Entwurfsprinzipien und hydraulische Berechnung von ... - GDA-Online
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8 Modellierung des Wasserhaushaltes der Oberflächenabdichtunssysteme<br />
3 Übersicht über Wasserhaushaltsmodelle<br />
3.1 Einführung<br />
Wasserhaushaltsmodelle verknüpfen die einzelnen Prozesse des Wasserhaushalts<br />
zu einem Gesamtsystem <strong>und</strong> bilanzieren innerhalb dieses zeitlich <strong>und</strong> räumlich<br />
abgegrenzten Systems alle ein- <strong>und</strong> ausgehenden Wasserflüsse <strong>und</strong> die Änderung<br />
des Wasservorrats.<br />
Wesentliche Vorteile der Anwendung <strong>von</strong> Modellen gegenüber empirischen Untersuchungen<br />
sind die einfache, kostengünstige Bearbeitung komplexer Systeme, die<br />
Standardisierung der Bearbeitung <strong>und</strong> damit die einfache Nachvollziehbarkeit <strong>und</strong><br />
Vergleichbarkeit der Ergebnisse.<br />
Wasserhaushaltsmodelle lassen sich nach unterschiedlichen Kriterien klassifizieren:<br />
- nach dem Lösungsansatz in deterministische <strong>und</strong> stochastische Modelle<br />
- nach der Anzahl der Raumdimensionen in ein- bis dreidimensionale Modelle<br />
- nach der räumlichen Auflösung in Schicht- oder Kompartimentmodelle <strong>und</strong> in<br />
raumkontinuierliche Modelle<br />
- nach der zeitlichen Auflösung in zeit-diskrete (häufig mit festem Zeitschritt)<br />
<strong>und</strong> zeit-kontinuierliche Modelle<br />
Raum- <strong>und</strong> zeitkontinuierliche Modelle beschreiben Prozesse im allg. mittels<br />
partieller Differentialgleichungen, die numerisch über Finite-Differenzen- oder (für die<br />
Raumdimensionen) Finite-Elemente-Methoden gelöst werden. Zur Formulierung<br />
eines Anwendungsfalls muss der Anwender eine räumliche <strong>und</strong> zeitliche<br />
Diskretisierung vorgeben.<br />
Wasserhaushaltsmodelle sind insbesondere zur Modellierung der komplexen<br />
Wechselwirkung <strong>von</strong> Bewuchs, potentieller Evapotranspiration, Bodenwasser <strong>und</strong><br />
tatsächlicher Evapotranspiration geeignet, da durch eine Modellierung eine<br />
wesentlich verbesserte Abschätzung der Durchsickerung der Rekultivierungsschicht<br />
möglich wird.<br />
3.2 Beispiele in Deutschland eingesetzter Modelle<br />
Wasserhaushaltsmodelle werden mit unterschiedlichen Modellierungsschwerpunkten<br />
u.a. <strong>von</strong> der Agrarmeteorologie, der Bodenk<strong>und</strong>e, der Hydrologie <strong>und</strong> <strong>von</strong><br />
Ingenieurwissenschaften entwickelt.<br />
In der Literatur wird eine Vielzahl <strong>von</strong> Modellen des Wasserhaushalts oder seiner<br />
Teilprozesse beschrieben. Die meisten sind in Forschungsprojekten entstanden,<br />
nicht für die Anwendung <strong>von</strong> Dritten entwickelt <strong>und</strong> nicht frei verfügbar.