Manfred Wilke Es begann in Dresden - Prof. Manfred Wilke
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des SED-Staates nach <strong>in</strong>nen und nach außen unterstreichen.<br />
In der Verfassung bekam die „führende Rolle“ der SED <strong>in</strong> der<br />
DDR Verfassungsrang und musste so von allen Bürgern und<br />
gesellschaftlichen Institutionen respektiert werden. Die<br />
Verfassung gab die Perspektive e<strong>in</strong>es vere<strong>in</strong>igten Deutschland<br />
nicht auf und bestimmte die DDR zum sozialistischen<br />
Kernstaat, der e<strong>in</strong>em gee<strong>in</strong>ten Deutschland se<strong>in</strong>e zukünftige<br />
Entwicklung zeigen sollte.<br />
Außenpolitisch hatte die DDR 1967 durch die Konferenz von 25<br />
kommunistischen Parteien Europas <strong>in</strong> Karlsbad (Karlovy Vary)<br />
Rückendeckung für ihre Forderung nach <strong>in</strong>ternationaler<br />
Anerkennung als zweiter deutscher Staat bekommen. Im<br />
Westen und <strong>in</strong> den blockfreien Staaten verh<strong>in</strong>derte die<br />
Bundesrepublik diese Anerkennung seit ihrer Gründung 1949.<br />
Die SED bekam <strong>in</strong> Karlsbad die Zusicherung, dass künftig ke<strong>in</strong><br />
sozialistischer Staat diplomatische Beziehungen zur<br />
Bundesrepublik aufnehmen würde, bevor diese nicht die DDR<br />
anerkannt hatte. Diese Vere<strong>in</strong>barung war e<strong>in</strong>e direkte Reaktion<br />
auf die Aufnahme diplomatischer Beziehungen Rumäniens zur<br />
Bundesrepublik.<br />
Mit Unterstützung der KPdSU errang die SED so e<strong>in</strong>en<br />
außenpolitischen Erfolg. Sie hatte die Absicht der neuen<br />
Ostpolitik der großen Koalition <strong>in</strong> der Bundesrepublik vereitelt,<br />
die DDR im sozialistischen Lager zu isolieren.<br />
Den Wechsel von Anton<strong>in</strong> Nowotny zu Alexander Dubcek an<br />
der Spitze der KPC im Januar 1968 beunruhigte die SED noch<br />
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