Fatigue-Syndrom und Depression (2008) Download - LivingMS
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Sehr häufig wird ein Zusammenhang zwischen CFS <strong>und</strong><br />
einer <strong>Depression</strong> diskutiert. Aus Untersuchungen konnte<br />
jedoch keine Korrelation zwischen CFS <strong>und</strong> <strong>Depression</strong><br />
gef<strong>und</strong>en werden. Lediglich 10% der Patienten mit<br />
schwerem CFS zeigten auch Zeichen einer schweren<br />
<strong>Depression</strong>. Im Gegensatz zur <strong>Depression</strong> fehlen beim<br />
CFS Schlafstörungen, Störungen des Schlaf/Wach<br />
Rhythmus, Antriebs- <strong>und</strong> affektive Störungen.<br />
Ebenso unklar wie der Zusammenhang zwischen MS<br />
<strong>und</strong> CFS ist, so gibt es lediglich Vermutungen wie<br />
depressive Symptome bei MS Patienten entstehen. Vermutet<br />
werden Vererbungskomponenten, organische<br />
Veränderungen des Gehirns, hormonelle Störungen,<br />
Abnormalitäten des Immunsystems oder soziale Faktoren.<br />
Bisher gibt es keinen Beleg dafür, dass ein genetischer<br />
Zusammenhang zwischen MS <strong>und</strong> <strong>Depression</strong><br />
besteht. Dennoch ist die <strong>Depression</strong>srate unter MS-<br />
Betroffenen deutlich höher als unter Patienten mit anderen<br />
neurologischen bzw. chronischen Erkrankungen.<br />
Eine <strong>Depression</strong> bei MS ist deshalb möglicherweise<br />
nicht nur eine Reaktion auf die Erkrankung.<br />
Wichtigste Maßnahme ist primär eine ausführliche<br />
Beratung <strong>und</strong> Aufklärung des Patienten <strong>und</strong> seiner<br />
Angehörigen über CFS <strong>und</strong> einer unabhängig davon<br />
entstandenen <strong>Depression</strong>. Als primärer therapeutischer<br />
Ansatz wären zunächst leichte körperliche Übungsprogramme<br />
wie Aerobic, das Kühlen von Kopf <strong>und</strong> Oberkörper,<br />
sowie die Umstrukturierung des Tagesablaufs<br />
<strong>und</strong> Einplanen von Pausen zu nennen.<br />
Bei einer manifesten <strong>Depression</strong>, wie auch beim Auftreten<br />
eines CFS ist eine medikamentöse Therapie allerdings<br />
unumgänglich. Medikamente der ersten Wahl zur<br />
Behandlung des CFS wären Modasomil (10-200<br />
mg/Tag) <strong>und</strong> Amantadin (einschleichend dosieren,<br />
Maximaldosis 2 Tbl. Morgens <strong>und</strong> eine mittags). Für die<br />
Behandlung der <strong>Depression</strong> stehen uns v.a. die selektiven<br />
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, (z.B. Fluctine<br />
oder Citalopram) zu Verfügung.<br />
ZUR PERSON<br />
Univ. Doz. Prim. Dr. Christian<br />
Lampl ist Leiter der Abteilung<br />
für Allgemeine Neurologie<br />
<strong>und</strong> Schmerzmedizin<br />
im Konventhospital der<br />
Barmherzigen Brüder Linz.<br />
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