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WasSerleben-Fonds fördert Projekte an ... - Naturschutzbund

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TITEL<br />

Beispiel für Piloten als Ufersicherung<br />

Koppe, Bachforelle und Schmerle<br />

(v.l.) kommen im Statzenbach zwar<br />

vor. Verbesserungen baulicher Art<br />

(Buhnen, Tiefstellen, Flachwasserbereiche)<br />

werden ihren Lebensraum<br />

aber stark verbessern, weil Laichplätze<br />

geschaffen oder Pfl<strong>an</strong>zenwuchs<br />

ermöglicht wird.<br />

<strong>WasSerleben</strong>-<strong>Fonds</strong><br />

L<strong>an</strong>des- und Österreichsieger:<br />

Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee<br />

Revitalisierung<br />

Statzenbach<br />

Der derzeitige Zust<strong>an</strong>d mit relativ steilen, geradlinigen,<br />

zum Teil <strong>an</strong>gerissenen Ufern (großes<br />

Bild und Foto Seite 8), soll sich durch<br />

Strukturverbesserungen wie auf den Zeichnungen<br />

ersichtlich, bald ändern. Oben: Baumstamm<br />

und Baumwurzel sichern das Ufer,<br />

Unterspülungen dienen als Fischunterst<strong>an</strong>d.<br />

Unten: „Endzust<strong>an</strong>d“. Aus dem Lebendverbau,<br />

z.B. Spreitlagen, haben sich durch regelmäßigen<br />

Rückschnitt einzelne Gehölze etabliert, die<br />

die Ufer mit ihrem Wurzelwerk sichern. Zum<br />

Uml<strong>an</strong>d besteht ein großzügiger Pufferstreifen,<br />

der den Eintrag von Nährstoffen aus der L<strong>an</strong>dwirtschaft<br />

minimiert.<br />

10


WASSERLEBEN-FONDS BUNDES- UND LANDESSIEGER SALZBURG<br />

Beispiel für Spreitlagen:<br />

Befestigung mit ausschlag<br />

fähigen Sträuchern<br />

Beispiel für Uferstrukturierung<br />

mit Wurzelstock<br />

Beispiel für Uferstrukturierung mit Begleitgehölzen<br />

TB Umweltgutachten Petz (7)<br />

© Bundeswasserbauverwaltung Salzburg (3)<br />

Der Statzenbach mitten im Gemeindegebiet von Neumarkt am Wallersee<br />

ist durch verschiedene Nutzungs<strong>an</strong>sprüche zu einem degenerierten<br />

Bachlauf mit nur 3,5 – 4 m Breite geworden. Als Hauptzubringer von<br />

Niederschlagswässern in den Wallerbach hat er jedoch eine wichtige Funktion<br />

im Hochwasserschutz. Da im Projektgebiet bereits Ufer<strong>an</strong>risse zu sehen sind,<br />

besteht akuter H<strong>an</strong>dlungsbedarf. Nun wird der Statzenbach hochwasserschutztauglich<br />

renaturiert.<br />

Ziele der Revitalisierung des Statzenbaches sind<br />

>> eine Verbesserung des gewässerökologischen Zust<strong>an</strong>des<br />

>> mittelfristig eine Verbesserung der Gewässergüte<br />

>> die Verbesserung der Artenvielfalt und der Vielfalt <strong>an</strong> Kleinlebensräumen<br />

>> die Aufwertung des L<strong>an</strong>dschaftsbildes<br />

Was wird gemacht?<br />

Gepl<strong>an</strong>t ist eine naturnahe Ufersicherung nach ingenieurbiologischen Gesichtspunkten.<br />

Dazu sollen geeignete, möglichst selbst ausschlagende Baum -<br />

arten zum Einsatz kommen (Spreitlagen). Besonders wichtig ist es, Pufferstreifen<br />

zu schaffen und die Bachfläche zu vergrößern. Damit wird mehr heimischen<br />

Tieren ein natürlicher Lebensraum erhalten bzw. zurückgegeben. Die naturnahe<br />

Befestigung des Bachufers wird unter wissenschaftlicher Begleitung in Zusammenarbeit<br />

mit der Arbeitsgruppe „Vielfalt für Neumarkt“ sowie mit den Anrainern,<br />

dem städtischen Bauhof bzw. der Bauverwaltung, dem NATURSCHUTZ-<br />

BUND und der Bundeswasserbauverwaltung Salzburg erfolgen. Die Durchführung<br />

ist für 2012/2013 vorgesehen.<br />

Das Projekt ist eingebunden in das naturschutzfachliche Modellprojekt „Vielfalt<br />

für Neumarkt“ – Biotopverbund für die Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee.<br />

Es wurde auch in das Regionale Entwicklungskonzept einbezogen.<br />

„Die naturnahe Gestaltung von Fließgewässern ist ökologisch nachhaltig und<br />

unterstützt gleichzeitig einen wirkungsvollen Hochwasserschutz, der der Natur<br />

und den Menschen zugute kommt. Es ist daher sehr positiv, dass die Uferbefestigung<br />

am Statzenbach nun durchgeführt werden k<strong>an</strong>n“, sagt der Salzburger<br />

