbundene Fiber-Karte nicht über<br />

ein IBM-BIOS verfügt, dann muss der <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> cha-Treiber verwendet werden, und<br />

das Atape-Laufwerk darf nicht auf dem System vorhanden sein.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> verwendet für alle Bandgeräte den sctl-HP-Treiber auf der HP-UX-<br />

Plattform.<br />

Hinweis: Vorgängerversionen von <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> ließen den spt-Treiber zu, wenn das<br />

Bandlaufwerk an eine ältere Onbord-SCSI-Karte angeschlossen war.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 23


Interaktion von Geräten mit Betriebssystemen<br />

Linux<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> verwendet auf einem Linux-Computer für alle Bandlaufwerke und -<br />

bibliotheken den sg-Treiber. Achten Sie darauf, dass der sg-Treiber installiert ist und<br />

alle Band- und Bibliotheksgeräte angezeigt werden. Um zu überprüfen, ob alle Geräte<br />

ordnungsgemäß angezeigt werden, verwenden Sie den Befehl:<br />

Solaris<br />

"cat /proc/scsi/scsi"<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> verwendet den Solaris st-Treiber, um auf Bandgeräte und<br />

Bandbibliotheken auf der Solaris-Plattform zuzugreifen. Eventuell wird aber eine<br />

manuelle Änderung der Konfigurationsdateien erforderlich, wenn der sgen-Treiber<br />

installiert ist und für den Zugriff auf Bandgeräte in einer SAN-Umgebung verwendet<br />

werden soll. Weitere Informationen erhalten Sie beim Technischen Support von <strong>CA</strong>.<br />

24 Kapitel 2: Datenträger- und Bandnutzung


Kapitel 3: <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<br />

Bandverwaltung<br />

In diesem Kapitel werden die verschiedenen Optionen erläutert, die mit Hilfe von<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> auf Bändern und mit Bandbibliotheken durchgeführt werden können. Mit Hilfe<br />

dieser Optionen können Sie die Laufwerke reinigen sowie Komprimierung und<br />

Verschlüsselung verwenden. Außerdem wird in diesem Abschnitt darauf eingegangen, wie<br />

Bänder einer Bandbibliothek hinzugefügt und wieder daraus entfernt werden können.<br />

Barcode-Support<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> unterstützt die Verwendung von Barcodes auf Sicherungsbändern. Alle großen<br />

und die meisten kleinen Bibliotheken verfügen über einen Roboter, auch Barcodeleser<br />

genannt, der alle Bänder in den Bibliotheksslots durchsucht. Die Barcode-Informationen<br />

sind zur <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Datenbank hin ausgerichtet und werden dort gespeichert.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> verwendet die Barcode-Daten, um den Speicherort von Banddatenträgern<br />

festzustellen. Diese Informationen sind von entscheidender Wichtigkeit, weil ein Band im<br />

Verlauf seiner Lebensdauer diverse Sicherungs- und Wiederherstellungsereignisse<br />

durchläuft.<br />

Die im Band gespeicherten Daten sind direkt mit der Barcodenummer des Bandes<br />

verbunden. Wenn Bänder in einen Vault ausgelagert werden, dienen die Barcodenummern<br />

der laufenden Nachverfolgung. Wiederherstellungsvorgänge weisen auf die Barcodenummer<br />

eines Bandes hin.<br />

Importieren und Exportieren<br />

Viele Bibliotheken haben Kassettenzugriff-Ports (auch <strong>CA</strong>P genannt), die gebraucht werden,<br />

um Bänder einer Bibliothek hinzuzufügen und daraus zu entfernen. Das Exportieren von<br />

Bändern kann so automatisiert werden, dass Bänder, die außerhalb des eigentlichen<br />

Standorts gelagert werden sollen, automatisch in den <strong>CA</strong>P exportiert werden und vom<br />

Bandverwaltungsteam am nächsten Morgen entfernt werden können. Der nächste logische<br />

Schritt wäre, dass dieselbe Person die neu einzuführenden Bänder in den<br />

Bandverwaltungszyklus importiert.<br />

Im günstigsten Fall würde der Administrator immer den <strong>CA</strong>P verwenden, um Bänder aus<br />

der Bibliothek zu exportieren und in die Bibliothek zu importieren. Dies ist allerdings oft<br />

nicht die zeitsparendste und effizienteste Methode. Kommen wir also zum nächsten Thema<br />

– der Bestandsaufnahme.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 25


Bestandsaufnahme<br />

Bestandsaufnahme<br />

Die Fähigkeit, eine Bibliothek zu inventarisieren, ist unverzichtbar, da viele Administratoren<br />

nicht die Zeit haben, Bänder korrekt zu importieren und zu exportieren. Aber anstatt mit<br />

Hilfe des <strong>CA</strong>Ps zehn Bänder gleichzeitig zu entnehmen, kann der Administrator die<br />

Bibliothekstür öffnen, um die Bänder manuell einzulegen und zu entfernen. Ist dies der Fall<br />

(was häufig vorkommt), weiß die <strong>CA</strong> RCserve-Datenbank nichts von diesen manuell<br />

entfernten und eingelegten Bändern. Die Datenbank befindet sich daher in einem<br />

inkonsistenten Zustand.<br />

Wenn die Datenbank in einem solchen Zustand ist, können viele Fehler auftreten. Diese<br />

können Sie vermeiden, indem Sie den Bibliotheksbestand inventarisieren. Beim<br />

Inventarisieren der Bibliothek durchsucht <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> alle Barcodes in der Bibliothek und<br />

aktualisiert seine interne Datenbank entsprechend.<br />

Verschlüsselung<br />

Die Funktion zur intelligenten Datenverschlüsselung zwischen Client und Server von<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> steigert Ihre Netzwerksicherheit, indem sie die beim Sicherungsjob<br />

transportierten Datenpakete mit einem Sitzungskennwort verschlüsselt. Damit wird<br />

gewährleistet, dass die übertragenen oder archivierten Daten sicher und kennwortgeschützt<br />

sind. Außerdem wird sowohl die Vertraulichkeit der über das Netzwerk übertragenen Daten<br />

als auch die Sicherheit der Sicherungsdatenträger gewahrt. Benutzer, die den<br />

Verschlüsselungscode nicht kennen, können Sicherungsbänder nicht missbrauchen oder<br />

wiederherstellen.<br />

Wenn Sie diese Funktion verwenden, werden Ihre Sicherungsdaten verschlüsselt. Dies gilt<br />

für Datenpakete, die zwischen Client und Server transportiert werden, Daten, die sich auf<br />

dem lokalen Server befinden, sowie Daten, die auf Sicherungsdatenträger verschoben<br />

wurden. Wenn Sie Datenverschlüsselung festlegen, sichert <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Dateien mit der<br />

168-Bit 3DES-Verschlüsselung.<br />

Folgende Abschnitte beschreiben, wie Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgänge<br />

funktionieren, wenn die Verschlüsselung eingesetzt wird.<br />

Funktionsweise eines Sicherungsvorgangs<br />

Im Folgenden wird die Funktionsweise eines Sicherungsvorgangs beschrieben:<br />

■ Zum Verschlüsseln Ihrer Sicherungsdaten wählen Sie auf der Registerkarte "Optionen"<br />

Ihres Sicherungsjobs "Sicherungsdatenträger".<br />

■ Wählen Sie dann die Option "Verschlüsseln", und fügen Sie ein Sitzungs-<br />

/Verschlüsselungskennwort ein, das als eindeutiger Verschlüsselungscode dient.<br />

■ <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> verschlüsselt die Sicherungsdaten auf dem Client Agent-Computer, bevor<br />

die Daten an den Sicherungsserver übermittelt werden. Die Daten werden in demselben<br />

verschlüsselten Format auf Band geschrieben.<br />

26 Kapitel 3: <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Bandverwaltung


Komprimieren<br />

Wenn Sie die Daten in komprimierter Form benötigen, müssen Sie zusätzlich noch die<br />

Option "Komprimieren" auswählen, da verschlüsselte Daten nicht über das Bandlaufwerk<br />

komprimiert werden können. Um die Software-Komprimierung zu verwenden, muss das<br />

Band ohne Komprimierung formatiert werden. Weitere Informationen finden Sie im<br />

Abschnitt "Komprimieren" (siehe Seite 27).<br />

Funktionsweise eines Wiederherstellungsvorgangs<br />

Im Folgenden wird die Funktionsweise eines Wiederherstellungsvorgangs beschrieben:<br />

■ Nachdem Sie die wiederherzustellenden Sitzungen ausgewählt haben, müssen Sie das<br />

Verschlüsselungskennwort eingeben. <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> vergleicht das Sitzungskennwort mit<br />

dem, das während der Sicherungsverschlüsselung vergeben wurde.<br />

■ Wenn der Job gestartet wird, liest <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> die Jobdatei und verschlüsselt das<br />

Verschlüsselungskennwort für jede Sicherungssitzung. Alle Sitzungen aus einer<br />

einzelnen Sicherung verwenden dasselbe Verschlüsselungskennwort.<br />

■ Wird die Sicherungssitzung durch einen Client Agent wiederhergestellt, so sind die im<br />

Netzwerk übermittelten Daten noch so lange verschlüsselt, bis sie vom Client Agent<br />

entschlüsselt werden.<br />

Komprimieren<br />

Wenn unter "Globale Optionen" die Option "Komprimieren" ausgewählt wird, überprüft<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> den Zieldatenträger der Sicherung darauf, ob die Hardware-Komprimierung<br />

aktiviert ist. Ist die Hardware-Komprimierung aktiviert, dann ist die Komprimierungsoption<br />

ausgeschaltet und <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> lässt die Datenkomprimierung durch die Hardware<br />

ausführen. Ist die Hardware-Komprimierung nicht aktiviert, dann verwendet das<br />

Sicherungsmodul die Software-Komprimierung (mit Hilfe eines GNU-Algorithmus), um die<br />

Daten vor dem Versenden an den Sicherungsdatenträger zu komprimieren.<br />

Datenträgermagazine<br />

Kleine Bandbibliotheken/Auto-Lader werden normalerweise mit wechselbaren<br />

Bandmagazinen ausgestattet. Größe und Anzahl können von Hersteller zu Hersteller<br />

unterschiedlich sein und sind davon abhängig, mit wie vielen Slots die Einheit konfiguriert<br />

wurde. Diese Funktion ermöglicht das einfache Hinzufügen, Entfernen, Speichern und<br />

Transportieren von Datenträgern.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 27


Reinigungsband<br />

Verwalten von Datenträgermagazinen<br />

Mit der Option "Magazin laden/entladen" können Sie Magazine in die Bibliothek aufnehmen<br />

oder aus dieser entfernen. Das Laden eines Magazins löst eine Bestandsaufnahme der Slots<br />

im Magazin aus. Beim Entladen eines Magazins werden alle Datenträger wieder in ihre<br />

Ausgangsslots verschoben, so dass das Magazin entnommen werden kann. Die Dauer<br />

dieses Vorgangs ist unterschiedlich und hängt von der Anzahl der Datenträger im Magazin<br />

ab.<br />

Hinweis: Die Magazine müssen geladen werden, damit Bibliotheksvorgänge gestartet<br />

werden können. Entladen Sie Magazine, bevor Sie sie entfernen.<br />

Reinigungsband<br />

Die Verschmutzung eines Bandlaufwerks wird normalerweise beim Ausführen eines<br />

Sicherungsjobs erkannt. Die meisten Laufwerks- und Datenträgerfehler können durch eine<br />

Reinigung des Bandlaufwerks behoben werden. Wurde beim Setup ein Bandreinigungsslot<br />

festgelegt, in dem ein Reinigungsband installiert wird, dann kann <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> während des<br />

Jobs eine Laufwerksreinigung durchführen.<br />

Es kann auch ein Reinigungsplan festgelegt werden. Wenn kein Reinigungsplan eingerichtet<br />

wurde, führt <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> standardmäßig alle 100 Stunden eine Bandreinigung durch.<br />

Stellt <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> während eines Sicherungsjobs fest, dass ein Bandlaufwerk verschmutzt<br />

und ein Reinigungsslot konfiguriert ist, werden automatisch die folgenden Aktionen<br />

durchgeführt:<br />

■ Wenn <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> während einer Sicherung einen Schreibfehler erkennt und die<br />

Symptome auf ein verschmutztes Band oder einen verschmutzten Datenträger<br />

zurückzuführen sind, wird ein zweites Mal versucht, auf das Bandlaufwerk zu schreiben.<br />

■ Schlägt auch der zweite Schreibversuch fehl, reinigt <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> das Bandlaufwerk,<br />

wenn eine oder mehrere der folgenden Bedingungen zutreffen:<br />

> Das Bandlaufwerk wurde noch nie gereinigt.<br />

> DLTSage hat die Notwendigkeit einer Reinigung des Bandlaufwerks erkannt,<br />

und die Betriebsdauer des Laufwerks überschreitet ein Viertel des geplanten<br />

