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PDF-Download - Fachschaft Medizin

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» med.uni-jena<br />

Interview mit Prof. Dr. Straube, Studiendekan<br />

4<br />

HANDmed.: Schon vor fünzfig Jahren<br />

dauerte ein <strong>Medizin</strong>studium<br />

in Deutschland sechs Jahre. Das zu<br />

erwerbende Wissen jedoch hat sich<br />

mindestens verfünffacht – sollten<br />

wir nicht langsam anfangen, das<br />

Curriculum zu entrümpeln?<br />

Straube: Ja, das ist eine gute Frage. Eigentlich<br />

hat es in den letzten fünfzig<br />

Jahren keinen bedeutenden Zuwachs<br />

an Krankheiten gegeben, die Ihnen in<br />

Ihrer späteren Praxis begegnen können.<br />

Angewachsen ist das Verständnis<br />

der Pathophysiologie, Möglichkeiten<br />

der Diagnostik und Therapie – natürlich<br />

auch mit entsprechenden Folgen.<br />

Das Wichtigste für Ihre spätere Praxis<br />

ist, dass sie heute möglichst viel davon<br />

sehen, was Ihnen an Fällen später<br />

begegnen kann. Denn all das, was sie<br />

gesehen haben, werden sie später wieder<br />

erkennen. Das, was sie nicht gesehen<br />

haben, werden sie wahrscheinlich<br />

nicht erkennen.<br />

HANDmed.: Wie kann man es denn<br />

dann realisieren, die Fülle des Stoffes<br />

in sechs Jahren zu vermitteln?<br />

Straube: Was wir eigentlich schon immer<br />

getan haben - bestimmte Inhalte<br />

herausgreifen, um anhand dieser Beispiele<br />

Prinzipien darzustellen. Dass<br />

bei selteneren Krankheiten diese Prinzipien<br />

weiter- und mitwirken, wird in<br />

der Vorlesung nur noch gesagt.<br />

Für mich gibt es eine ziemlich eindrucksvolle<br />

Entwicklung, die in der<br />

Forschungsförderung eingetreten ist:<br />

Das Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung wendet sich den seltenen<br />

Krankheiten zu. Es gibt ein Förderprogramm,<br />

das sich speziell auf<br />

die Diagnostik und Therapie seltener<br />

Erkrankungen bezieht und das viele<br />

Millionen Euro vergibt. Offensichtlich<br />

besteht da ein Defizit, und diesem<br />

Defizit begegnet man auch schon im

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