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ab-nr-1990-06-21 - Schweizer Parlament

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Evénements survenus au DFJP 1<strong>21</strong>8 N <strong>21</strong> juin <strong>1990</strong><br />

rasch und rudimentär vollzogen worden ist, dafür h<strong>ab</strong>e ich Verständnis.<br />

Deshalb sind Sie wahrscheinlich in eine sehr unglückliche<br />

Lage geraten. Aber es betrifft auch frühere Amtswechsel<br />

und nicht nur Ihren Amtsantritt. Darum ist es ein generelles<br />

Problem, das sich hier stellt.<br />

Ich bitte Sie sehr, Herr Bundespräsident, zusammen mit der<br />

Gesamtbehörde ein Verfahren einzuleiten, das diese Kontinuität<br />

in der Führung der Departemente - auch im Wissen um die<br />

vorhandenen Akten - für die Zukunft gewährleistet. Das gibt<br />

dann immer Anlass, das auszuschalten, was nicht mehr benötigt<br />

wird. Bei jedem Amtswechsel kann man fortwerfen, was<br />

nicht mehr benötigt wird. Dann findet man nicht nach 10,<br />

20 Jahren plötzlich noch ganze Archive, von denen kaum<br />

mehr jemand etwas weiss. Das scheint mir dringend notwendig<br />

zu sein.<br />

Nun möchte auch ich darauf hinweisen, dass der Zusatzbericht<br />

insofern ein falsches Bild gibt, als wir nochmals auf einzelne<br />

Mängel eingetreten sind: Die Aussage des Hauptberichtes,<br />

dass unsere Beamten in grosser, überwiegender Mehrheit<br />

zuverlässig, initiativ und pflichtbewusst arbeiten, ist auch<br />

durch die nachträglichen Untersuchungen nicht in Frage gestellt<br />

worden. Insbesondere ist diese pauschale Verurteilung<br />

der PTToder der Zollverwaltung als Koll<strong>ab</strong>orateure des Staatsschutzes<br />

eine Aussage, die ich als Mitglied der Puk nicht bestätigen<br />

kann. Es sind meiner Ansicht nach Einzelpersonen,<br />

die möglicherweise rechtswidrig gehandelt h<strong>ab</strong>en. Wir sind<br />

kein Gericht; wir überlassen es dem Bundesrat, die nötigen<br />

Abklärungen zu treffen; ich hoffe, dass er es tut, damit auch<br />

dieser Punkt klargestellt werden kann. Ich finde es <strong>ab</strong>solut fehl<br />

i am Platz, dass hier ganze Beamtenkörper pauschal verurteilt<br />

werden; sie h<strong>ab</strong>en das in keiner Weise verdient. Ich bin sogar<br />

der Auffassung, dass diejenigen, die wir kritisieren müssen,<br />

wahrscheinlich mit edlen - und nicht mit verurteilungswürdigen<br />

- Motiven zugunsten unseres Staates gehandelt h<strong>ab</strong>en.<br />

Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass die Motive nicht<br />

massgeblich sein dürfen, sondern die Rechtslage muss stimmen.<br />

Der Bundesrat bringt vor, er hätte keine Paralleluntersuchungen<br />

anstellen wollen, die das Prozedere erschwert hätten.<br />

Ich teile die Auffassung, dass er wohl ratsamerweise nicht<br />

noch Untersuchungen durch un<strong>ab</strong>hängige Untersuchungsrichter<br />

hätte durchführen können. Ich bin <strong>ab</strong>er der Auffassung,<br />

dass sich der Departementschef durch eine blosse Bestandesaufnahme<br />

in der Linie durch die einzelnen Beamten bis<br />

hinunter zu den Sachbearbeitern die nötigen Kenntnisse hätte<br />

verschaffen und sich so vor unliebsamen Ueberraschungen<br />

hätte bewahren können.<br />

Ich bin der Auffassung, dass eine Kontrolle die Gewaltentrennung<br />

in keinem Fall beeinträchtigt. Aufsicht und Oberaufsicht<br />

sind keine Eingriffe in die Gewaltentrennung, sondern ein Normalverfahren,<br />

welches das Vertrauen in diese stärkt. Die Verantwortung<br />

bleibt unverändert, und in diesem Sinne wären<br />

Führungsanordnungen, interne Berichterstattung und Bestandesaufnahmen<br />

dem Bundesrat auch während unserer<br />

Untersuchung keineswegs untersagt gewesen.<br />

Der Bundesrat müsste sich vielleicht überlegen, dass er Kontrolle<br />

durch die Oberaufsicht und eigene Führung nicht miteinander<br />

verwechselt. Führung erwarten wir auch während der<br />

Kontrolle. Siesoll nie aufhören. Im Gegenteil: Wenn mir jeweils<br />

eine Inspektion angesetzt war, h<strong>ab</strong>e ich mich vorher noch um<br />

alle Dinge gekümmert und nicht gedacht: Jetzt wird ja kontrolliert,<br />

jetzt muss ich es nicht selber tun!<br />

In diesem Sinne beantrage ich Ihnen, sehr geehrte Kolleginnen<br />

und Kollegen, noch einmal dringend, die Zusatzanträge<br />

<strong>ab</strong>zulehnen. Jetzt muss der Bundesrat tatsächlich handeln<br />

können.<br />

Die Abklärung der Rechtslage in der Nachrichtenbeschaffung<br />

scheint uns sehr wichtig zu sein. Wir sind der Auffassung, sie<br />

sei nicht immer für alle Handlungen gegeben gewesen. Wir<br />

von der SVP sind <strong>ab</strong>er ganz entschieden der Auffassung, dass<br />

