36 - Abitur-Jahrgang 1968 im AD, Hagen
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Besonders beliebt si nd die Synthesizer-Artisten von Can,Kraftwerk,<br />
oder Tangerine Dream, deren Musik zur Zeit einzigartig in<br />
der Welt darsteht. Es ist manchmal unglaublich, was sie aus<br />
ihren Synthesizern herausholen. Bei Kraftwerk ist man zur Zeit<br />
sogar dabei, einem Computer das Singen beizubringen.<br />
Ein anderer Grund für die bis vor einiger Zeit bescheidenen Erfolge<br />
mag das mangelhafte Management gewesen sein, sowie die<br />
Ausbeutung durch die Plattenfirmen, denen es <strong>im</strong>mer wieder gelang,<br />
den sowieso schon geringen Anteil der Musiker an den<br />
Platten-einnahmen noch weiter zu veringern. Besonders <strong>im</strong> Auslandsgeschäft<br />
war für die Deutsch-Rocker nur wenig zu verdienen,<br />
da ihre Anteile am Verkaufspreis der Platte nochmals halbiert<br />
wurden, so daß ihnen hohe Verkaufszahlen <strong>im</strong> Ausland nur wenig<br />
nützten.<br />
Gegenwärtig sieht es so aus, daß eine deutsche Gruppe an einer<br />
LP vier bis zwölf Prozent vom Großhandelspreis verdient. Die<br />
<strong>Hagen</strong>er Gruppe Grobschnitt verdient z.B. DM;85 an jeder LP. Die<br />
einzige Möglichkeit aus dieser Klemme herauszukommen, besteht<br />
darin eine eigene Plattenfirma zu gründen, wobei dies jedoch<br />
ein großes Startkapital voraussetzt, denn allein die Miete für<br />
ein Studio für die Aufnahme einer LP kostet inklusive den Gehältern<br />
der Techniker zwischen 10 OOO und 50 O00 DM.<br />
Im Ausland ist die Gründung von Plattenfirmen durch erfolgreiche<br />
Gruppen schon normal, und auch Kraftwerk hat jetzt als er ste<br />
deutsche Gruppe eine Plattenfirma aufgemacht. Endlich scheint<br />
die deutsche Rockszene aus ihrem Jahrelangen Dornröschenschlaf<br />
erwacht zu sein. Während sie früher <strong>im</strong> Rundfunk kaum zu hören<br />
waren, gibt es jetzt schon öfter Rock aus Deutschland <strong>im</strong> Radio.<br />
Es scheint also aufwärts zu gehen für die "Kraut-Rocker". Aber<br />
wenn auch deutsche Produzenten, Studigš und Plattenhersteller<br />
auf Welniveau arbeiten und manche Gruppen und Musiker internationale<br />
Spitze erreicht haben, bleibt <strong>im</strong>mer noch das finanzielle<br />
Problem. Sie stehen zwar finanziell besser da, als früher, ver<br />
dienen aber <strong>im</strong>mer noch nicht genug Geld, um gut leben zu können.<br />
So zieht es viele nach Amerika wo große Verträge und das<br />
große Geld locken. Die Kölner Gruppe "Triumvirat" lebt bereits<br />
seit einigen Monaten dort, aber auch "Nektar" hat Auswanderungsabsichten.<br />
So sieht es heute aus in der "German Rock Scene". Es<br />
bleibt abzuwarten, wie sie sich weiterentwickelt.<br />
IQDC<br />
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