Impulse für die Kulturarbeit mit Älteren - Kulturgeragogik
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Einführung<br />
Das Alter(n) hat sich stark gewandelt. Viele<br />
Menschen sind bis ins hohe Alter geistig<br />
und körperlich fit und möchten aktiv an der<br />
Gesellschaft partizipieren. Gerade <strong>die</strong> Auseinandersetzung<br />
<strong>mit</strong> Kunst und Kultur beinhaltet<br />
vielfältige Entwicklungspotenziale <strong>für</strong> den<br />
Einzelnen. Sie fördert nicht nur den kreativen<br />
Selbstausdruck, sondern schafft Anlässe<br />
<strong>für</strong> soziale Teilhabe, <strong>für</strong> Lebenslanges Lernen<br />
und ver<strong>mit</strong>telt <strong>für</strong> das Alter wichtige Schlüsselkompetenzen.<br />
Künstlerische Aktivität kann<br />
so<strong>mit</strong> bei der Alltagsbewältigung helfen und<br />
trägt zu mehr Lebensqualität und Zufriedenheit<br />
bei.<br />
Die neue Disziplin „<strong>Kulturgeragogik</strong>“, <strong>die</strong><br />
Erkenntnisse der Gerontologie und Geragogik<br />
<strong>mit</strong> kulturpädagogischen Methoden<br />
kombiniert, berücksichtigt <strong>die</strong> spezifischen<br />
Erfordernisse <strong>für</strong> <strong>die</strong> künstlerisch-kulturelle<br />
Arbeit <strong>mit</strong> älteren Menschen. Seit Mai 2011<br />
bietet <strong>die</strong> Fachhochschule (FH) Münster<br />
in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem Remscheider<br />
Institut <strong>für</strong> Bildung und Kultur (IBK) eine<br />
Fortbildung unter <strong>die</strong>sem Namen <strong>für</strong> Fachkräfte<br />
aus der Sozial- und <strong>Kulturarbeit</strong><br />
an, <strong>die</strong> vom Ministerium <strong>für</strong> Gesundheit,<br />
Emanzipation, Pflege und Alter des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen (MGEPA NRW) gefördert<br />
wird.<br />
Auf dem „Ersten Fachtag <strong>Kulturgeragogik</strong>“<br />
am 11. Oktober 2011 in der Akademie<br />
Franz Hitze Haus in Münster diskutierten<br />
über 140 Fachkräfte der Sozialen Arbeit,<br />
Altenhilfe und Pflege, Kulturpädagoginnen<br />
und -pädagogen sowie Künstlerinnen und<br />
Künstler, wie <strong>die</strong> Bedürfnisse Älterer in <strong>die</strong><br />
Entwicklung qualitativ hochwertiger und<br />
zeitgemäßer kulturpädagogischer Angebote<br />
in Alten- und Pflegeheimen, Alten- und<br />
Kultureinrichtungen aufgegriffen werden<br />
können.<br />
Wie solche Angebote in der Praxis aussehen<br />
können, zeigte der Chor 60+ der<br />
Westfälischen Schule <strong>für</strong> Musik <strong>mit</strong> afrikanischen<br />
Rhythmen, Gesang und Percussion<br />
zum Auftakt des Fachtags. Mit Grußworten<br />
von Staatsekretärin Marlis Bredehorst vom<br />
MGEPA NRW, <strong>die</strong> besonders <strong>die</strong> Bedeutung<br />
einer wohnortnahen Versorgung –<br />
auch <strong>mit</strong> kulturellen Angeboten – <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Lebensqualität im Alter hervorhob, und<br />
Prof. Richard Korff, Vizepräsident der FH<br />
Münster, wurde der Tag eingeleitet.<br />
Prof. Hans Hermann Wickel nahm eine<br />
Standortbestimmung der <strong>Kulturgeragogik</strong><br />
vor. In seinem Beitrag stellte er den Hintergrund<br />
und <strong>die</strong> Entstehung der Disziplin dar.<br />
Er zeigte auf, welche Entwicklungsbedarfe<br />
bestehen, um flächendeckende, barriere-