NATURSCHUTZBUND-Obm<strong>an</strong>n H<strong>an</strong>s Kutil.<br />

Die L<strong>an</strong>desjury wählte dieses Vorzeigeprojekt, weil es u.a. ein hohes Entwicklungspotenzial<br />

für neue Strukturen im Fließgewässer bietet. „Das Projekt<br />

zeigt eindrucksvoll, wie ein wirkungsvoller Hochwasserschutz mit ökologischer<br />

Aufwertung des Lebensraumes einhergeht“, betonte Naturschutzreferent L<strong>an</strong>desrat<br />

Sepp Eisl bei der Auszeichnung der Gemeinde Neumarkt (Foto Seite 9).<br />

www.naturschutzbund.at/wasserlebenfonds2011<br />

Winterheft NATUR&L<strong>an</strong>d 97. JG. – Heft 4-2011<br />

Gepl<strong>an</strong>te Maßnahmen<br />

(Beispielfotos oben)<br />

>> RENATURIERUNG VON BACHLAUF UND UFER,<br />

mit Strukturverbesserungen in und entl<strong>an</strong>g<br />

des Statzenbaches<br />

>> ANLAGE VON BEGLEITGEHÖLZEN UND STRUK-<br />

TURIERUNG MIT TOTHOLZ, ASTHAUFEN, WURZEL-<br />

STÖCKEN (Bild o.M.) etc.; auch in Teilbereichen<br />

des Neumarkter Gemeindegebietes<br />

>> KEINE BEWIRTSCHAFTUNG BIS AN DEN GEWÄS-<br />

SERRAND, d.h. Anlage von Pufferzonen und<br />

Wiesenr<strong>an</strong>dstreifen, wie extensive, teilweise<br />

ungemähte Wiesen- oder wechselnde Brachestreifen<br />

>> MINIMIERUNG HARTER, REIN TECHNISCHER<br />

UFERVERBAUUNGEN (z.B. Steinverbau)<br />

>> AUFWEITUNG DES BACHQUERSCHNITTES (je<br />

nach Grundverfügbarkeit) in ausgewählten<br />

Bereichen, um Lebensraum für Laubfrosch,<br />

Ringelnatter (Foto) & Co zu schaffen<br />

11<br />

© NaSTLinz


<strong>WasSerleben</strong>-<strong>Fonds</strong><br />

L<strong>an</strong>dessieger NÖ:<br />

Marktgemeinde Lassee<br />

Stempfelbach mit Kopfweidenbest<strong>an</strong>d im N2000-Gebiet, einem<br />

Lebensraum von Plattbauchlibelle und Laubfrosch<br />

Monotoner Entwässerungsgraben<br />

Neues Leben für das<br />

Grabensystem Lasseer Heide<br />

Die Reste des alten<br />

Grabensystems<br />

sind z. T.<br />

noch von Gehölzstrukturen<br />

markiert.<br />

Der wertvolle<br />

Kopfweidenbest<strong>an</strong>d<br />

ist speziell<br />

in der agrarisch<br />

intensiv genutzten<br />

L<strong>an</strong>dschaft<br />

von großer Bedeutung.<br />

© LUW (3); Rupert<br />

Emprechtinger (Libelle);<br />

Archiv ÖNB<br />

Östlich von Lassee erstreckt sich die Heide, ein<br />

etwa 20 km² großes Gebiet. Um 1900 wurde<br />

hier ein ausgedehntes System von Entwässerungsgräben<br />

<strong>an</strong>gelegt, von dem bis heute noch etwa 42<br />

km erhalten sind. Ein Teil der Gräben ist im Lauf der Zeit<br />

stark verl<strong>an</strong>det oder wurde verfüllt. Andere führen Wasser<br />

bzw. sind noch von begleitenden Gehölzstrukturen<br />

umgeben, die als „Erhaltenswerte L<strong>an</strong>dschaftsteile“ im<br />

Regionalen Raumordnungsprogramm gewürdigt werden.<br />

Die L<strong>an</strong>desjury begründet ihre Entscheidung u.a.<br />

damit, dass die Erhaltung und Revitalisierung dieses<br />

100 Jahre alten Grabensystems im Natura 2000 Gebiet<br />

ein Pilotprojekt für die Entwicklung wertvoller, vom Menschen<br />

geprägter Wasserlebensräume darstellt. Damit<br />

wird die einmalige Ch<strong>an</strong>ce wahrgenommen, die Feuchtflächen<br />

wieder zu vernetzen. Hervorgehoben gehört<br />

auch, dass in dieses Projekt sowohl Anrainer als auch<br />

die interessierte Bevölkerung intensiv eingebunden werden.<br />

Was wird gemacht?<br />

Damit das Grabensystem bei Lassee als Lebensraum<br />

und Vernetzungsstruktur erhalten bleibt, werden in einem<br />

ersten Schritt Entwicklungs- und Erhaltungsmöglichkeiten<br />

für das Gewässernetz ausgearbeitet und <strong>an</strong>schließend<br />

exemplarisch <strong>an</strong> einer fünf Kilometer l<strong>an</strong>gen<br />

