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Jubiläumsschrift 2009<br />

zum 5. Fußballfest gegen<br />

Rassismus,<br />

Fremdenfeindlichkeit<br />

und Antisemetismus<br />

1


Übersicht<br />

Grußworte<br />

Bürgermeister und Schirmher Horst Förther<br />

DFB-Präsidenten Dr. Theo Zwanziger<br />

Valentin Schmidt, Sportbeauftragter des Rates der EKD<br />

Evangelische Versöhnungskirche KZ-Gedenkstätte Dachau<br />

Michael Bammessel<br />

Stadtdekan der Evang.-Luth. Kirche in Nürnberg<br />

Impuls zur Nachahmung<br />

Chronologie<br />

Fußballfest 2005<br />

Aktion mach Dir ein Bild<br />

Fußballfest 2006<br />

Fußballfest 2007<br />

Verleihung Julius-Hirsch Preis 2007<br />

Fußballfest 2008<br />

Verleihung Mittelfränkischer Integrationspreis 2008<br />

Fußballfest 2009<br />

Impulse zum Weiterdenken / Weiterarbeiten<br />

2


Grußwort des Bürgermeisters<br />

für die Festbroschüre anlässlich des<br />

Fußballfestes gegen Rassismus am<br />

27. Juni 2009<br />

Zum fünften Mal bereits findet in diesem Jahr das Fußballfest<br />

gegen Rassismus auf dem Gelände der evangelischen Gemeinde<br />

Nürnberg-Mögeldorf statt. Und zum fünften Mal wird – im Verlauf<br />

eines spannenden Sporttages mit internationalen, deutschen<br />

und „Promi“-Teams – unter Beweis gestellt <strong>werden</strong>, dass Fußball<br />

verbindet und eine Botschaft vermitteln kann. Aktiv wird hier ein<br />

Signal für mehr Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit gesetzt.<br />

Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der Umfragen eine zunehmende<br />

Empfänglichkeit für rechtsextreme Ansichten in allen<br />

gesellschaftlichen Schichten und besonders auch unter jungen<br />

Menschen nachweisen. Dieser Entwicklung etwas entgegen zu<br />

setzen, muss als Aufgabe der gesamten Gesellschaft verstanden<br />

<strong>werden</strong>. Denn der Einsatz gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit<br />

und Gewalt ist nicht allein eine Sachte des Staates in<br />

Form von Justiz und Sicherheitsorganen.<br />

Wenn wir Menschen für Toleranz, Zivilcourage, Respekt und Menschenwürde<br />

einnehmen wollen, sind unkonventionelle Wege, Kreativität<br />

und Originalität gefragt. Kaum ein Bereich bietet in diesem<br />

Zusammenhang so hervorragende Voraussetzungen wie der<br />

Bereich des Sports. Die evangelische Gemeinde Mögeldorf hat mit<br />

dem Fußballfest gegen Rassismus ein wichtiges und notwendiges<br />

Zeichen gesetzt! Ich danke allen, die diese Veranstaltung ins Leben<br />

gerufen und nun schon zum fünften Mal möglich gemacht haben<br />

und wünsche allen Beteiligten ein erfolgreiches Fußballfest mit<br />

spannenden und fairen Spielen.<br />

Horst Förther<br />

3


Grußwort des DFB-Präsidenten<br />

Dr. Theo Zwanziger<br />

DEUTSCHER<br />

FUSSBALL-BUND<br />

Liebe Fußballfreunde,<br />

der Fußball in der heutigen Zeit hat sich zu einem wirksamen<br />

Kommunikationsmittel entwickelt, das Kultur- und Sprachbarrieren<br />

überwinden hilft – national wie international. Er baut Brücken,<br />

schafft Dialog und Vertrauen, um am Ende das zu erreichen, wofür<br />

Fußballfans und –freunde sich einsetzen: ein sportliches und<br />

friedliches Miteinander. Um es mit den Worten von Alt-Bundestrainer<br />

Sepp Herberger auszudrücken: „Der Ball ist unser Botschafter.“<br />

Eichenkreuz Nürnberg und die Evangelische Jugend Nürnberg<br />

verpflichten sich diesem Gedanken in vorbildlicher Art und Weise.<br />

Für dieses herausragende Engagement hat der Deutsche Fußball-<br />

Bund Eichenkreuz Nürnberg 2007 mit dem Julius Hirsch Preis<br />

ausgezeichnet. Der Preis, gestiftet in Erinnerung an den deutschjüdischen<br />

Nationalspieler Julius Hirsch, der 1943 im KZ Auschwitz<br />

ermordet wurde, zeichnet Initiativen aus, die sich öffentlich<br />

sichtbar gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einsetzen.<br />

Ich freue mich außerordentlich, dass diese wichtige und erfolgreiche<br />

Arbeit auch 2009 weitergeführt wird. Bereits zum fünften Mal<br />

trifft sich eine bunte Mischung von fußballbegeisterten Menschen<br />

aus verschiedensten Kulturen und Nationen, um gemeinsam im<br />

Zeichen der Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit Fußball zu<br />

spielen. Die Verpflichtung der Teilnehmer, alle Menschen als Partner<br />

zu achten, ganz gleich welcher Hautfarbe, Religion oder Kultur, gilt<br />

mein Respekt und meine Anerkennung. Feste wie dieses bilden die<br />

Grundlage für eine tolerante und offene Gesellschaft.<br />

Wir leben in einer Zeit, in der Fremdenfeindlichkeit und<br />

Fremdenhass leider immer noch präsent und Gewalttätigkeiten<br />

gegen Minderheiten immer noch real sind. Es ist beeindruckend<br />

zu sehen, wie Vereine wie Eichenkreuz Nürnberg, die Kirchen und<br />

andere private und öffentliche Träger und Initiativen gemeinsam<br />

ein klares Zeichen gegen Rassismus setzen. Der Fußball steht an<br />

ihrer Seite und ist eines ihrer wirksamsten Instrumente.<br />

4


Ich wünsche mir, dass diesem Fußballfest noch viele weitere<br />

folgen und auch andere Vereine sich der Initiative anschließen, um<br />

geschlossen gegen Gewalt, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit im<br />

Fußball wie im Alltag aufzutreten. Den Veranstaltern, den Spielern,<br />

allen Freunden und Unterstützern wünsche ich alles Gute und ein<br />

schönes Fußballfest.<br />

Dr. Theo Zwanziger<br />

DFB-Präsident<br />

5


Liebe Freunde des Fußballfests gegen Rassismus,<br />

allen Formen des Antisemitismus und Rassismus muss widerstanden<br />

<strong>werden</strong> – das ist die feste Überzeugung der Evangelischen Kirche<br />

in Deutschland (EKD). Als Sportbeauftragter des Rates der EKD<br />

freue deshalb ich mich besonders, dass das Fußballfest gegen<br />

Rassismus nun schon zum fünften Mal in Nürnberg stattfindet. Es<br />

ist ein wichtiges Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus<br />

und Antisemitismus vor Ort. Und dort ist es viel wichtiger als alle<br />

Erklärungen und Verlautbarungen. Denn dort entscheidet sich,<br />

ob Menschen sich angenommen fühlen oder ob sie diskriminiert<br />

<strong>werden</strong>, dort entscheidet sich, ob sie miteinander oder<br />

gegeneinander leben.<br />

Wie könnte dieses Miteinander-Leben besser geübt <strong>werden</strong> als<br />

