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Verband - AWO Baden

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TiTel<br />

Aktiv für Andere<br />

Ehrenamtliches Engagement weiterhin aktuell<br />

Was haben Feuerwehrmänner, Umweltaktivisten und<br />

<strong>AWO</strong>-Ortsvereinsvorsitzende gemeinsam? Sie sind in<br />

der Regel ehrenamtlich tätig. Oder sollte man besser<br />

sagen: Sie engagieren sich freiwillig und bürgerschaftlich?<br />

Welcher Begriff ist richtig?<br />

In einer aktuellen Emnid-Umfrage fanden 92 % von 1.000<br />

befragten Bürgerinnen und Bürgern die Bezeichnung „freiwilliges<br />

Engagement“ am sympathischsten, 90 % bevorzugten<br />

den Begriff „Ehrenamt“, 86 % „freiwillige Tätigkeit“.<br />

„Bürgerschaftliches Engagement“ erreichte mit 64 % hinter<br />

„ziviles Engagement“ (79 %) nur den fünften Platz in der<br />

Beliebtheitsskala. Betrachtet man die Studie genauer, so<br />

entdeckt man deutliche Unterschiede zwischen den Generationen:<br />

91 % der Befragten über 60 Jahre favorisierten<br />

das Wort „Ehrenamt“, nur 79 % der 14- bis 29-Jährigen.<br />

Junge Menschen, so die Autoren der Emnid-Umfrage, verbinden<br />

mit „Ehrenamt“ eher Aufopferung und langfristige<br />

Mitarbeit in einer Organisation. Sie wollen aber lieber<br />

frei entscheiden und selbstbestimmt handeln und wählen<br />

daher tendenziell eher die Bezeichnung „freiwillig“.<br />

Enormes Potential<br />

Ganz unabhängig davon, welcher Begriff nun tatsächlich<br />

richtig ist – die große Mehrheit der Deutschen ist ehrenamtlich<br />

aktiv. Laut des Freiwilligensurveys „Freiwilliges<br />

Engagement in Deutschland 1999 – 2004 – 2009“ sind<br />

71 % regelmäßig gemeinnützig tätig – in Sportvereinen,<br />

der freiwilligen Feuerwehr, in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden,<br />

in Nachbarschaftsinitiativen, Schulen und Kindergärten.<br />

Und warum engagieren sich so viele Menschen?<br />

„Weil ich etwas für andere Menschen und die Gesellschaft<br />

tun will“, ist eine häufige Antwort. Weitere Gründe für<br />

ehrenamtliches Engagement: Spaß an der Sache, Kontakt<br />

mit anderen Menschen und Qualifizierung (speziell<br />

bei jungen und arbeitslosen Menschen). Ältere Menschen<br />

engagieren sich vor allem, weil sie sozial integriert, körperlich<br />

und geistig aktiv sein wollen.<br />

Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie: 37 % der<br />

Befragten (und damit 11 % mehr als 1999) können sich<br />

ein freiwilliges Engagement grundsätzlich vorstellen. Ein<br />

enormes Potential, das es zu nutzen gilt – mit projektbezogenen<br />

und passgenaueren Angeboten, mit neuen Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

und Unterstützungsangeboten, mit<br />

mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung.<br />

Umfassende Förderung<br />

Der Staat unterstützt oft und gerne ehrenamtliches Engagement.<br />

So auch im Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit<br />

2011 (www.engagiert-in-deutschland.de). Das Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

hat z. B. 2007 die Initiative ZivilEngagement „Miteinander<br />

– Füreinander“ gestartet, um freiwilliges Engagement zu<br />

fördern. Bereits zum siebten Mal veranstaltet das Bundesnetzwerk<br />

Bürgerschaftliches Engagement im September<br />

2011 die Woche des bürgerschaftlichen Engagements.<br />

Und in <strong>Baden</strong>-Württemberg ist man stolz auf die landesweite<br />

Ehrenamtsaktion „Echt gut!“.<br />

Auch die <strong>AWO</strong> hat im Rahmen ihres <strong>Verband</strong>sentwicklungsprozesses<br />

die Förderung des bürgerschaftlichen<br />

Engagements zu einem zentralen Thema gemacht. Hintergrund<br />

ist die Entwicklung der letzten Jahre: Die <strong>AWO</strong> ist<br />

heute nicht nur eine Mitgliederorganisation, sondern auch<br />

ein soziales Dienstleistungsunternehmen. Ein Spannungsfeld<br />

zwischen ehren- und hauptamtlicher Arbeit, dem die<br />

<strong>AWO</strong> vielerorts mit einem professionellen und qualifizierten<br />

Freiwilligenmanagement begegnet. Ehrenamtliche<br />

in <strong>AWO</strong>-Einrichtungen werden zu Partnern (auf Zeit), die<br />

später vielleicht sogar als neue <strong>AWO</strong>-Mitglieder gewonnen<br />

werden können.<br />

Das Ehrenamt, so viel scheint sicher, ist und bleibt ein<br />

wichtiges Zukunftsthema für die Arbeiterwohlfahrt und<br />

ihre Orts- und Kreisverbände. Ein Thema, um das man<br />

sich weiterhin kümmern muss – nicht nur im Europäischen<br />

Jahr der Freiwilligentätigkeit.<br />

4 <strong>AWO</strong>-ECHO

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