Pilotstrecke umgesetzt. Großes Augenmerk liegt dabei<br />

auf den Ansprüchen der Tier- und Pfl<strong>an</strong>zenwelt.<br />

www.naturschutzbund.at/wasserlebenfonds2011<br />

Gepl<strong>an</strong>t ist, die Gräben über den Stempfelbach mit<br />

dem Gewässernetz des Marchfeldk<strong>an</strong>alsystems vom<br />

Weinviertler Hügell<strong>an</strong>d bis zu March und Donau zu vernetzen.<br />

Durch die Einbeziehung von Anrainern und interessierten<br />

Ortsbewohnern k<strong>an</strong>n eine breite Basis für die<br />

Zustimmung geschaffen werden, damit auch weitere<br />

Grabensysteme revitalisiert werden können. Die einzelnen<br />

Maßnahmen werden fachlich und ökonomisch evaluiert<br />

und darauf aufbauend optimiert.<br />

M<strong>an</strong> erhofft sich als ein Ergebnis Regeln für die Pflege<br />

und Räumung von Kleingewässern im agrarisch genutzten<br />

Raum, die d<strong>an</strong>n auch auf <strong>an</strong>dere Gewässersysteme<br />

im Weinviertel übertragbar sein sollten. Projektbeginn<br />

ist Jänner 2012, Projekt-Ende November 2012.<br />

Von den Maßnahmen profitieren werden nicht nur die<br />

vorh<strong>an</strong>denen Strukturen aus alten Kopfweiden, Röhricht<br />

und Hochstauden, sondern auch heckenbrütende Vögel,<br />

wie Neuntöter, Fische, wie Schlammpeitzker oder<br />

Gründling sowie verschiedene Libellen-, Reptilien- und<br />

Amphibienarten.–HA–<br />

12 Winterheft NATUR&L<strong>an</strong>d 97. JG. – Heft 4-2011


<strong>WasSerleben</strong>-<strong>Fonds</strong><br />

L<strong>an</strong>dessieger Tirol:<br />

Verein zum Schutz<br />

der Erholungsl<strong>an</strong>dschaft<br />

Osttirol<br />

© Fr<strong>an</strong>z Kovacs<br />

Die Isel in Osttirol ist einer der letzten großen<br />

Gletscherflüsse mit intakter Geschiebeumlagerung,<br />

ohne Ausleitung und ohne Stau, mit einer<br />

vitalen Population der Deutschen Tamariske. Im Siedlungsraum<br />

und als Folge der Hochwasserereignisse<br />

1965/66 ist sie jedoch großteils reguliert. Das Projekt<br />

möchte einen abgeschnittenen Altarm der Isel wieder <strong>an</strong><br />

den Fluss <strong>an</strong>binden. Entstehen sollen eine größere<br />

Bucht sowie zwei weitere – bei Hochwasserereignissen<br />

dotierte – Altarmbecken als wertvolle Gewässer- und<br />

Auwaldstrukturen. Die Bucht mit ihren Schotterbänken<br />

ist Lebensraum für die Deutsche Tamariske. Die Stillwasserbereiche<br />

dienen als Fischunterst<strong>an</strong>d für Huchen<br />

und Äsche.<br />

Was wird gemacht?<br />

Revitalisierung<br />

Altarm Isel<br />

Am orografisch rechten Iselufer bei Oberlienz wird<br />

die bestehende Flussbaustein-Sicherung im Baubereich<br />

entfernt. Auf öffentlichem Gut werden eine Bucht sowie<br />

zwei Altarmbecken mit wechselnden Wassertiefen (Modellierung<br />

der Sohle) und Flachuferzonen hergestellt.<br />

Die Flussbausteine werden zur punktuellen Ufersicherung<br />

und als einzelne Strukturelemente im Bereich der<br />

Altarme wieder verwendet. Zur Information der Besucher<br />

sind eine Holz-Plattform <strong>an</strong> der Bucht sowie eine<br />

neue Infotafel am Isel-Radweg gepl<strong>an</strong>t. Um eine hohe<br />

Akzept<strong>an</strong>z des <strong>Projekte</strong>s in der Bevölkerung vor Ort zu<br />

