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WAS MACHT EIGENTLICH...<br />

Werner Biskup<br />

Fußball war sein Leben -<br />

und ist es immer noch!<br />

Er gehört sicherlich zu den Weltenbummlern in Sachen Fußball. Werner Biskup hat als Spieler und Trainer so manche<br />

Stadt gesehen, so manches Land bereist. Im Frühjahr wurde der gebürtige Bottroper 70 Jahre alt. Und doch ist für den<br />

diplomierten Fußball-Lehrer noch lange nicht Schluss! Was macht der „Germano“, wie er damals von den Fans gerufen<br />

wurde, eigentlich heute…? <strong>Fortuna</strong> Aktuell hat ihn am Rande eines Treffens von ehemaligen Fortunen getroffen.<br />

Werner Biskup (hintere reihe, 3. von rechts) mit der <strong>Fortuna</strong> vor der Saison 1956/66.<br />

Herr Biskup, stimmt es eigentlich,<br />

dass Ihr damaliger Mitspieler<br />

Jürgen Schult im wahrsten Sinne<br />

des Wortes „Schuld“ daran war,<br />

dass Sie überhaupt erst ihre zweite<br />

Karriere als Fußball-Trainer eingeschlagen<br />

haben?<br />

Biskup: Ja, das ist richtig. Das<br />

war im ersten Bundesligajahr der<br />

<strong>Fortuna</strong> 1966/67. Jürgen hatte<br />

mir geraten, dass ich doch nebenbei<br />

in Köln mein Studium zum<br />

Fußball-Trainer machen sollte.<br />

Mit der Erlaubnis von Trainer<br />

Kuno Klötzer und Fußball-Obmann<br />

Hans-Georg Noack habe<br />

ich dort unter der Leitung von<br />

Hennes Weißweiler angefangen.<br />

Obwohl Sie damals keineswegs<br />

Voll-Profi gewesen sind! Und da<br />

hat die Stadt bzw. haben die <strong>Düsseldorf</strong>er<br />

von Ihnen als gelerntem<br />

Heizungs-Lüftungstechniker profitiert!?<br />

Biskup: Das kann man so sagen<br />

(lacht). Als ich zu dieser Zeit bei<br />

der Stadt angestellt war, habe ich<br />

die Kö mit Fernwärme versorgt.<br />

Daran denke ich immer wieder<br />

gerne zurück, wenn ich an<br />

<strong>Düsseldorf</strong> und die Königsallee<br />

denke!<br />

Dieser Beruf wurde aber schon<br />

bald zur Nebensache…?<br />

Biskup: Das hat sich später auf<br />

meiner Station beim RFC Lüttich<br />

in Belgien ergeben. Da war ich<br />

erst 32 Jahre alt. Der Chefcoach<br />

wurde entlassen und ich wurde<br />

gebeten, dass ich doch mit<br />

meiner Trainer-Lizenz, die ich<br />

kurz zuvor in Deutschland gemacht<br />

hatte, übergangsweise die<br />

Mannschaft als Spieler-Trainer<br />

übernehmen könne. Da wir in<br />

den nächsten sechs Wochen sehr<br />

erfolgreich waren - wir haben<br />

fünf Spiele gewonnen und sind<br />

ins Pokalhalbfinale eingezogen<br />

- habe ich kurzentschlossen die<br />

Schuhe an den Nagel gehängt. So<br />

war es um meine Spieler-Laufbahn<br />

geschehen und ich habe<br />

als Trainer weiter gemacht. Aber<br />

diese Entscheidung habe ich nie<br />

bereut.<br />

Und diesen Hauptberuf als<br />

Trainer üben Sie noch heute aus?<br />

Biskup: Na ja, eigentlich hatte<br />

ich ja vor sechs Jahren aufgehört.<br />

Aber in einem Ortsteil von<br />

Cloppenburg (in Niedersachsen,<br />

Anm. d. Red.), wo ich seit zwölf<br />

Jahren mit meiner Familie wohne,<br />

habe ich mehr aus Spaß den<br />

Amateurverein SC Sternbusch<br />

übernommen. Wir waren gleich<br />

erfolgreich und haben den Klassenerhalt<br />

in der Kreisklasse geschafft,<br />

im Jahr darauf sind wir<br />

aufgestiegen und danach auch<br />

noch Kreispokalsieger geworden.<br />

Dann kam vor über drei Jahren<br />

