Elemente der Montessori-Pädagogik in der Arbeit mit legasthenen ...
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störungen aufweisen, führte Dr. Volker Gratzka durch. Dabei erwies sich, dass<br />
<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Jahres sich die Leseleistungen bei den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, <strong>mit</strong> denen e<strong>in</strong><br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zwecks Verbesserung auditiver Differenzierungsfähigkeiten durchgeführt<br />
wurde, deutlich verbesserten. Genauso zeigten sich signifikante Verbesserungen<br />
bei <strong>der</strong> Phonemdiskrim<strong>in</strong>ation. 140<br />
6.1 <strong>Montessori</strong>s Pr<strong>in</strong>zipien zur Schulung des Gehörs<strong>in</strong>nes<br />
M. <strong>Montessori</strong> entwickelte zur Erziehung des Gehörs<strong>in</strong>nes e<strong>in</strong> reiches Repertoire<br />
an S<strong>in</strong>nesmaterialien: Die menschliche Stimme, Geräuschdosen, Satz <strong>mit</strong><br />
Klangstäben, Glockensatz, Metallröhren, Holzstäbe, Schachteln und Dosen zum<br />
Schütteln usw. 141 Sie entwickelte die Methode und gab H<strong>in</strong>weise, die durch den<br />
E<strong>in</strong>satz dieses Materials zur Unterscheidung von Stimmen, Tönen und<br />
Geräuschen und so<strong>mit</strong> zur Verbesserung des Gehörs<strong>in</strong>ns beitragen sollen.<br />
<strong>Montessori</strong> setzt dabei bei <strong>der</strong> auditiven Wahrnehmungsschulung an, die sie<br />
„Übungen zur Unterscheidung von Geräuschen“ nennt. Die Übungen zielen als<br />
„anfängliche grundlegende Ausbildung <strong>der</strong> S<strong>in</strong>ne“ darauf, „mehr hören zu<br />
können“. Größere Schärfe erreicht das Gehör, wenn es immer leisere Geräusche<br />
wahrnehmen kann. „Die Ausbildung <strong>der</strong> S<strong>in</strong>ne führt also zur Beurteilung <strong>der</strong><br />
M<strong>in</strong>imalreize, - und je ger<strong>in</strong>ger das Wahrgenommene ist, desto größer wird die<br />
sensorielle Fähigkeit.“ 142<br />
Nach Ingeborg Milz machen starke Reize „die S<strong>in</strong>ne nicht schärfer, son<strong>der</strong>n<br />
stumpfer, so dass immer gesteigertere Reize angeboten werden müssen, um<br />
Aufmerksamkeit zu erregen.“ 143 Genauso, wie bei <strong>der</strong> Schulung an<strong>der</strong>er S<strong>in</strong>ne,<br />
darf beim Tra<strong>in</strong>ieren des Gehörs<strong>in</strong>nes die Isolierung des e<strong>in</strong>zelnen S<strong>in</strong>nes nicht<br />
außer Acht gelassen werden.<br />
Schult man das Ohr, werden nicht nur die Augen gebunden, um die an<strong>der</strong>en S<strong>in</strong>ne<br />
zu isolieren, son<strong>der</strong>n es wird auch weiter isoliert. Dabei muss genau überlegt<br />
werden, „ob man die Erfassung von Geräuschen o<strong>der</strong> von Tonhöhen des Taktes<br />
o<strong>der</strong> des Rhythmus schulen will. Für die Verfe<strong>in</strong>erung <strong>der</strong> Geräuschauffassung<br />
140vgl. Gratzka, V.: Therapiestudie zu e<strong>in</strong>em computergestützten adaptiven Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
141vgl. Tervooren, H.: <strong>Montessori</strong>-<strong>Pädagogik</strong> und rhythmisch-musikalische Erziehung, S.211<br />
142<strong>Montessori</strong>, M.: Die Entdeckung des K<strong>in</strong>des, S.151<br />
143Milz, I.: Die Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Montessori</strong>-<strong>Pädagogik</strong>, S.301