erreichen, wird eine Zusammenarbeit mit der unabhängigen<br />

Arbeitsgruppe Umwelt von Oberlienz, der Gemeinde<br />

Oberlienz, dem Baubezirksamt Lienz und weiteren<br />

lokalen Akteuren <strong>an</strong>gestrebt. Begonnen wird mit<br />

dem Vorhaben im Jänner 2012, als Fertigstellungstermin<br />

wird Ende März 2012 <strong>an</strong>gestrebt.<br />

Arten, die vom Projekt profitieren, sind Huchen,<br />

Äsche, Flussuferläufer, Gelbbauchunke, Bergmolch und<br />

Deutsche Tamariske. Die Jury begründete ihre Entscheidung<br />

damit, dass durch das Projekt die Artenvielfalt<br />

ge<strong>fördert</strong>, die Schutzwirkung erhöht und die regionale<br />

Breitenwirkung durch die gepl<strong>an</strong>ten Informationstafeln,<br />

Naturführungen und die Anbindung <strong>an</strong> den bestehenden<br />

Radweg gar<strong>an</strong>tiert werden. Der Projektträger<br />

„Verein zum Schutz der Erholungsl<strong>an</strong>dschaft Osttirol“<br />

k<strong>an</strong>n die neuen Strukturen für Führungen und Info-Ver<strong>an</strong>staltungen<br />

nutzen. Der geschaffene Lebensraum ist<br />

von Lienz aus bequem und schnell mit dem Rad zu erreichen.–HA–<br />

Lagepl<strong>an</strong> mit den 2 Altarmen und einer Bucht<br />

Bild o. l.: Revitalisierungsbereich<br />

der Isel bei Pöll<strong>an</strong>d,<br />

rechts die<br />

Iselau im Projektbereich<br />

– Lebensraum<br />

des<br />

Kleinen Teichmolchs.<br />

Auch der<br />

Flussuferläufer<br />

wird von den<br />

Maßnahmen profitieren.<br />

© Wolfg<strong>an</strong>g Retter (3)<br />

Winterheft NATUR&L<strong>an</strong>d 97. JG. – Heft 4-2011 13


<strong>WasSerleben</strong>-<strong>Fonds</strong><br />

L<strong>an</strong>dessieger Wien:<br />

Stadtgemeinde Wien<br />

Revitalisierung<br />

Petersbach<br />

Fotos v. l. © MA 45<br />

(gr. Bild); Josef Limberger;<br />

H<strong>an</strong>s Glader;<br />

H<strong>an</strong>s Harra; Joh<strong>an</strong>nes<br />

Gepp<br />

Der Petersbach in Siebenhirten ist hart verbaut,<br />

die Sohle gepflastert. Er verläuft streng monoton,<br />

was seine ökologische Funktionsfähigkeit<br />

zusätzlich stark beeinträchtigt. Seine Ufer sind nur spärlich<br />

bewachsen, weshalb weder eine Ufersicherung<br />

noch eine Beschattung gegeben ist. Auch das Wasserrückhaltepotenzial<br />

ist unzureichend. Ein l<strong>an</strong>dschaftspl<strong>an</strong>erisches<br />

Konzept soll deshalb bestehende und zukünftige<br />

Nutzungen des Projektgebiets mit einem verbesserten<br />

Hochwasserschutz und der Gestaltung eines<br />

naturnahen Gewässerprofils verbinden.<br />

Was wird gemacht?<br />

Wenn aus diesem Gerinne wieder ein ökologisch funktionierender<br />

Bach geworden ist, werden auch Blaugeflügelte<br />

Prachtlibelle, Koppe und Schmerle wieder eine<br />

Heimat finden. Auch m<strong>an</strong>ch <strong>an</strong>derer Vogel, wie der Kleiber,<br />

wird die Strukturen nutzen.<br />

Gepl<strong>an</strong>t sind eine Verlegung des Petersbaches, die<br />

Neugestaltung nach ökologischen Gesichtspunkten und<br />

eine Dynamisierung des Bachbettes, womit sowohl die<br />

Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) wie auch das Wasserrechtsgesetz<br />

(WRG) umgesetzt werden. Dadurch wird<br />

das Gewässer leistungsfähiger – größere Wassermengen<br />

können künftig besser abgeführt werden.<br />

Konkret wird der k<strong>an</strong>alartige Petersbach auf 200 m<br />

Länge und bis zu 8 m Breite aufgeweitet und ökologisch<br />

neu gestaltet. Die Öffnung des Bettes soll ihm die Möglichkeit<br />

zurückgeben, seinen Lauf immer wieder neu zu<br />

gestalten. Die neue Dynamik der Fluss-Sohle ermöglicht<br />

es wirbellosen Tieren, von Würmern über Krebse<br />

bis zu Insektenlarven, von Stein-, Eintags- oder Köcherfliegen<br />

etc., sich am oder im Gewässergrund <strong>an</strong>zusiedeln.<br />

Weitere Tierarten, die von der Revitalisierung profitieren,<br />

sind die heimischen Fischarten der oberen bis<br />

mittleren Forellenregion (Forelle, Koppe, Gründling, Elritze,<br />

Aitel, Schmerle) sowie diverse Libellenarten (Blaugeflügelte<br />

Prachtlibelle, Gemeine Keiljungfer). Wichtig<br />

ist auch, dass eine Verbindung zum Grundwasserkörper<br />

hergestellt wird, weil dadurch Prall- und Gleitufer, S<strong>an</strong>dund<br />