ein Anruf von Wolfgang Overath,<br />

dem damaligen Präsidenten beim<br />

1. FC Köln. Rund drei Jahre lang<br />

habe ich für die Scouting-Abteilung<br />

gearbeitet, die im Frühjahr<br />

nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga<br />

aber weitestgehend aufgelöst<br />

wurde, so dass ich meinen<br />

Job los war. Und jetzt hat mich<br />

mein kleiner Ortsverein wieder<br />

angefragt, und da konnte ich natürlich<br />

nicht „Nein“ sagen!<br />

Also sind Sie im Grunde genommen<br />

– positiv formuliert - „fußballverrückt“?<br />

Biskup: Ja klar (lacht)! Ich habe<br />

ja auch früh angefangen. Von<br />

daher hat der Fußball ganz klar<br />

einen sehr hohen Stellenwert für<br />

mich. Mit 18 Jahren habe ich<br />

beim VfB Bottrop gleich in der 2.<br />

Bundesliga gespielt, habe danach<br />

nie tiefer gespielt und hatte dann<br />

hier im Rheinland in Leverkusen,<br />

<strong>Düsseldorf</strong> und Köln eine<br />

tolle Zeit. Später habe ich eben<br />

als Trainer – mittlerweile seit 27<br />

Jahren – weiter gemacht und bin<br />

zweimal in die Bundesliga aufgestiegen<br />

- mit Bayer (heute KFC)<br />

Uerdingen 05 und Hannover 96.<br />

Welche Erinnerungen haben<br />

Sie heute noch an den Aufstieg als<br />

<strong>Fortuna</strong>-Spieler im Frühjahr1966?<br />

Biskup: Das Spiel in Offenbach<br />

auf dem Bieberer Berg war zwar<br />

alles entscheidend und das „Endspiel“,<br />

aber viel wichtiger war<br />

davor der 4:1-Heimsieg gegen<br />

Hertha BSC und den großen Aufstiegskonkurrenten<br />

(!) FK Pirmasens<br />

jeweils mit 2:0 vor über<br />

40.000 Zuschauern. Das war ein<br />

überragendes Gefühl und genauso<br />

haben wir dann auch gespielt!<br />

Wer waren – außer dem bereits<br />

erwähnten Jürgen Schult - bei der<br />

<strong>Fortuna</strong> für Sie die wichtigsten<br />

Mitspieler oder Bezugspersonen?<br />

Biskup: Bei der <strong>Fortuna</strong> waren<br />

in meinem ersten Jahr in der<br />

Regionalliga vor allem „Kalli“<br />

Hoffmann und „Bernie“ Steffen<br />

die Vorbilder und – obwohl nur<br />

wenige Jahre älter als ich – die<br />

Bezugspersonen, zumal wir alle<br />

drei bei der Stadt <strong>Düsseldorf</strong> gearbeitet<br />

haben und so tagtäglich<br />

Kontakt hatten.<br />

Wie ist der Kontakt zur <strong>Fortuna</strong><br />

und den früheren Mitspielern<br />

erhalten geblieben?<br />

Biskup: Es ist leider so, dass diese<br />

Treffen der Traditionsmannschaft<br />

viel zu selten stattfinden.<br />

Es sollte eine ständige Einrichtung<br />

werden! Ich komme immer<br />

wieder gerne hierher und diskutiere<br />

über die guten alten Zeiten.<br />

Herr Biskup, vielen Dank für<br />

das Gespräch, und wir wünschen<br />

Ihnen noch viele guten Zeiten für<br />

die Zukunft!<br />

Biskup: Da nicht für – wie man<br />

bei uns im Norden sagt (lacht).<br />

Werner Biskup<br />

Spielte von 1965-68 für die<br />

<strong>Fortuna</strong>. In 87 Bundesligaspielen<br />

erzielte er 11 Tore. 1966 schaffte<br />

er mit den <strong>Düsseldorf</strong>ern den<br />

ersten Bundesligaaufstieg in der<br />

Vereinsgeschichte. Nach seinem<br />

Karriereende war er als Trainer<br />

in der Bundesliga, in Belgien<br />

und in der Türkei tätig. Aktuell<br />

trainiert er zum Hobby den Amateurverein<br />

SC Sternbusch in der<br />

Kreisliga Cloppenburg.<br />

48 FORTUNA AKTUELL

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