im Sport? Denn der Sport ist „ein starkes Stück Leben“. Hier sind<br />

Hoffnung und Enttäuschung, Freude und Niedergeschlagenheit,<br />

Gemeinsamkeit und Unterscheidungswille ganz nah beieinander.<br />

Wenn Menschen miteinander Sport treiben, können Sie Grenzen<br />

überwinden, die anderswo unüberwindlich erscheinen.<br />

Dass es auch dazu Regeln braucht, macht die Selbstverpflichtungs<br />

aktion ganz deutlich, die zeigt, wie ein respektvoller Umgang von<br />

Menschen miteinander im Sport und ganz allgemein möglich ist.<br />

Die weite Verbreitung dieser Selbstverpflichtung zeigt, wie sinnvoll<br />

und notwendig sie ist.<br />

Den Verantwortlichen um Herrn Peter Reuter gebührt große<br />

Anerkennung für ihr großes Engagement und ich bin froh, dass<br />

diese Anerkennung durch den Julius-Hirsch-Preis und andere<br />

Auszeichnungen auch öffentlich gemacht <strong>werden</strong> konnte.<br />

Den teilnehmenden Mannschaften gebührt nicht geringerer<br />

6


Dank: Sie haben das Fußballfest gegen den Rassismus erst zu der<br />

Erfolgsgeschichte <strong>werden</strong> lassen, die in dieser Festschrift zu Recht<br />

gewürdigt wird.<br />

Ich wünsche Ihnen allen sportlichen Erfolg im Geiste dieser<br />

Selbstverpflichtung. Auf diese Weise haben Sie Teil an dem, was<br />

im Alten Testament so formuliert wird: „Tu deinen Mund auf für<br />

die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind. Tu deinen<br />

Mund auf und richte in Gerechtigkeit und schaffe Recht dem<br />

Elenden und Armen“ (Sprüche Salomos 31,8-9).<br />

Und: Ich wünsche Ihnen allen ein großartiges Fest. Der Einsatz<br />

gegen Rassismus und der Einsatz für Vielfalt, Buntheit,<br />

Gemeinsamkeit und Toleranz macht Spaß – dies ist nicht zuletzt<br />

auch die Botschaft Ihres Fußballfestes, dem ich eine gute und<br />

lange Zukunft wünsche.<br />

(Valentin Schmidt, Sportbeauftragter des Rates der EKD)<br />

7


Grußwort der<br />

Evang. Versöhnungskirche<br />

KZ-Gedenkstätte Dachau<br />

Völlig paradox mutet es an, dass das KZ Dachau ein Ort war, wo<br />

Lagerfußball stattfinden konnte. Ferdinand Hackl, Häftling des<br />

KZ Dachau berichtet, dass nach der Niederlage in Stalingrad<br />

die Kriegsproduktion noch mehr angekurbelt <strong>werden</strong> sollte. So<br />

schreibt er in seiner Biografie: „Um die Arbeitsmoral zu heben,<br />

gab es einige Begünstigungen, wie zum Beispiel das Fußballspiel.<br />

Auf dem Appellplatz, wo Häftlinge täglich schikaniert und sehr oft<br />

auch zu Tode gequält wurden (...), durfte jetzt an freien Sonntagen<br />

Fußball gespielt <strong>werden</strong>.“<br />

Die Mannschaften waren nach Nationen oder Arbeitskommandos<br />

zusammengestellt. So konnten die Gefangenen zumindest in<br />

dieser Zeit das Martyrium verdrängen. Hackl schreibt weiter,<br />

diese Spiele halfen „den spielenden und auch den zuschauenden<br />

Häftlingen, ihr Leid und den Hunger – zumindest für die Zeit des<br />

Fußballspiels – ein wenig zu vergessen. Selbst der üble Geruch<br />

vom nahe gelegenen Krematorium wurde, wenn er nicht zu arg<br />

war, während der Fußballspiele weniger beachtet.“<br />

Im Konzentrationslager Dachau endete das Fußballspiel dann mit<br />

Ausbruch des Typhus.<br />

Zum Holocaustgedenktag am 27. Januar<br />

2003 fand auf dem Gelände der KZ-<br />

Gedenkstätte-Dachau in der Evangelischen<br />

Versöhnungskirche ein Gottesdienst statt.<br />

In diesem Gottesdienst wurde von einer<br />

Aktion der Spieler der ersten italienischen<br />

Fußballliga berichtet. Die Spieler stellten<br />

sich durch Aufdrucke auf ihren T-Shirts an<br />

diesem Gedenktag öffentlich gegen jegliche<br />

Form von Rassismus und Antisemitismus.<br />

Die Gottesdienstbesucher regten mit<br />

einem Brief beim DFB und der DFL eine ähnliche Aktion an. Die<br />

Verantwortlichen reagierten – erst zögerlich, aber dann wurde<br />

8


von den beiden großen Verbänden dieser Idee angenommen.<br />

Der Erinnerungstag im deutschen Fußball entstand und fand<br />

erstmalig zum Holocaustgedenktag am 27.1.2004 statt. Texte,<br />

die in Zusammenarbeit mit den 60ern gegen Rechts und Macabie<br />

München entstanden, <strong>werden</strong> seither jedes Jahr um den 27.<br />

Januar in der Pause der Bundesligaspiele verlesen und in den<br />

Stadionmagazinen abgedruckt.<br />

Schon bei dem Gottesdienst in der Versöhnungskirche wurde<br />

der deutsche Nationalspieler Julius Hirsch in den Mittelpunkt<br />

gestellt. Er steht als jüdischer Fußballspieler exemplarisch für<br />

die Ausgrenzung von Menschen und Gruppen ab 1933, die<br />

mitten in der Gesellschaft stattfand und deren Endpunkte die<br />

Konzentrationslager waren. Und so war<br />

es nur konsequent, den DFB mit seinem<br />

damals neugewählten Präsidenten<br />

Dr. Zwanziger, auf diese deutsche<br />

Fußballpersönlichkeit aufmerksam zu<br />

machen.<br />

So entstand die Idee des Julius-Hirsch-<br />

Preises, der einerseits den Fußballer<br />

würdigt der im KZ Auschwitz ermordet<br />

wurde, aber auch mit der Ausrichtung<br />

des Preises, die gesellschaftliche<br />

Verantwortung des Fußballs und damit auch des Verbandes DFB<br />

unterstreicht; der DFB sich öffentlich und eindeutig zu dieser<br />

Verantwortung bekennt.<br />

Der Lebensweg von Julius Hirsch steht stellvertretend für die<br />

Geschichte von Juden, aber auch von politischen Gegnern der<br />

Nationalsozialisten im deutschen Fußball. Es ist eine Geschichte<br />

die bis 1933 für den deutschen Fußball eine Erfolggeschichte<br />

9


war, aber dann durch die Nationalsozialisten brutal und mit einer<br />

unglaublichen Menschenverachtung beendet wurde.<br />

Die Erinnerung an diese Geschichte, aber vor allem an die Menschen,<br />

die mit dieser Geschichte verbunden sind, will die Ausstellung der<br />

Neuen Synagoge in Berlin „Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden<br />

im deutschen Fußball“ wach halten. Sie wurde 2006 in Berlin<br />

erstmals gezeigt und durch die finanzielle Unterstützung der DFB-<br />

Kulturstiftung konnte die Evangelische Versöhnungskirche diese<br />

Ausstellung nochmals reproduzieren, um sie u. a. in Nürnberg im<br />

November 2008 zeigen zu können.<br />

Die Lebensgeschichte von Julius Hirsch, aber auch die Ausstellung<br />

steht exemplarisch für Ausgrenzung von Menschen. Sie zeigt wie<br />

Ausgrenzung entsteht, wie sie funktioniert, welche Mechanismen<br />

in Kraft gesetzt <strong>werden</strong> und was dies vor allem für die betroffenen<br />