Kiesbänke entstehen können. Strukturelemente,<br />

wie Pilotenbuhnen, sollen ein Pendeln des Gewässers<br />

auslösen, erste kleinräumige Strukturen schaffen und<br />

punktuell auf den Flussverlauf wirken. Weitere vorgesehene<br />

Elemente sind ein „Raubaum“ (umgefallener<br />

Baum, der ins Wasser ragt) als Buhne, gesicherte Wurzelstöcke,<br />

Weidenfaschinenwände und Gehölzpfl<strong>an</strong>zungen<br />

zur Sicherung der Uferbereiche vor Hinterspülung<br />

und Auswaschung. Besonders erfreulich ist, dass<br />

ein benachbarter Spielplatz <strong>an</strong> den Bachraum <strong>an</strong>gebunden<br />

wird, damit Kinder und Erwachsene diesen Naturraum<br />

hautnah erleben können.<br />

Projekt-Beginn des von der MA 45 (Amt der Wiener<br />

L<strong>an</strong>desregierung) eingereichten <strong>Projekte</strong>s wird im April<br />

2012 sein, Projekt-Ende im November 2012. Sämtliche<br />

Arbeiten erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Institut<br />

für Ingenieurbiologie und L<strong>an</strong>dschaftsbau der Universität<br />

für Bodenkultur. Die Erd- und Modellierungsarbeiten<br />

wird die MA 45 durchführen, die ingenieurbiologischen<br />

Pfl<strong>an</strong>zarbeiten erfolgen im Rahmen eines Studentenprojektes.–HA–<br />

www.naturschutzbund.at/wasserlebenfonds2011<br />

14<br />

Winterheft NATUR&L<strong>an</strong>d 97. JG. – Heft 4-2011


<strong>WasSerleben</strong>-<strong>Fonds</strong><br />

L<strong>an</strong>dessieger Vorarlberg:<br />

Stadtgemeinde Dornbirn<br />

Renaturierung<br />

Forachgraben<br />

Der Forachgraben wurde vor Jahrzehnten verrohrt. Der naturferne<br />

Mündungsbereich in den ebenfalls mit Betonfertigteilen hart<br />

verbauten Karlesgraben wird im Zuge der Renaturierung zukünftig<br />

naturnah gestaltet.<br />

Vom ehemaligen Forachgraben blieben nach der Verrohrung<br />

nur noch Reste der ehemaligen Flurgehölze. Nach dem Entfernen<br />

der Rohre und der Schaffung eines naturnahen, strukturierten<br />

Bachbetts werden hier wieder Flurgehölze gepfl<strong>an</strong>zt.<br />

© v. o. l: Amt der Stadt Dornbirn (2); Schmidt-Kloiber; Robert Hofrichter<br />

Derzeit ist der Forachgraben in Dornbirn teilweise<br />

vorrohrt. Es ist gepl<strong>an</strong>t, ihn im Bereich der Einmündung<br />

in den Karlesgraben zu renaturieren<br />

und möglichst naturnah auszubauen. Dabei soll die bestehende<br />

Verrohrung auf einer Länge von 160 m entfernt<br />

werden und stattdessen ein natürliches Gewässer<br />

mit variierender Breite entstehen. Der Oberlauf des Forachgrabens<br />

bleibt weiterhin verrohrt. Mit den gepl<strong>an</strong>ten<br />

vier Biotopen schafft m<strong>an</strong> neue Lebensräume für Fische,<br />

Amphibien und sonstige <strong>an</strong> das Gewässer gebundene<br />

Klein- und Kleinstlebewesen.<br />

Was wird gemacht?<br />

Für den Ausbau und für die Gestaltung des Gerinnes<br />

steht ein bis zu 12 m breiter Grundstücksstreifen zur<br />

Verfügung. Unter Anwendung ingenieurbiologischer<br />

Maßnahmen soll seine ökologische Funktionsfähigkeit<br />

wiederhergestellt werden. Die Uferbereiche werden<br />

leicht mä<strong>an</strong>drierend und variabel gestaltet sowie teilweise<br />

mit heimischen Sträuchern und Bäumen bepfl<strong>an</strong>zt.<br />

Die gepl<strong>an</strong>ten vier Tümpel werden mit Lehm<br />

oder <strong>an</strong>derem dichten Material ausgestattet und <strong>an</strong>schließend<br />

sich selbst überlassen – es wird keine Bewirtschaftung<br />

erfolgen. Was von selbst <strong>an</strong>wächst, bietet<br />

die beste Grundlage für einen neuen und wertvollen Lebensraum<br />

aquatischer Org<strong>an</strong>ismen, z.B. Steinfliegen.<br />

Zweck dieses <strong>Projekte</strong>s ist es, den Gewässerabschnitt<br />

zu revitalisieren, um das Gewässer „wiederzubeleben“.<br />

Aus gewässerökologischer Sicht ist es deshalb<br />

sehr wertvoll. Mit der Umsetzung des <strong>Projekte</strong>s entstehen<br />

neue, wertvolle Lebensräume für Pfl<strong>an</strong>zen und Tiere.<br />

Sie wird aus wasserbau- sowie auch aus gewässerschutztechnischer<br />

Sicht ausdrücklich befürwortet. Projektbeginn<br />

ist Jänner 2012, <strong>Projekte</strong>nde der darauf folgende<br />

Juni.–HA–<br />

Erdkröten und sonstige gewässergebunde Arten werden<br />

künftig den renaturierten Abschnitt des Forachgrabens<br />

und die gepl<strong>an</strong>ten Tümpel bevölkern.


