Text - Dr. Klaus Jürgen Becker
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auszureisen aus Frankreich. Lex hatte mehrere Ausreisevisen; er ist jedoch nicht gefahren, da<br />
er Auftrag hatte, in Marseille die Ausreiseangelegenheiten zu erledigen. Im Dezember 1941<br />
ist ein Koffer angekommen, betreffs Aufforderung, Leute zu entsenden. Diesen Brief habe ich<br />
sofort nach Marseille an Lex weitergeleitet. Als ich im Februar 1942 Lex in Marseille<br />
befragte, was er in der wichtigen Angelegenheit dieses Briefes gemacht habe, erklärte er, er<br />
habe ihn in die Ablage gelegt. Ich habe ihn befragt, ob er diese wichtige Angelegenheit mit<br />
Paul Merker besprochen habe. Ich mußte bei meiner Aussprache mit Paul Merker im Februar<br />
1942 feststellen, daß er den eingegangenen Brief nicht kannte. Es ist ein Koffer mit Geld<br />
angekommen, darin war jedoch keinerlei Mitteilung.<br />
Als ich Genosse Lex erklärte, daß Adolf in Toulouse der Meinung ist, daß endlich zur<br />
Verstärkung der Arbeit Genossen nach Paris geschickt werden sollen, erklärte er, das wäre<br />
revolutionäre Ungeduld. Er hat mir auch das Dokument gezeigt.<br />
Dabei erklärte er mir, er habe die Verbindung zu Estella abgebrochen, da er sich nicht<br />
weiter von Estella beleidigen lassen will.<br />
Dokument 14 98<br />
Genossin Käthe Dahlem befragt am 3.7.45 in Anwesenheit von Herbert Müller, Heinz Pries<br />
und Adolf <strong>Becker</strong>.<br />
Ich weiß, daß man für die Arbeit in Paris sechs Genossen angefordert hatte, darunter war Paul<br />
Merker.<br />
Mit Merker habe ich 2mal gesprochen. Dieser stellte die Frage, wen soll man schicken<br />
und war der Auffassung, man kann nur Genossen schicken, die sehr gut französisch sprechen.<br />
Ich habe mich gefragt, warum greift der Genosse Merker in Marseille nicht stärker ein, um<br />
die Entsendung von Genossen zu betreiben.<br />
Auf die Auffassung des Genossen Claude, daß der eigentliche Leiter in Marseille der<br />
Genosse Merker gewesen sein soll, erkläre ich, daß Lex diesen Genossen in vier Wochen<br />
einmal gesehen hat, also auf keinen Fall Merker leiten konnte.<br />
Claude hatte den großen Mangel, daß er alles allein machen wollte und keine neuen<br />
Genossen für die Arbeit herangezogen hat.<br />
98 Dokument 14 entspricht in Orthographie, Interpunktion und Abkürzungen bis auf offensichtliche Tippfehler dem Original im Stadtarchiv<br />
Ludwigshafen: NL Herbert Müller 104/159-160.