man nun nicht die ganze Fahndung und den Staatsschutz<br />

über Bord werfen soll. Wir h<strong>ab</strong>en diese in Zukunft so nötig wie<br />

in der Vergangenheit. Ich möchte doch daran erinnern, dass<br />

die Fahndung auf dem Gebiete des Drogenmissbrauchs, der<br />

Spionage, des Terrorismus und weiterer Delikte in der Regel<br />

Fahndungen gegen Unbekannt sind und der Personenkreis<br />

nicht immer von Anfang ari in der Weise genügend eingegrenzt<br />

werden kann, dass gerichtspolizeiliche Untersuchungsverfahren<br />

gezielt eingesetzt werden können. Ich bin<br />

der Auffassung, dass wir die gesetzliche Grundlage brauchen,<br />

um in Verdachtsfällen auch auf breiter Basis Abklärungen zu<br />

treffen.<br />

Heute erfahren wir, dass in der DDR praktisch täglich Terroristen<br />

zum Vorschein kommen, die unter dem Schutz des Regimes<br />

dort leben konnten. Das ist für mich ein Indiz, dass die<br />

richtigen Telegramme kontrolliert wurden, nicht die falschen,<br />

und dass durchaus Veranlassung bestand, hier Vorsicht walten<br />

zu lassen.<br />

In diesem Sinne werden wir uns, wenn die Motionen zur Sprache<br />

kommen, dafür aussprechen, dass das Erfordernis des<br />

Staatsschutzes rechtlich korrekt und speditiv in die Wege geleitet<br />

wird.<br />

Mme Pitteloud: Ce que je retiens du nouveau rapport de la<br />

Commission d'enquête parlementaire et de ce qu'en a dit son<br />

président, c'est que les révélations que l'on croit les dernières<br />

cachent toujours de nouveaux développements, que l'on a<br />

menti à la commission d'enquête dans un premier temps ou<br />

tout au moins omis de lui indiquer tout ce qu'il y aurait eu à lui<br />

dire, et qu'à chaque nouveau rebondissement de nouvelles dimensions<br />

de cet Etat fouineur et inquisiteur apparaissent.<br />

C'est pour cela, Monsieur Jeanneret, qu'à mon avis le dernier<br />

acte de cette pièce n'est pas encore joué, même si je comprends<br />

qu'elle vous déplaise.<br />

La Commission d'enquête parlementaire nous apprend que le<br />

secret des postes a été violé, que les droits civiques et les lois<br />

n'ont pas été respectés, même si ce n'est pas du soir au matin,<br />

que le Conseil fédéral ne manifeste pas une grande volonté à<br />

faire la lumière sur toutes ces pratiques et qu'il refuse de fournir<br />

tous les actes qui lui sont demandés. L'ampleur de ces pratiques,<br />

totalement contraires aux règles de la démocratie,<br />

nous est expliquée par le Conseil fédéral et par d'autres<br />

comme le résultat de l'initiative de quelques fonctionnaires<br />

livrés à leurs fantasmes et développant de leur propre chef des<br />

spécialités et des sous-spécialités dans l'art du fichage.<br />

Je veux bien, c'est une explication, mais on doit tout de même<br />

constater que les conseillers fédéraux, d'après leurs réponses,<br />

n'ont pas mis beaucoup d'énergie à s'informer de ce qui<br />

était fait au Ministère public fédéral et à la Police fédérale. Plus<br />

grave encore, de cette impression qu'une amnésie générale a<br />

frappé les anciens chefs du département, on <strong>ab</strong>outit à ce que<br />

le gouvernement actuel ne reconnaît les faits qu'après leur<br />

découverte et paraît beaucoup plus soucieux de mettre un<br />

terme, de poser un couvercle sur la marmite, comme s'il craignait<br />

la poursuite de cet exercice de contrôle démocratique.<br />

Cela m'amène, comme Mme Bär, à me demander: qu'est-ce<br />

qui a été fait depuis cet automne pour que cela change, et notamment<br />

comment comprendre la politique pratiquée par<br />

M. Gut, depuis sa nomination, car il ne contribue vérit<strong>ab</strong>lement<br />

pas à rét<strong>ab</strong>lir la confiance des citoyens? En effet, depuis<br />

sa nomination, M. Gut s'est occupé à faire des exercices de<br />

cache-cache avec les citoyens qui voudraient enfin avoir<br />

accès à leurs fiches, et déploie des trésors d'imagination bureaucratique<br />

pour que l'exercice de transparence se transforme<br />

en plaisanterie et en farce, créant ainsi de nouveaux problèmes.<br />

S'ajoute à cela le fait que les autorités cantonales fournissent<br />

des réponses tout aussi contradictoires. Un jeu de ping-pong<br />

s'ét<strong>ab</strong>lit entre la Confédération et les cantons, chacun prétendant<br />

qu'il n'a que le double de ce que l'autre a, alors que visiblement<br />

ce n'est pas le cas. Là aussi, on a l'impression que le<br />

Conseil fédéral tente de bloquer les cantons qui ont essayé de<br />

régler le plus rapidement possible et avec le plus de transparence<br />

possible la question de l'accès par les citoyens à leurs fiches.<br />

Avec une telle politique, il n'est pas difficile de voir ce qui va se<br />

produire. On aura une multitude de recours, des années de<br />

procédure entre les citoyens et le délégué aux fiches, et un<br />

mécontentement qui va s'étendre, durer encore. Ainsi en<br />

Suisse romande, à part quelques parlementaires, personne

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