<strong>WasSerleben</strong>-<strong>Fonds</strong><br />

L<strong>an</strong>dessieger Steiermark:<br />

Wasserverb<strong>an</strong>d Wasser -<br />

versorgung Radkersburg<br />

Ein neues Bett<br />

für den Drauchenbach<br />

Neben der k<strong>an</strong>alisierten<br />

Mündungsstrecke<br />

des Drauchenbaches<br />

existieren<br />

noch Auwaldreste,<br />

die auch überschwemmt<br />

werden.<br />

Die Renaturierung<br />

kommt<br />

Eisvogel, Ukrainischem<br />

Bachneunauge<br />

u.v.m.<br />

zugute.<br />

v.l. © Norbert Baum<strong>an</strong>n<br />

(2); Michael Tiefenbach;<br />

Clemens Ratsch<strong>an</strong><br />

(Neunauge)<br />

Der Mündungslauf des Drauchenbaches, eines<br />

Seitenarmes der Mur auf dem Gemeindegebiet<br />

von Bad Radkersburg, ist seit 1968 reguliert und<br />

begradigt. Der Mündungsbereich liegt innerhalb des Natura<br />

2000-Gebietes „Steirische Grenzmur mit Gamlitzbach<br />

und Gnasbach“. Die im Jahre 1874 noch stark<br />

nach Osten verschleppte Mündung in einen Seitenarm<br />

der Mur ist bis auf einige Altarmreste mit Tümpeln trocken<br />

gefallen. Die Mündungsstrecke soll nun verlängert<br />

und verlegt werden. Das Projekt zeichnet sich durch<br />

seinen hohen Synergieeffekt mit der gepl<strong>an</strong>ten Muraufweitung<br />

in Sicheldorf aus. Strukturen wie Steil- und<br />

Flachufer, Schotterbänke etc. werden sich im neuen<br />

Drauchenbachbett im Bereich der Mur-Aufweitung auf<br />

natürliche Weise ausbilden. Der Mündungsbereich des<br />

Drauchenbaches profitiert von der gepl<strong>an</strong>ten Entfernung<br />

der Ufersicherungen <strong>an</strong> der Mur.<br />

Was wird gemacht?<br />

Der Drauchenbach wird auf einer Strecke von rund einem<br />

Kilometer verlegt bzw. verlängert. Als Initialmaßnahme<br />

wird eine Tiefenrinne ausgehoben und der Drauchenbach<br />

eingeleitet. Die Verlegung und Verlängerung<br />

der Mündungsstrecke dient der Erhaltung bzw. Wiederherstellung<br />

und damit der l<strong>an</strong>gfristigen Sicherung des<br />

günstigen Erhaltungszust<strong>an</strong>des verschiedener Arten<br />

und Lebensräume, wie natürliche Flach- und Steiluferbereiche,<br />

typische Überg<strong>an</strong>gszonen <strong>an</strong> den Uferbereichen,<br />

mit dem Hauptflusssystem vernetzte Seitenzubringer,<br />

gewässerspezifische Mündungsbereiche oder<br />

Alt- und Seitenarme in unterschiedlichen Verl<strong>an</strong>dungsstadien.<br />

