Die Kultur- und Kreativwirtschaft in der gesamtwirtschaftlichen ...
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12 3. Analyse des Innovationsverhaltens <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wirkungsketten <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />
Abbildung 4: K<strong>und</strong>enstruktur <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />
16,1 %<br />
e<strong>in</strong>zig K<strong>und</strong>en <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>-<strong>und</strong> <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />
69,5 %<br />
14,4 %<br />
e<strong>in</strong>zig K<strong>und</strong>en außerhalb <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>-<strong>und</strong> <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />
K<strong>und</strong>en <strong>in</strong>nerhalb <strong>und</strong> außerhalb <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />
Quelle: Unternehmensbefragung <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kreativwirtschaft</strong> 2012, Prognos AG<br />
Segmenten. Für die Geschäftstätigkeit <strong>der</strong> Kreativen<br />
s<strong>in</strong>d neben K<strong>und</strong>en aus <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />
auch an<strong>der</strong>e Branchen von hoher Bedeutung. So<br />
bedienen r<strong>und</strong> 70 % <strong>der</strong> Kreativen mit ihren Produkten<br />
<strong>und</strong> <strong>Die</strong>nstleistungen sowohl die <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />
als auch an<strong>der</strong>e Branchen (vgl. Abbildung 4).<br />
R<strong>und</strong> 30 % <strong>der</strong> Unternehmen mit gewerblichen Auftraggebern<br />
haben K<strong>und</strong>en im <strong>in</strong>dustriellen Sektor.<br />
Vor allem die Akteure <strong>der</strong> Designwirtschaft <strong>und</strong> des<br />
Werbemarktes s<strong>in</strong>d eng mit <strong>der</strong> Industrie verflochten<br />
(r<strong>und</strong> 55 %). <strong>Die</strong> Industriek<strong>und</strong>en fragen damit im<br />
hohem Maße kreative Leistungen nach, um neue Nutzungserfahrungen<br />
<strong>der</strong> Produkte <strong>und</strong> <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
zu schaffen, die Leistungen an die Bedarfe <strong>der</strong> K<strong>und</strong>en<br />
anzupassen sowie Images <strong>und</strong> Marken zu entwerfen<br />
<strong>und</strong> damit E<strong>in</strong>fluss auf die Kaufentscheidungen <strong>der</strong><br />
K<strong>und</strong>en zu nehmen. Leistungen im Bereich Film <strong>und</strong><br />
R<strong>und</strong>funk s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Industrie ebenfalls gefragt; gut<br />
e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Akteure dieser Teilmärkte verfügt über<br />
K<strong>und</strong>en aus <strong>der</strong> Industrie. Auch hier stehen häufig<br />
Vermarktungsaspekte im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>.<br />
<strong>Die</strong> Befragung <strong>der</strong> K<strong>und</strong>en <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />
bestätigt, die gegenüber den an<strong>der</strong>en Teilmärkten<br />
höheren Verflechtungen zu Designern <strong>und</strong><br />
Werbefachleuten. So gab r<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Fünftel <strong>der</strong> befragten<br />
Unternehmen außerhalb <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />
an, Leistungen im Bereich Design <strong>und</strong> Werbung<br />
zu beziehen. Darüber h<strong>in</strong>aus vergeben mehr als<br />
10 % <strong>der</strong> Unternehmen Aufträge an Akteure des Pressemarktes<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Musikwirtschaft.<br />
Insgesamt s<strong>in</strong>d die Beziehungen zwischen den Unternehmen<br />
<strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kreativwirtschaft</strong> <strong>und</strong> den<br />
Industriebranchen jedoch vergleichsweise ger<strong>in</strong>g ausgeprägt.<br />
Hier lassen sich nicht ausgeschöpfte Innovationspotentiale<br />
vermuten. Von den Auftraggebern<br />
for<strong>der</strong>t dies e<strong>in</strong>erseits die Kenntnis <strong>der</strong> Akteure <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong>en Angebote <strong>und</strong> an<strong>der</strong>erseits e<strong>in</strong>e entsprechende<br />
Offenheit <strong>und</strong> Unternehmenskultur, die neue Herangehensweisen,<br />
Techniken <strong>und</strong> Denkprozesse zulässt.<br />
3.3 Innovationsbasierte Impulswirkung <strong>der</strong><br />
<strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kreativwirtschaft</strong> – makroökonomische<br />
Analyse<br />
Bei Querschnittsbranchen wie <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />
ist vor allem ihre gesamtwirtschaftliche Verflechtung<br />
von Interesse. <strong>Die</strong>s kann primärstatistisch<br />
jedoch nur schwer dargestellt werden. Durch Zuhilfenahme<br />
<strong>der</strong> Input-Output-Analyse kann näherungsweise<br />
abgeschätzt werden, welche Zulieferverflechtungen<br />
zwischen <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />
<strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Produktionsbereichen <strong>in</strong> Deutschland<br />
bestehen. In <strong>der</strong> Input-Output-Tabelle des Statistischen<br />
B<strong>und</strong>esamtes werden, nach Wirtschaftszweigen un -<br />
terglie<strong>der</strong>t, die bei <strong>der</strong> Produktion e<strong>in</strong>gesetzten Vorproduk<br />
te <strong>und</strong> Produktionsfaktoren (Inputseite) <strong>und</strong><br />
gleich zeitig die Verwendung <strong>der</strong> produzierten Mengen<br />
(Outputseite) dargestellt.<br />
Produkte <strong>und</strong> <strong>Die</strong>nstleistungen <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kreativwirtschaft</strong><br />
werden e<strong>in</strong>erseits als sogenannte Vor leis-