Menschen bedeutet. Sie deuten aber auch an, dass es Möglichkeit<br />

gegeben hätte sich gegen diese Ausgrenzung zu stellen – denn<br />

dies geschah alles Öffentlich, so wie bis heute Rassismus und<br />

Ausgrenzung meist in aller Öffentlichkeit geschieht.<br />

Die Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte<br />

Dachau (www.versoehnungskirche-dachau.de) steht mit ihrer<br />

Arbeit und ihren Angeboten in der Verantwortung an die<br />

Geschichte der verfolgten Menschen und Gruppen zu erinnern.<br />

Diese Verantwortung bedeutete aber auch, sich heute gegen<br />

Rassismus, Ausgrenzung und Antisemitismus zu engagieren. Sport<br />

und Fußball stehen beispielhaft dafür.<br />

Klaus Schultz, Diakon<br />

10<br />

Fußballpokal KZ Dachau 1944 und<br />

Julius-Hirsch-Preis<br />

Ausstellungseröffnung Haus Eckstein,<br />

Nürnberg<br />

Klaus Schultz


Grußwort<br />

zum 5. Fußballfest<br />

gegen Rassismus<br />

Liebe Sportlerinnen und Sportler, liebe Aktive im Einsatz für die<br />

Menschenrechte,<br />

das Fußballfest gegen Rassismus findet in diesem Jahr nun bereits<br />

zum 5. Mal statt. Das ist ein bemerkenswerter Erfolg und ein kräftiges<br />

Zeichen. Ich freue mich mit den Ideengebern und Veranstaltern, dass<br />

diese Initiative so viel Resonanz und sogar überregionale Beachtung<br />

gefunden hat.<br />

Dass Sport auch mit Werten und gesellschaftlichen Fragen zu<br />

tun hat, gehört schon immer zum Grundansatz evangelischer<br />

Sportarbeit. Der Mensch wird als Ganzes gesehen: Körper, Seele und<br />

Geist, Persönliches und Gesellschaft gehören zusammen. Wie wir<br />

gemeinsam Sport treiben, sagt auch etwas aus über das, was wir<br />

glauben und wofür wir stehen.<br />

Als Christen stehen wir für Völkerverständigung, ja noch mehr: Für<br />

die Freude an der Vielfalt der Charaktere und Kulturen. Deswegen<br />

zeigen wir jeder Form des Rassismus unmissverständlich die Rote<br />

Karte.<br />

Beim Fußballfest gegen Rassismus paart sich Spielfreude mit einer<br />

klaren politischen Botschaft. Ich wünsche dem diesjährigen Fest<br />

Freude am Spiel und eine Signalwirkung auch in andere Bereiches<br />

des Sportes hinein!<br />

Michael Bammessel<br />

Stadtdekan der Evang.-Luth. Kirche in Nürnberg<br />

11


Fußballfest gegen Rassismus<br />

Impuls zur Nachahmung<br />

Fußballfest gegen Rassismus – Impuls zur Nachahmung<br />

Im Vorfeld des Confederations Cup, der in Nürnberg vom 15. Juni<br />

bis 29. Juni 2005 ausgetragen <strong>werden</strong> sollte, waren in der Stadt<br />

Nürnberg, an allen bekannten Orten, verstärkte fußballerische<br />

Aktivitäten zu bemerken. So auch auf dem Sportplatz der<br />

Evangelischen Gemeinde Sankt Nikolaus und Sankt Ulrich in<br />

Nürnberg-Mögeldorf.<br />

Der Sportplatz am Haus der Gemeinde, mitten im Stadtteil, ist<br />

seit vielen Jahren ein öffentlich zugänglicher Sportplatz. Ganz<br />

bewusst will die evangelische Kirchengemeinde, dass jugendliche<br />

und erwachsene Freizeitkicker auf dem Gelände der Gemeinde<br />

ihrer Freude am Fußball nachgehen können. Der Sportplatz ist eine<br />

Alternative für Jugendliche, die sich den Vereinssport nicht leisten<br />

können, oder für Jugendliche, die einfach nur Spaß am Fußball<br />

haben, ohne gleich regelmäßig zum Training zu müssen. Zugleich<br />

benötigen Jugendliche, gerade in der Stadt, Freiräume, wo sie sich<br />

„auspowern“, ihren Drang nach Bewegung befriedigen und ihre<br />

überschüssigen Energien abbauen können. Ganz nach dem Motto:<br />

„Lieber auf dem Sportplatz Tore schießen, als auf dem Bildschirm<br />

Monster und Gegner abknallen.“<br />

Fußball macht Spaß, aber die Erfahrungen zeigen, dass auch im<br />

Fußball aus „Freunden“ sehr schnell „Feinde“ <strong>werden</strong> können:<br />

So lange die „Richtigen“ gewinnen und die Verlierer sich ihrem<br />

„Schicksal“ beugen, gibt es keine Probleme. Sehr schnell kann aber<br />

ein Spiel auch „kippen“ und aus Sportkameraden <strong>werden</strong> plötzlich<br />

