Erzieherinnen verdienen mehr - GEW

5. Fazit
Bereits in den Regelungen der Rahmenvereinbarung
über Fachschulen der Kultusministerkon-ferenz
deutete sich an, dass Erzieher/-
innen im Kanon der Fachschulberufe eine
Sonderrolle spielen (vgl. Abschnitt 2) und
nicht unmittelbar mit den anderen Fachschulberufen
vergleichbar sind. Der direkte Vergleich
des Berufs des Erziehers/der Erzieherin
mit vier anderen Fachschulberufen erhärtet
diese Vermutung: Die Anforderungsstruktur ist
bei den vier Ver-gleichsberufen ähnlich bis
identisch, Erzieher/-innen unterscheiden sich
jeweils und zwar in der Tendenz hin zu einer
höherwertigen Tätigkeit.
Auf der Basis der berufskundlichen Informationen
der Arbeitsagentur kann mit großer Wahrscheinlichkeit
davon ausgegangen werden, dass
an Erzieher/-innen in ihrer realen Tätigkeit im
öffentlichen Dienst eher höhere Anforderungen
gestellt werden als an Absolvent/-innen der
zum Vergleich herangezogenen Fachschulberufe.
Sie müssten also bei vergleichbarer Stellung
in der Organisation und Berufserfahrung eher
höher als niedriger oder gleich eingruppiert
sein.
Der Vergleich der ausgewählten Fachschulberufe auf der Basis der für den öffentlichen Dienst
diskutierten bzw. bereits vereinbarten Eingruppierungskriterien erbrachte im einzelnen folgende
Ergebnisse für die Eingruppierung der Erzieher/-innen:
● Grundeingruppierung:
● zusätzliche Kenntnisse und Fertigkeiten:
● Komplexität der Tätigkeit:
● Verantwortung:
● soziale Kompetenz:
● Planen und Organisieren:
● physische und psychische Belastungen:
gleichwertig bis höherwertig
eher höherwertig
eher höherwertig
eher höherwertig
höherwertig
eher höherwertig
höherwertig
Das Ergebnis des Vergleichs würde noch eindeutiger in Richtung Höherwertigkeit des Erzieher/-innenberufes
ausfallen, wenn der im SGBVIII (Kinder- und Jugendhilfe) festgeschriebene
Bildungsauftrag in den Berufsprofilen des Berufe-net bereits berücksichtigt worden wäre. Hier
liefern die Interviews im vorhergehenden Kapitel weitere aktuelle Informationen.
43