Reinigungsintervalls.<br />

> Die Betriebsdauer des Laufwerks überschreitet ein Drittel des geplanten<br />

Reinigungsintervalls.<br />

> Die ForceClean-Bandlaufwerksoption ist aktiviert.<br />

28 Kapitel 3: <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Bandverwaltung


Separate Lagerung<br />

■ Wenn <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> dann feststellt, dass ein Bandlaufwerk gereinigt werden muss,<br />

damit ein Job fortgesetzt werden kann, werden die folgenden Aktionen ausgeführt:<br />

> <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> unterbricht den Job.<br />

> Die Bibliothek legt das Band in seinen Ausgangsslot und sperrt das<br />

Bandlaufwerk.<br />

> <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> steuert die Reinigung.<br />

> Die Bibliothek lädt das Band wieder in das gereinigte Laufwerk und richtet das<br />

Band am Puffer aus.<br />

> <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> setzt den Job fort.<br />

Separate Lagerung<br />

Der Begriff "Separate Lagerung" bezieht sich auf das Entfernen von Bändern aus dem<br />

Sicherungsstandort mit dem Ziel, sie an einem anderen, sicheren Ort aufzubewahren. Von<br />

diesem Ort können sie im Notfall oder im Fall einer Disaster-Recovery-Übung abgerufen<br />

werden. Der Prozess der Nachverfolgung von separat gelagerten Bändern wird Lagerung<br />

genannt. In diesem Buch ist dem Thema ein eigenes Kapitel gewidmet.<br />

Liste zertifizierter Geräte<br />

Auf der Liste zertifizierter Geräte (CDL) von <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> können Sie prüfen, ob Ihre Geräte<br />

für die Arbeit mit <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> zertifiziert sind. Die CDL ist eine ausführliche Liste von<br />

Geräten, die speziell für das Arbeiten mit unterschiedlichen Komponenten in <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong><br />

zertifiziert wurden.<br />

Wenn Sie spezielle Hardware-Probleme haben, überprüfen Sie auf der CDL, ob Ihr Gerät<br />

zertifiziert ist. Normalerweise können Geräte über ihre Modell- und ihre Firmware-Version<br />

verifiziert werden. Sie finden die CDL auf der <strong>CA</strong> Support-Website unter<br />

http://ca.com/support.<br />

Hinweis: Wenn Sie Geräte verifizieren, sollten Sie regelmäßig die neueste Version der CDL<br />

beachten, da diese häufig aktualisiert wird.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 29


Kapitel 4: Dateisystemgeräte<br />

Ein Dateisystemgerät (FSD) ist ein Speicherplatz auf der Spindel, das als Staging-Gerät<br />

oder als endgültiger Bestimmungsort fungieren kann. Ein FSD bietet den Vorteil eines<br />

großen Datenträgers oder Disk Arrays als Sicherungsquelle. Alternativ kann eine lokale<br />

Festplatte, ein lokales Disk Array oder ein über SAN verbundenes Disk Array als<br />

Dateisystemgerät verwendet werden. Die Verwendung eines FSD hat zahlreiche Vorzüge.<br />

Die wichtigsten sind die Verkleinerung des Sicherungsfensters, schnellere und<br />

zuverlässigere Wiederherstellungen, die Behebung von Schwierigkeiten mit<br />

Banddatenträgern, die Koexistenz mit bestehenden Datenträgerstrategien sowie die<br />

Verwendung von datenträgerbasierten Sicherungen mit ausgelagerten Banddatenträgern<br />

zur Langzeit- und Disaster-Recovery-Planung.<br />

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Erstellung von Dateisystemgeräten in <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>.<br />

Funktionsweise bei der Konfiguration von Dateisystemgeräten<br />

Um die Vorzüge von Datenträgern zu nutzen, die zum Zweck des Datenschutzes verfügbar<br />

gemacht wurden, müssen Sie die FSDs auf Grundlage der Spezifikationen des<br />

Hardwareherstellers konfigurieren. Erst danach können Sie die FSDs im Betriebssystem<br />

laden oder dem Betriebssystem hinzufügen.<br />

Nachdem die FSDs zur Verwendung mit dem Betriebssystem bereit sind, müssen sie mit<br />

Hilfe der Gerätekonfiguration für Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgänge konfiguriert<br />

werden.<br />

Der folgende Abschnitt beschreibt, wie FSDs für Sicherungs- und<br />

Wiederherstellungsvorgänge konfiguriert werden.<br />

Konfigurieren von Dateisystemgeräten<br />

Der folgende Abschnitt beschreibt, wie Dateisystemgeräte für Sicherungs- und<br />

Wiederherstellungsvorgänge konfiguriert werden.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 31


Konfigurieren von Dateisystemgeräten<br />

Konfigurieren von Dateisystemgeräten<br />

1. Starten Sie die Gerätekonfiguration.<br />

2. Klicken Sie auf "Weiter".<br />

32 Kapitel 4: Dateisystemgeräte


Konfigurieren von Dateisystemgeräten<br />

3. Wählen Sie das Optionsfeld "Dateisystemgeräte" aus, und klicken Sie auf "Weiter".<br />

Wird der Bandprozess-Service gerade ausgeführt, werden Sie von der<br />

Gerätekonfiguration gefragt, ob dieser angehalten werden kann.<br />

Wenn Sie sicher sind, dass Sie aktuell keine Sicherungs- oder Wiederherstellungsjobs<br />

ausführen, klicken Sie auf "Ja", um den Bandprozess anzuhalten.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 33


Konfigurieren von Dateisystemgeräten<br />

Wenn der Bandprozess angehalten wurde, wird Ihnen unten ein Fenster angezeigt, in<br />

dem Sie Dateisystemgeräte konfigurieren können.<br />

4. Klicken Sie auf "Hinzufügen", um ein neues Dateisystemgerät zu konfigurieren.<br />

34 Kapitel 4: Dateisystemgeräte


Füllen Sie die folgenden Felder aus:<br />

Dateigerätename<br />

Beschreibung<br />

Speicherort<br />

Konfigurieren von Dateisystemgeräten<br />

Dies ist der Gerätename, der in der Benutzeroberfläche des Geräte-Managers<br />

erscheinen wird.<br />

Hinweis: Der Dateigerätename darf keine Leerzeichen enthalten.<br />

Eine Beschreibung des Dateisystemgeräts (jede von Ihnen gewünschte<br />

Beschreibung ist möglich).<br />

Klicken Sie auf den Pfeil (>), und legen Sie den Speicherort für das<br />

Dateisystemgerät fest.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 35


Konfigurieren von Dateisystemgeräten<br />

Legen Sie den Speicherort für das Dateisystemgerät fest.<br />

Sie können ein vorhandenes Verzeichnis auswählen oder ein neues erstellen, indem Sie<br />

das oben angezeigte Dialogfeld verwenden.<br />

Nachdem Sie den Speicherort für das Dateisystemgerät erstellt oder ausgewählt haben,<br />

klicken Sie auf "Auswählen", um fortzufahren.<br />

36 Kapitel 4: Dateisystemgeräte


Konfigurieren von entfernt liegenden Dateisystemgeräten<br />

5. Klicken Sie auf "Fertig stellen", oder fügen Sie weitere Dateisystemgeräte hinzu, je<br />

nach zu erstellendem Jobtyp. Es gibt unterschiedliche Anforderungen für GFS- bzw.<br />

Nicht-GFS-Jobs und Rotations- bzw. Nicht-Rotationsjobs. Weitere Informationen finden<br />

Sie im <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup für Windows – Administrator-Handbuch.<br />

Konfigurieren von entfernt liegenden Dateisystemgeräten<br />

Sie können entfernt liegenden Dateisystemgeräte hinzufügen, indem Sie einen UNC-Pfad<br />

als Speicherort verwenden, z. B. \\Computername\Freigabename<br />

Konfigurieren von entfernt liegenden Dateisystemgeräten<br />

1. Starten Sie die Gerätekonfiguration.<br />

2. Klicken Sie auf "Weiter".<br />

3. Wählen Sie das Optionsfeld "Dateisystemgeräte" aus, und klicken Sie auf "Weiter".<br />

Wird der Bandprozess-Service gerade ausgeführt, werden Sie von der<br />

Gerätekonfiguration gefragt, ob dieser angehalten werden kann.<br />

4. Wenn Sie sicher sind, dass Sie aktuell keine Sicherungs- oder Wiederherstellungsjobs<br />

ausführen, klicken Sie auf "Ja", um den Bandprozess anzuhalten.<br />

Wenn der Bandprozess angehalten wurde, wird Ihnen unten ein Fenster angezeigt, in<br />

dem Sie Dateisystemgeräte konfigurieren können.<br />

Bei dem Versuch, ein zugeordnetes Laufwerk mit der neuesten Version zu verwenden,<br />

wird dieses in einen UNC-Pfad umgewandelt.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 37


Konfigurieren von entfernt liegenden Dateisystemgeräten<br />

5. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Sicherheit", um die Benutzerinformationen festzulegen,<br />

mit denen eine Verbindung zur Remote-Freigabe hergestellt werden soll.<br />

Standardmäßig wird das BrightStor-Systemkonto verwendet. Wenn Sie ein anderes<br />

Konto wünschen, heben Sie die Markierung des Kontrollkästchens auf, und legen Sie<br />

andere Benutzerinformationen fest.<br />

6. Klicken Sie auf "OK", um die Details zu speichern und zu überprüfen. Sollten die Details<br />

nicht korrekt sein, erhalten Sie eine ähnliche Warnmeldung wie die unten angezeigte:<br />

38 Kapitel 4: Dateisystemgeräte


Konfigurieren von entfernt liegenden Dateisystemgeräten<br />

Werden die Benutzerangaben als korrekt akzeptiert, erscheint wieder das Fenster zur<br />

Konfiguration von Dateisystemgeräten.<br />

7. Klicken Sie auf "Fertig stellen", um die Konfiguration abzuschließen.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 39


Konfigurieren von entfernt liegenden Dateisystemgeräten<br />

Nachdem Sie nun die Konfiguration des Dateisystemgeräts abgeschlossen haben, können<br />

Sie den Bandprozess starten. Dazu starten Sie entweder BrightStor Manager und wählen<br />

die Option "Jobstatus", oder Sie starten den Bandprozess über die Optionen "Dienste" oder<br />

"Serververwaltung".<br />

Im Geräte-Manager wird Ihnen die neue Adapterkarte '<strong>CA</strong> FSAdapter' angezeigt. Darin<br />

finden Sie die von Ihnen neu erstellten Dateisystemgeräte. Vergleichen Sie auch die<br />

folgenden zwei markierten Darstellungen:<br />

40 Kapitel 4: Dateisystemgeräte


Vergrößerte Anzeige<br />

Konfigurieren von entfernt liegenden Dateisystemgeräten<br />

Eine neue Gerätegruppe sollte automatisch für die Dateisystemgeräte erstellt werden.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 41


Hinzufügen von mehreren Dateisystemgeräten zu einer gemeinsamen Gruppe<br />

Je mehr Dateisystemgeräte Sie erstellen, desto mehr Jobs können Sie gleichzeitig<br />

ausführen.<br />

Dateisystemgeräte werden genauso verwendet wie Bandlaufwerke. Wichtig: Der<br />

Speicherplatz auf Festplatten ist begrenzt; prüfen Sie daher immer, wie viel Speicherplatz<br />

noch zur Verfügung steht.<br />

Hinzufügen von mehreren Dateisystemgeräten zu einer<br />

gemeinsamen Gruppe<br />

Wenn Sie eine einzelne FSD erstellen, gehört diese zu einer eigenen Gerätegruppe. Möchten<br />

Sie mehrere FSDs unter einer gemeinsamen Gerätegruppe zusammenfügen, dann<br />

benennen Sie sie einfach mit einem gemeinsamen Namen unter "Dateigerätename" (das ist<br />

das erste Feld beim Definieren einer FSD).<br />

42 Kapitel 4: Dateisystemgeräte


Kapitel 5: Disk Staging in<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup für<br />

Windows<br />

Bandtechnologie ist wegen ihres günstigen Preis-Kapazitätsverhältnisses heutzutage für die<br />

meisten Sicherungsvorgänge die bevorzugte Methode. Der Datenabruf von Bändern kann<br />

jedoch zeitraubend sein.<br />

Auch konventionelle Festplatten können als Sicherungsquelle verwendet werden. Der größte<br />

Vorteil der Sicherung auf Festplatten ist die schnelle Datenwiederherstellung. Der Preis für<br />

