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Zum Einsatz von literarischen Texten im Unterricht ... - GFL-Journal

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<strong>Zum</strong> <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> <strong>literarischen</strong> <strong>Texten</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> Wirtschaftsdeutsch<br />

40<br />

(109) Weder den Konradsweilerwald noch die Petersche Scheune, weder die Schlafkammer<br />

der Witwe Boll noch deinen Verrat.<br />

(109‘) Neither Konrad’s Village Wood, nor Petersens‘ Barn: neither Widow Boll’s<br />

bedroom, nor your treachery.<br />

(110) Nun sind wir alt geworden, beide, du verkommen und ich <strong>von</strong> den Messern der<br />

Chirurgen zerfleischt,<br />

(110‘) And now we’re old, the pair of us. You decrepit, and me cut by the surgeon’s<br />

knives.<br />

(111) und jetzt will ich, daß wir abrechnen, beide:<br />

(111‘) And now I want accounts between us settled.<br />

(112) Du hast dein Leben gewählt und mich in das meine gezwungen.<br />

(112‘) You chose your life, but you forced me into mine.<br />

(113) Du wolltest, daß die Zeit aufgehoben würde, eben, <strong>im</strong> Wald unserer Jugend,<br />

voll <strong>von</strong> Vergänglichkeit.<br />

(113‘) A moment ago you wanted t<strong>im</strong>e turned back, in that wood so full of the past,<br />

where we spent our young years.<br />

(114) Nun habe ich sie aufgehoben, und nun will ich Gerechtigkeit für eine Milliarde.<br />

(114‘) Well I’m turning it back now, and I want justice. Justice for a million.<br />

M: (115) ((Der Bürgermeister steht auf, bleich, würdig)).<br />

(115‘) ((Mayor stands, pale, dignified.))<br />

(116) Frau Zachanassian: Noch sind wir in Europa, noch sind wir keine Helden.<br />

(116‘) Madam Zachanassian: you forget, this is Europe. You forget, we are not<br />

savages.<br />

(117) Ich lehne <strong>im</strong> Namen der Stadt Güllen das Angebot ab.<br />

(117‘) In the name of all citizens of Guellen, I reject your offer;<br />

(118) Im Namen der Menschlichkeit.<br />

(118‘) and I reject in the name of humanity.<br />

(119) Lieber bleiben wir arm denn blutbefleckt.<br />

(119‘) We would rather have poverty than blood on our hands.<br />

(120) Riesiger Beifall.<br />

(120‘) Huge applause.<br />

CZ: (121) Ich warte.<br />

(121‘) I’ll wait.<br />

5. Zur Rekonstruktion kritischer Momente innerhalb der Verhandlungsszene<br />

Nach der Klärung eventueller Fragen zur Bedeutung einzelner Wörter und anderer<br />

Rezeptionshindernisse haben wir die KursteilnehmerInnen gefragt, woran diese Verhandlungsrunde<br />

scheitert. Ist es nur der bezahlte Mord, das unmoralische Angebot, das<br />

zu einer Beendigung des Gespräches führt? Während die meisten Kursteilnehmer<br />

tatsächlich den Mord als Grund für das Scheitern dieses Gespräches ansahen, zeigte ein<br />

südamerikanischer Manager Verständnis für das Anliegen Claires, allerdings ist er als<br />

Leser natürlich nicht in der Rolle des direkten Adressaten, wie etwa die Güllener<br />

Bürgerinnen und Bürger. Bei näherer Betrachtung zeigte sich jedoch, daß es noch<br />

andere kritische Momente innerhalb dieser Szene gibt, die <strong>im</strong> folgenden näher<br />

betrachtet werden sollen.<br />

© gfl-journal, no. 2/2000

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