Unterhaltungsprogramm - Musikgesellschaft Concordia Therwil

wurden die Musikanten mit einem Autocar nach Therwil gefahren, nahmen an der
Prozession teil und mussten danach wieder nach Allschwil an die Rangverkündigung.
Im gleichen Jahr wurde zu Handen des Gemeinderates ein Gesuch eingereicht,
um jährlich einen Beitrag von Fr 300.- zu erhalten.
Am 29. März 1936 durfte die Concordia dem neu gewählten Regierungsrat Dr.
Hugo Gschwind ein Ständchen bringen. Im April wurde eine Knabenmusik gegründet.
Theophil Gschwind (Vater des jetzigen Aktivmitglieds Theo Gschwind)
übernahm die Ausbildung. Ihren ersten Auftritt hatte sie bereits am 9. August
beim Gartenfest. Am 21. Juni nahm die Concordia am Kantonalen Musikfest in
Münchenstein teil. Nach der Heimkehr wurde an der 100 Jahrfeier der Bezirksschule
Therwil ein Ständchen gegeben. Am 24. Juni starb der Gründer und
Ehrenpräsident der Concordia, Pfarrer Cottier. Im September wurde ein Wohltätigkeitskonzert
durchgeführt. Alle Dorfvereine nahmen daran teil. Der Erlös
wurde den Bedürftigen und den Arbeitslosen im Dorfe verteilt. Der Mitgliederbestand
in diesem Jahr betrug bei der Concordia 26 Erwachsene und bei der Knabenmusik
14 Burschen. Viele Versammlungen und insbesondere die Generalversammlung
fanden jeweils an Sonntagnachmittagen statt.
Da von den Behörden im Sommer 1937 ein Versammlungsverbot angeordnet
wurde, konnte das 25-jährige Jubiläum erst am 9. Januar 1938 gefeiert werden.
Dieses fand im Saal des Restaurant Rössli statt. Der Reinerlös aus diesem Anlass
betrug Fr. 440.-. An der GV vom 23. April wurden die neuen Statuten genehmigt.
Am Kantonalen Musikfest in Liestal wurde zum ersten Mal ein Lorbeerkranz mit
Goldeinlage errungen (1. Rang in der 4. Kategorie).
In den Jahren 1933-1938 nahm die Concordia an den Prozessionen des Mariatrostfestes
in Mariastein teil. Es war mitten im Monat Juli und meistens sehr
warm. Dennoch wurde die komplette Uniform getragen. Ein Fass Bier wurde
immer schon kühl gestellt!
Schon zu dieser Zeit wurden die Therwiler Vereine, welche an einem Kantonalen
oder Eidgenössischen Anlass teilnahmen, durch die Concordia am Bahnhöfli
empfangen. Mit klingendem Spiel wurden sie zu ihrem Vereinslokal geführt.
In vielen Protokollen kommt immer wieder der Name des Restaurant Flückiger-
Renz vor. Dieses Restaurant gibt es seit Ende des 2. Weltkrieges nicht mehr,
heute steht dort der Volg-Laden.
Es ist auffallend, dass in den Jahren 1932 bis 1938 insbesondere sogenannte „Studierte“
wie Lehrer Joseph Feigenwinter, Lehrer Paul Thüring oder Pfarrer E. Joos
bei der Musik das Sagen hatten.