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Xero-thermophile Laubwälder und beweidete Gehölze der FFH ...

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Tab. 7: Beispiel einer Bewertungsmatrix für Lebensraumtypen sylvopastoraler Gehölzkomplexe. A =<br />

hervorragend, B = gut, C = mittel bis schlecht.<br />

Lebensraumtypisches<br />

A B C<br />

Arteninventar<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong><br />

Gehölzvegetation<br />

Waldtypische Arten<br />

<strong>der</strong> Bodenvegetation<br />

Wertgebende Arten*<br />

Lebensraumtypische<br />

Habitatstrukturen<br />

Ausprägung <strong>der</strong><br />

lebensraumtypischen<br />

Struktur:<br />

a) Bäume,<br />

Hochsträucher<br />

(> 2m)<br />

gesellschaftstypisch <strong>und</strong><br />

(nahezu) vollständig<br />

zahlreiche Arten an<br />

vielen Stellen vorhanden<br />

zahlreiche Arten mit<br />

erheblichen Anteilen<br />

gesellschaftstypisch,<br />

aber eingeschränkt<br />

vorhanden<br />

eingeschränkt<br />

vorhanden <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> an<br />

nur wenigen Stellen des<br />

Bestandes<br />

wenige Arten <strong>und</strong> mit<br />

geringen Anteilen<br />

deutlich verarmt<br />

<strong>und</strong>/o<strong>der</strong> nicht<br />

gesellschaftstypisch<br />

fehlend o<strong>der</strong> vereinzelt<br />

fehlend o<strong>der</strong> vereinzelt<br />

A B C<br />

vorhanden auf 10-70 %<br />

<strong>der</strong> Fläche, stets < 50 %<br />

Deckung<br />

vereinzelt o<strong>der</strong> auf 70-<br />

80 % <strong>der</strong> Fläche o<strong>der</strong><br />

50 % Deckung<br />

b) Grasland, Felsflur auf 30-70 % <strong>der</strong> Fläche auf 70-80 % o<strong>der</strong> 10-20<br />

% <strong>der</strong> Fläche<br />

c) Ackerland o<strong>der</strong> in Kultur, ohne Brache<br />

Ackerbrachen (wenn Tiefpflug- <strong>und</strong><br />

vorhanden) Herbizideinsatz<br />

Altersstruktur /<br />

Verjüngung <strong>der</strong><br />

Baumarten<br />

Standort<br />

strukturell differenziert,<br />

Verjüngung zahlreich<br />

vorhanden<br />

nicht erosiv, Humus <strong>und</strong><br />

Streuauflage auf > 25 %<br />

<strong>der</strong> Fläche<br />

junge Altersklassen<br />

schwach repräsentiert,<br />

aber Verjüngung<br />

vorhanden<br />

erosionsgefährdet, unter<br />

Gehölz Humus <strong>und</strong><br />

Streuauflage teilweise<br />

vorhanden<br />

auf > 80 % (<strong>und</strong> > 60 %<br />

Deckung) o<strong>der</strong> < 10 %<br />

<strong>der</strong> Fläche<br />

auf > 80 % o<strong>der</strong> < 10 %<br />

<strong>der</strong> Fläche<br />

in Intensivkultur, tief<br />

gepflügt <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> mit<br />

Herbizideinsatz<br />

junge Altersklassen <strong>und</strong><br />

Verjüngung fehlend<br />

deutliche (junge)<br />

Erosionsspuren, Humus<br />

<strong>und</strong> Streu fehlen<br />

weitgehend<br />

Beeinträchtigungen** A – gering B – mittel C – stark<br />

* überregional selten, gefährdet, regional endemisch o<strong>der</strong> sonst pflanzengeografisch bedeutsam (Arten<br />

<strong>der</strong> Gehölz- <strong>und</strong> <strong>der</strong> Offenlandkomponente)<br />

** Je nach Lebensraumtyp zu differenzieren; günstig, wenn Beweidungsintensität mäßig. Störzeiger<br />

im Arteninventar sind hier beson<strong>der</strong>s Neophyten; bestimmte Ru<strong>der</strong>alzeiger <strong>und</strong> Annuelle gehören<br />

dagegen zum lebensraumtypischen Arteninventar (betrifft holzige Arten <strong>und</strong> solche des Offenlandes<br />

Zusammenfassung<br />

<strong>Xero</strong>-<strong>thermophile</strong> <strong>Laubwäl<strong>der</strong></strong> (hier sind sowohl laubwerfende als auch immergrün-hartlaubige<br />

gemeint) sind mit etwa 17 Lebensraumtypen im Anhang I <strong>der</strong> <strong>FFH</strong>-Richtlinie <strong>der</strong> EU<br />

vertreten. Diese Gruppe von Lebensraumtypen ist in allen süd- <strong>und</strong> südosteuropäischen Län<strong>der</strong>n<br />

repräsentiert. <strong>Xero</strong>-<strong>thermophile</strong> Habitattypen mit laubwerfenden Eichen erreichen in<br />

Tschechien, Österreich, <strong>der</strong> Slowakei <strong>und</strong> Ungarn Mitteleuropa; <strong>thermophile</strong> Kalk-Buchenwäl<strong>der</strong><br />

kommen nördlich bis Dänemark vor. Gegenwärtig beson<strong>der</strong>s in Südeuropa <strong>und</strong> auf<br />

dem Balkan, außerhalb Europas auch in <strong>der</strong> Türkei <strong>und</strong> den nordafrikanischen Mittelmeer-<br />

Anrainern, werden xero-<strong>thermophile</strong> <strong>Laubwäl<strong>der</strong></strong>, zum Teil seit <strong>der</strong> Sesshaftwerdung des<br />

Menschen, bis heute mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> ausgeprägt multifunktional genutzt, wobei Nutzungsformen<br />

im Zusammenhang mit Brennholzgewinnung <strong>und</strong> Weidenutzung im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> stehen.<br />

Ein Teil <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong>, gebietsweise jedoch <strong>und</strong> bezogen auf bestimmte Waldvegetationstypen<br />

nahezu die Gesamtheit <strong>der</strong> Bestände, existiert in Folge dieser multifunktionalen Nutzung<br />

als (agro-)sylvopastorale Wald-Gebüsch-Offenland-Komplexe. Für diese allesamt – im Sinne<br />

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