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Studie Freilandhaltung Kaninchen

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fäkale Kontamination zu verringern und die orofäkale Weiterverbreitung der Kokzidien zu<br />

unterbinden.<br />

4. Probleme der <strong>Freilandhaltung</strong><br />

Während wissenschaftliche Vergleichsuntersuchungen zur <strong>Freilandhaltung</strong> kaum vorliegen,<br />

gibt es einige Quellen (auch im Internet), die die praktischen Probleme der <strong>Freilandhaltung</strong><br />

von <strong>Kaninchen</strong> beschreiben. Selbst engagierte Halter von <strong>Kaninchen</strong> im Freien weisen auf die<br />

Probleme hin und nennen folgende Gründe für das häufige Scheitern der Gehege- bzw. <strong>Freilandhaltung</strong><br />

(Anonym, 2008):<br />

1. mangelndes Weide-/Flächenangebot bzw. mangelnder Flächenwechsel,<br />

2. mangelnde Hygienebedingungen mit explosionsartigem Anstieg der Keimbelastung,<br />

die zu Totalverlusten führen können,<br />

3. problematische Betreuungsbedingungen (Zugänglichkeit zu Tieren, Gesundheitskontrolle,<br />

zu späte Behandlung),<br />

4. unzureichende Einzäunung,<br />

5. Eindringen von Raubtieren (Fuchs, Katze, Marderartige, Raubvögel) mit der Folge<br />

hoher Verluste bis hin zu Totalverlusten,<br />

6. fehlende Schutzmöglichkeiten (vor Raubvögeln, aber auch vor Witterungsunbilden),<br />

7. ungeeignete genetische Herkünfte,<br />

8. hoher Arbeitsaufwand und<br />

9. fehlende Vermarktungsmöglichkeiten.<br />

Insbesondere der zunehmende Infektionsdruck (vor allem wahrscheinlich durch Kokzidien)<br />

führt dazu, dass zum Teil erhebliche gesundheitliche Probleme auftreten.<br />

Fazit<br />

Die <strong>Freilandhaltung</strong> von <strong>Kaninchen</strong> führt nach einer bestimmten Haltungsdauer neben Verhaltensproblemen<br />

(analog wie bei Wildkaninchen – Selzer, 2000) zu einer zunehmenden<br />

Verschlechterung der tiergesundheitlichen Situation, bedingt durch den ansteigenden Infektionsdruck.<br />

Diese Problematik muss als tierschutzrelevant charakterisiert werden, zumal nach<br />

Hoy (2005), Hoy und Verga (2006) sowie Hoy et al. (2006) eine unvermeidbar niedrige Mortalität<br />

und Morbidität zu den bedeutsamsten Welfare-Indikatoren in der <strong>Kaninchen</strong>haltung<br />

gehören. Dies sind auch zentrale Forderungen der von der deutschen Gruppe der World Rabbit<br />

Science Association und des DLG-Ausschusses für <strong>Kaninchen</strong>zucht und –haltung erarbeiteten<br />

Leitlinien zur tierschutzgerechten <strong>Kaninchen</strong>haltung in Deutschland vom 10.5.2007

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