Festplatten hat sich in den letzten Jahren drastisch reduziert, allerdings ist sie als<br />

Sekundärspeicher nach wie vor ungeeignet. <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> macht sich die preiswerte<br />

Speichermöglichkeit und den schnellen Datenabruf zunutze, indem es im Disk-Staging-<br />

Mechanismus beide Technologien kombiniert. Mit dem Staging-Verfahren werden die Daten<br />

für schnelle Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgänge auf der Festplatte erstellt. Später<br />

können sie auf Band archiviert werden, um den Speicherplatz auf der Festplatte wieder frei<br />

zu machen.<br />

Wenn sich die Daten nun auf den Dateisystemgeräten befinden, ergibt sich für viele<br />

Unternehmen die Notwendigkeit, diese Sicherungsdaten auf Banddatenträger zu migrieren,<br />

sei es zu Archivierungs- oder Nachhaltigkeitszwecken oder aus juristischen Gründen. Um<br />

dies zu erreichen, verwendet <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> die Funktion "Tapecopy".<br />

Da sich die Daten auf der Festplatte bereits in dem Format befinden, das <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> zum<br />

Schreiben auf Banddatenträgern verwendet, werden diese Daten mit Hilfe des Befehls<br />

"tapecopy" dorthin kopiert. Anschließend sind die Daten auf dem Band identisch mit denen,<br />

die sich auf der Festplatte befanden, einschließlich einer etwaigen Verschlüsselung.<br />

Anforderungen für Disk-Staging<br />

Um <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> für Disk-Staging zu konfigurieren, benötigen Sie folgende Hardware und<br />

Software:<br />

Software<br />

Hardware<br />

> BrightStor <strong>ARCserve</strong> Backup-Host-Server<br />

> BrightStor <strong>ARCserve</strong> Backup Tape Library Option (bei einer Bibliothek mit mehr<br />

als einem Laufwerk)<br />

> Bandlaufwerk und/oder Bandbibliothek<br />

> Festplattenspeicherung ausreichend für die benutzerdefinierte Anzahl an Tagen<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 43


Funktionsweise von Disk-Staging<br />

Funktionsweise von Disk-Staging<br />

Disk-Staging umfasst folgende zwei Schritte:<br />

> Das Erstellen von FSDs mit Hilfe der BrightStor-Gerätekonfiguration.<br />

Informationen zum Erstellen von FSDs finden Sie im Kapitel 4,<br />

"Dateisystemgeräte".<br />

> Konfigurieren von <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> für Disk-Staging<br />

Disk-Staging konfigurieren<br />

Nachdem Sie die Anforderungen geprüft und die FSDs erstellt haben, sind Sie nun in der<br />

Lage, <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> für Disk-Staging zu konfigurieren.<br />

Vorbereiten und Konfigurieren der Option "Disk to Disk to Tape" (D2D2T) in<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong><br />

1. Wählen im Sicherungs-Manager die Registerkarte "Staging".<br />

44 Kapitel 5: Disk Staging in <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup für Windows


2. Klicken Sie auf "Dateisystemgerätegruppen konfigurieren".<br />

Das Dialogfeld "Konfiguration von Dateisystemgerätegruppen" wird geöffnet.<br />

Disk-Staging konfigurieren<br />

3. Aktivieren Sie im Dialogfeld "Konfiguration von Dateisystemgerätegruppen" das<br />

Kontrollkästchen "Staging aktivieren", und wandeln Sie so jede gewünschte Gruppe in<br />

eine Staging-Gruppe um.<br />

Mit der Option "Staging aktivieren" werden alle weiteren Staging-Gruppen-Parameter<br />

aktiviert.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 45


Disk-Staging konfigurieren<br />

4. Die konfigurierte Staging-Gruppe ist auf der Registerkarte "Staging" sichtbar.<br />

Hinweis: Gruppen ohne Staging-Status sind auf der Registerkarte "Staging" nicht<br />

sichtbar.<br />

Wenn Staging aktiviert ist, können Sie für diesen Job die Anzahl der gleichzeitigen<br />

Streams wählen. Achten Sie auch darauf, dass die Schaltfläche "Richtlinie" jetzt<br />

aktiviert ist. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Richtlinie", um das Dialogfeld "Staging-<br />

Richtlinie" zu öffnen.<br />

46 Kapitel 5: Disk Staging in <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup für Windows


Disk-Staging konfigurieren<br />

5. Legen Sie im Dialogfeld "Staging-Richtlinien" auf der Registerkarte "Vollständige<br />

Sicherung" die Staging-Richtlinien fest, z. B., wann Sie Daten kopieren oder entfernen<br />

möchten und wann die SnapLock-Funktion aktiviert sein soll und wann nicht.<br />

6. Legen Sie auf der Registerkarte "Änderungs- oder Zuwachssicherung" die Staging-<br />

Richtlinien fest, z. B., wann Sie Daten kopieren oder entfernen möchten und wann die<br />

SnapLock-Funktion aktiviert sein soll und wann nicht.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 47


Disk-Staging konfigurieren<br />

7. Wählen Sie dann auf der Registerkarte "Verschiedenes" die erforderlichen Richtlinien<br />

aus.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> ist nun für Disk-Staging konfiguriert.<br />

48 Kapitel 5: Disk Staging in <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup für Windows


Kapitel 6: Datenträgerbestand<br />

und Bandrotation<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> bietet Datenträgeroptionen, um die Sicherungsdaten durch das Gruppieren in<br />

unterschiedliche Bestände zu verwalten. Diese Datenträgerbestände stellen eine Methode<br />

dar, Datenträger entsprechend ihrer Verwendung oder der Verwaltungserfordernisse zu<br />

gruppieren. Ein Band kann immer nur zu einem Datenträgerbestand gehören. Die<br />

Datenträgerbestände können für unterschiedliche Zwecke konfiguriert werden, indem ihre<br />

Attribute je nach Bedarf geändert werden.<br />

Datenträgerbestände<br />

Ein Datenträgerbestand ist eine Sammlung von Datenträgern (üblicherweise Bänder), die<br />

als Einheit verwaltet werden. Das Gruppieren von Datenträgern ermöglicht es<br />

Netzwerkadministratoren, in den Regalen eine große Menge an Datenträgern zu verwalten.<br />

Ein Datenträgerbestand wird weiter in einen Speichersatz und einen Arbeitssatz unterteilt.<br />

Der Speichersatz enthält Bänder, deren Informationen nicht überschrieben werden können.<br />

Hier können nur Jobs an Bänder angehängt werden. Damit ein Band für einen Vaulting-<br />

Vorgang in Frage kommt, muss es sich im Speichersatz des Datenträgerbestands befinden<br />

(wenn ein Datenträgerbestand als Kriterium für das Vaulting verwendet wird).<br />

Der Arbeitssatz enthält Bänder, deren Informationen überschrieben werden können. Diese<br />

Bänder werden vor der Benutzung neu formatiert. Bänder können je nach Bedarf dem<br />

Arbeits- oder dem Speichersatz eines Datenträgerbestands zugewiesen werden. Wenn die<br />

Sicherung auf ein Band aus dem Arbeitssatz eines Datenträgerbestands durchgeführt wird,<br />

dann wird dieses Band automatisch in dessen Speichersatz verschoben.<br />

Speichersätze<br />

Der Speichersatz des Datenträgerbestands ist ein Satz aus Datenträgern, der nicht<br />

überschrieben wird, bis die Verweilanforderungen des Datenträgerbestands erfüllt wurden.<br />

Sie können die Speichersatzinformationen für alle benutzerdefinierten Sicherungsjobs<br />

ändern, Datenträger vom Speichersatz in den Arbeitssatz verschieben oder Datenträger<br />

vom Speichersatz eines Datenträgerbestands in den Speichersatz eines anderen<br />

Datenträgerbestands verschieben.<br />

Sie definieren die Mindestanzahl der Datenträger, die in dem Speichersatz enthalten sein<br />

müssen, und die Verweildauer (in Tagen). Diese Einstellungen bestimmen, wie lange ein<br />

Datenträger aufbewahrt wird. Wenn diese Kriterien erfüllt sind, gibt <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> den<br />

ältesten Datenträger im Speichersatz wieder an den Arbeitssatz frei, wo er überschrieben<br />

wird.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 49


Arbeitssätze<br />

Die Verweildauer gibt an, wie viele Tage nach der letzten Verwendung ein Datenträger<br />

wieder in den Arbeitssatz überführt wird. Wenn Sie beispielsweise eine Verweildauer von 14<br />

Tagen angeben, bleibt ein Datenträger im Speichersatz, wenn er innerhalb dieses Zeitraums<br />

verwendet wurde. Wurde der Datenträger 14 Tage lang nicht verwendet, wird er in den<br />

Arbeitssatz verschoben.<br />

Es müssen mindestens so viele Datenträger im Speichersatz vorhanden sein, wie<br />

Datenträger zurückgehalten werden, bevor sie im Arbeitssatz wieder verwendet werden<br />

können. Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme gegen Datenverlust, falls über längere Zeiträume<br />

keine Sicherungen stattfinden.<br />

Hinweis: Sie erhalten einen Warnhinweis, wenn Sie versuchen, Datenträger in einem<br />

Speichersatz zu formatieren oder zu löschen.<br />

Arbeitssätze<br />

Der Arbeitssatz eines Datenträgerbestands ist ein Satz von Datenträgern, die aus dem<br />

Speichersatz verschoben und wieder verwendet werden, nachdem die Verweildauer<br />

abgelaufen ist. Die Datenträger aus dem Speichersatz, die wieder verwendet und<br />

überschrieben werden können, werden im Arbeitssatz platziert, nachdem sie das<br />

festgelegte Kriterium erfüllen (die Minimalanzahl der zu speichernden Datenträger und die<br />

Verweildauer). Die ältesten Datenträger, die am längsten ungenutzt geblieben sind, werden<br />

zuerst verwendet.<br />

Jedes Mal, wenn ein Datenträger im Arbeitssatz verwendet wird, wird der Datenträger vom<br />

Arbeitssatz in den Speichersatz verschoben. Sobald die angegebenen Verweildauerkriterien<br />

erfüllt werden, wird dieser Datenträger wieder dem Arbeitssatz zugeordnet. Wenn der<br />

Datenträger diese Kriterien erfüllt, fordert <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Sie zum Einlegen eines leeren<br />

Bandes auf oder akzeptiert Datenträger vom Arbeitssatz.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> führt zu Beginn eines Jobs eine Wartung des Datenträgerbestands aus.<br />

Datenträger im Speichersatz können erst dann in den Arbeitssatz verschoben werden, wenn<br />

zwei Kriterien erfüllt sind: Wenn Sie im linken Fensterbereich des Datenträgerbestands-<br />

Managers den Speichersatz eines Datenträgerbestands auswählen, werden im rechten<br />

Fensterbereich der Datenträgerbestandsname, der Satzname, der Eigentümername und das<br />

Erstellungsdatum des Arbeitssatzes angezeigt.<br />

50 Kapitel 6: Datenträgerbestand und Bandrotation


Datenträgerbestand-Attribute<br />

Datenträgerbestand-Attribute<br />

Die Attribute des Datenträgerbestands, die die Mitgliedschaft im Datenträgerbestand<br />

betreffen sind folgende:<br />

Mindestanzahl Speichersatzkopien<br />

Gibt die Mindestanzahl an Datenträgern an, die im Speichersatz des erstellten<br />

Datenträgerbestands vorhanden sein muss. Datenträger werden nur dann automatisch<br />

wieder zurück in den Arbeitssatz verschoben, wenn dieses Attribut weiterhin auf sie<br />

zutrifft.<br />

Verweildauer (Tage)<br />

Wenn ein Band zurück in den Arbeitssatz verschoben wird, kann es neu formatiert<br />

werden. Die Verweildauer (Tage) bezieht sich auf die Anzahl an Tagen, die die Bänder<br />

im Speichersatz verbleiben müssen, bevor sie automatisch wieder in den Arbeitssatz<br />

verschoben werden. Dieses Attribut kontrolliert effektiv die Dauer, die Bänder gegen<br />

eine Neuformatierung geschützt sind.<br />

Wenn ein Band in einen Vault verschoben wird und zum Arbeitssatz gehört, ist es<br />

trotzdem so lange vor einer Formatierung (und davor, angehängt zu werden)<br />

geschützt, bis es sich nicht mehr im Vault befindet.<br />

Arten von Datenträgerbeständen<br />

Es stehen drei Arten von Datenträgerbeständen für Rotationspläne zur Verfügung:<br />

