THOMAS EVANGELIUM - geistiges licht
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Das<br />
Thomas Evangelium<br />
Das Thomas Evangelium ist vermutlich urspünglich griechisch geschrieben worden. Leider existieren<br />
in dieser Sprache nur einige Fragmente. Diese wurden um die Jahrhundertwende in Oxyrhynchus<br />
(Ägypten, durch Grenfell & Hunt) gefunden. Sie werden in das 3. Jhd datiert. Vollständig ist<br />
das Thomas Evangelium nur auf koptisch bekannt. Der koptische Text wurde 1945 zufällig in einem<br />
ledergebundenen Codex gefunden. Dieser wurde mit anderen (s. Bild) in einem großen Krug unter<br />
einem Felsbrocken in der Nähe eines Klosters bei Nag Hammadi entdeckt. Die Handschrift wird<br />
um 400 datiert. Es handelt sich um die Übersetzung eines griechischen Textes, der den Oxyrhynchus<br />
Fragmenten sehr ähnelt, aber nicht völlig entspricht.<br />
Bezeugung<br />
Nach der Pistis Sophia cap. 42 und 43 hat Jesus nach seiner Auferstehung außer Philippus und Matthäus<br />
auch den Thomas damit beauftragt, seine Reden schriftlich niederzulegen. Man kann daraus<br />
schließen, dass Thomas als Bürge oder Verfasser eines Evangeliums angesehen werden sollte. In<br />
der Tat ist ein Werk mit dem Titel „Evangelium des Thomas“ in der Überlieferung seit dem 3. Jh.<br />
bekannt. In seinem Bericht über die Naassener erwähnt Hippolyt (gestorben 235) ein „Evangelium<br />
nach Thomas“ und zitiert auch aus diesem Werk. Um 233 n. Chr. erwähnt Origenes in seiner ersten<br />
Lukashomilie neben dem Evangelium des Matthias auch das Evangelium nach Thomas unter den<br />
heterodoxen Evangelien. Sein Zeugnis wird in lateinischer Übersetzung oder Paraphrase von Hieronymus,<br />
Ambrosius und Beda Venerabilis übernommen. Im griechischen Bereich zählt Eusebius<br />
von Caesarea, wahrscheinlich in Nachfolge des Origenes, ein Thomasevangelium zur Gruppe der<br />
Apokryphen rein heterodoxen Charakters; er reiht es zwischen Petrus- und Matthias-Evangelium<br />
ein. Auch Philippus von Side erklärt um 430 im Anschluss an Eusebius in einem Fragment seiner<br />
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