Stefan Holzhauer - Steampunk-Chroniken
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Die <strong>Steampunk</strong>-<strong>Chroniken</strong><br />
Gedanken an Schmetterlinge<br />
unkontrolliert mit dem Schiff pendelte!); und ja: sicher übertrugen<br />
sich Geschütze auf die Mannschaft. Und sie brachten nicht<br />
Schwindel oder Kälte, sondern den Tod!<br />
Emilio fühlte sich sehr verloren. In seinem alten Leben, da hatte<br />
er die Dinge beeinflussen können. Wenn ihm eine Pflanze einzugehen<br />
drohte, dann gab er mehr Wasser. Wenn ihm ein Pflug<br />
kaputtging, dann reparierte er ihn mit allem, was eben greifbar<br />
war – zumeist ein starkes Stück Seil. Hier war er den Geschehnissen<br />
ausgeliefert. Er hatte die Kontrolle verloren.<br />
Mit einem lauten Seufzen betätigte Emilio das Ventil und<br />
brachte die Weiche wieder in Gang. Langsam nahm das Rot in<br />
seinem Sichtfeld zu: die Hitze kroch zurück ins Rohr. Der Fluss<br />
des Dampfes war wieder frei.<br />
III. Die Hoheiten<br />
»Der Junge hat kaum noch Zeit mich zu besuchen. Springt nur<br />
noch auf den oberen Decks rum.«, sagte Mateo so laut, dass Emilio<br />
ihn hören musste, als die Bändiger abends in ihrem Quartier<br />
zusammen saßen. Emilio lag am Rande auf seiner Koje – wie so<br />
oft blieb er den Geselligkeiten fern – und war vertieft in ein<br />
Handbuch.<br />
Mit einem Lachen, das in einem Röcheln endete, rettete Arlo –<br />
ein fähiger Mechaniker, wenn er nicht betrunken war – einen Becher<br />
Mezcal aus seinen zittrigen Händen auf den Tisch. »Mateo,<br />
du wühlst den ganzen Tag im Dreck. Zieh da nicht den Jungen<br />
mit rein; lass ihm seine sauberen Hände.«<br />
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