■ GFS-Datenträgerbestände<br />

■ Rotations-Datenträgerbestände<br />

■ Benutzerdefinierte Datenträgerbestände<br />

GFS-Datenträgerbestände (Generationenprinzip)<br />

Der GFS (Grandfather-Father-Son)-Rotationsplan erstellt automatisch drei<br />

Datenträgerbestände — täglich, wöchentlich und monatlich — wenn Sie eine Sicherung<br />

planen. Diese Bestände werden entsprechend dem Datenträgerbestandspräfix benannt, das<br />

Sie in dem Dialogfeld "Ablaufplan" eingeben. Jeder Datenträgerbestand verfügt über einen<br />

eigenen Arbeits- und Speichersatz mit einer Standardverweildauer und einer Mindestanzahl<br />

von Datenträgern.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 51


Arten von Datenträgerbeständen<br />

Der GFS-Rotationsplan enthält folgende Komponenten:<br />

Großvater<br />

Vater<br />

Sohn<br />

Vollständige monatliche Sicherung<br />

Vollständige wöchentliche Sicherung<br />

Tägliche Sicherung<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> bietet verschiedene GFS-Konfigurationsoptionen, die Sie bei der Anpassung<br />

Ihres Rotationsplans unterstützen. Diese Optionen sind:<br />

■ Rotation<br />

■ Kalender<br />

■ Ausnahmen<br />

■ Datenträger<br />

Der GFS-Rotationsplan erstellt automatisch drei Datenträgerbestände:<br />

Täglicher Bestand:<br />

Enthält die täglichen Datenträger. Die Standardverweildauer beträgt sechs Tage, die<br />

Anzahl der Datenträger im Speichersatz beträgt einen Datenträger weniger als die<br />

Anzahl der täglichen Datenträger in der GFS-Rotation.<br />

Wöchentlicher Bestand:<br />

Enthält die wöchentlichen Datenträger. Die Standardverweildauer entspricht der<br />

siebenfachen Anzahl der Datenträger für Wochensicherungen minus eins [(Anzahl der<br />

Datenträger für Wochensicherungen * 7) - 1]. Die Anzahl der Datenträger beträgt<br />

einen Datenträger weniger als die Anzahl der wöchentlichen Datenträger im GFS-Setup.<br />

Monatlicher Bestand:<br />

Enthält die monatlichen Datenträger. Die Verweildauer entspricht der Anzahl der<br />

Datenträger für Monatssicherungen mal 29 minus fünf [(Anzahl der Datenträger für<br />

Monatssicherungen * 29) - 5]. Die Anzahl der Datenträger beträgt einen Datenträger<br />

weniger als die Anzahl der monatlichen Datenträger im GFS-Setup. Dieser wird<br />

automatisch erstellt, wenn ein GFS-Job übermittelt wird.<br />

52 Kapitel 6: Datenträgerbestand und Bandrotation


Arten von Datenträgerbeständen<br />

Für den standardmäßigen Ablauf eines GFS-Rotationsplans werden folgende 21 Bänder<br />

benötigt:<br />

■ 4 Bänder für die tägliche Sicherung<br />

■ 5 Bänder für die wöchentliche Sicherung<br />

■ 12 Bänder für die monatliche Sicherung<br />

Zur Berechnung der Mindestanzahl an Sicherungsbändern und der Verweildauer bei einem<br />

GFS-Job werden folgende Formeln verwendet:<br />

Beispiel:<br />

Wenn Sie einen GFS-Datenträgerbestand erstellen oder ändern, müssen Sie Folgendes<br />

beachten:<br />

■ Auf Grundlage der GFS-Benennungskonvention werden sich die Namen der GFS-Bänder<br />

ständig ändern.<br />

■ Das tägliche GFS-Protokoll kennzeichnet das für Ihre nächste Sicherung erforderliche<br />

Band.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 53


Arten von Datenträgerbeständen<br />

Benennen von GFS-Datenträgern<br />

Falls GFS-Datenträger während einer Sicherung ersetzt werden, trägt das Benennen der<br />

Datenträgern zur Fehlervermeidung bei. <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> formatiert GFS-Datenträger<br />

automatisch und benennt sie unter Verwendung einer standardmäßigen Namenskonvention.<br />

Sicherungstyp-Satzname-Wochentag-Datum<br />

Folgende Sicherungstypen sind möglich:<br />

F – Vollständige Sicherung<br />

I – Zuwachssicherung<br />

D – Änderungssicherung<br />

W – Wöchentlicher Sicherung<br />

M – Monatliche Sicherung<br />

Beispiel:<br />

F-LABS-FRI-10/05/07<br />

Dieser Datenträgername gibt an, dass für den Satznamen LABS am Freitag, den 5. Oktober<br />

2007 eine vollständige Sicherung (F) geplant ist.<br />

Rotations-Datenträgerbestände<br />

Sobald ein Rotationsjob abgesendet wird, wird automatisch ein Datenträgerbestand erstellt.<br />

54 Kapitel 6: Datenträgerbestand und Bandrotation


Datenträgerbestands-Manager<br />

Wenn Sie mit Rotations-Datenträgerbeständen arbeiten, müssen Sie Folgendes beachten:<br />

■ Ein Rotationsjob bezieht sich auf eine einwöchige Sicherungsrotation.<br />

■ Wird ein neuer Rotationsjob ausgeführt, müssen Sie zunächst verwendete Bänder in<br />

den Rotations-Datenträgerbestand übertragen oder Sie mit leeren Bändern ohne<br />

Seriennummern starten.<br />

Benutzerdefinierte Datenträgerbestände<br />

Mit <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> können Sie einen Datenträgerbestand erstellen, den Sie dann in einem<br />

Rotationsjob verwenden können.<br />

Datenträgerbestands-Manager<br />

Mit der Datenträgerbestands-Verwaltung können Sie Datenträgerbestände erstellen und<br />

verwalten. Der Datenträgerbestands-Manager hilft Ihnen bei den folgenden Aufgaben:<br />

■ Neuen Datenträgerbestand erstellen: Wenn Sie Datenträger einem<br />

Datenträgerbestand zuweisen möchten, müssen Sie den Datenträgerbestand zunächst<br />

erstellen. Ein Datenträgerbestandsname kann aus bis zu 16 Großbuchstaben bestehen.<br />

■ Vorhandenen Datenträgerbestand löschen: Wenn Sie einen Datenträgerbestand<br />

löschen möchten, müssen Sie den Datenträger zuerst einem anderen<br />

Datenträgerbestand zuweisen.<br />

■ Datenträger in einem Bestand verschieben: Sie können Datenträger von einem<br />

Satz in einen anderen verschieben. Sie können Datenträger auch von einem Arbeitssatz<br />

in den Speichersatz und umgekehrt verschieben, indem Sie die Optionen "Datenträger<br />

zuweisen" und "Datenträger entfernen" verwenden.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 55


Datenträgerbestands-Manager<br />

■ Standortverwaltung durchführen: Sie können Informationen zu einem neuen<br />

Standort eingeben, Informationen zu bestehenden Standorten ändern oder Standorten<br />

Datenträger zuweisen.<br />

■ Datenträger einem Datenträgerbestand zuweisen: Entweder Sie weisen mit Hilfe<br />

des Datenträgerbestands-Managers vorhandene Datenträger dem Speicher- oder dem<br />

Arbeitssatz eines vorhandenen Datenträgerbestandes zu, oder Sie weisen Datenträger<br />

während des Formatierungsprozesses mithilfe des Geräte-Managers einem<br />

Datenträgerbestand zu.<br />

■ Datenträger aus dem Datenträgerbestand entfernen: Sie können Datenträger aus<br />

einem Datenträgerbestand entfernen.<br />

Hinweis: Die WORM (Write Once Read Many)-Datenträger unterstützen<br />

Datenträgerbestandsvorgänge, Sicherungsjobs mit der Option "Überschreiben",<br />

Sicherungsjobs mit Datenträgerbeständen, wie z. B. GFS-Rotationsjobs sowie<br />

Bandlöschungsvorgänge nicht. Diese Operationen werden in Aktualisierungen mit<br />

WORM-Unterstützung entweder blockiert oder deaktiviert.<br />

■ Anzeigen der Datenträgerbestands- und GFS-Rotationsprofilberichte<br />

■ Neukonfigurieren von Datenträgerbestandseigenschaften<br />

■ Sie können zu allen Datenträgern in einem Datenträgerbestand die folgenden<br />

Eigenschaften anzeigen lassen:<br />

> Datenträgername, Seriennummer und Zufalls-ID<br />

> Name des Datenträgerbestands, zu dem der Datenträger gehört<br />

> Austauschdatum des Datenträgers<br />

> Datum, an dem der Datenträger erstmalig formatiert wurde<br />

> Datum, an dem der Datenträger zuletzt formatiert wurde<br />

> Sendedatum des Datenträgers<br />

> Zeitpunkt des letzten Lesens<br />

Beim Formatieren der Datenträger mit dem Geräte-Manager definieren Sie bestimmte<br />

Informationen für Datenträgerbestände, die dem Datenträger zugeordnet werden. Sie<br />

können beim Formatieren von Datenträgern folgende Datenträgerbestandsinformationen<br />

definieren:<br />

■ Name des neuen Datenträgers: Falls der Datenträger im Speichergerät einen<br />

Namen hat, wird dieser angezeigt. Wenn der Datenträger leer ist, können Sie einen<br />

Datenträgernamen vergeben. Wenn der Datenträger leer ist, jedoch über eine<br />

Seriennummer verfügt, kann er jedem vorhandenen Datenträgerbestand zugewiesen<br />

werden.<br />

56 Kapitel 6: Datenträgerbestand und Bandrotation


Beispiel<br />

■ Austauschdatum: Sie können für den zu formatierenden Datenträger ein<br />

Austauschdatum festlegen. Am Tag des Austauschdatums werden Sie von <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong><br />

daran erinnert, dass der Datenträger ausgetauscht werden muss.<br />

■ Datenträgerbestand: Sie können einen vorhandenen Datenträgerbestand auswählen,<br />

der zuvor mit dem Datenträgerbestands-Manager erstellt wurde.<br />

■ Seriennummer: Die Seriennummer ist die aktuelle Seriennummer, das Barcode-<br />

Etikett oder die nächste verfügbare Seriennummer (abhängig von zuvor definierten<br />

Regeln).<br />

Beispiel<br />

Jetzt soll anhand eines Beispiels gezeigt werden, wie Sie mit dem Geräte-Manager einen<br />

Datenträger formatieren können: Weisen Sie den Datenträger mit Hilfe des<br />

Datenträgerbestands-Managers einem Datenträgerbestand zu. Der Datenträger wird in den<br />

Speichersatz verschoben.<br />

1. Das Band wird zuerst in ein Laufwerk geladen, das von einem <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Bandserver<br />

gewartet wird. Das Band wird vom Geräte-Manager formatiert. Zu diesem Zeitpunkt<br />

gehört das Band noch keinem bestimmten Datenträgerbestand an.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 57


Beispiel<br />

2. Klicken Sie im Datenträgerbestands-Manager auf "Datenträger zuweisen", damit sich<br />

das entsprechende Fenster öffnet.<br />

In diesem Fenster können Sie nicht zugewiesene Bänder ausgewählten<br />

Datenträgerbeständen hinzufügen. Nachdem ein Band einem Datenträgerbestand<br />

hinzugefügt wurde, wird es automatisch dem Arbeitssatz dieses Bestandes zugewiesen.<br />

Damit kann es neu formatiert und für Sicherungen in diesem Datenträgerbestand<br />

verwendet werden.<br />

3. Sie können ein Band jederzeit manuell zwischen Arbeits- und Speichersatz verschieben,<br />

indem Sie auf "Verschieben" klicken. Dann müssen Sie die Felder im Fenster<br />

"Verschieben" ausfüllen.<br />

58 Kapitel 6: Datenträgerbestand und Bandrotation


Beispiel<br />

Nach der erfolgreichen Sicherung auf ein Band im Arbeitssatz wird dieses automatisch in<br />

den Speichersatz verschoben. Wurde das Band in den Speichersatz verschoben, verbleibt es<br />

dort so lange, bis es sich dazu eignet, wieder in den Arbeitssatz zurückverschoben zu<br />

werden. Um wieder in den Arbeitssatz zurückverschoben werden zu können, muss die<br />

Verweildauer des Bandes im Speichersatz höher sein als die Verweildauer-Werte des<br />

Datenträgerbestandes (in Tagen). Darüber hinaus muss die Mindestanzahl für<br />

Speichersatzkopien eingehalten werden. Bei der Sicherung in den Datenträgerbestand oder<br />

bei Ausführung des Befehls "ca_dbmgr -mediapool applyRetention" werden Bänder auf<br />

automatisches Verschieben in den Arbeitssatz überprüft. Wenn eine Sicherung in einen<br />

Datenträgerbestand ausgeführt wird, wird nur dieser Datenträgerbestand auf in den<br />

