31.10.2013 Aufrufe

69 Die Technische Universität Ostrava (Tschechische Republik ...

69 Die Technische Universität Ostrava (Tschechische Republik ...

69 Die Technische Universität Ostrava (Tschechische Republik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

erfolgen, der Verkehr mit den gewonnen Produkten orientiere sich eher in nördliche Richtung<br />

und die Montanisten seien größtenteils slawischer Herkunft. 79<br />

Da die feierliche Eröffnung bereits Anfang November 1849 erfolgen sollte, wurde kurzerhand<br />

das unweit der nordöstlichen Ecke des Příbramer Stadtplatzes gelegene ehemalige<br />

erzbischöfliche Schloss zu Unterrichtszwecken umgebaut. Aufgrund eines weiteren Erlasses<br />

des Kaisers wurde der bedeutende Mineraloge und Professor der Naturgeschichte an dem<br />

ständischen polytechnischen Institut in Prag, Franz Zippe, zum ersten Direktor der k. k.<br />

Montanlehranstalt in Příbram ernannt. 80 Da Zippe aber bereits ein Jahr später an die<br />

<strong>Universität</strong> Wien übersiedelte, wurde Jan Grimm zu seinem Nachfolger auserkoren, der diese<br />

Stellung bis zu seinem Tod im Jahr 1874 inne hatte und somit auch die Entwicklung der<br />

Schule nachhaltig prägte. 81<br />

Schließlich konnte das erste Semester am 12. November 1849 mit 30 ordentlichen und 10<br />

außerordentlichen Studenten des Bergwesens begonnen werden, wobei die Gesamtzahl der<br />

Eleven des ersten Schuljahres nachträglich auf insgesamt 55 Hörer anstieg. Da in den neuen<br />

k. k. Montan-Lehranstalten und zwar in Příbram wie auch in Leoben lediglich montanistische<br />

Fachgebiete (im ersten Jahrgang Bergwesen, im zweiten Hüttenwesen und Bergrecht)<br />

unterrichtet wurden, mussten die Zöglinge vorab ein zweijähriges allgemeines Vorstudium an<br />

einer öffentlichen Hochschule absolvieren.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass 1853 das k. k. Ministerium für Landescultur und Bergwesen in<br />

Wien aufgehoben wurde, unterstellte man die österreichischen Montanlehranstalten dem k. .k<br />

Finanz-Ministerium, welches in weiterer Folge das Tragen der Bergmannstracht für Studenten<br />

der Lehranstalten genehmigte und somit den Bergkittel auch in Příbram etablierte. Am 19.<br />

August 1865 wurde per Erlass die Příbramer Montan-Lehranstalt zur Bergakademie<br />

designiert. Alsbald folgten jedoch noch weitere Neuerungen. So konnte die Bergakademie<br />

Příbram nach Erteilung eines neuen Hochschulstatus und der Einführung des<br />

Vorbreitungskurses eine vierjährige Ausbildungszeit bieten. 1904 wurde diese Institution den<br />

technischen Hochschulen gleichgestellt, woraufhin 1906 eine Promitionsordnung folgte, in<br />

welcher die Bedingungen zur Erlangung der Doktorwürde der Bergbauwissenschaften (Dr.<br />

mont.) festgelegt wurden.<br />

Als am 28. Oktober 1918 die selbstständige Tschechoslowakische <strong>Republik</strong> ausgerufen<br />

wurde, wurde auch die Montanhochschule Příbram unter tschechischer Namensbezeichnung<br />

























































<br />

79 Heinrich Kunnert, <strong>Die</strong> alten Montanlehranstalten (Bergakademien) Leoben und Přibram (1849-1894).<br />

80 Georg Schenk, 125 Jahre Bergakademie Příbram.<br />

Vgl. auch: Jaroslav Hyršl, Mineralien, Geologie und Bergbaugeschichte von Příbram, Böhmen (= Emser Hefte<br />

1/92, Haltern 1992).<br />

81 Jaroslav Hyršl, Mineralien, Geologie und Bergbaugeschichte von Příbram, Böhmen.<br />


 70


Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!