erbitterte Gegner. Dann kommt es schnell zu verbalen Attacken und<br />

12


Beleidigungen, die nicht selten auf das Aussehen, die Hautfarbe,<br />

die Herkunft, die Religion oder die Familie des anderen anspielen.<br />

Selbst Kinder nehmen Wörter und Begriffe in den Mund, deren<br />

Tragweite ihnen oftmals nicht bewusst ist.<br />

Rassismus im Fußball<br />

Rassistische und antisemitische Beleidigungen auf einem kleinen<br />

lokalen Fußballplatz einer Gemeinde in Nürnberg sind aber leider<br />

kein Einzelfall. Bei vielen Fußballspielen quer durch alle Ligen bis<br />

hin zur UEFA EURO 2008 kommt es in ganz Europa immer wieder<br />

zu schlimmen verbalen Entgleisungen und zur Schaustellung von<br />

rassistischen, rechtsradikalen oder antisemitischen Symbolen.<br />

„Im März 2006 spielt der spanische Meister FC Barcelona auswärts<br />

bei Real Saragossa, als der Kameruner Samuel Eto‘o plötzlich<br />

wütend Richtung Ausgang rennt. Er will das Stadion verlassen, weil<br />

er die andauernden „Affenrufe“ der Saragossa-Fans nicht länger<br />

erträgt. Auch der Fall des kamerunischen Torwarts Carlos Kameni<br />

schlug heftige Wellen. Der Keeper von Espanyol Barcelona wurde<br />

von den eigenen Fans mehrfach mit Bananen beworfen.“<br />

(vgl.http://fudder.de/artikel/2007/12/10/rassismus-im-fussball/)<br />

„Auch Gerald Asamoah wurde bei einem Pokalspiel der Schalker in<br />

Jena rassistisch beleidigt. Auf dem Platz und auf dem Weg zum Bus<br />

seien wieder jene Affenlaute zu hören gewesen, die den gebürtigen<br />

Ghanaer schon häufiger tief in seiner Seele verletzt haben.“<br />

13


( vgl. http://www.sueddeutsche.de/sport/901/456569/text/)<br />

„Ganze 78 Minuten lang duldete die Mannschaft des jüdischen<br />

Klubs Tus Makkabi Berlin die Nazi-Parolen mancher Zuschauer<br />

beim Kreisligaspiel gegen Altglienicke Ende September. Als die<br />

offensichtlich betrunkenen Störer immer aggressiver wurden, bat<br />

ein Spieler vom Makkabi den Schiedsrichter um Hilfe. Doch statt<br />

Hilfe gab es gelb-rot. Daraufhin brach Makkabi das Spiel ab.“<br />

(vgl. http://www.radiobremen.de/magazin/sport/rassismus/)<br />

„Die europäische Fußballsaison 2007/2008 hatte kaum<br />

begonnen, als wir Zeuge einer Serie von schweren rassistischen,<br />

fremdenfeindlichen und rechtsextremistischen Vorfällen wurden.<br />

In Italien wurde der senegalesische Nationalspieler Dame N’Doye<br />

während eines Freundschaftsspiels mit Panathinaikos von<br />

berüchtigten Lazio-Fans rassistisch beschimpft und angegriffen. Fans<br />

von Newcastle United richteten islamfeindliche Sprechchöre gegen<br />

den Middlesborough-Stürmer und ägyptischen Starnationalspieler<br />

Mido. In Ungarn machte der ehemalige Nationaltrainer Kalman<br />

Meszoly im Rahmen eines Fernsehinterviews folgende Bemerkung<br />

über afrikanische Spieler in ungarischen Vereinen: “Die sind ja<br />

gerade erst von den Bäumen heruntergestiegen“. Als Kroatien in<br />

Sarajevo gegen Bosnien & Herzegowina spielte, formierten sich<br />

14


kroatische Fans in Form eines U, dem Symbol der faschistischen<br />

Ustascha-Bewegung, die für Massenmorde an Serben, Juden und<br />

Roma während des 2. Weltkriegs verantwortlich war. Weitere<br />

Vorfälle wurden aus Österreich, Frankreich, Deutschland, Litauen,<br />

Montenegro, der Russischen Föderation, Schottland, Serbien und<br />

der Slowakei berichtet.“ (vgl. http://www.farenet.org/default.<br />

asp?intPageID=69)<br />

Lust auf mehr Fußball mit Inhalt verbinden<br />

Als die Idee entstand, ein „Fußballfest gegen Rassismus“ auf dem<br />

Sportplatz der evangelischen Gemeinde Mögeldorf auszutragen,<br />

war das Ziel einerseits, die Lust auf mehr Fußball durch ein<br />

Fußballfest zu fördern, andererseits die Chance zu ergreifen, um<br />

gleichzeitig Inhalte zu vermitteln: Den gegenseitigen Respekt,<br />

die Fairness im Spiel und als Zuschauer und die Gelegenheit, den<br />

anderen mit neuen Augen zu sehen, sprich ihn zu integrieren.<br />

Am 25. Juni 2005 wurde dann das 1. Fußballfest gegen<br />

Rassismus durchgeführt, als Kooperationsveranstaltung des<br />

Ausländerbeauftragten des Evang.-Luth. Dekanats Nürnberg,<br />

Eichenkreuz Nürnberg – Sportarbeit der Evangelischen Jugend und<br />

der Evangelischen Jugend Nürnberg – Region Ost.<br />

Es war ein echtes interkulturelles Fest, mit Teilnehmern<br />

unterschiedlichster kultureller Herkunft und Hautfarbe, die über<br />

die Freude am Fußball zusammenkamen.<br />

Sehr schnell wurde deutlich, dass zwar<br />

der Confederations Cup in Nürnberg eine<br />

einmalige Sache war, das Fußballfest<br />

gegen Rassismus aber nicht. Es rief nach<br />

einer Wiederholung.<br />

So findet am 27. Juni 2009 das 5.<br />

Fußballfest gegen Rassismus in<br />

15


Mögeldorf statt und jeder Teilnehmer weiß inzwischen, dass<br />

eine klare Selbstverpflichtung gegen Gewalt, Rassismus und<br />

Fremdenfeindlichkeit im Sport Selbstverständlichkeit ist.<br />

Als Veranstalter wünschen wir uns, dass diese kleine Initiative,<br />

der bisher schon große Anerkennung zuteil wurde (Julius Hirsch<br />

Preis 2007, Mittelfränkischer Integrationspreis 2008) andere zur<br />

Nachahmung anregt. Dazu soll dieses Heft dienen.<br />

Im Namen der Veranstalter<br />

Kuno Hauck<br />

16


Selbstverpflichtung<br />

S1<br />

Text kommt noch!<br />

18


Bündniss gegen Rassismus<br />

S2<br />

Text kommt noch!<br />

19


Chronologie:<br />

Fußballfeste der<br />

Menschenrechte 2005 - 2009<br />

25. Juni 2005<br />

1. Fußballfest gegen Rassismus unter dem Titel: „Fußballevent für<br />

Menschenrechte“ Respekt – Fairness und Integration.<br />

25. Juni 2005<br />

Ausstellung: „Fußball und Menschenrechte“<br />

25. Juni 2005<br />

Kampagnen „fair play – fair pay“ und die Aktion “Volltreffer”<br />

<strong>werden</strong> vorgestellt.<br />

25. Juni 2005<br />

Unterschriftensammlung an den DFB: „Menschenrechts-Kodex für<br />

sportliche Großveranstaltungen“.<br />

Juni 2005<br />

„Wahrheit und Gerechtigkeit“ Aktion vor und im Nürnberger<br />

Fußballstation, anlässlich des Confederations Cup und den Spielen<br />

der argentinischen Nationalmannschaft in Nürnberg Nürnberg<br />

März 2006<br />

Start des Jugendwettbewerbes: „Mach dir ein Bild“ zum Thema:<br />

„Fußball und Menschenrechte“ im Großraum Nürnberg<br />

20


22. Juni 2006<br />

Anlässlich des WM Spieles USA-IRAN in Nürnberg<br />

Aktion vor der Lorenzkirche: Fußball und Menschenrechte: „Stoppt<br />

Gunatánamo“<br />

01. Juli 2006<br />

2. Fußballfest gegen Rassismus unter dem Titel: „Fußballfest der<br />

Menschenrechte“<br />

01. Juli 2006<br />

Ausstellung und Preisverleihung des Jugendwettbewerbes: „Mach<br />

dir ein Bild“ zum Thema: „Fußball und Menschenrechte“<br />

09. Juni - 15.Juli 2006<br />

Ausstellung: „Fußball und Menschenrechte“<br />

Im eckstein, Haus der evangelischen Kirche in Nürnberg<br />

März 2007<br />

Start Unterschriftenaktion:<br />

„Selbstverpflichtung gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und<br />

Antisemitismus“<br />

23. Juni 2007<br />

3. Fußballfest gegen Rassismus in Nürnberg-Mögeldorf<br />

Chronologie: Fußball Fest der Menschenrechte<br />

2005 - 2009<br />

21


Chronologie: Fußball Fest der Menschenrechte<br />

2005 - 2009<br />

17. Oktober 2007<br />

Verleihung vom Julius Hirsch Preis 2007 in München<br />

28. Juni 2008<br />

4. Fußballfest gegen Rassismus in Nürnberg-Mögeldorf<br />

16. Septemer 2008<br />

Mittelfränkischer Integrationspreis an Eichenkreuz Nürnberg mit<br />

Bezug auf das Fußballfest gegen Rassismus in Ansbach<br />

27. Juni 2009<br />

5. Fußballfest gegen Rassismus in Nürnberg-Mögeldorf<br />

22


Sieg für die Menschenrechte<br />

Fußballturnier am 25. Juni 2005<br />

in Mögeldorf ein voller Erfolg<br />

Zehn Teams. Ein Turnier. Ein Motto: „Respekt, Fairness und<br />

Integration“. Dieser Fußballevent für Menschenrechte, ein<br />

Kleinfeldturnier, wurde am Samstag um 14 Uhr unter den Augen<br />

zahlreicher interessierter Zuschauer auf dem Sportplatz am<br />

Haus der Gemeinde Nürnberg/Mögeldorf vom dorti-gen Pfarrer<br />

Kuno Hauck angepfiffen. Er betonte gleich zu Beginn, dass<br />

Menschenrechte und Fußball eng miteinander verbunden sind.<br />

Zur Verdeutlichung dieser Aussage wurde im Gemeindesaal eine<br />

Ausstellung installiert, die auf verschiedene Bereiche des Fußballs<br />

hinwies, in denen Menschenrechte eine zentrale Rolle spielen.<br />

Zum Beispiel bei der Herstellung von „fairen“ Bällen, bei der sich<br />

Fabriken dazu verpflichtet haben, die meist extrem schlechten<br />

Arbeitsbedingungen zu verbessern. Genauso gab es auch Infostände<br />

zur Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien, während der nur<br />