Arbeitssatz verschobene Bänder überprüft. Mit dem Befehl "ca_dbmgr" werden jedoch alle<br />

Datenträgerbestände im System überprüft.<br />

Um für einen Datenträgerbestand die Verweildauer oder die Mindestanzahl für<br />

Speichersatzkopien zu ändern, klicken Sie in der Benutzeroberfläche des<br />

Datenträgerbestands-Managers auf "Ändern", und ändern Sie im Fenster<br />

"Datenträgerbestand ändern" die Felder wie erforderlich.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 59


Kapitel 7: Lagerung<br />

Lagerung ist ein Mechanismus, bei dem Bänder mit gesicherten Daten aus der<br />

Bandbibliothek heraus verschoben und an einem sicheren Ort aufbewahrt werden. Dieser<br />

Ort kann entweder lokal im Datenzentrum oder an einem Remote-Standort sein. Der<br />

Auslagerungsort kann sich auch bei einem anderen Hersteller befinden. Folgende Gründe<br />

bewegen Administratoren i. d. R. dazu, Vaulting-Vorgänge durchzuführen:<br />

■ Bänder mit wichtigen Sicherungsdaten sollen vor Katastrophen geschützt werden, die<br />

den Unternehmensstandort teilweise oder ganz zerstören könnten (wie z. B. Erdbeben<br />

oder Feuer).<br />

■ Sicherungsdaten sollen für einen bestimmten Zeitraum nicht den Verweildauer-Kriterien<br />

unterliegen und daher für diese Zeit nicht in der Bandbibliothek verbleiben, sondern<br />

ausgelagert werden.<br />

■ Bestimmte Daten müssen aus Gründen behördlicher Anordnungen oder anderer<br />

Richtlinien über lange Zeiträume aufbewahrt werden.<br />

Möglicherweise empfiehlt es sich auch, Bänder mit Sicherungsdaten für einige Wochen<br />

außerhalb einer Bibliothek an einem lokalen Standort zu behalten, um damit sofort alle<br />

notwendigen Wiederherstellungsanforderungen durchzuführen, und sie dann an einen<br />

Remote-Standort weiter zu versenden. Dort können sie dann über mehrere Monate oder<br />

Jahre verwahrt werden. Unter Umständen ist es sinnvoll, Bänder von einem Remote-<br />

Standort zum nächsten zu versenden.<br />

Auf Grundlage der aufgeführten Kriterien sollte ein <strong>Datenträgerverwaltung</strong>ssystem in der<br />

Lage sein, folgende Fragen nachverfolgen zu können:<br />

■ Welche Daten befinden sich auf welchem Band?<br />

■ Welches Band wurde an welchen Standort versandt und für wie lange?<br />

■ Wie kann ein Band zur Erfüllung bestimmter Wiederherstellungsanforderungen wieder<br />

zum Hauptstandort zurückgebracht werden?<br />

■ Wie kann die Rotation der Bänder zwischen unterschiedlichen Standorten und zurück<br />

zur Bibliothek ausgelöst werden?<br />

■ Wie und welche Datenträger werden zum Verschieben an einen Auslagerungsstandort<br />

ausgewählt, ohne die Verweildaueranforderung zu verletzen?<br />

Moderne Bänder werden mit Hilfe der Barcode-Nummern (auch Seriennummern genannt)<br />

verfolgt. Damit kann der Speicherort eines bestimmen Bandes mit einer bestimmten<br />

Seriennummer einfacher ausfindig gemacht werden.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 61


Terminologie<br />

All dies und mehr wird bei <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> durch die Schnittstelle "Administrator der<br />

<strong>Datenträgerverwaltung</strong>" erreicht. Zum selben Zweck steht außerdem eine<br />

Befehlszeilenschnittstelle (ca_mmo) zur Verfügung.<br />

In den nachfolgenden Abschnitten wird erörtert, wie die oben aufgeführten Anforderungen<br />

erfüllt werden können.<br />

Hinweis: Um all die Funktionen der <strong>Datenträgerverwaltung</strong>soption (MMO) nutzen zu<br />

können, muss Enterprise Option installiert sein.<br />

Terminologie<br />

Der folgende Abschnitt erläutert die Begriffe, die das <strong>Datenträgerverwaltung</strong>ssystem in<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> verwendet.<br />

Hinweis: Möglicherweise gibt es geringfügige Unterschiede in der Funktionalität bei<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> für UNIX gegenüber <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> für Windows, aber die Konzepte und<br />

grundlegenden Funktionen sind dieselben.<br />

■ Vault: Ein von Ihnen definierter, identifizierbarer Speicherbereich oder Standort.<br />

■ Slot: In einem Slot wird ein Band gespeichert. Wenn ein Band in einen Vault<br />

verschoben wird, dann wird in dem Vault ein virtueller Slot zugewiesen. Standardmäßig<br />

erstellt <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> einen Vault mit 32000 Slots. Das ist die maximale Anzahl an<br />

Bändern, die sich an einem Speicherort befinden kann. Um mehr Bänder an diesem<br />

Speicherort aufzubewahren, müssen Sie bei der Erstellung des Vaults eine höhere<br />

Slotanzahl festlegen.<br />

■ Ablaufplan: Richtlinie, die die Kriterien zur Bandauswahl für die Lagerung enthält. Sie<br />

beinhaltet Informationen, wie diese Bänder durch unterschiedliche Vaults<br />

(Speicherorte) rotieren und ggf. wann sie wieder in die Bibliothek zurückgebracht<br />

werden müssen.<br />

■ Rotation: Eine Unterrichtlinie (Teil des Ablaufplans), die bestimmt, wann Band-<br />

Volumes aus einem bestimmten Vault heraus verschoben werden müssen.<br />

■ Anhaltetage: Geben an, wie viele Tage nach dem Datum des letzten Schreibvorgangs<br />

die Bänder in dieser Rotation verbleiben sollen. Achten Sie darauf, dass dies auf<br />

Grundlage des Datums des letzten Schreibvorgangs geschieht und nicht auf Basis des<br />

logischen Eintrittsdatums in den Vault.<br />

■ Beibehalten für Zyklen: Anzahl der Vault-Zyklen, die die Bänder in dieser Rotation<br />

verbleiben.<br />

■ Seit der ersten Formatierung verstrichene Tage: Die Anzahl der verstrichenen<br />

Tage, seit die Bänder in dieser Rotation sind und erstmals formatiert wurden.<br />

■ Datum: Die Band-Volumes bleiben bis zu dem angegebenen Datum in der Rotation.<br />

62 Kapitel 7: Lagerung


Anwendungsbeispiel<br />

■ Austauschdatum von Bändern: Band-Volumes verbleiben bis zum Austauschdatum<br />

des Bandes in dieser Rotation.<br />

■ Permanent: Band-Volumes verbleiben dauerhaft in dieser Rotation.<br />

■ Vault-Kriteriendeskriptor (VCD): Eine Unterrichtlinie (Teil des Ablaufplans), die die<br />

Kriterien festlegt, nach denen ein bestimmtes Band zum Verschieben aus der<br />

Bandbibliothek in den Vault ausgewählt wird. Dies kann ein Datenträgerbestandsname<br />

sein (der alle Bänder im Speichersatz eines Datenträgerbestands umfasst), irgendein<br />

anderes Band, das einen bestimmten Dateinamen enthält oder ein Band, das während<br />

der Ausführung des Zyklus durch den Benutzer zugewiesen wurde (mit Hilfe des mmo-<br />

Befehlsleistenhilfsprogramms).<br />

■ Vault-Zyklus: Definiert den eigentlichen Transport von Bändern. Sie müssen einen<br />

Ablaufplan erstellen, der den Vault-Kriteriendeskriptor und die mit ihm verknüpften<br />

Rotationen enthält. Wird ein Vault-Zyklus ausgeführt, dann geht <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> die<br />

Richtlinien durch und aktualisiert seine Datenbankeinträge entsprechend. Dann werden<br />

Berichte generiert, die Sie beim manuellen Verschieben von Bändern innerhalb der<br />

Bandbibliothek und in verschiedene Vaults unterstützen.<br />

■ Berichte: Jedes Mal, wenn Sie einen Vault-Zyklus oder einen geschätzten Vault-Zyklus<br />

ausführen, generiert <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> verschiedene Berichte, bevor ein weiterer Vault-<br />

Zyklus initiiert werden kann. Vault-Auswahlbericht: Enthält eine Liste von Band-<br />

Volumes, die anhand des VCD in den Vault verschoben werden können. Der<br />

"Versandbericht" und der "Empfangsbericht" enthalten zuverlässige Aufzeichnungen zu<br />

den Ergebnissen des Vault-Zyklus und dem aktuellen Standort Ihrer Bänder. Ein<br />

Bestandsaufnahmebericht, der jederzeit generiert werden kann, steht ebenfalls zur<br />

Verfügung.<br />

Anwendungsbeispiel<br />

Der folgende Abschnitt erläutert, wie mit einem "Anwendungsfall" gearbeitet wird. Stellen<br />

Sie sich folgendes Szenario vor: Sie sind ein Administrator, der einen wöchentlichen,<br />

vollständigen Sicherungsjob einrichtet und Bandsicherungen in einen Datenträgerbestand<br />

mit dem Namen MYDEPT_POOL generiert (dieser soll für eine bestimmte Abteilung<br />

gruppierte Bandsicherungen enthalten). Sobald die Sicherung abgeschlossen ist, sollen die<br />

Bänder aus der Bibliothek heraus und zunächst für vier Wochen lokal in einen Vault in New<br />

York verschoben werden, um anschließend für 12 weitere Monate an einem Remote-<br />

Standort in Los Angeles gelagert zu werden. Nach dieser Zeit müssen die Bänder wieder in<br />

die Bibliothek zurückkehren.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 63


Anwendungsbeispiel<br />

Dieser Vorgang schließt folgende Aktionen mit ein:<br />

■ Erstellung eines Datenträgerbestandes mit dem Namen MYDEPT_POOL sowie die<br />

Erstellung eines vollständigen Sicherungsjobs, der wöchentlich ausgeführt wird, um die<br />

Daten auf allen Computern in einer bestimmten Abteilung zu schützen.<br />

■ Erstellung zweier Vaults für die zwei verschiedenen Standorte, in denen die<br />

Bänder aufbewahrt werden sollen. Es müssen zwei Vaults mit den Namen New York<br />

und Los Angeles erstellt werden. Die Maximalanzahl der Slots sollte bei 32.000 bleiben,<br />

da innerhalb eines Jahres sicherlich nicht mehr Bänder erstellt und aufbewahrt werden.<br />

■ Erstellen von Ablaufplänen Erstellen Sie Richtlinien und Unterrichtlinien, die Kriterien<br />

zur Auswahl der Bänder festlegen, sowie Rotationsrichtlinen, nach denen die Bänder<br />

durch die Bibliothek und in die Vaults in New York und in Los Angeles rotieren. In<br />

diesem Schritt erstellen Sie einen Ablaufplan und benennen ihn mit<br />

MYDEPT_Tapes_LifeCycle.<br />

■ Erstellen eines Vault-Kriteriendeskriptors. Führen Sie obige Richtlinien fort und<br />

erstellen Sie einen VCD. Legen Sie den Datenträgerbestandsnamen MYDEPT_POOL als<br />

Auswahlkriterium fest. Damit kommen bei jedem Vault-Zyklus alle im Speichersatz des<br />

Bestandes MYDEPT_POOL vorhandenen Bänder für eine Lagerung in Frage.<br />

■ Erstellen von Rotationen Erstellen Sie eine Rotation mit dem Namen NYRotation,<br />

indem Sie die Verweildauer-Anhaltetage auf 28 (4 Wochen) festlegen. Erstellen Sie<br />

dann eine Rotation mit dem Namen LARotation, indem Sie die Verweildauer-<br />

Anhaltetage auf 365 (ein Jahr) festlegen.<br />

■ Periodisches Ausführen eines Vault-Zyklus. Nun, da zusammen mit dem<br />

verknüpften VCD und den Rotationen ein Ablaufplan erstellt ist, führen Sie den Vault-<br />

Zyklus aus, um Berichte zu den Bandverschiebungen zu generieren. Ein Vault-Zyklus<br />

findet normalerweise im gleichen Rhythmus statt wie der Sicherungszyklus. In diesem<br />

Beispiel bedeutet das, dass der Vault-Zyklus, ebenso wie der Zyklus des<br />

Sicherungsjobs, wöchentlich ausgeführt werden muss. Der Vault-Zyklus kann im<br />

Simulationsmodus ausgeführt werden, um zu prüfen, welche Bänder und Speicherorte<br />

betroffen sind.<br />

Sie können den Zyklus im MMO-Administrator ausführen, oder Sie initialisieren ihn mit<br />

