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Anhand des Mediums Film untersucht Manon de Boer die Wahrnehmung von Zeit und das<br />

Schreiben von Geschichte. „Sylvia Kristel – Paris“ dokumentiert ein Treffen mit Kristel, die<br />

1974 die Hauptrolle des erotischen Films „Emanuelle“ gespielt hatte. Im Abstand von einem<br />

Jahr wurde sie zweimal gebeten, sich an ihre Zeit in Paris zu erinnern – es entstehen zwei<br />

unterschiedliche Erzählungen, die mit ihren Abweichungen, Übereinstimmungen und<br />

Ergänzungen am Ausgangspunkt der filmischen Analyse stehen.<br />

In Jean Eustaches „Les photos d'Alix“ zeigt eine Frau einem Jungen Fotografien in einem<br />

Buch. Von einem bestimmten Punkt an driften ihre Beschreibung und das auf den Bildern<br />

vermeintlich zu Erkennende mehr und mehr auseinander. Eine Art Verwirrung schleicht sich<br />

ein und öffnet eine poetische Welt mit anderen Gesetzmässigkeiten.<br />

Die Künstlerin Doris Lasch (*1972, Landsberg), die meist mit Ursula Ponn (*1965, Bad<br />

Aibling) zusammen arbeitet, interessiert sich für die Konstruktion und Wahrnehmung von<br />

Geschichte. Ihre Arbeiten realisieren sie insbesondere in und mit den Medien Film und<br />

Fotografie.<br />

Manon de Boer (NL)<br />

Sylvia Kristel - Paris (2003)<br />

Super 8 auf Video, mit Ton, Farbe, 40’ frz, eng Untertitel<br />

Jean Eustache (F)<br />

les photos d’Alix (1980)<br />

16 mm, mit Ton, Farbe, 18’ frz, eng subtitles<br />

„Lost & Found“: Vom Meeresgrund – Kino um 1910 oder<br />

„Die Ersten Filme sind die Neusten Filme“<br />

Kuratiert und präsentiert von<br />

Mariann Lewinsky<br />

mit Musik von Wieslaw Pipczynski (Theremin, Piano, Akkordeon)<br />

Fr 29. Oktober 2010, 20.00 h<br />

Sprache: englisch (Einführung)<br />

Das frühe Kino ist ein einziges gigantisches „Lost & Found“; die Kuratorin führt ein Reiseund<br />

Fundbüro für entschwundene Wirklichkeiten und wilde objets trouvés aus den Jahren, als<br />

das Kino daran war, sich selbst zu erfinden und berauscht und selbstbewusst fortlaufend das<br />

Neuste präsentierte: den elementaren Reiz der Bewegung, die Schönheit der Farben (zu keiner<br />

Zeit war Film reicher an Farbsystemen), Unfugsattacken gegen Autoritäten (beliebteste<br />

Sportart: Polizei-Bashing), stimmungsvolle Orte hier und in exotischer Ferne, Pariser<br />

Bühnenstars. Hundert Jahre lang hat die Zeit die Filme bearbeitet, viele vernichtet, manche<br />

fragmentiert oder verfärbt. Farbzersetzung erhöht die Zauberkraft der Hexe Zoraide, und<br />

Pipczynski spielt dazu hoffentlich Theremin, das erste elektronische Instrument.

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