wenige Kilometer von den Stadien entfernt unter der Leitung eines<br />

Terrorregimes Menschen brutal gefoltert und umgeb-racht worden<br />

sind.<br />

Obwohl Menschenrechtsorganisationen wie amnesty international<br />

darauf hinge-wiesen hatten, dass es moralisch nicht vertretbar<br />

sei, zu den Spielen zu fahren, nahm die deutsche Nationalelf<br />

am Turnier teil. Auf die Aufforderung von amnesty international,<br />

sich für die politischen Gefangenen in Argentinien einzusetzen,<br />

reagierten deutsche Spieler größtenteils skandalös. „Fußball-idol“<br />

23


Klaus Fischer von Schalke 04 beispielsweise sagte: „Militär stört<br />

mich nicht. Ich hoffe, wir kom-men weit.“ Erschreckend auch die<br />

Aussage des Hamburgers Manfred Kaltz: „Nein, belasten tut mich<br />

das nicht, dass da gefoltert wird.“ Der Duisburger Rudi Seliger<br />

dagegen meinte: „Ich unterstütze amnesty. Auch der DFB sollte es<br />

tun und sagen.“ Tat er aber nicht. Deswegen fordert die „Koalition<br />

ge-gen Straflosigkeit“, die diese Ausstellung initiiert hat, vom<br />

DFB eine Auseinandersetzung mit seinem skandalösen Auftreten<br />

vor und während der WM 1978 und eine Entschuldigung bei den<br />

Familienangehörigen der deutschen Opfer.<br />

Es ist nun klar, dass das Motto des Fußballevents international ist,<br />

so wie auch die Mannschaftsbe-setzung beim Kleinfeldturnier.<br />

Türkisch, deutsch und sogar äthiopisch. Integration. Neben dem<br />

Sie-gerpokal wurde auch ein Fairnesspokal vergeben. Fairness.<br />

Bürgermeister Horst Förther, Schirmherr der Veranstaltung, ließ<br />

sogar Franz Beckenbauer beim Mittagessen sitzen, um für sein<br />

Team „objektif Sahne“ auf Torjagd gehen zu können. Respekt. Am<br />

Ende des Events gegen 19 Uhr stand fest: Zehn Teams. Ein Turnier.<br />

Ein Sieger: Die Menschenrechte.<br />

Die Platzierungen von 2005:<br />

1. Fußballfreunde Mögeldorf<br />

2. Allstars<br />

3. FC Walia<br />

4. Evangelische Jugend Langwasser<br />

5. SpVgg DCS<br />

6. Samba Boys<br />

7. Club 365<br />

8. Objektif Sahne<br />

9. Evangelische Jugend Laufamholz<br />

10. Club 402<br />

24


Fußballevent für<br />

Menschenrechte am<br />

1. Juli 2006<br />

Am Tag nach dem spannenden WM-Viertelfinal-Elfmeterkrimi<br />

und Lehmanns erfolgreicher Zettelanalyse setzten die Veranstalter<br />

beim Fußballevent auf dem Sportplatz der evangelischen<br />

Kirchengemeinde in N-Mögeldorf Zeichen für Menschenrechte im<br />

Fußball.<br />

Neun Teams, bunt<br />

gemischt aus Kultur,<br />

Kirchengemeinden<br />

und Jugendarbeit und<br />

aus dem Stadtteil<br />

spielten um Siegerund<br />

Fairnesspokal. Das<br />

türkische Kulturteam<br />

Objektif Sahne aus<br />

Nürnberg übernahm<br />

dabei auch die<br />

Verpflegung.<br />

Beim Promispiel in der Mittagspause kam es zur Begegnung von<br />

Kultur/Stadtvertretern gegen ein kirchliches Team. Schirmherr<br />

Bürgermeister Horst Förther führte seine Mannschaft u.a.<br />

mit Stadtrat Arif Tasdelen, Otto Böhm vom Nürnberger<br />

Menschenrechtszentrum zum 3:1 Sieg über die bunt gemischte<br />

kirchliche Gruppe u.a. mit Dekanatsjugendpfarrer Thomas<br />

Kaffenberger, EJN-Geschäftsführer Achim Mletzko, den<br />

Eichenkreuz-Vorsitzenden und den Veranstaltern Kuno Hauck und<br />

Peter Reuter.<br />

Beim Kleinfeldturnier konnte die SG Mögeldorf ihren Vorjahreserfolg<br />

wiederholen und setzte sich im Finale mit 1:0 gegen Objektif<br />

Sahne durch. Dritter wurde das Stadtteilteam Samba Boys gegen<br />

die All Stars.<br />

25


Parallel zum Fußballturnier wurde eine große Jugendaktion mit<br />

dem Thema ‚Mach dir ein Bild’ gestartet. Kinder und Jugendliche<br />

waren eingeladen Collagen, Bilder oder Skulpturen zum Thema<br />

Fußball und Rassismus einzusenden. Während des Turniers wurden<br />

die Sieger prämiert.<br />

Bereits im Vorfeld des Fußballevents hatten die Veranstalter mit<br />

der Ausstellung<br />

‚Fußball und<br />

Menschenrechte’<br />

im eckstein, Haus<br />

der Kirche vom 1.-<br />

20. Juni auf das<br />

Thema Menschenr<br />

echtsverletzungen<br />

vor und während<br />

der Fußball-<br />

WM 1978 in<br />

Argentinien aufmerksam gemacht. Bei der Ausstellungseröffnung<br />

waren Vertreter einer bedeutenden argentinischen Tageszeitung<br />

vertreten, die am folgenden Tag einen großen Artikel über die Arbeit<br />

der Koalition gegen Straffreiheit mit Fotos von der Ausstellung<br />

veröffentlichten. Die Koalition gegen Straffreiheit setzt sich für<br />

die Bestrafung der Verantwortlichen der Morde an Regimegegnern<br />

während der Militärdiktatur in Argentinien ein.<br />

Am 22. Juni gab es beim WM-Spiel USA gegen Ghana in Nürnberg<br />

eine Aktion vor der Lorenzkirche gegen das US-Gefangenenlager<br />

Guantánamo. Dabei hat die Mehrzahl der amerikanischen Fans<br />

positiv auf die Kritik an dem menschenunwürdigen Gefängnis<br />

reagiert.<br />

Fußball und Menschenrechte wurden somit durch unterschiedlichste<br />

Aktionen thematisiert und damit die kritischen Seiten dieser<br />

26


gelungenen Fußball-Weltmeisterschaft beleuchtet. Sport,<br />

insbesondere Fußball, ist ein wirksames Medium um Fairness,<br />

Respekt, Menschenwürde und Menschenrechte zu vermitteln. Der<br />