Hilfe des Befehls "ca_mmo -init". Dadurch werden Berichte für die Bänder generiert, die<br />

in der Bandbibliothek und in die Vaults in New York and Los Angeles verschoben<br />

werden sollen. Der Befehl "ca_mmo -export" kann verwendet werden, um die Bänder<br />

aus der Bibliothek heraus und in die Export-Slots hinein zu verschieben, aber zum<br />

automatischen Export müssen ausreichend Slots vorhanden sein. In diesem Beispiel<br />

exportieren wir die Bänder manuell aus der Bibliothek, und zwar auf Basis des<br />

Versandberichts.<br />

64 Kapitel 7: Lagerung


Anwendungsbeispiel<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> speichert Informationen zu Vaults, Ablaufplänen, VCDs und Rotationen intern<br />

in seiner eigenen MMO-Datenbank. Achten Sie darauf, dass diese Datenbank regelmäßig<br />

gesichert wird. Eine beschädigte MMO-Datenbank kann zu falschen Informationen über die<br />

Standorte von Bändern und zu deren Verweildauer in den verschiedenen Vaults führen.<br />

Wenn Sie als Administrator des obigen Szenarios beispielsweise im ersten Jahr ein Band<br />

aus Los Angeles holen möchten, um eine Wiederherstellung durchzuführen, dann müssen<br />

Sie zuerst in der MMP-Verwaltung mit Hilfe der Funktion "Datenträger finden" den Standort<br />

des Datenträgers ausfindig machen. Die Suche kann entweder anhand des Bandnamens<br />

oder der Seriennummer (Barcode) durchgeführt werden. Nachdem das Band gefunden und<br />

von seinem Auslagerungsort zurückgebracht wurde, können Sie ein temporäres Einchecken<br />

durchführen.<br />

Wichtig! Alle Bänder, die sich im Vault befinden, haben den Status "Ausgecheckt". Die<br />

Option "Temporäres Einchecken" muss verwendet werden, um Bänder nachverfolgen zu<br />

können, wenn sie vorübergehend für einen Wiederherstellungsjob verwendet werden. Wenn<br />

Sie die Wiederherstellung abschließen und den nächsten Vault-Zyklus ausführen, wird der<br />

Versandbericht generiert, um das Band zurück an seinen ursprünglichen Vault-Standort zu<br />

verschieben und den Status auf "Ausgecheckt" zu ändern. Auf diese Weise behält das Band<br />

seine Verweildauer bei, wenn es zurück in seinen ursprünglichen Slot des ausgelagerten<br />

Vaults geht, und es ist, als hätte die vorübergehende Verschiebung nicht stattgefunden.<br />

Wenn Sie die Option "Temporäres Einchecken" nicht verwenden und mit einem Band aus<br />

seinem ausgelagerten Vault Wiederherstellungen durchführen, dann kann es zu Standort-<br />

und Statusdiskrepanzen in der MMO-Datenbank kommen, wenn Sie es anschließend wieder<br />

zurückbringen.<br />

Soll ein Band mitten in seinem Rotationszyklus wieder dauerhaft in die Bibliothek<br />

zurückgebracht werden, ist dies möglich, indem im MMO-Manager die Funktion "Manuelles<br />

Einchecken" verwendet wird.<br />

Soll ein Band dauerhaft wieder von seinem Auslagerungsort zurückgebracht und<br />

ausgetauscht werden, ist dies möglich, indem die Funktion "Manuelles Einchecken und<br />

Austauschen" im MMO-Manager verwendet wird.<br />

Die Befehle, mit denen der Vault-Zyklus initialisiert und die Bänder exportiert werden,<br />

können mit dem Jobplanungs-Assistenten in <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup für Windows automatisch<br />

als Batch-Jobs geplant werden. Werden Bänder an Auslagerungsstandorte versandt, besteht<br />

immer das Risiko, dass diese mit dem Ziel gestohlen werden, Zugang zu vertraulichen<br />

Geschäftsinformationen zu bekommen. Es wird daher empfohlen, die<br />

Verschlüsselungsfunktion von <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> für auszulagernde Bänder zu verwenden.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 65


Bandkopie mit <strong>Datenträgerverwaltung</strong><br />

Bandkopie mit <strong>Datenträgerverwaltung</strong><br />

Eine der hilfreichsten Funktionen der <strong>Datenträgerverwaltung</strong> ist die Möglichkeit, diese mit<br />

dem Hilfsprogramm "Tapecopy" zu kombinieren. Damit können Sie Bänder kopieren und die<br />

Kopien an andere Standorte versenden.<br />

Es gibt zwei Arten von Tapecopy:<br />

■ Exaktes Tapecopy: Kopiert das Band exakt.<br />

■ Tapecopy-Konsolidierung: Konsolidiert all die Sitzungen, die zuvor auf einem Band<br />

auf Grundlage unterschiedlicher Anfragekriterien gesichert wurden. Sie können z. B.<br />

alle in den letzten 24 Stunden gesicherten Sitzungen auf einem Band konsolidieren.<br />

Diese Sitzungen können von unterschiedlichen Bändern abgerufen werden. Der<br />

Vorgang kann sich, wenn erforderlich, auf mehrere Zieldatenträger erstrecken.<br />

Wie werden im <strong>Datenträgerverwaltung</strong>s-Manager Bandkopien zur<br />

Lagerung verschoben?<br />

Tapecopy ist ein Befehlszeilenhilfsprogramm, das mit verschiedenen Schaltern konfiguriert<br />

wird. Geben Sie auf die Eingabeaufforderung im <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Stammverzeichnis<br />

"tapecopy" ein. Damit öffnet sich eine HTML-Seite, die die Befehlsverwendung darstellt<br />

und einige Beispiele bietet.<br />

Unser Beispiel ist für eine Vaulting-Umgebung spezifisch.<br />

tapecopy -d GROUP0 -m VAULT_DAILY -qPastTime 2 -qMediaPool G1*_DLY -g -v<br />

DAILY -k<br />

Dieser Befehl kopiert alle Sitzungen der letzten zwei Tage (-qPastTime 2) aus allen<br />

Datenträgerbeständen, die mit G1*_DLY (-qMediaPool G1*_DLY) übereinstimmen, in die<br />

Gerätegruppe GROUP0 (-d GROUP0). Er weist das Tapecopy-Band dem Datenträgerbestand<br />

VAULT_DAILY (-m VAULT_DAILY) zu. Außerdem startet er beim Tapecopy-Band (-g) einen<br />

Einfügejob. Das ist ein normaler Tapecopy-Konsolidierungsjob.<br />

Beachten Sie Folgendes, wenn Sie ein Tapecopy-Band in einen Vault verschieben:<br />

■ Das Tapecopy-Band wird in den Vault verschoben (-k) und dem Vault mit dem Namen<br />

DAILY (-v DAILY) zugewiesen.<br />

■ Achten Sie darauf, dass Sie zum Versenden der Bänder an die MM-Verwaltung die<br />

Schalter -k und -v verwenden. Wenn der Vault-Zyklus startet, wird das Band angezeigt.<br />

Um Tapecopy-Bänder in einen Vault zu verschieben, müssen die Vault-Kriterien im VCD<br />

mit der Option “Zugewiesen durch Benutzer” aktiviert sein.<br />

66 Kapitel 7: Lagerung


Lagerungsvorgänge in UNIX<br />

■ Ähnlich wie beim Automatisieren des Vault-Zyklus können Sie auch den Tapecopy-<br />

Befehl als Batch-Datei speichern und den Job mit Hilfe des Jobplanungs-Assistenten<br />

planen. Hierbei ist das Timing sehr wichtig. Achten Sie unbedingt darauf, dass beim<br />

Start von "Tapecopy" keine Sicherungsjobs ausgeführt werden. Anderenfalls kann es zu<br />

Unregelmäßigkeiten kommen. Sie können den Vault-Zyklus planen, nachdem Tapecopy<br />

beendet ist.<br />

Hinweis: Die kopierten Sitzungen werden in der Datenbank mit "Repliziert" markiert,<br />

so dass die nachfolgenden Tapecopy-Jobs diese Sitzungen nicht erneut kopieren. Um<br />

die replizierten Sitzungen zu kopieren, verwenden Sie den Schalter -qIgnoreRep im<br />

Befehl "Tapecopy".<br />

Lagerungsvorgänge in UNIX<br />

Der folgende Abschnitt erläutert die Funktionsweise von Lagerungsvorgängen in einer<br />

UNIX-Umgebung.<br />

Erstellen eines MMO-Vaults<br />

MMO-Vault-Objekte müssen zunächst erstellt werden, bevor Rotationspläne mit diesen<br />

Vaults als Referenz eingestellt werden können. Dazu müssen Sie zuerst die<br />

Benutzeroberfläche der <strong>Datenträgerverwaltung</strong> öffnen.<br />

So erstellen Sie einen MMO-Vault:<br />

1. Klicken Sie in der <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Benutzeroberfläche auf "Administrator der<br />

<strong>Datenträgerverwaltung</strong>".<br />

Die Benutzeroberfläche der <strong>Datenträgerverwaltung</strong> öffnet sich.<br />

2. Blenden Sie "<strong>Datenträgerverwaltung</strong>" ein, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf<br />

"Vault", und wählen Sie dann die Option "Erstellen" aus.<br />

Das Fenster "Vault erstellen" wird geöffnet.<br />

3. Füllen Sie auch die übrigen Felder im Fenster aus, und klicken Sie auf "OK".<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 67


Lagerungsvorgänge in UNIX<br />

Dadurch wird ein Vault-Objekt erstellt, das von den Vaulting-Ablaufplänen verwendet<br />

werden kann.<br />

Erstellen von Ablaufplänen<br />

So erstellen Sie einen Ablaufplan:<br />

1. Öffnen Sie die Benutzeroberfläche der <strong>Datenträgerverwaltung</strong>.<br />

Die Benutzeroberfläche der <strong>Datenträgerverwaltung</strong> öffnet sich.<br />

2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf "Ablaufplan", und wählen Sie die Option<br />

"Erstellen" aus.<br />

Das Fenster "Ablaufplan erstellen" wird geöffnet.<br />

3. Geben Sie den Ablaufplannamen ein, und klicken Sie auf "OK".<br />

Der Ablaufplan wird erstellt.<br />

68 Kapitel 7: Lagerung


Erstellen eines "Vault Criteria Descriptors"<br />

So erstellen Sie einen Vault-Kriteriendeskriptor (VCD):<br />

1. Öffnen Sie die Benutzeroberfläche der <strong>Datenträgerverwaltung</strong>.<br />

Lagerungsvorgänge in UNIX<br />

2. Blenden Sie "Ablaufplan" ein, und öffnen Sie ein bestimmtes Ablaufplanelement.<br />

3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Vault-Kriteriendeskriptor, und klicken Sie<br />

dann auf "Erstellen".<br />

Das Fenster "VCD erstellen" wird geöffnet.<br />

4. Wählen Sie den Datenträgerbestand, den Sie mit diesem Ablaufplan verknüpfen<br />

möchten, und klicken Sie auf "OK".<br />

Erstellen von Rotationsplänen<br />

So erstellen Sie einen Rotationsplan:<br />

1. Öffnen Sie die Benutzeroberfläche der <strong>Datenträgerverwaltung</strong>.<br />

2. Blenden Sie "Ablaufplan" ein, und öffnen Sie ein bestimmtes Ablaufplanelement.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 69


Lagerungsvorgänge in UNIX<br />

3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf "Rotation", und klicken Sie dann auf<br />

"Erstellen".<br />

Das Fenster "Rotation erstellen" wird geöffnet.<br />

4. Wählen Sie den Vault aus, auf den sich dieses neue Rotationselement beziehen soll,<br />

sowie die Verweildauer (in Tagen), die die Bänder in diesem Vault verbleiben sollen.<br />

Wiederholen Sie diesen Schritt für jeden Vault, in den im Verlauf dieses Ablaufplans ein<br />

Band verschoben werden soll.<br />

Abschließen des MMO-Ablaufplans<br />

Der MMO-Setup ist nun für die festgelegten Vaulting-Anforderungen abgeschlossen. Wird<br />

ein Vault-Zyklus ausgeführt, dann wird jedes Band in den Speichersätzen eines<br />

Datenträgerbestandes, das von den VCDs dieses Ablaufplans referenziert ist, für das<br />

Vaulting markiert. Bänder, die bereits in den Vault verschoben wurden, werden daraufhin<br />