Die Umleitung des Drauchenbaches wird zudem<br />

die Grundwasserverhältnisse in den nun mit Wasser<br />

versorgten Auwaldbereichen deutlich verbessern.<br />

Die Mündung in die Mur erfolgt in einen ungesicherten<br />

Aufweitungsbereich der Mur. Der regulierte Mündungsbereich<br />

mit einer Länge von etwa 90 m wird ständig mit<br />

Wasser versorgt und bleibt als Hochwasserentlastung<br />

erhalten.<br />

Die Jury begründete ihre Entscheidung u.a. damit,<br />

dass das Projektgebiet am Grünen B<strong>an</strong>d liegt, wo weitere<br />

Maßnahmen für einen nachhaltigen Biotopverbund<br />

gepl<strong>an</strong>t sind.<br />

Von den Maßnahmen profitieren werden zahlreiche<br />

Tierarten: Ukrainisches Bachneunauge, Huchen, Frauennerfling,<br />

Weißflossengründling, Schied, Strömer, Bitterling,<br />

Semling, Hundsbarbe, Schlammpeitzger, Goldsteinbeißer,<br />

Steinbeißer, Schrätzer, Streber, Zingel, Gemeine<br />

Flussmuschel, Gelbbauchunke, Kammmolch und<br />

Eisvogel. Projekt-Beginn wird Oktober 2012 sein, Projekt-Ende<br />

Dezember 2012.–HA–<br />

16<br />

Winterheft NATUR&L<strong>an</strong>d 97. JG. – Heft 4-2011


<strong>WasSerleben</strong>-<strong>Fonds</strong><br />

L<strong>an</strong>dessieger OÖ:<br />

OÖ L<strong>an</strong>dschaftsfonds im Amt<br />

der OÖ L<strong>an</strong>desregierung<br />

Lebensraumverbesserung<br />

am Pfudabach<br />

Das Uml<strong>an</strong>d des Pfudabaches in den Gemeinden<br />

Sigharting und Diersbach im Sauwald ist teils<br />

durch ausgedehnte Feuchtwiesenkomplexe<br />

charakterisiert, die Lebensraum seltener Vogel-, Amphibien-<br />

und Insektenarten sind. Hier befinden sich ökologische<br />

Hotspots, wie zum Beispiel das dichteste, aktuell<br />

bek<strong>an</strong>nte Neunaugenvorkommen von insgesamt 13 in<br />

Oberösterreich. Die Intensivierung der L<strong>an</strong>dwirtschaft<br />

im Gebiet des Sauwaldes und der Sauwaldausläufer<br />

hat die Feuchtlebensräume in den letzten Jahrzehnten<br />

stark zurückgedrängt. Zersplitterte Besitzverhältnisse,<br />

Aufgabe der Bewirtschaftung, der Höfe oder Flächenintensivierung<br />

sind heute die größte Gefahr für die Gegend.<br />

Mit Hilfe des <strong>Projekte</strong>s sollen Bach und Feuchtwiesen<br />

ökologisch aufgewertet werden, indem Uferverbauungen<br />

entfernt und eine Wehr<strong>an</strong>lage abgebaut werden,<br />

um das Gewässerkontinuum wieder herzustellen.<br />

Was wird gemacht?<br />

Mit den Geldern aus dem <strong>Fonds</strong> werden das Sighartinger<br />

Wehr durchgängig gemacht, Gräben und Feuchtwiesenkomplexe<br />

s<strong>an</strong>iert, Amphibienlaichplätze wieder<br />

aktiviert und Überflutungsräume geschaffen. Das alles<br />

wird unter ökologischer Bauaufsicht erfolgen. Als Eigenleistung<br />

stellt der Oö. L<strong>an</strong>dschaftsfonds zusätzlich etwa<br />

60.000 Euro für den Erwerb ökologisch sensibler<br />

Feuchtwiesen und Uferr<strong>an</strong>dstreifen bereit, sodass die<br />

Umsetzung einer umfassenden Lebensraumsicherung<br />

möglich gemacht wird. Mithilfe einer Grundstücksneuordnung<br />

soll verhindert werden, dass die Flächen verbrachen<br />

– immerhin dienen sie als Hochwasserabflussund<br />

Rückhalteflächen.<br />

Ukrainisches Bachneunauge, Prachtlibelle, Sumpfschrecke<br />

und Bekassine sind nur einige der hier vorkommenden<br />

seltenen Tierarten, die vom Projekt am<br />

Pfudabach profitieren werden. Auch St<strong>an</strong>dorte regional<br />

gefährdeter bot<strong>an</strong>ischer Raritäten werden durch die<br />

Projektumsetzung l<strong>an</strong>gfristig gesichert. LR Max Hiegelsberger:<br />

