Das Genfer System kurzgefasst
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DIE WELT BRAUCHT<br />
PIONIERE<br />
Aufgrund der wachsenden Mobilität<br />
werden wir mehr und mehr<br />
zwischen unseren Bürgerpflichten,<br />
den Karriereanforderungen und<br />
unserem Privatleben hin- und hergerissen.<br />
Ob Krankenschwestern,<br />
Ärzte, Anwälte, Reiseleiter oder<br />
Bankangestellte, ein mehrjähriger<br />
Auslandsaufenthalt wird für jede<br />
berufliche Laufbahn notwendig. Wir<br />
alle unterhalten Beziehungen und<br />
sozialen Netzwerke, die sich nicht<br />
an den Landesgrenzen halten, und<br />
da wir immer öfter reisen, sind wir an Abstimmungstagen oft<br />
nicht zu Hause.<br />
Ich überzeugt, dass etwas unternommen werden muss und<br />
kann, damit wir unsere beruflichen und privaten Rollen wieder<br />
vereinen können. Genf, eine wichtige Drehscheibe für<br />
viele Hightech-Unternehmen und Forschungszentren, hat<br />
deshalb beschlossen, seinen Bürgern das Vote électronique<br />
zu ermöglichen. Diese Art der Stimmabgabe ist seit 2003<br />
Wirklichkeit.<br />
Vielen erscheint das Vote électronique immer noch unvereinbar<br />
mit den Anforderungen einer Volksabstimmung: zu<br />
riskant, angesichts des gegenwärtigen Stands der Technik,<br />
zu anfällig für Insider-Betrug und nicht transparent genug –<br />
die Gegenargumente sind offensichtlich zahllos. Sollten wir<br />
uns deshalb hinsetzen und zusehen, wie der Zug ohne uns<br />
abfährt?<br />
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In Genf glauben wir, dass innovative Lösungen nur gefunden<br />
werden können, wenn wir diese entwickeln und testen. Zwar<br />
brauchen wir Kritiker und Skeptiker, aber eben auch Pioniere,<br />
die Risiken eingehen, um technische und soziale Durchbrüche<br />
zu erzielen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Genfer</strong> Vote électronique <strong>System</strong> ist eine Mischung aus<br />
detaillierten Verfahren, gehärteter Hardware und zumeist<br />
Open-Source-Software, dazu kommt eine gute Dosis gesunder<br />
Menschenverstand, der in einem genau definierten<br />
gesetzlichen Rahmen operiert.<br />
Im Verlauf Ihrer Lektüre werden Sie erkennen, dass das Vote<br />
électronique in Genf stark kontextbedingt ist – das sollte<br />
auch so sein. Der institutionelle und gesetzliche Rahmen,<br />
die politischen Traditionen und die politischen Rechte der<br />
Bürger sind von Land zu Land verschieden. Dennoch hat der<br />
Kanton Genf mit anderen politischen Einheiten eine erfolgreiche<br />
Partnerschaft geschlossen und somit beweist, dass es<br />
möglich ist, eine technische Grundlage zu entwickeln, die an<br />
verschiedene Situationen angepasst werden kann.<br />
<strong>Das</strong> <strong>System</strong> ist geistiges Eigentum des Kantons Genf und<br />
dieser ist gerne bereit, anderen öffentlichen Stellen bei der<br />
Einführung dieses <strong>System</strong>s zu helfen. Auf der Webseite<br />
www.ge.ch/evoting finden Sie weitere Informationen zum<br />
<strong>Genfer</strong> <strong>System</strong> und bei Fragen können Sie uns kontaktieren.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Anja WYDEN GUELPA<br />
<strong>Genfer</strong> Staatsschreiberin<br />
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