Sport ist verpflichtet seine politische Verpflichtung sehr deutlich<br />

wahrzunehmen. Der Deutsche Fußballbund hat dies in den letzten<br />

Jahren erkannt.<br />

Platzierung beim FB-Event für Menschenrechte 2006:<br />

1. SG Mögeldorf<br />

2. Objektif Sahne<br />

3. Samba Boys<br />

4. All Stars<br />

5. Nürnbergs Auswahl<br />

6. Evangelische Jugend Langwasser<br />

7. Mögeldorf<br />

8. SG Nürnberger<br />

9. Evangelische Jugend Laufamholz<br />

27


3. Fußballfest gegen<br />

Rassismus am 23. Juni 2007 in<br />

Nürnberg<br />

Regenschauer konnten 10 begeisterte Fußballteams beim<br />

3. Fußballfest gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und<br />

Anitsemitismus am 25. Juni in N-Mögeldorf nicht stoppen.<br />

Eine bunte Palette an Mannschaften war vertreten: FC Walia<br />

- ein afrikanisch- eritreisches Team, Wohngemeinschaft für<br />

minderjährige Flüchtlinge, Ealan Sports - tamilische Flüchtlinge,<br />

Objektiv Sahne - ein türkisches Kulturteam, Cityjugend vom<br />

Neutor, EJ Laufamholz, EJ Langwasser, Gemeindeteam 2007 - aus<br />

der nahen WBG-Siedlung, Rainbow Allrounders, Sportfreunde<br />

Mögeldorf - Team aus dem Stadtteil.<br />

Alle Gruppen durften/mussten die Selbstverpflichtung gegen<br />

Rassimus unterschreiben und sich natürlich auch an diese<br />

Verpflichtung halten.<br />

Bürgermeister Horst Förther,<br />

unser Schirmherr, erinnerte in<br />

seiner kurzen Ansprache vor<br />

dem Promispiel am Mittag an<br />

die besondere Rolle Nürnberg<br />

in der Nazi-Diktatur und freute<br />

sich mit den Veranstaltern<br />

(Peter Reuter-Eichenkreuz, Kuno<br />

Hauck-Ausländerbeauftragter<br />

des evang.-luth. Dekanats und<br />

Burkhard Dlugosch-Evangelische Jugend Region Ost) über das<br />

Turnier und die Kampagne. Vor Ort unterschrieb er dann auch<br />

die Erklärung. Mittlerweile liegen uns ca. 450 Unterschriften<br />

vor u.a. vom Nürnberger Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, dem<br />

Sozialreferenten Reiner Prölß, dem Regionalbischof Dr. Ark Nitsche<br />

und dem Stadtdekan Michael Bammessel.<br />

Beim Auftritt eines internationalen Sport-Kultur-Politik-Team<br />

gegen ein kirchliches Team, angeführt von Stadtdekan Michael<br />

Bammessel und den EK-Promis Thomas Mönius, Roland Rück und<br />

Klaus Erdmann setzten sich in einem ausgeglichenen Match die<br />

Sport-Kultur-Politikcracks mit Stadtrat Arif Tasdelen 2:0 durch.<br />

28


Ursprünglich wollten wir nach der WM die Veranstaltung<br />

beenden. Die Gewalttätigkeiten in europäischen, zunehmend<br />

dann auch in und um deutsche Stadien, antisemitische Vorfälle<br />

bei Amateurspielen in Berlin und anderswo, rassistische und<br />

fremdenfeindliche Alltäglichkeiten beim Sport veranlassten uns<br />

dann aber dazu, die Turnierreihe weiterzuführen und die aktuellen<br />

Themen in Form einer Kampagne aufzugreifen und so unseren<br />

Beitrag zu leisten für eine tolerante, offene Gesellschaft im Alltag<br />

und im Sport.<br />

Der Schlusssatz der Selbstverpflichtung lautet denn auch:<br />

„Daher treten wir geschlossen gegen Gewalt, Rassismus und<br />

Fremdenfeindlichkeit im Alltag oder bei Sportveranstaltungen ein<br />

und bitten alle, sich mit uns in dieser Zielsetzung solidarisch zu<br />

erklären:“<br />

Die Form eines überschaubaren Kleinfeld-Fußballturniers ist gut<br />

für Kirchengemeinden, Sportvereine oder/und Initiativen geeignet.<br />

Faire und interessante Spiele mit Siebenmeterschießen im<br />

Halbfinale und beim Spiel um Platz 3+4 sorgten für Spannung bis<br />

zum Schluss.<br />

Das hochklassige Finale zweier spielstarker Teams gewann FC<br />

Walia mit 4:2 gegen die Cityjugend.<br />

Die Platzierungen:<br />

1. FC Walia<br />

2. Cityjugend<br />

3. Gemeindeteam 2007<br />

4. Wohngemeinschaft minderjähriger Flüchtlinge<br />

5. Sportfreunde Mögeldorf<br />

6. Evangelische Jugend Langwasser<br />

7. Evangelische Jugend Laufamholz<br />

8. Objektiv Sahne<br />

9. Rainbow Allrounders<br />

10. Ealan Sports Clup<br />

29


Julius-Hirsch Preis 2007 des<br />

DFB<br />

Mögeldorfer Fußballfest<br />

unter den ausgezeichneten Projekten<br />

Am 17. Oktober 2007 wurde Herrn<br />

Peter Reuter von der Eichenkreuz<br />

Sportarbeit im Dekanat Nürnberg<br />

der Julius-Hirsch-Preis 2007<br />

verliehen. Die feierliche Übergabe<br />

fand im neuen jüdischen Zentrum<br />

in München statt. Festreden<br />

hielten die Vorsitzende des<br />

Zentralrates der Juden in Deutschland Charlotte Knobloch und<br />

DFB Präsident Theo Zwanziger.<br />

Urkunde und Silberschale wurden von Nationalspieler Oliver<br />

Bierhof persönlich übergeben.<br />

Eichkreuz Nürnberg wurde<br />

dafür ausgezeichnet, dass es in<br />

den letzten Jahren zahlreiche<br />

Aktivitäten zum gegenseitigen<br />

Verständnis und zum Abbau<br />

von Rassismus in Nürnberg<br />

durchgeführt hat.<br />

Unter den ausgezeichneten Projekten ist auch das Mögeldorfer<br />

„Fußballfest gegen Rassismus“ das bisher schon drei Mal auf dem<br />

Fußballplatz am Haus der Gemeinde stattgefunden hat. Besonders<br />

würdigte der DFB die für diesen Anlass extra entwickelte „Selbstverpflichtungserklärung<br />