überprüft, ob sie noch in einen anderen Vault oder wieder zurückverschoben werden<br />

müssen.<br />

70 Kapitel 7: Lagerung


Lagerungsvorgänge in Windows<br />

Lagerungsvorgänge in Windows<br />

Im folgenden Abschnitt wird die Funktionsweise von Vaulting in einer Windows-Umgebung<br />

erläutert.<br />

Administrator der <strong>Datenträgerverwaltung</strong> (MMO)<br />

Die Komponente, die Sie zum Konfigurieren und Verwalten des Vaults verwenden, ist in<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> der Administrator der <strong>Datenträgerverwaltung</strong>. Sie ist bereits im Basisprodukt<br />

installiert. Sie können wie folgt darauf zugreifen:<br />

Start, Programme, Computer Associates, BrightStor, <strong>ARCserve</strong> Backup,<br />

Media Management Administrator<br />

Oder über:<br />

BrightStor <strong>ARCserve</strong> Backup Manager, Manager, MM-Verwaltung<br />

Blenden Sie den BrightStor AB Media Server im rechten Fensterbereich ein, nachdem Sie<br />

den Administrator der <strong>Datenträgerverwaltung</strong> geöffnet haben. Doppelklicken Sie auf den<br />

nächsten Serverknoten. Möglicherweise werden Sie aufgefordert, das caroot-Kennwort<br />

einzugeben. Achten Sie darauf, dass der Datenbankprozess ausgeführt wird. Ist dies nicht<br />

der Fall, werden Sie erneut aufgefordert, das caroot-Kennwort einzugeben. Weitere<br />

Informationen finden Sie im <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> Backup Administrator-Handbuch.<br />

Erstellen eines MMO-Vaults<br />

Wenn Sie einen Vault einrichten möchten, müssen Sie ihn zunächst erstellen.<br />

So erstellen Sie einen MMO-Vault:<br />

1. Öffnen Sie die Benutzeroberfläche der <strong>Datenträgerverwaltung</strong>.<br />

2. Klicken Sie dann mit der rechten Maustaste auf "Vault", und klicken Sie dann auf<br />

"Erstellen".<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 71


Lagerungsvorgänge in Windows<br />

3. Geben Sie den Vaultnamen in das Dialogfeld ein, und klicken Sie auf "Hinzufügen".<br />

4. Schließen Sie das Dialogfeld.<br />

Erstellen von Ablaufplänen<br />

Als nächstes müssen Sie für den Vault einen Ablaufplan erstellen.<br />

So erstellen Sie einen Ablaufplan:<br />

1. Öffnen Sie die Benutzeroberfläche der <strong>Datenträgerverwaltung</strong>.<br />

2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf "Ablaufplan", und klicken Sie dann auf<br />

"Erstellen".<br />

72 Kapitel 7: Lagerung


Lagerungsvorgänge in Windows<br />

3. Geben Sie den Namen des Ablaufplans in das Dialogfeld ein, und klicken Sie auf<br />

"Hinzufügen".<br />

4. Schließen Sie anschließend das Dialogfeld.<br />

5. Doppelklicken Sie auf den eben erstellen Ablaufplan. Es werden Ihnen jetzt zwei<br />

Elemente im Ablaufplanknoten angezeigt: Vault-Kriteriendeskriptor (VCD) und Rotation.<br />

Erstellen eines "Vault Criteria Descriptors"<br />

So erstellen Sie einen Vault-Kriteriendeskriptor (VCD):<br />

1. Öffnen Sie die Benutzeroberfläche der <strong>Datenträgerverwaltung</strong>.<br />

2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf "Vault-Kriteriendeskriptor", und klicken Sie<br />

dann auf "Erstellen".<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 73


Lagerungsvorgänge in Windows<br />

3. Das Dialogfeld "Vault-Kriteriendeskriptor erstellen" wird angezeigt.<br />

4. Wählen Sie die erforderlichen Kriterien über die drei Optionsfelder<br />

"Datenträgerbestandsname", "Dateiname" und "Zugewiesen durch Benutzer" aus.<br />

5. Klicken Sie auf "Hinzufügen". Sie können mehrere Kriterien hinzufügen.<br />

6. Wenn Sie fertig sind, klicken Sie auf "Abbrechen".<br />

Erstellen von Rotationen<br />

So erstellen Sie eine Rotation:<br />

1. Öffnen Sie die Benutzeroberfläche der <strong>Datenträgerverwaltung</strong>.<br />

74 Kapitel 7: Lagerung


Lagerungsvorgänge in Windows<br />

2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf "Rotation", und klicken Sie dann auf<br />

"Erstellen".<br />

Das Dialogfeld "Rotation erstellen" wird angezeigt.<br />

3. Wählen Sie im Dialogfeld mit Hilfe des Bildlauffelds den Vault, für den die Rotation<br />

gelten soll. Wählen Sie danach die Verweildauermethoden.<br />

Hinweis: Wenn Sie mehrere Werte eingeben, gelten alle Verweildauermethoden.<br />

Diejenige Methode, die auf die erste Bedingung trifft, wird die gültige<br />

Verweildauermethode. Wenn Sie beispielsweise 30 Haltetage und 2 Tage "Beibehalten<br />

für Zyklen" eingerichtet haben und einen täglichen Vault-Zyklus durchführen, werden<br />

die Bänder am dritten Tag wiederverwendet, weil dann zwei Durchläufe abgeschlossen<br />

sind.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 75


Lagerungsvorgänge in Windows<br />

Starten des Lagerungsvorgangs<br />

Sie haben nun alle Vaults und ihren Ablaufplan eingerichtet und können fortfahren.<br />

Um einen Vaulting-Prozess zu beginnen, müssen Sie einen Vault-Zyklus starten.<br />

Hinweis: Sie können auch einen Vault-Zyklus starten, indem Sie die Befehlszeile<br />

"ca_mmo.exe" starten.<br />

Der meistverwandte Befehl ist "ca_mmo -start -export", mit dem alle Vaulting-Bänder in<br />

den Import- oder Exportbehälter in der Bibliothek exportiert werden.<br />

Um den Vaultzyklus zu automatisieren und zu planen, können Sie den Befehl in einer<br />

Batch-Datei speichern und ihn durch den Jobplanungs-Assistenten versenden. Wenn Sie<br />

eine Batch-Datei über den Jobplanungs-Assistenten versendet haben, erscheint diese in der<br />

Jobwarteschlange als generischer Job. Legen Sie den Start des Vault-Zyklus auf den<br />

Morgen, an dem Sie die Bänder tatsächlich abtransportieren wollen.<br />

76 Kapitel 7: Lagerung


Berichte der <strong>Datenträgerverwaltung</strong><br />

Lagerungsvorgänge in Windows<br />

Der Administrator der <strong>Datenträgerverwaltung</strong> generiert sieben Berichte. Diese Berichte<br />

werden beim Start eines Vault-Zyklus generiert.<br />

Vault-Auswahlbericht<br />

Enthält eine Liste der Band-Volumes, die über den Vault-Kriteriendeskriptor zum<br />

Verschieben in die Vaults ausgewählt werden können.<br />

Versandbericht<br />

Enthält eine Liste der Band-Volumes, die aus bestimmten Vaults entnommen werden<br />

sollen. Sie gibt Aufschluss darüber, welche Bänder ihre Verweildauer überschritten und<br />

zur Wiederverwendung zurück in die Bibliothek versandt werden sollten.<br />

Versandinhaltsbericht<br />

Enthält eine Liste der Band-Volumes und Sitzungen pro Band-Volume, die aus<br />

bestimmten Vaults entnommen werden sollen.<br />

Empfangsbericht<br />

Enthält eine Liste der Band-Volumes, die in bestimmten Vaults abgelegt werden sollen.<br />

Sie gibt Aufschluss darüber, welche Bänder in Kürze in den Vault verschoben werden<br />

sollen.<br />

Empfangsinhaltsbericht<br />

Enthält eine Liste der Band-Volumes und Sitzungen pro Band-Volume, die in<br />

bestimmten Vaults abgelegt werden sollen.<br />

Der Bestandsaufnahmebericht, Nach Vault<br />

Listet Band-Volumes gruppiert nach den Vaults auf, in denen sie sich gerade befinden.<br />

Der Bestandsaufnahmebericht, Nach Datenträger<br />

Listet Band-Volumes nach Vault gruppiert auf, wobei der Datenträgername jeweils am<br />

Anfang aufgeführt wird.<br />

Zum Lesen oder Ausdrucken der Berichte klicken Sie auf den Berichtstyp im linken<br />

Fensterbereich. Im oberen rechten Fensterbereich wird eine nach Datum sortierte<br />

Berichtsliste angezeigt. Wird ein Bericht mit einem bestimmten Datum ausgewählt, dann<br />

werden die Berichtsdetails im unteren, rechten Fensterbereich angezeigt. Zum Ausdrucken<br />

der Berichte wählen Sie "Konfiguration" und dann "Drucken" aus.<br />

Diese Berichte werden als Textdateien in \log<br />

gespeichert.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 77


Häufig gestellte Fragen<br />

Häufig gestellte Fragen<br />

Dieser Abschnitt geht auf einige häufig gestellte Fragen ein.<br />

Wo finde ich das MMO-Protokoll?<br />

Das MMO-Protokoll (mmo.log), finden Sie unter \log.<br />

Wo finde ich das Protokoll für Tapecopy?<br />

Das Tapecopy-Protokoll( tpcopyXXXX.log) finden Sie unter \log.<br />

Ich kann in der MM-Verwaltung nicht auf meinen Server zugreifen. Ich werde<br />

immer wieder zur Eingabe des caroot-Kennworts aufgefordert.<br />

Überprüfen Sie den Datenbankprozess. Er muss zum Anmelden in der MM-Verwaltung<br />

ausgeführt werden.<br />

Wie führe ich mit einer leeren MM-Datenbank einen kompletten Neustart durch?<br />

So starten Sie mit einer leeren <strong>Datenträgerverwaltung</strong>s-Datenbank neu:<br />

1. Checken Sie die Bänder manuell ein. Klicken Sie mit der rechten Maustaste für<br />

jeden Vault im oberen, linken Fensterbereich auf ein Band, und wählen Sie<br />

"Manuelles Einchecken" aus.<br />

2. Nachdem Sie alle Bänder manuell eingecheckt haben, starten Sie einen Vault-<br />

Zyklus, um die Bandeinträge zu löschen.<br />

3. Wählen Sie "Vault-Zyklus" und dann "Starten".<br />

4. Löschen Sie alle MMO-Berichte im Verzeichnis "/log". Die Protokolle sind:<br />

MMO_*.log<br />

Shipping*.log<br />

Receiving*.log<br />

5. Wählen Sie die Option "Konfiguration" aus, um im Administrator der<br />

<strong>Datenträgerverwaltung</strong> die MM-Datenbank zu initialisieren . Schließen Sie dazu<br />

alle anderen <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-Anwendungen.<br />

78 Kapitel 7: Lagerung


Wie kann ich ein Band manuell der MM-Datenbank zuweisen?<br />

Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Band der <strong>Datenträgerverwaltung</strong>sdatenbank<br />

zuzuweisen:<br />

> Mit drei Bandeigenschaften (Bandname, Band-ID und Bandnummer)<br />

Beispiel:<br />

Häufig gestellte Fragen<br />

ca_mmo.exe -assign -tapename -tapeid -seqnum<br />

-vaultname <br />

> Mit der Bandseriennummer<br />

Beispiel:<br />

ca_mmo.exe -assign -serialnum -vaultname <br />

Führen Sie einen der oben genannten Befehle in einer Befehlszeile des BrightStor AB-<br />

Stammverzeichnisses aus.<br />

Hinweis: Um noch andere Verwendungsmöglichkeiten des Befehls "ca_mmo.exe"<br />

angezeigt zu bekommen, geben Sie einfach ca_mmo.exe in der Eingabeaufforderung<br />

ein.<br />

Warum ist die Leistung von Tapecopy in einer NAS-Umgebung so schwach?<br />

Tapecopy wird in einer NAS-Umgebung (d. h., wenn eine Bandbibliothek mit einem<br />

NAS-Gerät angeschlossen ist) nicht unterstützt.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 79


Anhang A: Bandgeräte<br />

Gerätetreiber, die Pass-Through-Befehle bearbeiten können, dürften für <strong>ARCserve</strong> kein<br />

Problem darstellen.<br />

Wenn Storport-Treiber verwendet werden sollen (vor fünf Jahren Microsoft-Standard),<br />

sollten diese möglichst von Microsoft zertifiziert sein.<br />

Hinweis: Hersteller sind zwar berechtigt, entsprechend der Microsoft-Spezifikationen ihre<br />

eigenen Storport-Treiber zu schreiben, aber sie erhalten für diese Treiber möglicherweise<br />

keine Microsoft-Zertifizierung. Wenn der Treiber den Zertifizierungsprozess von Microsoft<br />

nicht durchlaufen hat, kann er bei den Pass-Through-Befehlen Probleme verursachen.<br />

