Johannes Heugel - Geschichtsverein Deggendorf
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Das dritte Datum ist der berühmte Musikdruck „Gassenhawerlin und Reutterliedlin"<br />
in der Offizin des Christian Egenolff zu Frankfurt am Main, der zwei Lieder<br />
unseres Meisters enthält 6 .<br />
Zwischen 1536 und 1538 wurde <strong>Heugel</strong> „Landgraf Philipps zu Hessen Gesangsmayster"<br />
7 . Dies erfahren wir aus einer undatierten Besoldungsliste der Hofdiener;<br />
hier wird er als „Companist" bezeichnet. 1547 wird <strong>Heugel</strong> endlich „Kapellmeister"<br />
Hans <strong>Heugel</strong>: „Entlaubet ist der Walde"<br />
Sopran - Alt<br />
Tenor - Bass<br />
bei Hof. Seine Aufgabe war, für Musikalien zu sorgen durch Kopierarbeit, also<br />
durch Abschreiben fremder Kompositionen, oder durch eigene Werke. Er hatte die<br />
Sängerknaben zu beherbergen, zu verpflegen und zu unterrichten, wie es landläufig<br />
Aufgabe der Hofkapellmeister war. Dabei hat „Johann <strong>Heugel</strong>s Capellmeisters<br />
Hausfrau Margarita" beste Dienste geleistet. In dieser Kapellmeister-Stellung verblieb<br />
<strong>Heugel</strong> bis zu seinem Lebensende 1585. Seine Frau überlebte ihn um fast<br />
30 Jahre und starb 1612. <strong>Johannes</strong> <strong>Heugel</strong> blieb also ein halbes Jahrhundert, von<br />
etwa 1535 bis 1585, an dem kleinen hessischen Hof zu Kassel, reiste so gut wie nie,<br />
außer in die neue Universitätsstadt Marburg, in der manche staatliche Feierlichkeit<br />
die Anwesenheit der Hofkapelle notwendig machte.<br />
So war der Wirkungskreis <strong>Heugel</strong>s sehr eng begrenzt; seine Werke waren deshalb<br />
auch nicht sehr verbreitet. Der Landgraf Philipp von Hessen, der „Großmütige",<br />
wie er genannt wurde, spielte in der Reformationsgeschichte eine nicht unbedeutende<br />
Rolle. Seine Verbindung zur Kurpfalz als dem nächsten bedeutenden protestantischen<br />
Lande inmitten der katholischen Länder war sehr eng. Auch die Beziehungen<br />
zur reformierten Schweiz nach Zwingiis Tod 1531 waren den Hessen<br />
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