gegen Rassismus und Antisemitismus“<br />

30


Julius Hirsch:<br />

Julius Hirsch wurde 1892 als siebtes<br />

Kind einer jüdischen Kaufmannsfamilie<br />

geboren. Bereits mit zehn Jahren trat er<br />

dem Karlsruher FV bei, der damals einer<br />

der erfolgreichsten Vereine Deutschlands<br />

war. Mit gerade einmal 19 Jahren wurde<br />

er 1911 wegen seiner herausragenden<br />

Leistungen zum ersten Mal in die<br />

deutsche Nationalmannschaft berufen<br />

und nahm<br />

1912 an den Olympischen Spielen in<br />

Stockholm teil. Nach seinem Militärdienst wechselte Julius Hirsch<br />

1914 zur Spielvereinigung Fürth, mit der er im gleichen Jahr erneut<br />

die Deutsche Meisterschaft gewann.<br />

Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers begann für Julius<br />

Hirsch – wie für Millionen anderer Opfer der verbrecherischen<br />

Nationalsozialisten – ein schrecklicher Leidensweg, auf dem er<br />

gedemütigt, entrechtet, verfolgt und 1943 in Auschwitz ermordet<br />

wurde.<br />

Pfr. Kuno Hauck<br />

Verantwortlich für das Fußballfest in Mögeldorf: Diakon Burkhard<br />

Dlugosch, Sportreferent Peter Reuter und Pfr. Kuno Hauck<br />

31


4. Fußballfest gegen Rassismus<br />

am 28. Juni 2008 in N-<br />

Mögeldorf<br />

Am 28.6. spielten 10 Teams beim 4. Fußballfest gegen<br />

Rassismus in Mögeldorf. Mit dabei waren 2 Teams aus der WG<br />

für Flüchtlingskinder, hinzu kamen Gemeinde-, Jugend- und<br />

Stadtteilteams und die Feuerwehrfreunde aus Röthenbach.<br />

In zwei 5er Gruppen wurde die Vorrunde gespielt. Im Halbfinale<br />

setzten sich der Vorjahreszweite, das spielstarke Team der Cityjugend<br />

und der zweimalige Turniersieger Mögeldorfer Fußballfreunde<br />

durch und zogen so ins Finale ein. Im Endspiel zweier gleichwertiger<br />

Mannschaften konnten dann die Mögeldorfer Fußballfreunde<br />

die Vorrundenniederlage ausgleichen und gewannen mit 1:0<br />

gegen enttäuschte<br />

Cityjugendspieler.<br />

Dritter wurde im<br />

7m Schießen das<br />

S t a d t t e i l t e a m<br />

S t r e e t b a l l e r s<br />

gegen die Jugend<br />

aus Laufamholz.<br />

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand aber wie schon in<br />

den vergangenen Jahren die klare Absage an Rassismus,<br />

Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Alle Mannschaften<br />

unterschrieben die Selbstverpflichtung gegen Rassismus. Die<br />

Aktion wurde inzwischen von rund 750 Menschen unterschrieben<br />

u.a. vom evangelischen Landesbischof Dr. Johannes Friedrich und<br />

den VertreterInnen des Landeskirchenrates sowie von mehr als<br />

250 SchülerInnen der Wilhelm-Löhe-Schule unterschrieben.<br />

Eichenkreuz Nürnberg hat ja 2007 den Julius-Hirsch-Preis des<br />

Deutschen Fußball-Bundes auch wegen des Fußballfestes gegen<br />

Rassismus und der Selbstverpflichtngsaktion bekommen. Das<br />

Preisgeld hat nun ermöglicht, dass auf einem großen Banner die 3<br />

Regeln klar zu lesen sind:<br />

1. Wir verpflichten uns bei Sportveranstaltungen alle Menschen<br />

als unsere Partner zu achten, die anderer Herkunft, Hautfarbe,<br />

32


Religion und Weltanschauung<br />

sind als wir und akzeptieren sie so,<br />

wie wir akzeptiert <strong>werden</strong> wollen.<br />

2. Wir verpflichten uns, keine<br />

rassistischen Schimpfwörter gegen Menschen zu verwenden.<br />

3. Wir achten Menschen als Partner und betrachten sie nicht als<br />

Feind.<br />

Beim Promispiel führte der Schirmherr Bürgermeister Horst<br />

Förther sein Stadt- und Kulturteam mit den Stadträten Achim<br />

Mletzko, Arif Tasdelen und Marcus König zum 3:1 Sieg gegen die<br />

kirchliche Auswahl. Alle Promispieler und die 15jährige Katharina<br />

(Clubspielerin, ehrenamtliche Mitarbeiterin in Mögeldorf und an<br />

diesem Tag auch Schiedsrichterin beim Turnier) trugen Trikots mit<br />

der Frontaufschrift ‚gegen Rassismus, gegen Fremdenfeindlichkeit,<br />

gegen Antisemitismus) und auf der Rückseite ‚Sport für<br />

Menschenrechte‘.<br />

Pfarrer Kuno Hauck, Ausländerbeauftragter des Dekanats,<br />

Diakon Burkhard Dlugosch, Evangelische Jugend Region Ost und<br />

Sportreferent Peter Reuter<br />

waren sehr erfreut, dass Paul<br />

Schremser von Franken TV<br />

mit einem Kamerateam vor<br />

Ort war und am Dienstag<br />

nach dem Fußballfest einen<br />

anschaulichen Bericht<br />

sendete.<br />

Nächstes Jahr steht nun<br />

schon ein kleines Jubiläum<br />

an, das 5. Fußballfest gegen<br />

Rassismus und es gibt erste<br />

Überlegungen Maccabi<br />

München einzuladen. Das<br />

kirchliche Promiteam träumt<br />

von einem Trainingslager<br />

mit Jogi Löw, damit endlich<br />

33


mal ein Sieg gegen die städtischen Vertreter rausspringt. Wir<br />

<strong>werden</strong> sehen. Unsere Anliegen im Blick auf Respekt, Fairness und<br />

Menschenwürde <strong>werden</strong> wir konsequent weiterverfolgen.<br />

Platzierungen:<br />

1. Mögeldorfer Fußballfreunde<br />

2. Evangelische Cityjugend<br />

3. Streetballers Mögeldorf<br />

4. Evangelische Jugend Laufamholz<br />

5. Objektif Sahne<br />

6. SV Gemeinde<br />

7. Feuerwehrfreunde<br />

8. WG für Flüchtlinge Laufamholz<br />

9. Viet Nam<br />

10. PG’S<br />

34


Mittelfränkischer<br />

Integrationspreis an<br />

Eichenkreuz Nürnberg<br />

Am 26.9.2008 erhielt Eichenkreuz Nürnberg in der Ansbacher<br />

Residenz aus der Hand des mittelfränkischen Regierungspräsidenten<br />

Dr. Thomas Bauer den neu geschaffenen mittelfränkischen<br />

Integrationspreis. Thomas Mönius, 1. Vorsitzender von EK Nürnberg,<br />

Dr. Udo Henkens,der Schatzmeister des Freundeskreises und Peter<br />

Reuter, der Sportreferent wurden begleitet von Fabian Meißner,<br />

dem Vorsitzenden der Dekanatsjugendkammer, Achim Mletzko,<br />

allen bestens bekannt, Günter Feitl, Eichenkreuz-Urgestein, Kuno<br />

Hauck, dem Ausländerbeauftragten des evang.-luth. Dekanats, den<br />

EJ-Kollegen Uwe Schmidt und Jürgen Blum und nicht zuletzt als<br />

Quotenfrau Jeannette Henkens.<br />

Im Mitteilungsschreiben an EK Nürnberg hieß es: „Der<br />

Integrationspreis wurde vom Bayerischen Staatsministerium für<br />

Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen ausgelobt, um<br />

36


eispielhaftes bürgerschaftliches Engagement auszuzeichnen. Die<br />

Preiskommission hat es insbesondere gewürdigt, dass Sie eine<br />

große Anzahl von Personen mit Ihrer Arbeit erreichen.“<br />

Wohl wahr.<br />

Dr. Bauer wies beispielhaft auf die Selbstverpflichtungsaktion<br />

gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus<br />

hin, die seit Frühjahr 2007 läuft und u.a. vom Nürnberger OB<br />

Dr. Uli Maly und dem Landesbischof Dr. Friedrich und seinen<br />

Oberkirchenräten unterschrieben wurde. Unter Punkt 1 heißt es<br />

dort: Wir verpflichten uns bei Sportveranstaltungen alle Menschen<br />

als unsere Partner zu achten, die anderer Herkunft, Hautfarbe,<br />

Religion und Weltanschauung sind als wir und akzeptieren sie so,<br />

wie wir akzeptiert <strong>werden</strong> wollen.<br />

In vielen unserer Sportgruppen wird Integration praktiziert<br />

(wie in vielen Nürnberger Sportvereinen übrigens auch). Beim<br />

großen StreetsoccerCup, einem breiten Bündnis, <strong>werden</strong> Kinder<br />