Unternehmensinterne Tests haben ergeben, dass die direkte Kommunikation mit dem SCSI-<br />

Miniport effizienter ist als das Kommunizieren über den Storport-Treiber.<br />

Verursacht ein nicht zertifizierter Storport-Treiber Kommunikationsprobleme zwischen<br />

<strong>ARCserve</strong> und der Bandbibliothek, dann muss der Administrator entweder den Treiber<br />

deaktivieren oder, wenn dieser für eine reibungslose Serverfunktionalität erforderlich ist<br />

(z. B. bei der Disk_Array-Kommunikation), einen anderen SCSI-Controller verwenden, der<br />

nur für die Bandlaufwerkskommunikation bestimmt ist.<br />

Bandtechnologien<br />

Dieser Abschnitt erläutert drei der bekanntesten Bandformate. Spezifikationen finden Sie im<br />

Abschnitt "Leistung von Banddatenträgern", oder durchsuchen Sie die Websites der<br />

Hersteller.<br />

Advanced Intelligent Tape (AIT)<br />

AIT verfügt über zwei Besonderheiten, durch die es sich von anderen Lösungen<br />

unterscheidet: ein kleiner Formfaktor (3,5”) sowie die Unterstützung eines<br />

Komprimierungsverhältnisses von 2,6:1. AIT verwendet für die Aufnahme das Material<br />

Advanced Metal Evaporated (AME). Nach Herstellerinformationen kann dieses Material den<br />

Kontaminierungsaufbau verzögern.<br />

Gegenwärtige Generationen:<br />

■ AIT- 5 (Ursprüngliche Technologie)<br />

■ SAIT-1 (Neue Technologie)<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 81


Bandtechnologien<br />

Funktionen:<br />

■ Laufwerke sind mit älteren AIT-Datenträgern rückwärtskompatibel<br />

■ Selbstreinigungsmechanismus<br />

■ Memory-In-Cassette (MIC) zur Steigerung der Datenzugriffsgeschwindigkeit<br />

Digital Linear Tape (DLT)<br />

Die DLT-Bandfamilie verwendet eine 0,5-Zoll breite Metallpartikel-Kassette. Die Technologie<br />

hat auch die Fehlererkennung und -behebung bei der Mehrspur-Redundanz verbessert. Ein<br />

feiner Bandpfad und zusätzliche Mechanismen in den Laufwerken minimieren die Abnutzung<br />

und optimieren den Kopf-Band-Kontakt.<br />

Alle DLT-Systeme sind rückwärtskompatibel. Das erleichtert die Aktualisierung auf neuere<br />

Generationen dieser Technologie.<br />

Gegenwärtige Generationen:<br />

■ SDLT 600A* (Neue Technologie)<br />

■ DLT-S4A* (Ursprüngliche Technologie)<br />

■ DLT-V4* (Value Line)<br />

Funktionen:<br />

■ Metallpartikel-Band von 0,5 Zoll Breite, das für seine Langlebigkeit bekannt ist<br />

■ Adaptive Zwischenspeicher-Pufferung und Mehrspur-Redundanz<br />

■ Advanced Binder System ermöglicht mehr als 1.000.000 Banddurchläufe<br />

Linear Tape-Open (LTO)<br />

LTO-Technologie wurde gemeinschaftlich von HP, IBM und Seagate entwickelt. Seitdem die<br />

LTO-Technologie ein "offenes Format" ist, können Kunden wählen, wo sie ihre Laufwerke<br />

und Bänder kaufen möchten. Diese Technolgie beinhaltet auch die Kompatibilität zwischen<br />

Hardware und Datenträgern verschiedener Hersteller.<br />

Ursprünglich gab es den LTO-Accelis-Bandtyp, der über zwei Spulen verfügte und für seine<br />

Schnelligkeit bekannt war. Allerdings war das einspulige Ultrium-Band bald das<br />

verbreitetere und wurde für diese Technologie zum Standard.<br />

82 Anhang A: Bandgeräte


Technologien von Bandbibliotheken<br />

Das aktuelle Modell von LTO ist LTO-4, und es sind noch mindestens zwei weitere<br />

Generationen dieser Technologie geplant.<br />

Aktuelle Generation:<br />

■ LTO-4<br />

Funktionen:<br />

■ Unterstützt bis zu 1.000.000 Durchläufe<br />

■ Die mittlere Zeit zwischen Ausfällen kann bis zu 250.000 Stunden betragen<br />

■ Von zahlreiche Datenträger- und Hardware-Herstellern unterstützt<br />

Technologien von Bandbibliotheken<br />

Die Bandbibliothkstechnologie hat einen wichtigen Aspekt der Sicherung automatisiert: das<br />

Verschieben der Bänder. Für mittlere und große Unternehmen ist es von besonderer<br />

Wichtigkeit, große Datenmengen in möglichst kurzen Zeiträumen sichern zu können.<br />

Bibliotheken können effiziente Sicherungen und Wiederherstellungen aufgrund folgender<br />

Eigenschaften vereinfachen:<br />

■ SAN-Unterstützung, um Zugriff von mehreren Servern zu ermöglichen<br />

■ Unterstützung für das Lesen von und das Schreiben auf mehreren Laufwerken<br />

gleichzeitig<br />

■ Automatische Funktionen, die das Verschieben der Bänder zwischen mehreren<br />

Laufwerken übernehmen<br />

■ Bestandteil vieler Bibliotheken ist die Barcode-Technologie, mit der Seriennummern für<br />

Bänder automatisch generiert und Bänder in der <strong>CA</strong> ARC-Datenbank einfach<br />

nachverfolgt werden können.<br />

■ Externe Slots ermöglichen Speicheradministratoren das Einlegen und Entfernen von<br />

Bändern, wenn zu es zu Vaulting-Zwecken erforderlich ist.<br />

Ein großer Vorteil von Bibliotheken ist, dass sie den Bedürfnissen und Zielen Ihres<br />

Unternehmens genau angepasst werden können. Je nach Hersteller können Sie die<br />

Gesamtspeicherkapazitäten erweitern, indem Sie mehr Laufwerke und Slots hinzufügen<br />

oder sogar mehrere Bibliotheken miteinander verknüpfen.<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 83


Gemeinsame Nutzung von Datenträgern<br />

Gemeinsame Nutzung von Datenträgern<br />

Datenträgerfreigabe ermöglicht die gemeinsame Nutzung einer Bibliothek für Hosts von<br />

UNIX und Windows. Diese Funktionalität ist üblicherweise implementiert, um<br />

Datenbewegungen über das SAN zu gewährleisten. In den meisten Fällen wird sie in einer<br />

Bibliothekstyp-Konfiguration verwendet. Die Bibliothek wird normalerweise virtualisiert und<br />

aufgeteilt. Eine 750-Slot-Bibliothek kann z. B. so aufgeteilt werden, dass eine Anzahl x an<br />

Slots einer Anzahl x an Laufwerken zugewiesen wird. Diese Laufwerke werden dann darauf<br />

beschränkt und einer Anzahl x an Servern zugeordnet.<br />

In <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> müsste dann auf jedem Server, der Zugang zur Bandbibliothek haben soll,<br />

die SAN Option installiert werden. Die SAN Option verhält sich zwischen all den Servern in<br />

ihrem Wettstreit um diese Ressourcen wie ein strenger Verkehrspolizist. Ein weiterer Vorteil<br />

der SAN Option ist, dass sie die Datenbewegung zwischen dem Sicherungsserver und dem<br />

Archivierungsgerät außerhalb des LAN zulässt.<br />

Wenn die SAN Option konfiguriert wird, muss der UNIX <strong>ARCserve</strong>-Server für das SAN der<br />

Primärserver sein. Der Windows-Primärserver müsste dann als einer der verteilten Server<br />

des UNIX-Primärserver zugewiesen sein. Weil die <strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> SAN Option die gesamte<br />

Kommunikation zwischen dem UNIX-Primärserver und allen weiteren Servern übernimmt,<br />

sollte kein anderer Windows-Server als verteilter Server für den UNIX-Primärserver<br />

zugewiesen werden.<br />

84 Anhang A: Bandgeräte


Anhang B: Funktionsweise von<br />

RAID<br />

RAID (Redundant Array of Independent Disks) ist eine Kategorie von Festplattenlaufwerken,<br />

die aus Gründen der Fehlertoleranz und der höheren Leistung mindestens zwei Laufwerke in<br />

Kombination verwendet. RAID-Festplattenlaufwerke werden häufig auf Servern benutzt, auf<br />

PCs sind sie hingegen eher unüblich.<br />

Die unterschiedlichen RAID-Ebenen sind folgende:<br />

RAID-Ebene 0<br />

Keine Festplattenüberprüfung, keine Parität, Block-Striping in einer Gruppe von<br />

Festplatten<br />

RAID-Ebene 0/1<br />

Gespiegelte Platten mit Block-Striping Wird auch als RAID 10 bezeichnet<br />

RAID-Ebene 1<br />

Gespiegelte Festplatten<br />

RAID-Ebene 2<br />

Gespiegelte Festplatten durch Hamming-Code<br />

RAID-Ebene 3<br />

Einzelne Festplattenüberprüfung durch Parität; Byte-Striping<br />

RAID-Ebene 4<br />

Einzelne Festplattenüberprüfung durch Parität; Block-Striping<br />

RAID-Ebene 5<br />

Pariät und Daten-Striping über alle Festplatten; Block-Striping<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 85


Index<br />

A<br />

Terminologie • 14<br />

Vorgänge • 20<br />

Datenträgerbestand • 49<br />

Attribute • 51<br />

Ablaufplan • 62, 68, 72<br />

Typen • 51<br />

Administrator der <strong>Datenträgerverwaltung</strong> Datenträgerbestands-Manager • 55<br />

Berichte • 77<br />

Datenträgerbestands-Typen • 51<br />

Advanced Intelligent Tape (AIT) • 9, 81<br />

Benutzerdefiniert • 55<br />

Anhaltetage • 62<br />

GFS • 51<br />

Arbeitssatz • 50<br />

Rotation • 54<br />

Digital Linear Tape (DLT) • 9, 82<br />

Digitaler Datenspeicher (DDS) • 9<br />

B Disk-Staging • 43<br />

In Betrieb • 44<br />

Band • 9<br />

Konfigurieren • 44<br />

Bibliotheken • 11<br />

Voraussetzungen • 43<br />

Datenträger • 9<br />

Datenträgerleistung • 20<br />

Laufwerke • 9<br />

E<br />

Technologie • 9<br />

Bandbibliothek • 11, 83<br />

Bänder<br />

Übersicht • 7, 8<br />

Verwendung • 19<br />

Bandgeräte • 81<br />

Bandlaufwerke • 9<br />

Helical Scan • 9<br />

Linear • 9<br />

Typen • 9<br />

C<br />

Entfernt liegende Dateisystemgeräte • 37<br />

H<br />

Häufig gestellte Fragen • 78<br />

Helical Scan-Laufwerke • 9<br />

AIT • 9<br />

DDS • 9<br />

Travan • 9<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong> • 16<br />

Administrator der<br />

Linear Tape Open (LTO) • 9, 82<br />

<strong>Datenträgerverwaltung</strong> • 61, 62, 66 Lineare Bandlaufwerke • 9<br />

Agent • 18<br />

DLT • 9, 82<br />

Architektur • 16<br />

LTO • 9, 82<br />

Befehlszeilenschnittstelle • 18<br />

Liste zertifizierter Geräte • 29<br />

Sicherungs-Manager • 17<br />

Sicherungsserver • 18<br />

CDL • 29<br />

R<br />

CLI • 18<br />

RAID • 85<br />

Rotation • 62<br />

D<br />

Dateisystemgeräte • 31<br />

In Betrieb • 31<br />

Konfigurieren • 31 Sicherungshilfsprogramme • 15<br />

Konfigurieren einer<br />

Slot • 62<br />

Gerätegruppe • 42<br />

Speichersatz • 49<br />

Datenträger • 9 Storport-Treiber • 81<br />

Bestände • 49<br />

Freigeben • 84<br />

Kapazität • 19<br />

T<br />

Magazine • 27, 28<br />

Technologie • 14 tapecopy • 43<br />

L<br />

S<br />

<strong>CA</strong> <strong>ARCserve</strong>-<strong>Datenträgerverwaltung</strong> 87


<strong>Datenträgerverwaltung</strong> • 66<br />

Vaulting • 66<br />

Travan • 9<br />

V<br />

Vaulting<br />

Beispiel • 63<br />

Berichte • 62<br />

UNIX • 67<br />

Windows • 71<br />

Zyklus • 62<br />

Vault-Kriteriendeskriptor • 62, 69<br />

Vault-Zyklus • 62<br />

Virtuelle Bandbibliotheken • 12<br />

Vorteile • 12<br />

88 Index

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