„Umwelt- und Gewässerschutz und natürlich<br />

der Erhalt der Kulturl<strong>an</strong>dschaft mit seinen natürlichen<br />

Lebewesen sind wichtige Anliegen der L<strong>an</strong>dwirtschaft.<br />

Wir wollen in einer intakten Natur leben und arbeiten.“<br />

Projekt-Beginn wird Jänner 2012 sein, Projekt-<br />

Ende Dezember 2012.<br />

Die Jury begründete ihre Entscheidung für dieses<br />

L<strong>an</strong>desprojekt mit dem übergeordnet hohen Interesse<br />

aus naturschutzfachlicher und wasserwirtschaftlicher<br />

Sicht: Die gepl<strong>an</strong>ten Maßnahmen haben hohes Potenzial<br />

zum Schutz artenreicher und gefährdeter Lebensräume<br />

– und sie sind 2012 realistisch umsetzbar.–HA–<br />

www.naturschutzbund.at/wasserlebenfonds2011<br />

Winterheft NATUR&L<strong>an</strong>d 97. JG. – Heft 4-2011<br />

Kulturl<strong>an</strong>dschaft<br />

mit Feuchtwiesen<br />

am Pfudabach<br />

bei Sigharting.<br />

Der <strong>WasSerleben</strong>fonds-Preis<br />

macht die Entfernung<br />

einer „herrenlosen“<br />

Wehr<strong>an</strong>lage<br />

im Pfudabach<br />

und der<br />

Uferverbauung<br />

möglich. Der<br />

Bach beherbergt<br />

das dichteste<br />

Vorkommen des<br />

Ukrainischen<br />

Neunauges in<br />

Oberösterreich.<br />

© L<strong>an</strong>d Oö./Stef<strong>an</strong><br />

Reifeltshammer (2)<br />

17


<strong>WasSerleben</strong>-<strong>Fonds</strong><br />

L<strong>an</strong>dessieger Kärnten:<br />

Stadtgemeinde<br />

Klagenfurt<br />

Ein neues Bett<br />

für den Rababach<br />

v.l. © Magistrat der LH Klagenfurt<br />

am Wörthersee, Abteilung Umweltschutz<br />

(3), piclease-Helmut Heimpel<br />

Der Rohrdurchlass<br />

wird durch<br />

eine Brücke ersetzt,<br />

die unüberwindliche<br />

Stufe<br />

wird fischpassierbar<br />

gemacht.<br />

Vom Projekt profitieren<br />

werden<br />

Arten wie Hecht<br />

und Zypergras-<br />

Segge.<br />

Im Osten von Klagenfurt, inmitten stark be<strong>an</strong>spruchter<br />

Kulturl<strong>an</strong>dschaft, fließt der Rababach.<br />

Diese Lage in Stadtnähe mit den Auswirkungen<br />

von Verkehr, L<strong>an</strong>dwirtschaft, Siedlungstätigkeit und einer<br />

Deponie haben das Gewässer vielfältig beeinträchtigt<br />

und verändert: Begradigungen mit monotonem Trapezprofil,<br />

kaum gewässertypische Strukturen, schwach<br />

ausgebildete, teilweise fehlende Ufersäume. Besonders<br />

schwer wiegen die Unterbrechungen des Baches, weil<br />

Fische nicht mehr w<strong>an</strong>dern können. Trotzdem finden<br />

sich Abschnitte mit guter und sehr guter hydromorphologischer<br />

Qualität sowie zahlreiche wertvolle Biotoptypen<br />

im unmittelbaren Uml<strong>an</strong>d. Auch ein parallel verlaufender<br />

Wildkorridor weist auf das nach wie vor vorh<strong>an</strong>dene<br />

ökologische Potenzial dieses L<strong>an</strong>dschaftsausschnittes<br />

hin, das es gilt, wieder aufleben zu lassen.<br />

Nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie gehört das Projektgebiet<br />

zu jenen Gewässerabschnitten, bei denen<br />

H<strong>an</strong>dlungsbedarf besteht. Nun hat sich die Stadt Klagenfurt<br />

entschlossen, den Rababach auf einer Länge<br />

von ca. 5,5 km zur renaturieren.<br />

Was wird gemacht?<br />

Einerseits müssen Gewässerstruktur und -qualität,<br />

Lebensraumaustattung und Wasserrückhaltevermögen<br />

verbessert werden. Andererseits ist gepl<strong>an</strong>t, die Durchgängigkeit<br />

des Baches, das sog. Gewässerkontinuum,<br />

wieder herzustellen. Dazu wird der Rohrdurchlass bei<br />

Gottesbichl (Bild li.o.) durch eine Brücke ersetzt, um die<br />

Fischpassierbarkeit im Oberlauf wieder herzustellen<br />

und kleineren Wildtieren wieder ein ungehindertes<br />

Wechseln entl<strong>an</strong>g des Baches zu ermöglichen. Bestehende<br />

Strukturen, wie etwa größere Wassertiefen als<br />

Wintereinst<strong>an</strong>d für Fische sollen erhalten bleiben. Weiters<br />

ist vorgesehen, einen derzeit unpassierbaren technischen<br />

Sohlabsturz im Mittellauf der Raba (Bereich Deponie<br />

Klagenfurt; Bild re.o.) in mehrere fischpassierbare<br />

kleinere Sohlstufen aufzulösen. Davon profitieren viele<br />

dort vorkommende Arten: die stark gefährdete Zypergras-Segge<br />

Carex pseudocyperus, der Breitblättrige<br />

Rohrkolben Typha latifolia, Hecht, Bachforelle, Aitel und<br />

Gründling.<br />

Neben der Verbesserung des Uferbegleitstreifens –<br />

der Rababach beherbergt einen schmalen Ufergehölzbest<strong>an</strong>d<br />

– sollen durch die Maßnahmen bereichsweise<br />

auch Röhrichtsäume ge<strong>fördert</strong> werden, ein stark gefährdeter<br />

Biotoptyp in Kärnten. Projektbeginn ist voraussichtlich<br />

noch diesen Herbst. Den Ausschlag für die Entscheidung<br />

der Kärntner Jury gab der große naturschutzfachliche<br />

Mehrwert, den die wasserbaulichen<br />

Maßnahmen erzielen werden.–HA–<br />

18 Winterheft NATUR&L<strong>an</strong>d 97. JG. – Heft 4-2011

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