und Jugendliche aus 60 Herkunftsländern erreicht. Beim<br />

Fußballfest gegen Rassismus in N-Mögeldorf sind unbegleitete<br />

37


Flüchtlingsjugendliche, Flüchtlinge aus Afrika, Asylbewerber,<br />

ein türkisches Kulturteam bunt gemischt mit Teams aus<br />

Kirchengemeinden, der evang. Jugendarbeit und von Eichenkreuz<br />

Nürnberg. Am 27. Juni 2009 findet das 5. Turnier statt.<br />

Am Rande der Feier gab es schon Ideen für eine mittelfränkische<br />

Tagung zum Thema Integration durch Sport. Wir sind dabei.<br />

Besonders stolz sind wir, dass uns unser Nürnberger<br />

Oberbürgermeister Dr. Uli Maly vorgeschlagen hat. Die Propheten<br />

zählen in Nürnberg doch im eigenen Land. Danke Uli.<br />

Aus der Presseerklärung der Regierung von Mittelfranken:<br />

Aus den von den Oberbürgermeistern und Landräten vorgeschlagenen<br />

Projekten hat eine bei der Regierung gebildete Kommission unsere<br />

Sportarbeit ausgewählt. Nachfolgend die Begründung:<br />

Eichenkreuz Nürnberg – Sportarbeit der Evangelischen Jugend<br />

Nürnberg (1. Preis)<br />

Die Sportarbeit der Evangelischen Jugend Nürnberg umfasst derzeit<br />

etwa 60 Sportgruppen mit ca. 1.500 Mitgliedern und fördert Freude<br />

am Sport, Respekt beim Umgang im eigenen Team und mit den<br />

Spielpartnern und engagiert sich in Projekten gegen Rassismus,<br />

Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Die Auszeichnung<br />

erfolgt wegen des breiten bürgerschaftlichen Engagements, dem<br />

38


Vorbildcharakter des Sports für einen fairen Umgang mit anderen<br />

und der Vielzahl der Aktivitäten der im Eichenkreuz Nürnberg<br />

verbundenen Vereine, Einrichtungen und Gruppen.<br />

Der mittelfränkische Integrationspreis würdigt unsere langjährige<br />

Arbeit im Sinne von Integration und Respekt und gegen Rassismus,<br />

Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Wir danken unseren<br />

SportgruppenleiterInnen und unseren SportlerInnen, wir danken<br />

den vielen Kooperationspartnern in den großen Projekten und<br />

wir sind dankbar über die große Unterstützung die wir von der<br />

Evangelischen Jugend und den evang.-luth. Dekanat bekommen.<br />

Peter Reuter, Sportreferent<br />

Thomas Mönius, 1. Vorsitzender Eichenkreuz Nürnberg<br />

39


Impulse zur Weiterarbeit<br />

Rassismus im Fußball muss als<br />

Problem erkannt und benannt<br />

<strong>werden</strong>. Es genügt nicht, lediglich<br />

zu bedauern, dass es immer wieder<br />

zu rassistischen Beleidigungen und /<br />

oder Übergriffen vor, während oder<br />

nach Fußballspielen kommt.<br />

Es geht auch nicht nur darum,<br />

denen „die rote Karte“ zu zeigen,<br />

die zu Tätern <strong>werden</strong>. Es ist vor<br />

allem wichtig, die Menschen zu<br />

sensibilisieren und zu mobilisieren,<br />

die bisher dieses „Phänomen“ nur als Beobachter/-in wahrnehmen,<br />

d.h. die Mehrheit der aktiven und passiven Fußballfans.<br />

Aus diesem Grund ist es unsere Forderung, dass an allen öffentlichen<br />

und kirchlichen Fußballplätzen eine Selbstverpflichtung gegen<br />

Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sichtbar<br />

angebracht wird, damit Freizeitkicker, die Selbstverpflichtung als<br />

ständige Mahnung und Hilfe zu couragiertem Handeln ständig vor<br />

Augen haben.<br />

Bei Sportveranstaltungen, die von öffentlichen oder kirchlichen<br />

Trägern veranstaltet <strong>werden</strong>, sollte es zur Selbstverständlichkeit<br />

<strong>werden</strong>, dass alle aktiv Teilnehmenden eine „Selbstverpflichtung“<br />

unterschreiben.<br />

Darüber hinaus ist<br />

es wichtig, dass<br />

bei Fußballspielen<br />

im Stadion ein<br />

klares öffentliches<br />

B e k e n n t n i s<br />

gegen Rassismus,<br />

Fremdenfeindlichkeit<br />

und Antisemitismus<br />

einen Platz bekommt.<br />

40


Sei es als festes „Werbebanner“ an einer zentralen Stelle im<br />

Stadion oder als Lauftext, der vor jedem Spiel auf den Bildschirmen<br />

zu sehen ist.<br />

Als Organisatoren aus Nürnberg wünschen wir uns, dass diese<br />

Impulse von der Stadt Nürnberg, dem Sportservice und den lokalen<br />

Fußballvereinen aufgenommen und diskutiert <strong>werden</strong>.<br />

Diakon Burkhard Dlugosch<br />

Evang. Jugend Nürnberg<br />

Pfr. Kuno Hauck<br />

Ausländerbeautragter des Dekanats Nürnberg<br />

Peter Reuter<br />

Eichenkreuz Nürnberg<br />

41


Rassismuss und Jugendarbeit<br />

Text kommt !<br />

42


Rassismuss und Jugendarbeit<br />

Text kommt !<br />

43


Wir danken unseren Sponsoren<br />

und Förderern<br />

Ausländerbeauftragten des Evang.Luth.<br />

Dekanats Nürnberg<br />

Eichenkreuz Nürnberg<br />

Evang. Luth. Dekanat Nürnberg<br />

Evangelische Jugend Nürnberg<br />

Freundeskreis Eichenkreuz Nürnberg e.V.<br />

Sportbürgermeister der Stadt Nürnberg<br />

44


SPONSOREN<br />

1/2 Seite : 750 €<br />

SPONSOREN<br />

1/4 Seite : 400 €<br />

1/8 Seite : 250 €<br />

45


Impressum<br />

Bildnachweis<br />

© 2009<br />

Herausgeber:<br />

Ausländerbeauftragter des Evang.Luth. Dekanats Nürnberg<br />

Pfarrer Kuno Hauck<br />

Dr.-Gustav-Heinemann-Straße 55<br />

90482 Nürnberg<br />

Eichenkreuz Nürnberg<br />

Sportreferent Peter Reuter<br />

Burgstraße 1-3<br />

90482 Nürnberg<br />

Evangelische Jugend Nürnberg<br />

Diakon Burkhard Dlugosch<br />

Burgstraße 1-3<br />

90482 Nürnberg<br />

Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Texten und Bildern, auch<br />

auszugsweise, ist ohne Zustimmung der Herausgeber urheberrechtswidrig<br />

und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung,<br />

Mikroverfilmung sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in<br />

elektronischen Systemen.<br />

Auflage : 2000<br />

Druck: Flyeralarm | Würzburg<br />

Layout|Gestaltung: Burkhard Dlugosch<br />

Bildnachweis:<br />

S.38/39 : Fotolia 2306455 | Fotolia 842628 | Fotolia 2306455 | Fotolia<br />

6732138 | Julius Hirsch | Hirsch<br />

Aufnahmen Fußballfest: Hauck<br />

46


Selbstverpflichtung<br />

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